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Arcam FMJ AVR850 (Test)

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Der Nachfolger des AVR750 (Test in audio-vision 11-2013) übertrifft seinen Vorgänger in fast allen Disziplinen – leider auch beim Preis, denn der stieg um 500 Euro. Damit kostet der Brite aus Cambridge gut doppelt so viel wie die Flaggschiffe von Yamaha, Pioneer, Onkyo und Denon. Da stellt sich die Frage, was man für die höhere Heimkino-Investition bekommt.

Ausstattung & Praxis

Arcam_FMJAVR850_PCTraditionell spart Arcam am Ausstattungs-Schnickschnack, implementiert aber das, was wirklich wichtig ist: So hat der AVR850 Dolby Atmos an Bord und ist für DTS:X vorbereitet, das aber erst über ein Firmware-Update nachgerüstet wird. Das Videoboard versteht sich auf HDMI 2.0a samt HDR und den Kopierschutz HDCP 2.2, was das Gerät fit für die Ultra-HD-Blu-ray macht. Als weitere Neuerung ersetzt das „Dirac Live“-Einmess-System Arcams bisherige Automatik „Room EQ“, was mit vielen Vorteilen, aber auch einigen Nachteilen verbunden ist – mehr hierzu im Kasten „Die ‚Dirac Live‘-Einmessung des Arcam“. 

Die handliche Fernbedienung ist beleuchtet und sogar programmierbar, die Tasten fallen angenehm groß aus und sind sinnvoll nach Funktions- gruppen gegliedert.

Die handliche Fernbedienung ist beleuchtet und sogar programmierbar, die Tasten fallen angenehm groß aus und sind sinnvoll nach Funktions-
gruppen gegliedert.

Trotz 3D-Ton-Implementierung bringt der AVR850 nur sieben Endstufen mit. Wer vier Höhenkanäle betreiben will, muss daher auf externe Helfer zurückgreifen. Dafür klotzt der AVR850 mit einer selten anzutreffenden „Class-G“-Bauweise der Verstärkersektion. Hierbei erfolgt die Spannungsversorgung der Endstufen über doppelte Leitungen. Während die erste bei geringer Versorgunsgsspannung im Normalbetrieb mit gutem Wirkungsgrad bei wenig Energieverbauch und geringer Temperaturentwicklung arbeitet, wechselt der Arcam bei hohem Leistungsbedarf auf die zweite Stromleitung mit hoher Versorgungsspannung. Die Kunst liegt in der Umschaltautomatik, die lücken-los zwischen den Spannungen wechseln muss. Apropos Spannung: Der bei AV-Receivern nur selten anzutreffende Netztrennschalter senkt den Energieverbrauch von 0,8 Watt im Standby auf null.

Verarbeitung & Bedienung

Auch von außen macht der 15 Kilo schwere Schönling mit schnörkelloser Verarbeitung seines Metallgehäuses viel her. Als verbesserungswürdig empfinden wir hingegen das Onscreen-Display: Über das Design lässt sich womöglich noch streiten, die Schrift geriet aber definitiv etwas klein. Die Steuerung des AVR850 via IP-Adresse über einen Webbrowser funktioniert leider nicht, die Smartphone-App „ArcamRemote“ zur Steuerung des Amps gibt es ausschließlich für iOS-Geräte von Apple. Lobenswert fällt dagegen die ausführliche und gedruckt beiliegende Bedienungsanleitung aus – eine Seltenheit in der heutigen Receiver-Landschaft.

Auch die beleuchtete und sogar programmierbare Fernbedienung hinterlässt mit ihren großen und klar gegliederten Tasten einen sehr guten Eindruck. Die „Info“-Taste funktioniert nur bei den Eingängen Tuner, Net und USB, beim Blu-ray-Schauen werden die Angaben zum anliegenden Bild-und Tonformat via Druck auf die „Mode“-Taste angezeigt; sie ist zudem für die Wahl der Surround-Dekoder zuständig. Die Lautstärkean-zeige am Gerät selbst kann man leider nicht auf „dB“ umstellen, sie zählt stattdessen von 0 bis 99 hoch.

Alle Eingänge lassen sich individuell konfigurieren, u.a. kann man den Lip-Sync sowie Bass/Höhen definieren.

Alle Eingänge lassen sich individuell konfigurieren, u.a. kann man den Lip-Sync sowie Bass/Höhen definieren.

Wenig aussagekräftig: Die Informationen beschränken sich auf die Quelle sowie eingehende AV-Signale.

Wenig aussagekräftig: Die Informationen beschränken sich auf die Quelle sowie eingehende AV-Signale.

Mit „Dirac Live“ verbaut Arcam eines der leistungsfähigsten Einmess-Systeme am Markt. Allerdings fällt der Aufwand bei der Einmessung auch höher aus als bei den All-in-one-Lösungen der meisten Mitbewerber. Voraussetzung ist ein PC- bzw. Apple-Computer, auf dem die „Dirac Live“-Software installiert wird; diese kann man kostenlos von der Arcam-Webseite herunterladen. Für die Kommunikation untereinander müssen sich der PC und der AVR850 im gleichen Netzwerk befinden, im Menü des Receivers ist zudem unter „Allgemeiner Setup“ bei „Steuerung“ der Reiter auf „IP“ zu setzen. Über USB wird am PC die mitgelieferte Mini-Soundkarte angeschlossen, an die das Mikrofon gestöpselt wird. Vor der Einmessung muss am Receiver die Basis-Boxenkonfiguration (Anzahl, Größe, Crossover) vorgenommen werden. Ist alles eingerichtet, erkennt das Programm beim Start automatisch den AV-Receiver-Typ („AVR850“) sowie das Boxen-Setup (im Test „7.1“).

Die englischen (eine deutsche Sprachversion ist nicht erhältlich) Anweisungen am rechten Rand führen weiter durch die Einmessung: Nach der Einpe­gelung des Mikrofons und der Testtöne sowie der Wahl des Sitzplatzes (Stuhl, Sofa, Auditorium) ermitteln Testtöne in rund 15 Minuten die Frequenzgänge (BLAU) aller Lautsprecher, die am Ende grafisch angezeigt werden. Ein Klick auf den „Optimize“-Button startet die Frequenzgang-Entzerrung auf Basis einer zuvor definierten Zielkurve (ORANGE). Diese wird per Aktivierung der Checkbox „Target“ angezeigt und – der Clou – kann nach individuellen Wünschen gestaltet werden. Hierfür stehen frei definierbare Ankerpunkte zur Verfügung, die sich nach persönlichen Hörvorlieben verschieben lassen. Nach der Berechnung wird auch der korrigierte Frequenzgang (GRÜN) angezeigt.

Im finalen Schritt werden die neu ermittelten Kurven als Projekt gespeichert und auf den Receiver übertragen. Da sich beliebig viele Zielkurven definieren und speichern lassen, kann man sich nach und nach an seinen Wunschklang herantasten. Das kostet Zeit, ist aber der Mühe wert.

„Dirac Live“: Nach der Einmessung und Optimierung wird – wie hier am Beispiel des Center-Kanals – der ursprüngliche (BLAU) und korrigierte (GRÜN) Frequenzgang sowie die frei definierbare Zielkurve angezeigt.

„Dirac Live“: Nach der Einmessung und Optimierung wird – wie hier am Beispiel des Center-Kanals – der
ursprüngliche (BLAU) und korrigierte (GRÜN) Frequenzgang sowie die frei definierbare Zielkurve angezeigt.

Video & Multimedia

Auf der Rückseite findet man sieben digitale HMDI-Eingänge, einer davon ist sogar MHL-tauglich. Von den drei HDMI-Ausgängen kann einer ein separates Signal an einen Zweitraum senden. Die analogen Videobuchsen des Vorgängers AVR750 sind verschwunden und auch der Video-Equalizer hat sich in Luft aufgelöst. Zudem wurde die Video-Skalierfunktion abgespeckt, denn das neue Flaggschiff rechnet nur noch 1080p-Quellen auf 4K-Auflösung hoch. Geblieben ist die Lippensynchronisation, die den Ton zwischen 0 und 250ms verzögert.

Aufgeräumt: Der Arcam bietet mit sieben HDMI-Ein- und drei HDMI-Ausgängen sowie vier Koax- und zwei Toslink-Buchsen Digitalanschlüsse in Hülle und Fülle. Auf analoge Videoeingänge verzichtet er aber. Zu den sieben Boxenterminals gesellen sich 11.2-Pre-outs für umfangreiche Dolby-Atmos-Setups. Eine Seltenheit ist der DAB-Eingang.

Aufgeräumt: Der Arcam bietet mit sieben HDMI-Ein- und drei HDMI-Ausgängen sowie vier Koax- und zwei Toslink-Buchsen Digitalanschlüsse in Hülle und Fülle. Auf analoge Videoeingänge verzichtet er aber. Zu den sieben Boxenterminals gesellen sich 11.2-Pre-outs für umfangreiche Dolby-Atmos-Setups. Eine Seltenheit ist der DAB-Eingang.

Verzichten muss man auf kabellosen Musikgenuss, so fehlt dem AVR850 integriertes WiFi ebenso wie Bluetooth und AirPlay – was Punkte kostet. Eine LAN-Buchse ist allerdings vorhanden, um Musik von Internet-Radios, Spotify Connect oder einem Datenserver via UPnP hören zu können. Als Besonderheit besitzt der AVR850 einen digitalen  DAB+-Radioempfänger (Kasten „Digitalradio DAB+“), Musik gelangt aber auch über einen USB-Stick in den Receiver. Hier erkennt der Arcam die gängigen Dateiformate wie WAV, WMA, MP3 und FLAC, verweigerte aber den Dienst bei unseren ALAC-, DSD- und Mehrkanal-FLAC-Dateien. Auf Raumklang-Programme zur Nachahmung bekannter Konzertsäle verzichtet der Brite, Stereo-Quellen lassen sich mit Dolbys Surround-Upmixer und DTS Neo:6 auf Mehrkanalton aufblasen. Ein manueller Equalizer fehlt, der automatische EQ der „Dirac Live“-Einmessung lässt sich für jeden Quelleneingang zu- bzw. abschalten.

Das Boxen-Setup

Mit seinen sieben integrierten Endstufen beschallt der Arcam 5.1-Sets plus zwei Zusatzboxen, die wahlweise als Back-Surrounds, Höhenboxen oder für die Beschallung eines Nebenraums genutzt werden können. Unter „Lautsprecherarten“ werden die vorhandenen Boxen und deren Größe bzw. Position definiert. Die Crossover-Frequenzen kann man nur gemeinsam für alle Schallwandler von 40 bis 110 Hertz einstellen; nur Dolby Enabled Speaker bekommen eigene Trennfrequenzen spendiert. Letztere lassen sich vorn und auf den Surround-Boxen platzieren, eine Position auf den Back-Rears ist genauso vorgesehen wie die Nutzung von oberen Präsenz-Boxen. Die Justage der Pegel fällt mit 0,5db-Werten optimal aus, jedoch lässt sich der recht laute Rauschgenerator nicht abschalten. Die Distanzen der Boxen sind mit 1-Zoll-Schritten (2,54 Zentimeter) für unseren Geschmack etwas groß geraten. Sinnvoll: Für volle Dolby-Atmos- bzw. DTS:X-Systeme mit 7.2.4-Kanälen sind entsprechende Vorverstärkerausgänge vorhanden.

Arcam_FMJAVR850_Innen

Tonqualität Surround

Bei der Leistungsmessung gab sich der AVR850 keine Blöße und protzte mit mindestens 100 Watt pro Kanal an allen Lasten sowie in allen Betriebsmodi – stolze 938 Watt waren es im 7-Kanal-Betrieb bei 4-Ohm-Last. Mit rund 210 Watt durchschnittlichem Stromverbrauch im Betrieb gehört der Brite zudem zu den sparsameren Geräten seiner Zunft.

Zur Klang-Beurteilung des high-endigen Briten griffen wir etwas tiefer in die Tonträger-Kiste und fischten Sara Ks tontechnisch herausragende SA-CD „Hell or High Water“ heraus. Und schon mit den ersten Takten des 5.1-Mixes von „Fish Outta Water“ war klar, wohin die Klangreise geht: Enorm plastisch, fantastisch durchhörbar und auch bei gehobenen Pegeln frei von Härten gab der Arcam den Ton an. Gesang – der nicht auf den Center-Kanal gemischt ist – stand bombenfest und geradezu greifbar zwischen den Frontboxen und schallte mit Schmelz und Körper so lebendig und glaubhaft in unseren Hörraum, wie das kaum ein AV-Receiver zu Gehör bringt. Nicht minder plastisch und mit authen-tischem Flair platzierte der AVR850 auch die spärliche Instrumentierung in unseren Hörraum – fantastisch! Bei Björks experimentellem A-cappella-Album  „Medúlla“ – gehört von der SACD im 5.1-Mix – sind dagegen ganz andere Qualitäten gefragt: Dynamik, Kontrolle, Schnelligkeit und Räumlichkeit. All dies leistete der Arcam mit Bravour und entlockte unseren Boxen die Vokal-Klänge mit fantastischer Größe und Präzision.

