Viel hat der DM 900 in der Tat nicht auf den Rippen: Gerade mal 6 Zentimeter hoch und 6,5 Zentimeter breit ist der 89 Zentimeter lange Klangriegel mit HDF-Gehäuse (Hoch Dichte Faserplatte), sodass Canton den 2,9 Kilogramm schweren Lautsprecher guten Gewissens als Slim-Line-Soundbar verkauft. Zu haben ist der Klang-Optimierer in Lack Schwarz und Lack Weiß, jeweils in der Version Seidenmatt. Abgesehen von einem HDMI-Anschluss ist der DM 900 mit allem ausgestattet, was im Zusammenspiel mit einem Flachbildfernseher oder Blu-ray-Player Sinn macht: optischer und koaxialer Digitaleingang, Cinch-Buchse und Subwoofer-Ausgang, wobei sich der mitgelieferte Tieftöner kabellos mit der Soundbar verbinden kann (siehe Kasten „Bass per Funk“).
Integrierte Wandhalterung
Insgesamt stellt das 2.1-Virtual-Surround-System eine beachtliche Systemleistung von 400 Watt bereit. Im Wohnzimmer fällt der Lautsprecher kaum auf. Er lässt sich dezent vor dem Flat-TV platzieren oder bei einem hängenden Bildschirm auch an der Wand befestigen, zwei Halterungen auf beiden Seiten sind bereits integriert. Eine große Stärke des DM 900 ist das blau beleuchtete Display – ob Quellenwahl, Lautstärkeanpassung oder Klangoptimierung, auch aus größerer Entfernung ist man stets bestens informiert. Zur komfortablen Bedienung trägt der handliche und mit nur neun Tasten übersichtlich gestaltete Steuerstab bei. Dessen Qualität ist genauso wie die der Soundbar und des Subwoofers exzellent. Optional reagiert der Klangriegel auf die TV-Fernbedienung. Für die exakte Sprachsynchronisation verfügt der Lautsprecher über eine Lipsync-Funktion, drei vorprogrammierte Presets ermöglichen es, die Klangeigenschaften optimal an den Aufstellort anzupassen.

Abgesehen von einem HDMI-Anschluss ist die Rückseite reich bestückt,
unter anderem mit optischem und koaxialem Digitaleingang. Für ältere Zuspieler gibt es auch eine Cinch-Buchse.
Authentischer Raumklang
Trotz seines schlanken Gehäuses überzeugt der Canton DM 900 durch einen sehr guten Rundum-Sound. Per Tastendruck kann zwischen „Stereo“ und „Surround“ gewechselt werden, letzteres Set-up umhüllt den Zuhörer akustisch auch auf seitlichen Plätzen voluminös. Egal, ob Musik, Fernsehen oder Filme von Scheibe: Genau wie bei den Sounddecks DM 100 und DM 90.3 gefällt die Soundbar durch ihren harmonischen, weichen und warmen Klang. Details wie zu Beginn der Februar-Sequenz im Hamburger Hafen der Blu-ray „Deutschland von oben“ arbeitet die Box präzise heraus – ganz gleich, ob Möwengeschrei, Schiffsgeräusche, metallisches Scheppern, krachendes Eis oder aufspritzendes Wasser. Dem Sprecher zu folgen ist ein Vergnügen: Das angenehme Timbre seiner Stimme behält der Lautsprecher nicht für sich. Dazu gesellt sich ein satt stampfender Bass. Deaktiviert man den Subwoofer, merkt man erst, wie viel der Tieftöner zum ausgewogenen Klangbild beiträgt.
Wer regelmäßig Musik von Smartphone oder Tablet abspielt, dürfte sich über die Bluetooth-Funktion mit apt-X-Decodierung freuen: So gibt der DM 900 die Songs in CD-Qualität wieder – ebenfalls akzentuiert und räumlich. jw

Ein starkes Duo: Canton verkauft die Soundbar DM 900 mit Funk-Subwoofer. Im Zusammenspiel bescheren die beiden eine harmonische Akustik mit kräftigen Bässen. Optional können die Komponenten auch per Kabel verbunden werden.
Der Testbericht Canton DM 900 (Gesamtwertung: 82, Preis/UVP: 800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2016 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
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