Im Menü „Lautsprecherarten“ werden die vorhandenen Boxen und deren Größe festgelegt; zwei Subwoofer können gewählt werden.

Im Menü „Lautsprecherarten“ werden die vorhandenen Boxen und deren Größe festgelegt; zwei Subwoofer können gewählt werden.

Die Höhenboxen lassen sich als Dolby-Aufsatzboxen oder als Deckenboxen definieren. Betreibt man nur ein Paar, können diese nicht hinten platziert werden.

Die Höhenboxen lassen sich als Dolby-Aufsatzboxen oder als Deckenboxen definieren. Betreibt man nur ein Paar, können diese nicht hinten platziert werden.

Die nicht immer ganz einfache, aber im Ergebnis überzeugende „Dirac“-Einmessung sorgte für einen geschmeidigeren Klang mit mehr Volumen und verbesserter räumlicher Abbildung; die Werte für Pegel und Boxen-Distanzen wurden plausibel gesetzt. Danach machte Dolbys „Amaze“-Trailer noch mehr Spaß – luftig, weiträumig und realistisch füllten die Naturgeräusche den Hörraum; die Bass-Attacke brachte gar unsere Deckenverkleidung zum Vibrieren. Nicht minder bombastisch schallte die Entführungszene (13:30) im Fantasy-Film „Pan“. Der Atmos-Sound faszinierte mit enormer Größe und bester Durchzeichnung und ließ Jagdflieger wie deren Geschosse trotz dominant aufspielendem Orchester-Score klar heraushören. Alles hatte seinen fest zugewiesenen Platz, der Arcam machte Druck, verschliff keine Details und zauberte ein großes Lächeln auf unsere Gesichter. 

Arcam ist einer der wenigen Hersteller, dessen AV-Receiver Digitalradio an Bord haben. DAB+ soll langfristig den analogen UKW-Rundfunk ablösen und zeichnet sich gegenüber anderen Radioempfangsmöglichkeiten durch viele Vorteile aus:
• Der Klang ist trotz Datenkompression UKW überlegen. Weder rauschen die digital ausgestrahlten Sender noch treten störende Klangartefakte auf: Der HE-AAC-Audiocodec von DAB+ liefert bereits bei Datenraten um die 80 Kbit/s einen Klang, der sich mit 128 Kbit/s-MP3 (oft verwendet bei Internet-Radiostreams) und 192 Kbit/s-MP2 (typischer Sat-Radiosender) vergleichen lässt.
• Der Empfang setzt im Unterschied zu anderen Rundfunkverbreitungswegen wie Satellit (DVB-S) und Internet keine komplizierte technische Infrastruktur voraus. In der Hälfte des Bundesgebiets genügt zum Empfang eine Zimmerantenne, wie sie dem Receiver in Form einer 60-Zentimeter-T-Drahtantenne beiliegt. Wo sie nicht ausreicht, helfen Außenantennen, die auf den Empfang des Frequenzbandes III, zwischen 174 und 230 MHz, ausgelegt sein sollten. Hier werden in Deutschland die digitalen Radiopakete übertragen.
• Die Senderauswahl ist größer als bei UKW und umfasst je nach Gebiet mit 30 bis 50 Sendern alle relevanten nationalen und lokalen Stationen. Über das Internet-Radio im Arcam kann man zwar noch deutlich mehr mehr empfangen, nämlich rund 3.000 Stationen (laut Senderliste) aus Deutschland samt archivierter Sendungen − doch nicht in allen Fällen möchte man ein Netzwerkkabel zum Receiver legen.
Mit Digitalradio: Der Arcam ist mit einem Empfänger für den UKW-Nachfolger DAB+ ausgerüstet.

Mit Digitalradio: Der Arcam ist mit einem Empfänger für den UKW-Nachfolger DAB+ ausgerüstet.

Tonqualität Stereo

Im Stereo-Hörtest wusste der Brite bei Christy Barons „She‘s not there“ mit dynamischen und druckvollen Kontrabässen, körperhaften Mitten und geschmeidigen Höhen den Ohren zu schmeicheln. Auch Michael Jacksons „Who is it“ schallte mit der nötigen Schnelligkeit, Impulsivität und Plastizität. Klangliche Unterschiede zwischen den analogen, optischen und HDMI-Eingängen fielen uns nicht auf, ebenso rauschte es beim Test mit einem -60bB-Signal an den Eingängen gleich gering. Die „Direct“-Funktion ist nur für analoge Stereo-Quellen nutzbar und schaltet eingehende Signale ohne Umwege von den analogen Eingängen zu den analogen Ausgängen der Hauptlautsprecher. ao      

arcam-avr850-front

Arcam_FMJAVR850_Wertung

AuVi_AWARD-Highlight

AuVi_AWARD-Referenz

Der Testbericht Arcam FMJ AVR850 (Gesamtwertung: 92, Preis/UVP: 5500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 4-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Arcam FMJ AVR850 (Test) erschien zuerst auf audiovision.


Raumfeld Soundbar (Test)

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Hängt der Fernseher an der Wand oder steht er in bzw. auf einem Sideboard. Die Antwort entscheidet in der Regel darüber, ob ein Sounddeck oder eine Soundbar Einzug ins Wohnzimmer hält. Raumfeld hat beide Lösungen im Sortiment (Test des Sounddecks auf Seite 64) und beweist, dass beide Konzepte klanglich auf einem Niveau spielen können. Die Bar-Variante kostet allerdings 400 Euro mehr, nicht zuletzt wegen des Subwoofers (siehe Kasten „Der Sofa-Subwoofer“). Der Class-D-Verstärker der WLAN-Soundbar generiert eine Leistung von 180 Watt für insgesamt sechs 70-Millimeter-Töner. Aus einem Meter Entfernung bedeutet dies einen satten Schalldruck von 102 Dezibel. Für die problemlose Wandmontage wird der 8,6 Kilo schwere Klang-riegel mit Wandhalter ausgeliefert, zudem gehört ein schicker Standfuß zum Paket.

Wellenfeld-Technologie

Raumfeld_Soundbar-PCVerzichten müssen Heimkino-Fans hingegen auf ein Display, um den aktuellen Lautstärke-Level oder Zusatzinformationen wie die gewählte Quelle oder den eingestellten Soundmodus abzulesen. Ebenfalls spielen für den Hersteller Decoder für die digitalen Tonformate Dolby Digital und DTS keine Rolle, was Punkte kostet. Raumfeld verweist darauf, dass für raumfüllenden Klang bei der Soundbar die Wellenfeld-Technologie sorgen soll. Außerdem würden Formate wie Dolby Digital und DTS bei Soundbars nur einen begrenzten Mehrwert bieten, weil sie bei deren kompakter Bauweise kein klanglich überzeugendes Panorama erzielen könnten – eine Auffassung, die wir nur bedingt teilen. Doch auch bei PCM-Zuspielung von Blu-ray-Player und Fernseher  begeistert die Soundbar durch einen enormen Raumklang unabhängig vom Hörplatz. Über die Fernbedienung lassen sich vier vorprogrammierte Setups aufrufen, wobei der Klangteppich entweder schmal (Stereo) oder breit (Arena) ausgerollt werden kann. Besonders angenehm, weil warm und sehr gut verständlich, fallen Stimmen von Schauspielern oder die Sprecher in Dokumentationen aus. In dieser Disziplin gefällt uns die Soundbar sogar noch eine Nuance besser als das hauseigene Sounddeck.

Tiefe Töne werden spürbar

Ansonsten ist die positive Klangcharakteristik fast identisch. Lediglich der separate Aktiv-Subwoofer (siehe Kasten „Der Sofa-Subwoofer“) legt im Bassbereich eine Schippe drauf und macht Vibrationen, die der Helikopter beim Flug über Abraumhalden in „Deutschland von oben“ durch seine Rotorblätter verursacht, auch vor dem Bildschirm spürbar. Ob Möwen-geschrei über der Nordsee oder Stimmengewirr und der plätschernde Eisbach im Englischen Garten in München – der Soundbar gelingt es, eine sehr realistische Atmosphäre zu erzeugen, die den Zuschauer förmlich zum Teil der Handlung werden lässt. Einzelne Klangkulissen wie Hintergrund-musik, Sprecher und Umgebungsgeräusche fächert der Klang-riegel präzise auf. Die tonale Dynamik wirkt angenehm, ohne dass die Soundbar zu akustischen Übertreibungen tendiert.

Die Soundbar kann entweder per WLAN oder über ein Ethernetkabel ins Netzwerk eingebunden werden – Voraussetzung, um die Streaming-Optionen zu nutzen.

Die Soundbar kann entweder per WLAN oder über ein Ethernetkabel ins Netzwerk eingebunden werden – Voraussetzung, um die Streaming-Optionen zu nutzen.

Auch wenn der 14 Kilogramm schwere Aktiv-Subwoofer mit Class-D-Verstärker, 240 Watt Leistung und drei Tieftönern mit Seitenflanken aus Aluminium ein echter Hingucker ist, so kann er dennoch problemlos unter einem Sofa versteckt werden. Die geringe Bauhöhe von 12 Zentimetern macht‘s möglich. Zudem kommuniziert der Woofer auf Wunsch per Funk mit der Soundbar, sodass keine unnötigen Strippen verlegt werden müssen. Auf Wunsch ist auch eine klassische Verkabelung möglich. Die untere Grenzfrequenz reicht bis 35 Hertz, die Rückseite zieren Eingangspegelregler, Frequenzregler und Phasenregelung für individuelle Anpassungen an die räumlichen Gegebenheiten.
Mit drei Tieftönern mit je 130 Millimetern Durchmesser und Seitenflanken aus Aluminium macht der Raumfeld-Subwoofer auch optisch was her.

Mit drei Tieftönern mit je 130 Millimetern Durchmesser und Seitenflanken aus Aluminium macht der Raumfeld-Subwoofer auch optisch was her.

Die Verbindung zum Fernseher wird entweder über den HDMI- oder den optischen Digitaleingang hergestellt. Wie das Sounddeck beherrscht die Soundbar im Zusammenspiel mit der Raumfeld-App auch das Streamen von hochauflösenden Audio-Dateien mit 24 Bit und 192 Kilohertz.

Optisch ein Leckerbissen: Die Raumfeld-Soundbar wird mit Standfuß geliefert und kann alternativ aufgehängt werden. Die Verbindung zum Subwoofer erfolgt per Kabel oder via Funk. In den Klangriegel hat der Hersteller sechs 70-Millimeter-Töner und einen Class-D-Verstärker verbaut, der 180 Watt liefert.

Optisch ein Leckerbissen: Die Raumfeld-Soundbar wird mit Standfuß geliefert und kann alternativ aufgehangen werden. Die Verbindung zum Subwoofer erfolgt per Kabel oder via Funk. In den Klangriegel hat der Hersteller sechs 70-Millimeter-Töner und einen Class-D-Verstärker verbaut, der 180 Watt liefert.

Raumfeld_Soundbar-Wertung_neu

AuVi_AWARD-Highlight

Der Testbericht Raumfeld Soundbar (Gesamtwertung: 87, Preis/UVP: 1300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Canton DM 100 (Test)

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Mit sieben Zentimetern ist Cantons Sounddeck DM 100 nicht einmal halb so hoch wie das Schwestermodell DM 90.3 (Test in Ausgabe 12-2015). Der Halbierungs-Trend setzt sich beim Preis fort, kostet das DM 100 doch nur 600 statt 1.200 Euro. In puncto Klang macht Cantons neuestes Deck hingegen keine halben Sachen. Die schwarze, 100 Zentimeter breite und 12 Kilo schwere Box mit schicker Glasplatte liefert satten Sound. Alternativ ist das 2.1-Virtual-Surround-System mit einer Systemleistung von 200 Watt auch in Silber und Weiß jeweils mit Glasüberzug erhältlich.

Streaming mit apt-X-Codec

Canton_DM100_PCDie Verbindung zum Flachbildfernseher gelingt entweder über einen koaxialen oder einen optischen Digitaleingang, auf eine HDMI-Buchse hat der hessische Hersteller leider verzichtet. Zudem stehen ein Analog-Eingang sowie ein Subwoofer-Ausgang für einen separaten Tieftöner bereit. Das DM 100 lässt sich darüber hinaus per Bluetooth 3.0 mit Smartphones und Tablets zur drahtlosen Musikwiedergabe koppeln, die apt-X-Codierung für Übertragungen in CD-Qualität wird dabei gewährleistet. Egal, ob Film, Fernsehen oder Musik – den Entwicklern ist es eindrucksvoll gelungen, dem Sounddeck in jeder Situation ein akustisch ausgewogenes Set-up zu verpassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Action oder ruhigere Szenen über den Bildschirm flimmern: Der Klang wirkt stets angenehm, warm und sympathisch, alles andere als hart. Die Sprachverständlichkeit ist exzellent, unabhängig, ob man sich Nachrichten, eine Dokumentation oder eine Talkshow anschaut. Dazu kommen in Spielfilmen kräftige Bässe, die einen zusätzlichen Subwoofer weitgehend überflüssig machen. Im Stereo-Betrieb spielt das DM 100 deutlich enger als im Surround-Modus. Ist der aktiviert, hat man das Gefühl, als würde sich links und rechts ein Vorhang beiseite schieben, wodurch sich ein breiterer Soundkorridor öffnet. Feinste Details arbeitet der Lautsprecher detailliert heraus.

Die Verbindung zum Fernseher gelingt entweder über den koaxialen oder optischen Digitaleingang. Für den Anschluss eines externen Subwoofers hält das Sounddeck DM 100 einen zusätzlichen Anschluss bereit.

Die Verbindung zum Fernseher gelingt entweder über den koaxialen oder optischen Digitaleingang. Für den Anschluss eines externen Subwoofers hält das Sounddeck DM 100 einen zusätzlichen Anschluss bereit.

Souverän bei jedem Pegel

Auch wenn man die Lautstärke des Sounddecks drosselt und die Box mit halber PS-Zahl betreibt: Dem Klangerlebnis tut dies keinen Abbruch. Löst das TV-Programm die Blu-ray ab, so bleibt der hervorragende Gesamteindruck erhalten. Es sind Welten zwischen dem, was der TV-Lautsprecher und das DM 100 zu leisten vermögen. Praktisch ist das blaue Front-Display, das unter anderem über den Lautstärke-Level und die Quelle informiert.

Vibrationen und Körperschallschwingungen gilt es für ein optimales Klangergebnis nach Möglichkeit zu vermeiden: Das Gehäuse des DM 100 besteht deshalb aus einer hochdichten Faserplatte, die problemlos Flachbildfernseher bis zu einem Gewicht von 40 Kilogramm trägt. Damit ist das Sounddeck für alle Fälle gerüstet, denn selbst 75-Zöller bringen im Normalfall nur um die 30 Kilo auf die Waage. In Verbindung mit der Glasplatte auf der Oberseite ist die Box extrem verwindungssteif, was sich in ihrer souveränen Spielweise bemerkbar macht. In das stabile Gehäuse hat der Hersteller aus dem hessischen Weilrod ein Zwei-Wege-Lautsprechersystem und vier Down-Fire-Subwoofer inte­griert. Tieftonchassis (4 x 100 mm), Mitteltonchassis (4 x 50 mm) und Hochtonchassis (2 x 19 mm) ermöglichen einen Übertragungsbereich von 35 bis 23.000 Hertz.
Vier Down-Fire-Subwoofer produzieren satte Bässe und ermöglichen echtes Kino-Feeling im Wohnzimmer.

Vier Down-Fire-Subwoofer produzieren satte Bässe und ermöglichen echtes Kino-Feeling im Wohnzimmer.

Die übersichtliche Fernbedienung mit neun Tasten erlaubt es, Bass und Höhe anzupassen. Je nach Aufstellort sind drei unterschiedliche Presets vorprogrammiert. Eine IR-Lernfunktion ermöglicht es, auch den Steuerstab des Fernsehers als Kommandozentrale für das Sounddeck zu verwenden. Um Laufzeitunterschiede auszugleichen, verfügt die Box zudem über eine Lip-Sync-Funktion. Die DM 100 kann bis zu drei unterschiedliche Bluetooth-Geräte verwalten und unterstützt den Dolby-Digital-Decoder sowie DTS TruSurround.

Eine Glasplatte als optischer Hingucker ziert die Oberseite des Sounddecks DM 100 von Canton. Hierauf dürfen Flachbildfernseher mit einem Maximalgewicht von 40 Kilogramm thronen. In der Front sitzt ein blau beleuchtetes Display, über Bluetooth kommuniziert der Lautsprecher auch mit Smartphones und Tablets zur Musikwiedergabe.

Eine Glasplatte als optischer Hingucker ziert die Oberseite des Sounddecks DM 100 von Canton. Hierauf dürfen Flachbildfernseher mit einem Maximalgewicht von 40 Kilogramm thronen. In der Front sitzt ein blau beleuchtetes
Display, über Bluetooth kommuniziert der Lautsprecher auch mit Smartphones und Tablets zur Musikwiedergabe.

Canton_DM100_Wertung

AuVi_AWARD-Preistipp

Der Testbericht Canton DM 100 (Gesamtwertung: 83, Preis/UVP: 600 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Cambridge Audio CXR200 (Test)

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Während viele Hersteller ihren AV-Receivern eine immer längere Ausstattungsliste verpassen und um jeden Preis die neuesten Techniken integrieren, konzentrieren sich die Ingenieure bei Cambridge Audio auf das, was wirklich bei einem Verstärker zählt: „Der Klang ist das Wichtigste“, betont der britische Hersteller mit Hauptsitz in London auf seiner Webseite und steckt sein über 40-jähriges Entwickler-Know-How in hochwertige Bauteile für das bestmögliche Sound-Erlebnis.

Besitzer ultrahochaufgelöster Heimkinos brauchen aber keine Bedenken zu haben, denn HDMI 2.0 inklusive 4K/60p-Auflösung und HDCP 2.2 hat der CXR200 an Bord. Auf Dolby Atmos und DTS:X muss man hingegen verzichten. 

Verarbeitung & Bedienung

CambridgeAudio_CXR200_PCDen Fokus setzt Cambridge auf andere Dinge, etwa die Verarbeitung des 2.500 Euro teuren Spitzen-modells. Als Nachfolger der „Azur“-Baureihe kons-truierte Cambridge seine CX-Modelle von Grund auf neu. Ausgezeichnet verarbeitet präsentiert sich dabei das elegante wie aufgeräumte Ganz-metallgehäuse mit dicker Aluminium-Front, dessen resonanzarme Konstruktion Vibrationen der empfindlichen Elektronik verhindern soll. Der Deckel wirkt trotz vieler Lüftungsschlitze robust und lässt das erlesene Innenleben bereits erahnen. Aufgeschraubt kommt als Herzstück ein riesiger Ringkerntransformator zum Vorschein, dessen magnetische Streuung prinzipbedingt deutlich geringer als bei normalen Kerntrafos ausfällt. Das bewährte Klasse-AB-Verstärkerprinzip gewährleistet geringe Verzerrungswerte bei relativ hohem Wirkungsgrad. Beim Blick auf die Rückseite fällt der Netztrennschalter auf, der inzwischen Seltenheitswert besitzt. Auf der Vorderseite gefällt das riesige wie informative Punktmatrix-Display, das man auch aus größerer Entfernung noch problemlos ablesen kann. Es erlaubt die Navigation durch die Menüs ohne angeschlossenen TV-Bildschirm. Der satt drehende, aber zugleich etwas wackelig sitzende Lautstärkeregler fungiert zudem als Wahlrad und Druckknopf für die Menü-Navigation.

Die Fernbedienung liegt gut in der Hand und überzeugt mit einem wertigen Anfassgefühl, ist aber weder beleuchtet, noch sind Tasten farblich untergliedert. Bei unserem Exemplar traten Klackgeräusche beim Drücken der Ring/Menü-Tasten auf.

Die Fernbedienung liegt gut in der Hand und überzeugt mit einem wertigen Anfassgefühl, ist aber weder beleuchtet, noch sind Tasten farblich untergliedert. Bei unserem Exemplar traten Klackgeräusche beim Drücken
der Ring/Menü-Tasten auf.

Während das übersichtliche Onscreen-Grundmenü gefällt, bekleckert sich das rudimentäre Info-Menü nicht gerade mit Ruhm. So vermissen wir zum Beispiel die Anzeige des aktuell aktivierten Surround-Dekoders, der Lip-Synch-Einstellungen oder eine Info zu den Bass/Treble-Settings. Ohne Blick auf das Front-Display am Gerät tappt der Benutzer nicht nur sprichwörtlich im Dunkeln. Gleiches gilt für die Nutzung sämtlicher Streaming-Funk-tionen, die ausschließlich über die App „Cambridge Connect“ für Android- und iOS-Geräte gesteuert werden können; das Webinterface für den Internet-Browser beschränkt sich hingegen auf wenige Netzwerkeinstellungen. Unpraktisch: Die beigelegte Bedienungsanleitung verrät leider nur das Nötigste, eine umfassende, deutsche Anleitung sucht man auch online vergebens.

Mager: Viel mehr als diesen Info-Balken am unteren Bildrand hat das Info-Menü des CXR200 nicht zu bieten.

Mager: Viel mehr als diesen Info-Balken am unteren Bildrand hat das Info-Menü des CXR200 nicht zu bieten.

Besser: Das Basismenü ist informativ und übersichtlich; u.a. lässt sich jeder Eingang individuell konfigurieren.

Besser: Das Basismenü ist informativ und übersichtlich; u.a. lässt sich jeder Eingang individuell konfigurieren.

Die beiden neuen AV-Receiver der CX-Baureihe CXR200 und CXR120 sind mit dem „StreamMagic“-Modul des britischen High-Enders ausgestattet, das auf vielfältige Art das Hören von Musik über das Netzwerk erlaubt. Neben UPnP, USB, WiFi, Webradio und Spotify steht optional via nachrüstbarem Adapter auch Bluetooth zur Verfügung. Die Bedienung erfolgt allerdings ausschließlich über die „Cambridge Connect“-App für iOS- und Android-Geräte, über das Geräte-Display und das Onscreen-Menü des CXR200 lassen sich die Netzwerkfunktionen dagegen nicht steuern.
In der „Library“ erfolgt die Quellenwahl: Hier stehen das Smartphone (oben), ein USB-Stick und ein UPnP-Server („BubbleUPnP“) zur Auswahl.

In der „Library“ erfolgt die Quellenwahl: Hier stehen das Smartphone (oben), ein USB-Stick und ein UPnP-Server („BubbleUPnP“) zur Auswahl.

Ordnerinhalte werden alphabetisch angezeigt. Eine Suchfunktion fehlt leider ebenso wie Tasten für den schnellen Vor- und Rücklauf.

Ordnerinhalte werden alphabetisch angezeigt. Eine Suchfunktion fehlt leider ebenso wie Tasten für den schnellen Vor- und Rücklauf.

Das Internet-Radio bietet neben Filtern wie Land, Genre und Codec auch eine Volltextsuche. Die Sender kann man in eine Favoritenliste eintragen.

Das Internet-Radio bietet neben Filtern wie Land, Genre und Codec auch eine Volltextsuche. Die Sender kann man in eine Favoritenliste eintragen.

Input-Menü: Die App erlaubt auch die Quellenwahl und die Lautstärkeregelung, nicht aber die vollständige Bedienung des CXR200.

Input-Menü: Die App erlaubt auch die Quellenwahl und die Lautstärkeregelung, nicht aber die vollständige Bedienung des CXR200.

Ausstattung & Praxis

Besagte Netzwerk-Funktionen versammelt Cambridge unter dem Namen „StreamMagic“ (siehe Kasten oben). Neben freiem Internet-Radio und dem Bezahldienst Spotify streamt der CXR200 Dateien via UPnP, WiFi und dem optional erhältlichen Bluetooth-Adapter BT100 (ca. 100 Euro); AirPlay wird nicht unterstützt. Sowohl über die UPnP-Verbindung als auch den USB-Eingang akzeptiert der Media-Player die meisten Dateiformate von WMA, MP3, AAC und Ogg Vorbis bis hin zu hochauflösenden FLAC-, WAV- und AIFF-Dateien mit 24Bit/192Khz. DSD-Signale nimmt der Cambridge-Receiver aber nur über HDMI entgegen.

Gut bestückt: Der Cambridge Audio CXR200 besitzt elf Lautsprecherklemmen, von denen maximal sieben zeitgleich aktiv sind. Eine Seltenheit ist der 7.1-Eingang, Pre-outs gibt es nur für die Frontboxen, zwei Subwoofer und Zone 2. Digitale wie analoge Eingänge sind ausreichend vorhanden, eine Phono-Platine fehlt allerdings.

Gut bestückt: Der Cambridge Audio CXR200 besitzt elf Lautsprecherklemmen, von denen maximal sieben zeitgleich aktiv sind. Eine Seltenheit ist der 7.1-Eingang, Pre-outs gibt es nur für die Frontboxen, zwei Subwoofer und Zone 2. Digitale wie analoge Eingänge sind ausreichend vorhanden, eine Phono-Platine fehlt allerdings.

Neben den Streaming-Qualitäten überzeugt der CXR200 auch bei den Basis-Anforderungen. Das Videoboard beherrscht 4K/60p-Signale und rechnet 1080p-Signale auf UHD-Auflösung hoch – 1080i- und niedriger aufgelöstes Material kann der CXR200 allerdings nicht skalieren, sondern schleift diese 1:1 durch. Auf HDR (High Dynamic Range) versteht sich der CXR200 nicht, zudem fehlt ein Video-Equalizer. Von den acht HDMI-Eingängen sind zwei MHL-tauglich, mit dem zweiten HDMI-Ausgang lässt sich ein Nebenraum mit Bild und Ton versorgen. An Digitaleingängen sind vier Toslink- und zwei Koax-Buchsen vorhanden, vier analoge Cinch- und ein 7.1-Eingang komplettieren das üppige Anschlussfeld. Mit sieben integrierten Endstufen beschallt der CXR200 maximal 7.2-Lautsprecher-Sets, bei Verzicht auf Back-Surround-Boxen kann man auch zwei Höhenboxen (Front-Height) nutzen – alternativ erlauben die beiden verblie-benen Endstufen das Bi-Amping der Frontboxen oder die Beschallung eines Nebenraums. Letzterer kann auch über einen Stereo-Pre-out mit Signalen versorgt werden. Beim Feintuning der Lautsprecher-Einstellungen sehen wir Raum für Verbesserungen, denn die Schritte der Boxenabstände empfinden wir mit zehn Zentimetern als zu groß – eigentlich wären Ein-Zentimeter-Schritte für eine präzise Aufstellung optimal. So muss man im Bedarfsfall auch mal die Boxen minimal verrücken.

CambdrigeAudio_CXR200_Innen

Getreu dem Streben vieler High-End-Schmieden nach höchster Signalreinheit fehlt dem CXR200 ein Equalizer und die Einmess-Automatik verzichtet auf eine Entzerrung des Frequenzgangs zur Anpassung an die Raumakustik – das kostet Punkte. Berücksichtigung finden nur die Größen, Distanzen, Pegel und Trennfrequenzen der einzelnen Lautsprecher. Auf Dekoder-Seite gibt es die üblichen Ausprägungen von Dolby und DTS: HD-Signale werden geschluckt, mit DTS Neo:6 und Dolby ProLogic IIx sind zudem potente Stereo-Upmixer an Bord. Bei Nutzung von Height-Speakern lässt sich Dolbys ProLogic IIz-Mixer zuschalten, der die anliegenden Signale auch in die Höhendimension hievt; die DTS-Entsprechung „Neo:X“ fehlt jedoch. Auf Raumklangprogramme zur Simulation von Konzertsälen wird verzichtet.

Dolby-Atmos-Ton wird vom CXR200 korrekt als TrueHD-7.1-Signal wiedergegeben, bei DTS:X verstummte unser Testgerät jedoch (siehe Kasten „Kein Ton bei DTS:X“). Apropos Dolby: Die Kopfhörer-Buchse unterstützt Dolbys Head-phone-Technik, die bei Einsatz eines konventionellen Stereo-Kopferhörers den Klang räumlich aufpoliert.

Ein Receiver, der kein DTS:X decodieren kann, gibt bei einer DTS:X-Tonspur eigentlich den DTS-HD-7.1-Kern aus. Laut Hersteller sollte das bei einem korrekten Hand­shake mit dem Player eigentlich auch beim Cambridge Audio so sein. Doch unser Testgerät verstummte bei zugespieltem DTS:X-Ton (ausprobiert mit Playern von LG, Philips und Panasonic) von der „Crimson Peak“-Blu-ray – im Display erschien „No Signal“ (siehe Foto). Überraschenderweise spielte der Receiver die separate DTS:X-Headphone-Spur mit 2.0-Kanälen als DTS 2.0-Ton ab. Auch mit dem Dolby-Kern bei Dolby-Atmos-Scheiben gab es keine Probleme.
„No Signal“: Liegt DTS:X-Ton an, verweigerte unser CXR200 seinen Dienst.

„No Signal“: Liegt DTS:X-Ton an, verweigerte unser CXR200 seinen Dienst.

Das No-Signal-Problem bei DTS:X lässt sich aber auf verschiedene Weise umgehen. Man stellt im Blu-ray-Player die Tonausgabe von „Bitstream“ auf „PCM“ und der CXR200 erkennt und verarbeitet alles problemlos. Alternativ kann man den DTS-Kern am optischen bzw. koaxialen Digitalausgang des Blu-ray-Players abgreifen, den der Receiver als klanglich komprimierten DTS-5.1-Ton mit 1.536 Kbit/s abspielt.

Wir sind allerdings guter Dinge, dass ein Firmware-Update die Handshake-Problematik mit dem Blu-ray-Player beseitigt.

Tonqualität Surround

Mit rekordverdächtigen 1.100 Watt im 7-Kanalbetrieb an 4-Ohm-Lasten beschallt der Cambridge CXR200 auch größte Heimkinos problemlos mit brachialen Pegeln, bei 5.1-Setups befeuert der Brite jede Box sogar mit knapp 200 Watt (4 Ohm) und ist damit genauso stark wie im Stereo-Modus an 6-Ohm-Lautsprechern. Das können selbst doppelt so teure Vor-/Endstufen-Kombis nicht besser.

Seine Muckis zeigt der Bolide dann auch im Hörtest – und womit könnte man einem britischen High-Ender besser auf den Zahn fühlen als mit dynamischer Jazz-Musik. Daher rotierte zu Beginn unserer Hör-Session Silje Nergaards Konzert „Live in Köln“im Scheibendreher, dessen 5.1-Mix den Hörer live-haftig ins Kölner Gloria-Theater versetzt. Im Hörtest zeigt der CXR200 auf Anhieb seine audiophile Spielart und meißelte Instrumente wunderbar plastisch und greifbar zwischen die Boxen, der mächtige Kontrabass drückte enorm, konturiert und kontrolliert auf den Punkt – auch ohne Subwoofer. Alles wirkte wie aus einem Guss, nichts drängte sich effektehaschend  in den Vordergrund. Während Neergards Gesang körperhaft und mit viel Schmelz in den Mitten verzückte, ließen die fein durchgezeichneten Höhen Details wie das Schlagzeug-Becken glaubhaft schimmern.

Im Vergleich zu so manchem 13-Kanal-Flaggschiff anderer Hersteller mutet das Boxen-Setup des Cambridge-Spitzenmodells geradezu simpel an – was die Bedienung vereinfacht. Der CXR200 befeuert maximal sieben Kanäle, im „Einst. Lautsprecher“-Menü kann man zwischen einem 7.2-Setup mit klassischen Back-Surroundboxen, einem 5.2.2-Setup mit Front-Presence-Lautsprechern oder einem 5.1-Setup mit Bi-Amping der Frontboxen wählen. Werden zwei Endstufen für die Beschallung von „Zone 2“ genutzt, verbleiben dem Hauptraum nur 5.1 Kanäle. Das Feintuning erfolgt individuell pro Box für Größe, Entfernung, Pegel und Crossover-Frequenz; die beiden anschließbaren Subwoofer kann man aber nicht getrennt justieren.

Verbesserungsbedarf besteht bei den Entfernungswerten, die mit 10-Zentimeter-Schritten zu groß ausfallen. Die Pegeljustage in 0,5-dB-Schritten sowie die 10er-Stufen bei der Trennfrequenzwahl zwischen 40 bis 160 Hertz geben hingegen keinen Anlass zur Klage; die Phase des Woofers kann man leider nicht invertieren.

Im Menü „Einst. Lautsprecher“ wird festgelegt, ob man Back-Surround- oder Höhenboxen verwendet.

Im Menü „Einst. Lautsprecher“ wird festgelegt,
ob man Back-Surround- oder Höhenboxen verwendet.

Feinjustage aller Boxen: Die 10-Zentimeter-Schritte bei „Entfernung“ sind aus unserer Sicht zu ungenau.

Feinjustage aller Boxen: Die 10-Zentimeter-Schritte bei „Entfernung“ sind aus unserer Sicht zu ungenau.

Die im Anschluss durchgeführte Einmessung setzte die Pegel und Trennfrequenzen plausibel, allerdings wurde die linke Frontbox zehn Zentimeter hinter der rechten platziert, was zu einem verzogenen Klangbild ohne Phantom-Mitte führte – aber schnell korrigiert war. Die Frequenzgang-Entzerrung entfiel aufgrund des fehlenden Equalizers. Was sich bei Musik schon andeutete, fand bei Filmton seine Fortsetzung: So hievte der CXR200 die Baustellenszene in „Casino Royale“ mit weiter,  lückenloser Räumlichkeit in unseren Hörraum, ließ es krachen, wo es krachen sollte, und brachte zugleich viele Details dank bester Durchzeichnung zu Gehör. Spitz, angestrengt oder gar verzerrt klang es selbst bei extremen Pegeln nicht. Das schaffen nur die wenigsten. Obligatorisch rotierte als Nächstes Dolbys „Amaze“-Trailer im Player und auch ohne Atmos-Dekoder setzte der CXR200 die Natur-Sounds eindrucksvoll groß, luftig und nicht zuletzt glaubhaft realistisch in Szene. Mehr kann man von einem 7.1-Receiver kaum erwarten. 

Tonqualität Stereo

Im Stereo-Betrieb begeisterte der Brite mit druckvollen und schlackenfreien Bässen, vollmundigen und voluminösen Mitten sowie fein ausgeleuchteten Höhen, die Melody Gardots hauchig-sanfter Stimme auf ihrem Jazz-Album „My one and only thrill“ jede noch so kleine Nuance mit Schmelz entlockte. Analog über Cinch zugespielt musizierte der CXR200 dabei genauso rauscharm wie über HDMI oder die optischen Buchsen. Im „Direct“-Modus umgeht der Receiver für höchste Klangreinheit in das Ursprungssignal eingreifende Schaltungen wie Bass- und Höhenregelung oder die Mehrkanalnachbearbeitung (z.B. ProLogic IIx). ao      

Cambridge-CXR200-front

CambridgeAudio_CXR200_Wertung

AuVi_AWARD-Highlight

Der Testbericht Cambridge Audio CXR200 (Gesamtwertung: 88, Preis/UVP: 2500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 4-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Panasonic TX-58 DXW 904 (Test)

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Gestatten: Der kleine Bruder des TX-65 DXW 904, mit dem Panasonic jüngst unseren TV-Thron erobert hat. Für 1.000 Euro weniger muss man (bis auf sieben Zoll Bilddiagonale) auf nichts verzichten, selbst die Ultra-HD-Premium-Norm wird erfüllt.

Ausstattung und Praxis

Panasonic_TX-58DXW904_PCDer TX-58 DXW 904 erhält natürlich nicht umsonst die volle Punktzahl in der Disziplin „Ausstattung“. Panasonic setzt hier sogar Maßstäbe, bietet das Flaggschiff doch alle erdenklichen TV-Funktionen: Der Twin-Tuner mit zwei CI+ Slots kann mehrere Sat-, Kabel- oder DVB-T2-Kanäle gleichzeitig empfangen und/oder per USB aufzeichnen. Zudem streamt er die Sendung auf Wunsch in Echtzeit auf ein Mobilgerät – sogar während ein anderes Programm läuft. Außerdem ermöglicht der integrierte TV-over-IP-Server die Verteilung von TV-Signalen im Heimnetzwerk. Neben WLAN und Ethernet stehen zahlreiche weitere Schnittstellen zur Verfügung, angefangen bei drei USB-Ports und dem SD-Kartenleser bis hin zu vier HDMI-2.0-Eingängen.

Mittel zum Zweck: Dem DXW 904 liegen zwei Fernbedienungen bei. Während der Touchpad-Controller aus Kunststoff besteht, kommt der große Signalgeber mit edler Alu-Oberfläche daher.

Mittel zum Zweck: Dem DXW 904 liegen zwei Fernbedienungen bei. Während der Touchpad-Controller aus Kunststoff besteht, kommt der große Signalgeber mit edler Alu-Oberfläche daher.

Hinter den Kulissen beziehungsweise im Inneren des formschönen Gehäuses verrichten unter anderem der „4K Studio Master HCX+“-Prozessor, die „Intelligent Frame Creation“ mit 3.000 Hertz Bildwiederholfrequenz (Backlight Motion Rate) sowie eine vollflächige LED-Hintergrundbeleuchtung mit mehreren hundert Local-Dimming-Zonen ihren Dienst. Die Hauptrolle spielt aber das 146 Zentimeter große „Professional Cinema Display“, das laut Hersteller von Filmemachern und Hollywood-Koloristen optimiert wurde. Wer dennoch selber einstellen möchte, bekommt zusätzlich zum manuellen Farbmanagement eine Software-gestützte Kalibrieroption für Calman-Systeme an die Hand. Das entsprechende Bundle inklusive Mess-Sensor schlägt jedoch mit rund 800 Euro zu Buche.

Luxuriöse Details: Der geriffelte Bildschirmrahmen und die glanzgedrehte Standsockel-Abdeckung setzen schöne Akzente. Das ganze Gehäuse ist sehr sauber verarbeitet.

Luxuriöse Details: Der geriffelte Bildschirmrahmen und die glanzgedrehte Standsockel-Abdeckung setzen schöne Akzente. Das ganze Gehäuse ist sehr sauber verarbeitet.

Während die Geräteeinstellung teils durch in Untermenüs versteckte Regler erschwert wird, ist das Firefox-Betriebssystem übersichtlich gehalten: Die Startseite verzweigt mit großen runden Icons auf alle wichtigen Funktionen und ist kinderleicht um persönliche Favoriten wie Lieblingssender oder Apps erweiterbar. Das Smart-TV-Angebot umfasst ein großes Repertoire an Internet-Diensten sowie einen mehr oder weniger flexiblen Mediaplayer.

Panasonic_TX-58DXW904_Ideal

Akustisch legt der Panasonic-Bolide einen überzeugenden Auftritt hin, obgleich nicht auf High-End-Niveau wie die früheren Wedge-Modelle von Sony (audiovision 10-2015). Das „VR-Audio Master Surround 2.1“-Boxensystem besticht durch einen satten Brustton und kann recht laut spielen, Mitten und Höhen klingen allerdings etwas verwaschen. Empfindliche Ohren könnten sich in leisen Passagen zudem am Rauschen der sechs rückseitigen Lüfter stören.

Läuft: Das Firefox-Betriebssystem brilliert mit einer aufgeräumten Oberfläche und hohem Bedienkomfort. Im Gerätemenü sieht man alle Quellen auf einen Blick.

Läuft: Das Firefox-Betriebssystem brilliert mit einer aufgeräumten Oberfläche und hohem Bedienkomfort. Im Gerätemenü sieht man alle Quellen auf einen Blick.

TV-over-IP-Client & -Server: Der Panasonic kann TV-Signale sowohl über das Netzwerk empfangen als auch selber einspeisen, ein externer Verteiler ist nicht nötig.

TV-over-IP-Client & -Server: Der Panasonic kann TV-Signale sowohl über das Netzwerk empfangen als auch selber einspeisen, ein externer Verteiler ist nicht nötig.

Sauber sortiert: Der Tuner speichert die TV-Kanäle in einer praxisgerechten Reihenfolge ab. Aufnahmen können zwei Wochen im Voraus programmiert werden.

Sauber sortiert: Der Tuner speichert die TV-Kanäle in einer praxisgerechten Reihenfolge ab. Aufnahmen
können zwei Wochen im Voraus programmiert werden.

Bildqualität

3.840 x 2.160 Bildpunkte, erweiterte Farbräume à la Rec.2020, 10-Bit-Quantisierung und eine Leuchtdichte von über 1.000 Candela – der TX-58 DXW 904 trägt das Ultra-HD-Premium-Logo zu Recht. Im HDR-Betrieb schafft er Spitzenwerte von 1.200 Candela und selbst mit SDR-Inhalten noch 1.120 Candela (siehe Kasten „APL-Messung der Leuchtdichte“). Wer jetzt fürchtet, dass aufgrund der enormen Helligkeit keine tiefen Schwarzwerte möglich sind, der wird eines Besseren belehrt: Mit 0,0017 Candela liegt der Pana-sonic fast auf OLED-Niveau. Daraus ergibt sich ein sagenhafter Im-Bild-Kontrast von knapp 60.000:1. Auch im ANSI-Schachbrettmuster erzielt er mit 1.790:1 den höchsten Wert aller Testfeld-Probanden. Die Delta-E-Abweichungen bei Farben und Graustufen sind mit 1,7 respektive 1,6 kaum höher als beim großen Bruder TX-65 DXW 904 und in diesem Vergleichstest ebenfalls an der Spitze.

Spielwiese: Bereits ab Werk stellt der DXW 904 beliebte Online-Videotheken zur Verfügung. Wer einen Dienst vermisst, wird vielleicht im „Apps Market“ fündig.

Spielwiese: Bereits ab Werk stellt der DXW 904
beliebte Online-Videotheken zur Verfügung. Wer einen Dienst vermisst, wird vielleicht im „Apps Market“ fündig.

Modernisierungsmaßnahme: Der frühere DisplayPort wurde gestrichen, worüber vier HDMI-2.0-Eingänge hinwegtrösten. Auch sonst stehen alle wichtigen Schnittstellen zur Verfügung. Das Anschlussfeld lässt sich abdecken.

Modernisierungsmaßnahme: Der frühere DisplayPort wurde gestrichen, worüber vier HDMI-2.0-Eingänge hinwegtrösten. Auch sonst stehen alle wichtigen Schnittstellen zur Verfügung. Das Anschlussfeld lässt sich abdecken.

Der Panasonic TX-65 DXW 904 war der erste Fernseher mit „Ultra HD Premium“-Zertifikat (audiovision 3-2016). Er übertraf die von der UHD Alliance geforderte 1.000-Candela-Leuchtdichte für UHD-TVs mit bis zu 1.240 Candela locker. Auch der ebenfalls zertifizierte kleine Bruder erreicht annähernd die Rekordwerte des Flaggschiffs. Die beiden mit Local-Dimming-Technik bestückten LCD-TVs halten die extrem hohe Leuchtdichte nicht nur in kleinen begrenzten Spitzlichtern, sondern knicken auch in großen weißen Flächen kaum ein. Die Abhängigkeit der Leuchtdichte vom Flächenanteil dokumentiert die APL-Messung (Average Picture Level). Hier wird ein weißes Kästchen auf schwarzem Grund in feinen Schritten von zehn auf bis zu 100 Prozent Flächenanteil erhöht und die jeweilige Leuchtdichte gemessen.
Auf Augenhöhe: Auch der TX-58 DXW 904 (rot) erreicht Spitzenwerte knapp oberhalb von 1.200 Candela.

Auf Augenhöhe: Auch der TX-58 DXW 904 (rot) erreicht Spitzenwerte knapp oberhalb von 1.200 Candela.

Dazu haben wir dem Panasonic via USB-Port UHD-Testbilder in HDR-Codierung zugespielt und im Bildmodus „Professionel 1“ mit natürlichen Farben die Leuchtdichte ermittelt. Zum Vergleich: LGs OLED-TV 65 EF 9509 (Test in audiovision 3-2016) startete in Spitzlichtern mit bescheidenen 408 Candela und sank im vollflächigem Weißbild auf 120 Candela ab. Dagegen halten beide Panasonic-LCDs in Weißflächen von zehn bis 40 Prozent konstant 1.200 Candela und sinken selbst im vollen Weißbild nur auf rund 850 Candela ab (siehe APL-Messdiagramm links). Mit dem HDR-Bildmodus aktiviert der Panasonic auch den Rec.2020-Farbraum, der im Vergleich zum HDTV-Farbstandard Rec.709 einen stark erweiterten Farbumfang bietet (siehe CIE-Farbsegel rechts).

Selbst mit normalen SDR-Videos leistet der Japaner Erstaunliches: Er erreicht die höchste Helligkeit nicht etwa im blaustichigen Bildmodus „Dynamik“ (1.023 Candela), sondern im farbneutralen Bildmodus „Professionel 1“ mit 1.120 Candela im 25-Prozent-Weißfeld.

Der Preis dafür ist jedoch ein erhöhter Stromverbrauch, der in der Spitze auf 380 Watt ansteigt und den Einbau von gleich sechs Lüftern erforderlich machte.

Bei HDR-Signalen wechselt der TX-58 DXW 904 auf den erweiterten Farbskala-Modus „Rec.2020“.

Bei HDR-Signalen wechselt der TX-58 DXW 904 auf den erweiterten Farbskala-Modus „Rec.2020“.

Aus seitlicher Perspektive sieht die Sache leider anders aus: Bereits ab einem Blickwinkel von 30 Grad wirken Farben entsättigt und das Spektrum eingeschränkt. Gleiches gilt für Helligkeit und Kontrast (siehe Tabelle am Ende des Tests). Neutrales Weiß driftet zu den Ecken hin etwas in Richtung Rosa ab. Nichtsdestotrotz besticht das Display durch eine gleichmäßige Ausleuchtung ohne nennenswerte Clouding- oder Wolkeneffekte. Einzig Spitzlichter werden von leichten Lichthöfen umgeben (Halo-Effekt), die von der Local-Dimming-Schaltung herrühren. Zudem verschluckt sie gelegentlich Bildinhalte, wie etwa die schwächer leuchtenden Weltraumsterne im Kinohit „Gravity“. Das lässt sich beheben, indem man eine dezentere Einstellung („Normal“ oder „Hell“) im Menü „Backlight-Schwarzwert“ wählt.

Surfen in Werbepausen: Während der Nutzung des Firefox-Web-Browsers läuft in einem kleinen Fenster das TV-Programm weiter. Die Navigation gelingt flüssig.

Surfen in Werbepausen: Während der Nutzung des Firefox-Web-Browsers läuft in einem kleinen Fenster das TV-Programm weiter. Die Navigation gelingt flüssig.

Abgesehen davon sind unsere Blu-ray-Klassiker ein Fest für den leucht- und kontraststarken Japaner: Die schiere Dynamik kommt sowohl in den sonnigen Strandszenen aus „Casino Royale“ als auch in den düsteren Innenaufnahmen der „Krabat“-Mühle perfekt zur Geltung. Noch einen drauf setzt er mit HDR-Sequenzen in UHD-Auflösung – Plastizität, Helligkeit und Farbenpracht übertreffen in SDR-Qualität vorliegendes Full-HD-Material deutlich.

4.000 Euro: Der Panasonic TX-58 DXW 904 ist nicht nur der teuerste Vergleichskandidat, sondern auch teurer als Sonys 65-Zöller (Test Seite 38). Dafür bietet er aber alles, was man sich von einem Fernseher wünschen kann.

4.000 Euro: Der Panasonic TX-58 DXW 904 ist zwar teuer, bietet dafür aber auch alles, was man sich von einem Fernseher wünschen kann.

Panasonic_TX-58DXW904_Wertung

AuVi_AWARD-Testsieger

AuVi_AWARD-Highlight

Der Testbericht Panasonic TX-58 DXW 904 (Gesamtwertung: 88, Preis/UVP: 4000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Denon Heos HomeCinema (Test)

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Beim Heos HomeCinema von Denon handelt es sich um einen echten klanglichen Alleskönner, der auch als Soundbar für den Fernseher konzipiert wurde: Denn wie beim Mitbewerber Raumfeld spielen die Themen Musik-Streaming und Multiroom bei Denon eine immer wichtigere Rolle (siehe Kasten „Heos: Musik im ganzen Haus“).

Ein großes Plus des rund einen Meter langen Klangriegels ist dessen üppige Anschlussvielfalt: Die Rückseite zieren sowohl ein HDMI-Ein- als auch ein -Ausgang mit Audio Return Channel, dazu gesellen sich ein optischer und ein koaxialer Digitaleingang, eine Klinken- sowie eine USB-Buchse. Hinter der schwarzen Stoffbespannung sitzen zwei Mittel-/Tieftöner mit ovalen Treibern und Doppelmagneten und zwei 20-Millimeter-Weichkalotten-Hochtöner mit Neodym-Magneten.

Drahtloser Subwoofer

Heos_Homecinema_PCBefeuert wird der Lautsprecher von einer 4-Kanal-Class-D-Endstufe. Eine Angabe zur Verstärkerleistung macht Denon nicht, das System soll jedoch ausreichen, um bis zu 30 Quadratmeter große Räume ansprechend zu beschallen.

Zum Set gehört zudem ein drahtloser Subwoofer mit zwei 5,25-Zoll-Treibern. Ist die Soundbar eingeschaltet, koppelt sich der Tieftöner automatisch. Die Einrichtung des HomeCinema erfolgt App-gesteuert, indem das entsprechende Mobilgerät per Klinkenstecker mit der Soundbar verbunden wird – das funktioniert schnell und problemlos. Denon hat der Soundbar zwar keine eigene Fernbedienung spendiert, dafür reagiert der Klangriegel wahlweise auf die App von Android- und iOS-Smartphones und -Tablets (hier können unter anderem auch Bässe und Höhen modifiziert werden) sowie auf die Fernbedienung des Flachbildfernsehers – das Anlernen erfolgt in wenigen Schritten ebenfalls über die Heos-Anwendung.

Die Heos-Soundbar kann sowohl hingelegt als auch aufgehängt werden. Zu den Anschlüssen des WLAN-Klangriegels gehören HDMI-Ein- und Ausgang sowie optischer, koaxialer und analoger AUX-Eingang.

Die Heos-Soundbar kann sowohl hingelegt als auch aufgehängt werden. Zu den Anschlüssen des WLAN-Klangriegels gehören HDMI-Ein- und Ausgang sowie optischer, koaxialer und analoger AUX-Eingang.

Ob Musik vom Smartphone oder Tablet, von USB-Stick, vom Server oder von Streaming-Diensten wie Soundcloud, Tidal, Spotify, tunein, Deezer oder Napster: Die gut durchdachte Heos-App für iOS, Android und Amazon Kindle Fire vereinfacht das Streamen in den eigenen vier Wänden. Besitzt man mehrere Heos-Boxen, so kann man diese unterschiedlichen Räumen zuweisen und individuell ansteuern. Alternativ ist es kein Problem, vom Dachboden bis in den Keller über jeden Lautsprecher dasselbe musikalische Portfolio zum Leben zu erwecken. Egal, wo man sich gerade aufhält: Man verpasst keine Sekunde der Berieselung. Unterstützt werden die komprimierten Audio-Formate MP3, WMA, AAC, FLAC und ALAC sowie unkomprimierte WAV-Dateien. Heos kommt mit den Abtastraten 32, 44,1 und 48 Kilohertz zurecht. Zum Einrichten wird das Mobilgerät per Klinkenstecker mit dem Lautsprecher verbunden.
Ihre Bedienung ergibt sich quasi von selbst: Die Heos-App ist übersichtlich und einfach zu handhaben.

Ihre Bedienung ergibt sich quasi von selbst: Die Heos-App ist übersichtlich und einfach zu handhaben.

Stimmen in ganzer Pracht

Im TV-Betrieb fällt sofort die deutliche Sprachwiedergabe auf. Über den Modus „Dialog Enhancer“ können Stimmen bei Bedarf zusätzlich hervorgehoben werden, aus unserer Sicht führt das mitunter schon zu einer Überpräsenz. Auch mit ruhiger Instrumentalmusik kommt die Denon-Soundbar bestens zurecht: Diese erklingt angenehm warm und harmonisch mit pointierten und kristallklaren Höhen. Geht es hingegen actionreicher auf dem Bildschirm zu, so würde man dem Soundsystem punktuell ein klein wenig mehr spielerische Leichtigkeit und Pegelfestigkeit wünschen. Die Bässe sind kräftig und dominant, wirken jedoch im Vergleich zu anderen Systemen dumpfer und kälter. Letztendlich ist das aber auch eine Frage des persönlichen Geschmacks. Die Raumfülle ist größer als bei einem klassischen Stereo-System. Erst wenn man den Denon-Lautsprecher bei maximaler Lautstärke ausreizt, gehen tonale Brillanz und Reinheit verloren. Dann dürften die Nachbarn aber auch schon mit dem Besen gegen Wand oder Zimmerdecke schlagen. Erfreulich ist, dass sämtliche Kabel (HDMI, Klinke, Lichtleiter, Cinch-Klinken-Adapter) mitgeliefert werden. So ist man für alle Eventualitäten vorbereitet. Über seitliche Tasten am Gehäuse kann die Lautstärke verändert werden.

Denon verkauft die Soundbar HomeCinema im Paket mit einem drahtlosen Subwoofer. Der Klangriegel kann nicht nur den TV-Ton aufpeppen, sondern auch Musik von Smartphones und Tablets wiedergeben.

Denon verkauft die Soundbar HomeCinema im Paket mit einem drahtlosen Subwoofer. Der Klangriegel kann nicht nur den TV-Ton aufpeppen, sondern auch Musik von Smartphones und Tablets wiedergeben.

Heos_Homecinema_Wertung

Der Testbericht Denon Heos Homecinema (Gesamtwertung: 79, Preis/UVP: 800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2016 erschienen.

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LG 55 UF 8609 (Test)

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Man könnte fast meinen, dass LG die Konkurrenz abwartet, bevor die 2016er-Modelle herausgebracht werden. Da die neue LCD-Generation zum Testzeitpunkt noch nicht verfügbar war, musste der 55 UF 8609 aus dem letzten Jahr sein Können unter Beweis stellen – ein harter Kampf!

Ausstattung und Praxis

LG_55UF8609_PCZum alten Eisen gehört der Fernseher keineswegs, obgleich auf den ersten Blick kaum Unterschiede zum 55 UF 8509 (Test in audiovision 9-2015) auffallen. Lediglich der Standfuß, der Zierrahmen und die „Acoustic Reflector“ genannte Lippe unterhalb des Bildschirms sind beim 55 UF 8609 in zartem Rosé statt in Silber gehalten. Apropos Eisen: Die Rückseite besteht nahezu komplett aus Metall, wodurch sich das Gehäuse sehr solide und hochwertig anfühlt. Abdeckungen für das Anschlussfeld wie bei den anderen Probanden gibt es hier aber nicht.

Alte Tugenden: Die Magic Remote ist die einzige Fernbedienung im Testfeld, welche noch die intuitive Navigation mittels Handbewegungen unterstützt.

Alte Tugenden: Die Magic Remote ist die einzige Fernbedienung im Testfeld, welche noch die intuitive Navigation mittels Handbewegungen unterstützt.

Technisch ähnelt der UF 8609 vielmehr dem 3.500 Euro teuren Bruder 55 UF 9509 (audio-vision 5-2015). Zwar verfügt er im Gegensatz zu diesem weder über einen vierten HDMI-2.0-Eingang noch über eine doppelte TV-Empfangseinheit, allerdings setzen beide auf die Color-Prime- beziehungsweise Quantum-Dot-Technologie. Dabei sorgen spezielle Nanokristalle für intensivere Farben. Als Hintergrundbeleuchtung kommt ein klassisches, schlankes Edge-LED-Backlight zum Einsatz. Ein Novum ist die HDR-Fähigkeit, welche LG vor Kurzem durch ein Firmware-Update nachgerüstet hat. Der Haken: Den erweiterten Dynamikumfang bekommt man lediglich über den internen Mediaplayer oder bei Amazon Instant Video zu Gesicht, und das auch nur mit 8-Bit-Quantisierung. Via HDMI zugespielte Inhalte erscheinen in SDR-Qualität.

Neue Farben: LG erweitert die webOS-Taskleiste regelmäßig um zusätzliche Apps. Das Betriebssystem besticht durch Übersichtlichkeit sowie Multitasking-Fähigkeiten.

Neue Farben: LG erweitert die webOS-Taskleiste regelmäßig um zusätzliche Apps. Das Betriebssystem besticht durch Übersichtlichkeit sowie Multitasking-Fähigkeiten.

Schlechte Führungskompetenz: Der Sendermanager bietet zwar eine Option zur Sortierung der TV-Programme, quittiert aber jeden Versuch mit einer Fehlermeldung.

Schlechte Führungskompetenz: Der Sendermanager bietet zwar eine Option zur Sortierung der TV-Programme, quittiert aber jeden Versuch mit einer Fehlermeldung.

Hokuspokus: Im Tonmenü stellt der UF 8609 auch Audioeffekte für virtuellen Surround-Sound zur Verfügung. Große Unterschiede konnten wir allerdings nicht hören.

Hokuspokus: Im Tonmenü stellt der UF 8609 auch Audioeffekte für virtuellen Surround-Sound zur Verfügung. Große Unterschiede konnten wir allerdings nicht hören.

Auch wenn das webOS-Betriebssystem nicht mehr ganz taufrisch ist, schließlich steht die neue Version 3.0 in den Startlöchern, hat es nichts von seinem Charme verloren. Die Bedienung gelingt mit der Magic Remote nach wie vor kinderleicht und intuitiv, wobei im Tuner-Betrieb ein paar Schwächen auffallen: Zum einen kann die Senderliste nicht direkt editiert werden, zum anderen verweigert der Fernseher hin und wieder USB-Speicher zur Programmaufnahme. Immerhin tröstet das Smart-TV-Angebot mit den zahlreichen Online-Video- respektive Mediatheken ein wenig darüber hinweg. Wie gewohnt stehen in LGs Content Store zahlreiche weitere Apps zum Download bereit.

Neben dem Mediaplayer dient auch Amazon Instant Video als HDR-Quelle, wobei die Qualität nicht mit der von UHD-Blu-rays konkurrieren kann.

Neben dem Mediaplayer dient auch Amazon Instant Video als HDR-Quelle, wobei die Qualität nicht mit der von UHD-Blu-rays konkurrieren kann.

Der eingangs erwähnte „Acoustic Reflector“, eine Art Spoiler, lenkt die Schallwellen der Harman-Kardon-Lautsprecher effektiv in Richtung Zuschauer und sorgt so für ein klares, sauberes Klangbild. Die Boxen könnten aber mehr Wumms vertragen.

LG_55UF8609_Ideal

Viele Hersteller haben ihre eigenen Vorstellungen vom besten Bildmodus und überfordern den Anwender nicht selten mit etlichen Variationsmöglichkeiten. Besonders Sony übertreibt hier gerne, wobei LG mit seinen neun Presets auch nicht gerade ein Musterschüler ist, da sich viele davon pärchenweise ähnlich sehen.

Nach der Erstinstallation erwacht der 55 UF 8609 im „Sparmodus“, der seinem Namen aber keine Ehre macht. Schließlich gehört er mit 433 Candela zu den hellsten Vertretern, was Auswirkungen auf den Stromverbrauch hat. Jedoch disqualifiziert er sich wegen der zu hoch eingestellten Farbtemperatur – genauso wie „Standard“. Noch weiter gehen „Sport“ und „Lebhaft“, die mit über 9.000 Kelvin einen Blaustich zeigen. Im Gegenzug kitzeln sie allerdings 443 beziehungsweise 463 Candela aus dem Backlight heraus. Im Zehn-Prozent-Weißfeld sind es sogar 557 Candela. Eine Gemeinsamkeit all dieser Bildmodi ist der ab Werk erweiterte Farbraum. Rot erscheint im Preset „Spiel“ am intensivsten.

Die übrigen vier Modi „isf Expert 1“, „isf Expert 2“, „Kino“ und „Foto“ decken den für Blu-rays sowie HDTV-Inhalte maßgeblichen BT.709-Standard exakt ab, der Farbumfang kann in Einstellung „Breit“ aber entsprechend vergrößert werden. Leider zeigt „Kino“ einen leichten Gelbstich und verschiebt Cyan in Richtung Grün, weshalb er aus der engeren Auswahl ausscheidet. Unser ursprünglicher Favorit war „Foto“, doch sind hier einige Bildregler wie die TruMotion-Schaltung gesperrt. Unter dem Strich bleiben also nur die beiden individualisierbaren isf-Presets. Für welchen von ihnen man sich entscheidet, ist egal – sie sind identisch.

Von wegen Sparmodus: Ab Werk zeigt der LG-TV ein sehr helles und farbintensives Bild, das jedoch zu kühl beziehungsweise blaustichig wirkt (8.256 Kelvin).

Von wegen Sparmodus: Ab Werk zeigt der LG-TV ein sehr helles und farbintensives Bild, das jedoch zu kühl beziehungsweise blaustichig wirkt (8.256 Kelvin).

Je kleiner, desto besser: Stellt man im isf-Preset die Farbtemperatur auf „Warm 1“ um, erscheinen Weiß und Graustufen sowie die Farbe Cyan viel natürlicher.

Je kleiner, desto besser: Stellt man im isf-Preset die Farbtemperatur auf „Warm 1“ um, erscheinen Weiß und Graustufen sowie die Farbe Cyan viel natürlicher.

Bildqualität

Besonders deutlich wird der technologische Fortschritt der vergangenen Monate im Hinblick auf die Bildqualität: Hätte der UF 8609 mit einer Leuchtkraft von bis zu 463 Candela pro Quadratmeter gemäß unserem alten Testverfahren (bis audiovision 3-2016) die volle Punktzahl erreicht, bildet er im Vergleich zu den anderen Probanden nun das Schlusslicht. Im besten Preset „isf Expert 1“, in dem wir den Fernseher gemessen haben, liegt die größtmögliche Ausbeute sogar nur bei 354 Candela. Immerhin sinkt sie beim Wechsel vom zehnprozentigen auf ein vollflächiges Weißfeld bloß geringfügig auf rund 320 Candela.

Sauber und solide: Das Anschlussfeld des 55 UF 8609 ist übersichtlich, wobei via HDMI keine HDR-Wiedergabe gelingt. Die Rückseite besteht komplett aus Metall.

Sauber und solide: Das Anschlussfeld des 55 UF 8609 ist übersichtlich, wobei via HDMI keine HDR-Wiedergabe gelingt. Die Rückseite besteht komplett aus Metall.

Die dreistufige Local-Dimming-Funktion wirkt sich kaum auf die Maximalhelligkeit aus. Wir empfehlen, diese in der Standard-einstellung „Mittel“ zu belassen; ausgeschaltet würde der ohnehin nur mäßige Kontrast von 661:1 weiter abnehmen. Vorteilhaft hingegen ist die Anpassung des TruMotion-Menüs: Mithilfe des Reglers „Entruckeln“ kann die Bewegungsdarstellung optimiert werden, ohne den 24p-Kinolook zu eliminieren. Leider steht die Schaltung im Bildmodus „Foto“ nicht zur Verfügung, obwohl die Farben hier ab Werk neu-traler und sauberer erscheinen. Den gleichen Effekt erzielt man aber, indem man im isf-Preset die Farbtemperatur von „Warm 2“ auf „Warm 1“ stellt. Dennoch fallen bereits aus leicht versetzter Perspektive Farbverschiebungen in Richtung Gelb auf. Kein Vergleich zur Blickwinkelstabilität der hauseigenen OLEDs.

2.300 Euro: Der 55 UF 8609 gehört zu LGs Color-Prime-Serie (Quantum Dot), die letztes Jahr vorgestellt wurde. In Online-Shops bekommt man ihn schon für 1.500 Euro. Neben dem 55-Zöller gibt es auch ein 65- und 79-Zoll-Modell.

2.300 Euro: Der 55 UF 8609 gehört zu LGs Color-Prime-Serie (Quantum Dot), die letztes Jahr vorgestellt wurde. In Online-Shops bekommt man ihn schon für 1.500 Euro. Neben dem 55-Zöller gibt es auch ein 65- und 79-Zoll-Modell.

LG_55UF8609_Wertung

AuVi_AWARD-Stromsparer15

Der Testbericht LG 55 UF 8609 (Gesamtwertung: 73, Preis/UVP: 2300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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LG HS8 (Test)

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Noch vor einem Jahr waren gekrümmte Soundbars eine kleine Sensation, mittlerweile hat man sich an die geschwungenen Lautsprecher passend zum Curved-Fernseher schon wieder gewöhnt. Optisch sind sie dennoch ein Hingucker, wie die 1,20 Meter lange HS8 von LG beweist, die sich mit einer Höhe von nur 4,3 und einer Tiefe von 8,2 Zentimetern dezent in die Wohnzimmerumgebung integriert. Das 4.1-Lautsprechersystem haben die Koreaner mit einem Kniff versehen: Durch die Positionierung der insgesamt vier Hochtonlautsprecher (zwei vordere sowie ein linker und ein rechter) soll sich das Klangspektrum vergrößern, LG verspricht vollmundig eine der besten Surround-Sound-Lösungen auf dem Markt.

Raumfüllender Klang

In der Tat beschert die HS8 ein erstaunlich raumfüllendes Klangerlebnis – warm, ausgewogen und harmonisch, so präsentiert sich die Akustik der Soundbar, die über fünf Sound-Effekte und eine Lip-sync-Funktion verfügt. Im „Cinema“-Modus überzeugt die silberne Flunder durch eine breite Klangbühne. Eine Innovation stellt der sogenannte i-Sound-Modus dar, der automatisch analysiert, ob Musik, TV-Inhalte oder ein Film vorliegt, und die Einstellungen automatisch anpasst. Der mitgelieferte und flexibel aufstellbare Funk-Subwoofer liefert druckvolle Bässe und lässt es im Tiefton-bereich ordentlich rummsen, insgesamt arbeitet das 360 Watt starke System Details fein heraus. Zum Beispiel vorne Stimmen, Treppengeräusche dahinter, über allem die surrenden Rotoren eines Helikopters wie in einer Folge von „NCIS“. Für eine Soundbar in der 600-Euro-Liga fächert die HS8 das klangliche Spektrum extrem weit auf.

Über die Fernbedienung lassen sich Höhen, Bässe sowie der Subwoofer separat ansteuern. Der Steuerstab selbst ist übersichtlich, auf alle wichtigen Funktionen hat man direkten Einfluss. Sechs Tasten am Gerät erlauben einen Zugriff auf den silbernen Schallwandler auch dann, wenn man die Fernbedienung mal verlegt haben sollte.

LGs Soundbar HS8 ist mit Google Cast kompatibel, wodurch der
Zugriff auf verschiedene Musik-Strea­mingdienste ermöglicht wird. So lassen sich Songs per Smartphone oder Tablet über das drahtlose Netzwerk an den Lautsprecher schicken, der ins selbe WLAN eingebunden sein muss. Spotify, Deezer, Napster und tunein sind integriert, weitere Dienste können von einem anderen Gerät aus per Bluetooth übertragen werden.

LG-Soundbar

Umfangreiche Ausstattung

Gut ablesbar ist das Display in der Front, das über alle Betriebszustände informiert. Die Kommunikation mit Smartphone, Tablet und anderen Speakern aus der LG Music-Flow Produktfamilie gelingt per Bluetooth oder WLAN (siehe Kasten „Fit für Google Cast“). Die üppige Ausstattung wird abgerundet durch Sleep-Timer-Weckfunktion, Party-Modus, Synchronisierung der iTunes-Medienbibliothek, App-Steuerung sowie eine Zugriffsmöglichkeit auf Internet-Radio und Streaming-Dienste wie Spotify und Deezer.

Die gekrümmte Soundbar HS8 liefert LG zusammen mit einem kabellosen Subwoofer aus. Für beide Geräte im Paket mit einer Ausgangsleistung von 360 Watt werden knapp 600 Euro fällig.

Die gekrümmte Soundbar HS8
liefert LG zusammen mit einem kabellosen
Subwoofer aus. Für beide Geräte im Paket mit einer
Ausgangsleistung von 360 Watt werden knapp 600 Euro fällig.

LG_HS8_Wertung

Der Testbericht LG HS8 (Gesamtwertung: 78, Preis/UVP: 600 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Samsung UE 55 KS 9090 (Test)

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Samsung läutet den Start der neuen 2016er-SUHD-Fernseher nicht nur mit modernsten Technologien inklusive Ultra-HD-Premium-Unterstützung und einer vereinfachten Bedienung ein, sondern auch mit einem aufgefrischten, stylishen Äußeren. Den Anfang macht der UE 55 KS 9090.

Ausstattung und Praxis

Samsung_UE55KS9090_PCEgal, aus welchem Winkel man ihn betrachtet: Der KS 9090 präsentiert sich minimalistisch und modern – vorne begeistert er mit einem dünnen, silbergrau ummantelten Rahmen, seitlich stechen der schlanke wie gebogene Bildschirm (Radius: 4,2 Meter) ins Auge und die aufgeräumte Rückseite erlaubt eine freie Aufstellung im Raum. Jedoch hätte man das Anschlussfeld (CI+, USB, Ethernet, Service, One Connect) etwas unauffälliger platzieren oder zumindest eine Kabelführung à la Sony spendieren  können. Der Standfuß erinnert an einen Galgen, wobei der Fernseher dank des langen, filigranen Arms fast zu schweben scheint. Gewinde für eine optionale Vesa-Wandhalterung sind vorhanden (400 x 400 Millimeter).

Da war es nur noch eine: Lagen den bisherigen Samsung-TVs immer zwei Fernbedienungen bei, werden die 2016er-Modelle einzig über die neue, minimalistische „Premium Smart Remote“ gesteuert. Sie lässt aber wichtige Direkttasten und einen Ziffernblock vermissen.

Da war es nur noch eine: Lagen den bisherigen Samsung-TVs immer zwei Fernbedienungen bei, werden die 2016er-Modelle einzig über die neue, minimalistische „Premium Smart Remote“ gesteuert. Sie lässt aber wichtige Direkttasten und einen Ziffernblock vermissen.

Wie bei den Spitzenmodellen der Südkoreaner üblich, wurden die AV-Schnittstellen in die One-Connect-Box ausgelagert. Zusätzlich befinden sich dort der Twin-Tuner sowie zwei USB-Ports. Ihr niedriges Gewicht von 200 Gramm und die geringe Wärmeentwicklung im Betrieb lassen aber darauf schließen, dass die Signalverarbeitung im TV-Gerät erfolgt. Als Eckdaten nennt der Hersteller unter anderem den im Vergleich zum Vorgänger JS 9090 (Test in audiovision 6-2015) von 2.000 auf 2.400 gesteigerten „Picture Quality Index“ sowie die altbekannten Bildoptimierungsschaltungen „Peak Illuminator Pro“, „Precision Black“ und „Auto Depth Enhancer“. Diese versprechen eine stärkere Leuchtkraft, eine bessere Differenzierung dunkler Bereiche, ein brillantes Schwarz sowie eine höhere Bildtiefe. Dem Edge-LED-Backlight steht eine Local-Dimming-Schaltung zur Seite

Das Display basiert nach wie vor auf der Quantum-Dot- beziehungsweise SUHD-Technologie und kann größere Farbräume darstellen. Unter dem Strich erfüllt der KS 9090 als erster Samsung-TV die „Ultra HD Premium“-Spezifikationen; dazu gehören die Ansteuerung des Panels mit mindestens 10-Bit sowie ein Schwarzwert von maximal 0,05 Candela. Bislang durfte sich nur der in audiovision 3-2016 getestete Panasonic TX-65 DXW 904 mit dem Logo schmücken.

Samsung_UE55KS9090_Ideal

Die Tonwiedergabe übernimmt das 60 Watt starke 4.1-Boxensystem. Dieses holt aus dem im unteren Bereich vier bis fünf Zentimeter dicken Gehäuse eine eindrucksvolle Dynamik und einen satten Brustton heraus, obgleich bei höherer Lautstärke leichte Verzerrungen auftreten. Eine Kopfhörerbuchse gibt es nicht, jedoch unterstützt das Gerät die Funkübertragung via Bluetooth.

Gürtellinie: Der Standfuß reicht etwa bis zur Mitte der TV-Rückseite, wo eine silberfarbene Kunststoffleiste das Design fortsetzt. Das Anschlussfeld lässt sich abdecken.

Gürtellinie: Der Standfuß reicht etwa bis zur Mitte der TV-Rückseite, wo eine silberfarbene Kunststoffleiste das Design fortsetzt. Das Anschlussfeld lässt sich abdecken.

Einfach drauf los: Auf Knopfdruck blendet der KS 9090 im Tuner-Betrieb eine Programminfo ein, über welche sich die Sendung auch direkt aufnehmen oder pausieren lässt.

Einfach drauf los: Auf Knopfdruck blendet der KS 9090 im Tuner-Betrieb eine Programminfo ein, über welche sich die Sendung auch direkt aufnehmen oder pausieren lässt.

Perfekt vernetzt: Wer Haushaltsgeräte von Samsung wie eine Waschmaschine oder einen Staubsaugerroboter besitzt, kann diese über die „Smart Home“-App steuern.

Perfekt vernetzt: Wer Haushaltsgeräte von Samsung wie eine Waschmaschine oder einen Staubsaugerroboter besitzt, kann diese über die „Smart Home“-App steuern.

Für jedermann verständlich: Im Anschlussplan erklärt Samsung Schritt für Schritt, wie man zum Beispiel eine Spielekonsole korrekt mit dem Fernseher verbindet.

Für jedermann verständlich: Im Anschlussplan erklärt Samsung Schritt für Schritt, wie man zum Beispiel eine Spielekonsole korrekt mit dem Fernseher verbindet.

­Die größten Änderungen im Rahmen der Modellpflege hat vermutlich die Fernbedienung beziehungsweise das Bedienkonzept allgemein erfahren. Samsung ersetzt die bisherige Smart Remote nämlich durch ein neues, besonders kompaktes Modell mit gerade einmal elf Tasten. Dank der durchdachten Mehrfachbelegung gelingt die Navigation nach kurzer Eingewöhnung recht einfach: Mit einem Druck auf „123“ blendet das TV-Gerät ein (virtuelles) Ziffernfeld ein, während die „Extra“- und Play/Pause-Taste auf weitere Funktionen verzweigen. Zudem sind der Lautstärkeregler sowie die Senderumschaltung als Drei-Wege-Wippen konzipiert. Über diese kann man auch den Ton stummschalten oder den elek­tronischen Programmführer aufrufen. Bis auf das Ein/Aus-Signal werden alle Befehle via Bluetooth übermittelt, so dass keine direkte Sichtverbindung nötig ist. Ein paar Direkttasten hätten dennoch nicht geschadet. Zudem fiel der Bewegungssensor dem Rotstift zum Opfer.

Auch das Tizen-Betriebssystem erhielt eine Frischzellenkur. Die neue Benutzeroberfläche präsentiert sich moderner, jedoch nicht unbedingt optimal strukturiert. Zwar sind die Smart-TV-Apps ohne Umwege erreichbar, dafür muss man aber zehnmal klicken, nur um in das Gerätemenü zu gelangen. Dort stehen unter anderem alle wichtigen Bild- und Tonregler zur Verfügung. Für eine weitgehend flüssige Navigation sorgt der Quad-Core-Prozessor. Einzig der Aufbau der Vorschaubilder im Mediaplayer dauert eine kurze Zeit, worüber die umfassende Formatunterstützung hinwegtröstet.

Farbenfroher und moderner: Die neue Tizen-Version wirkt optisch ansprechend. Der Bedienfluss hat sich mit der neuen Fernbedienung nicht wirklich verbessert.

Farbenfroher und moderner: Die neue Tizen-Version wirkt optisch ansprechend. Der Bedienfluss hat sich mit der neuen Fernbedienung nicht wirklich verbessert.

Mehrfach belegt: Die verschiedenen Funktionen der Lautstärke- und Programmwippe werden in einer Info­einblendung am oberen Bildschirmrand kurz erklärt.

Mehrfach belegt: Die verschiedenen Funktionen der Lautstärke- und Programmwippe werden in einer Info­einblendung am oberen Bildschirmrand kurz erklärt.

Universalfernbedienung: Auserwählte Quellen wie etwa die Xbox erkennt der UE 55 KS 9090 automatisch und ermöglicht deren Steuerung über die Smart Remote.

Universalfernbedienung: Auserwählte Quellen wie etwa die Xbox erkennt der UE 55 KS 9090 automatisch und ermöglicht deren Steuerung über die Smart Remote.

Bildqualität

Nicht nur beim Design des TV-Geräts und der Fernbedienung, auch bei den Bildmodi folgt Samsung dem Motto „Weniger ist mehr“: Zur Auswahl stehen bloß vier Stück, was in der Praxis vollkommen ausreicht. Als bestes Preset geht wieder einmal „Film“ hervor. Lob verdienen hier vor allem die sauberen und mit rund 6.300 Kelvin angenehm warm abgestimmten Farben, obgleich mittlere Blau- sowie dunkle Hauttöne leicht aus der Reihe tanzen. In der Farbraum-Einstellung „Nativ“ wird das Spektrum deutlich in Richtung Rot und Grün erweitert. Diese ist bei den übrigen drei Bildmodi (Dynamisch, Standard, Natürlich) bereits ab Werk aktiv, allerdings liegt deren Farbtemperatur jenseits der viel zu kühlen 10.000-Kelvin-Grenze. Leider schrumpft der Farbraum aus seitlicher Perspektive zusammen; hinzu kommen Farbverschiebungen.

Ganz schön klein geworden: Die One-Connect-Box kommt im Mini-Format daher, beherbergt aber alle AV-Anschlüsse samt Twin-Tuner. Verbunden wird sie über ein 1,8 Meter langes Spiezialkabel.

Ganz schön klein geworden: Die One-Connect-Box kommt im Mini-Format daher, beherbergt aber alle AV-Anschlüsse samt Twin-Tuner. Verbunden wird sie über ein 1,8 Meter langes Spiezialkabel.

Integrierter Virenschutz: Im Setup-Menü stellt der KS 9090 Experteneinstellungen zur Verfügung, über die man den Fernseher auf schädliche Software überprüfen kann.

Integrierter Virenschutz: Im Setup-Menü stellt der KS 9090 Experteneinstellungen zur Verfügung, über die man den Fernseher auf schädliche Software überprüfen kann.

Ab einem Blickwinkel von etwa 40 Grad flauen die Farben sichtbar ab; Weiß zeigt einen leichten Braunstich. Ferner verliert der KS 9090 fast drei Viertel des Kontrasts.

Ab einem Blickwinkel von etwa 40 Grad flauen die Farben sichtbar ab; Weiß zeigt einen leichten Braunstich. Ferner verliert der KS 9090 fast drei Viertel des Kontrasts.

Ebenso hängen die Helligkeit und der Kontrast vom Blickwinkel ab, wobei Samsungs Top-55-Zöller mit bis zu 1.246 Candela beziehungsweise einem ANSI-Verhältnis von 1.776 ausreichende Reserven besitzt. Diese extreme Leuchtdichte erzielt er jedoch einzig im Zehn-Prozent-Weißfeld und mithilfe der Smart-LED-Schaltung auf „Hoch“; auf Stufe „Gering“ oder im vollflächigen Weiß geht die Ausbeute auf 580 Candela zurück. Nichtsdestotrotz setzt sich der UE 55 KS 9090 sogar in sonnigen Räumen durch. Möglich macht das die spezielle Display-Beschichtung mit „mikroskopisch kleinen Kegeln“ (Mottenaugen-Struktur), welche das auftreffende Licht zerstreuen und so Spiegelungen reduzieren. Daraus resultiert auch ein guter Schwarzwert von 0,0365 Candela, wobei der Panasonic TX-58 DXW 904 noch tiefer geht – allerdings kostet das gute Stück auch fast 50 Prozent mehr. Ungeachtet dessen kommen etwa die dunklen Weltraum-Szenen aus „Gravity“ hervorragend zur Geltung, ohne dass die Sterne absaufen. Die Ausleuchtung gelingt bis auf minimale Aufhellungen in der Mitte sehr gleichmäßig.

Entlang feiner bewegter Konturen treten ab Werk leichte Artefakte auf, was sich aber im „Auto Motion Plus“-Menü korrigieren lässt: Stellt man die Unschärfeminderung auf „10“ und die Judder-Minderung auf „0“, werden Motive knackscharf durchgezeichnet; der 24p-Look in Kinofilmen bleibt dabei erhalten. Der Spezialmodus „Sport“ ist aufgrund des extremen Blaustichs nicht zu empfehlen.

2.800 Euro: Der UE 55 KS 9090 ist in diesem Größenbereich das Top-Modell von Samsung. Er hat drei Brüder mit 49, 65 und 78 Zoll Bilddiagonale. Eine vollflächige LED-Hintergrundbeleuchtung gibt es erst in der teureren KS9590-Serie.

2.800 Euro: Der UE 55 KS 9090 ist in diesem Größenbereich das Top-Modell von Samsung. Er hat drei Brüder mit 49, 65 und 78 Zoll Bilddiagonale. Eine vollflächige LED-Hintergrundbeleuchtung gibt es erst in der teureren KS9590-Serie.

Samsung_UE55KS9090_Wertung

AuVi_AWARD-Highlight

Stromsparer-2016

Der Testbericht Samsung UE 55 KS 9090 (Gesamtwertung: 83, Preis/UVP: 2800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Raumfeld Sounddeck (Test)

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Von nichts kommt nichts: Beim 900 Euro teuren Sounddeck von Raumfeld trifft diese alte Binsenweisheit wie die Faust aufs Auge. Denn der 12 Kilogramm schwere und 73 Zentimeter breite Klang-Aufbesserer hat einiges unter seinem exzellent verarbeiteten Holzgehäuse mit Aluminium-Applikation zu bieten, um akustisch schlappen Blockbustern ordentlich Beine zu machen.

Raumklang an jedem Sitzplatz

Raumfeld-Sounddeck_PCSechs Breitbandlautsprecher mit einem Durchmesser von jeweils 70 Millimetern, dazu zwei Tieftöner mit jeweils 130 Millimetern Durchmesser werkeln in dem 2-Wege-Bassreflexsystem mit integriertem 280-Watt-Verstärker. Per Wellenfeld-Technologie verspricht Raumfeld originalgetreuen Klang an jeder Hörposition. Und das gelingt in der Tat hervorragend. Egal, ob man mittig vor dem Fernseher oder seitlich auf einem der unbeliebteren Plätze sitzt, von dem aus der Flat-TV nicht mehr perfekt einsehbar ist: Das Sounddeck hüllt seine Zuhörer in einen gleichmäßigen Klang-Kokon, ohne an Volumen, Klarheit oder Räumlichkeit einzubüßen. Vier unterschiedliche Modi (Stereo, Arena, Theater, Voice) erlauben es über die schicke Fernbedienung aus gebürstetem Aluminium, wahlweise die Sprache etwas hervorzuheben oder eine möglichst breite Klangbühne durch die seitliche Signalausgabe zu kreieren. Die Box gibt sich pegelfest und arbeitet alle Frequenzen sauber heraus.

Satte Bässe und kleine Details

Ihr enormes Leistungsvermögen stellt sie im Zusammenspiel mit der Blu-ray „Deutschland von oben“ unter Beweis: Im Hamburger Hafen bahnen sich dicke Kähne mit stampfenden Motoren durch die zugefrorene Elbe ihren Weg. Das Grollen der Musik mit kräftigen Bässen untermauert eindrucksvoll die faszinierende Szene. Selbst feinste Klang-Nuancen behält das Sounddeck nicht für sich: Steinböcke, die in den Alpen über Schnee- und Geröllfelder springen, stoßen sich unüberhörbar mit ihren Hufen auf dem steilen Terrain ab. Eins von vielen Details, das die Lautsprecher des Flachbildfernsehers bisher nicht preisgegeben haben.

Sechs Töner und zwei Downfire-Subwoofer werkeln an Bord des Raumfeld-Sounddecks. Das stabile Gehäuse besteht aus Holz mit Schleiflack und Aluminium-Elementen. Die Bedienung erfolgt per hochwertigem Steuerstab aus Aluminium oder über eine App.

Sechs Töner und zwei Downfire-Subwoofer werkeln an Bord des Raumfeld-Sounddecks. Das stabile Gehäuse besteht aus Holz mit Schleiflack und Aluminium-Elementen. Die Bedienung erfolgt per hochwertigem Steuerstab aus Aluminium oder über eine App.

Genau wie die Lautsprecher und die Soundbar ist auch Raumfelds Sounddeck ein Streaming-Spezialist. Per WLAN oder Ethernetkabel wird es in das heimische Netzwerk eingebunden. Auf Smart­phones und Tablets mit Android- oder iOS-Betriebssystem ist die App „Raumfeld Connector“ Voraussetzung, um wahlweise eigene Songs von USB-Sticks, NAS-Laufwerken, dem PC oder über die Streaming-Dienste Spotify, Tidal, Napster, SoundCloud, tunein und GoogleCast auf dem Sounddeck zum Leben zu erwecken. Die App überzeugt durch ihre ansprechende Oberfläche mit klarer Struktur und ihre einfache Bedienbarkeit. In das System lassen sich mehrere Raumfeld-Boxen einbinden und in verschiedenen Räumen mit unterschiedlichen oder denselben Stücken bespielen. Für personalisiertes Streaming ist die Fernbedienung mit vier Direktwahltasten ausgestattet.
Über die Raumfeld-App hat man Zugriff auf diverse Streaming-Dienste und die drahtlosen Lautsprecher.

Über die Raumfeld-App hat man Zugriff auf diverse Streaming-Dienste und die drahtlosen Lautsprecher.

Das verwindungssteife Gehäuse schultert bis 50 Kilo schwere Fernseher. Auf ein Front-Display hat Raumfeld verzichtet, ebenso unterstützt das in Schwarz und Weiß erhältliche Sounddeck kein Decoding von Dolby Digital und DTS – beides kostet Punkte. Im Blu-ray-Player muss bei digitaler Tonsignalausgabe folglich „PCM“ gewählt werden. Als Anschlüsse stellt die Box neben einer USB-Buchse einen HDMI-Anschluss mit Audio Return Channel, einen optischen Digital- sowie einen Cinch-Eingang bereit. Neben der Fernbedienung reagiert das Sounddeck auch auf die Raumfeld-App (siehe Kasten „Raumfeld setzt auf Streaming“).

Das in Weiß und Schwarz erhältliche Sounddeck von Raumfeld mit Aluminiumblende und Stoffbezug ist hervorragend verarbeitet und bringt 12 Kilogramm auf die Waage. Auf ein Display hat der Hersteller jedoch verzichtet.

Das in Weiß und Schwarz erhältliche Sounddeck von Raumfeld mit Aluminiumblende und Stoffbezug ist hervorragend verarbeitet und bringt 12 Kilogramm auf die Waage. Auf ein Display hat der Hersteller jedoch verzichtet.

Raumfeld-Sounddeck_Wertung

AuVi_AWARD-Highlight

Der Testbericht Raumfeld Sounddeck (Gesamtwertung: 85, Preis/UVP: 900 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2016 erschienen.

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Sony KD-65 XD 9305 (Test)

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Sony neues 65-Zoll-Top-Modell XD 9305 ziert zwar nicht das „Ultra HD Premium“-Logo, erfüllt die anspruchsvollen Kriterien aber trotzdem.

Keine Frage: Sonys brandneue XD93-Serie bietet ein erstklassiges Qualitätsniveau; Der KD-65 XD 9305 erzielt sowohl bei der Helligkeit als auch beim Kontrast noch bessere Werte als der kleine Bruder und hinterlässt mit 164 Zentimetern Bilddiagonale von Haus aus einen imposanteren Eindruck.

Ausstattung und Praxis

SON_KD-65XD9305_ieGetreu dem Motto „Das Auge isst mit“ hat Sony die 2016er-Modelle optisch komplett überarbeitet. Der KD-65 XD 9305 ist dabei ein ganz besonderer Leckerbissen: Trotz seines großen Bildschirms wirkt der Bolide leichtfüßig, was er einerseits dem filigranen Standsockel, andererseits der allgemein flachen Bauweise verdankt. Möglich macht das die spezielle Hintergrundbeleuchtung: Obwohl das „Slim Backlight Drive“ aus zwei Schichten von Lichtsteuerplatinen besteht und eine ähnlich gute Helligkeitsverteilung bzw. Kontrastwiedergabe wie ein Full-LED-Backlight verspricht, trägt es kaum dicker auf als die klassische Edge-LED-Technik. Unterstützt wird es durch die „X-tended Dynamic Range Pro“-Schaltung, die durch zonenabhängiges Dimmen sowie Anpassen der Gamma-Kennlinie die Bilddynamik optimiert. Natürlich darf das Triluminos-Display mit seinen erweiterten Farbräumen nicht fehlen; die Signalverarbeitung obliegt dem X1-Prozessor.

Konventionell: Der XD93 wird über eine klassische Fernbedienung mit flachen Tasten gesteuert. Ihre einzige Besonderheit ist das Mikrofon für Sprachbefehle.

Konventionell: Der XD93 wird über eine klassische Fernbedienung mit flachen Tasten gesteuert. Ihre einzige Besonderheit ist das Mikrofon für Sprachbefehle.

Das Android-Betriebssystem zeigt sich ressourcenhungrig: Trotz leistungsstarker Hardware gerät die Bedienung ab und an ins Stocken; vor allem das Blättern durch bildlastige Menüs und lange Listen könnte flüssiger von der Hand gehen. Die Startseite selbst ist übersichtlich gehalten und verzweigt auf zahlreiche Apps. Besonders hoch im Kurs stehen hier Videodienste. Während Netflix­ und You­Tube aktuell nur in SDR-Qualität streamen, offeriert Amazon Instant Video bereits HDR-Inhalte. Auch der Mediaplayer dient als HDR-Quelle.

Klanglich macht der XD93 aufgrund seines schmalen Designs erwartungsgemäß einen Rückschritt gegenüber dem Vorgänger (Test in audiovision 10-2015): Statt des 90 Watt starken Audiosystems in den Seitenrändern übernehmen nun vier 7,5-Watt-Boxen die Beschallung. Stimmen ertönen zwar sauber, es fehlt jedoch an Dynamik und Bass.

Wie beim kleineren Bruder KD-55 XD 9305 müssen die HDMI-Eingänge für HDR-Sig­nale erst freigeschaltet werden. Im Menü „Externe Eingänge“ unter „HDMI-Signalformat“ lassen sich die vier HDMI-Ports einzeln von „Standardformat“ auf „Optimiertes Format“ (4k 60p 4:4:4, 4:2:2 und 4K 60p 4:2:0 10 bit) stellen. Danach erfolgt jeweils ein Neustart des Fernsehers. Ein HDR-UHD-Player wie der Samsung UBD-K 8500 (Test in audiovision 4-2016) muss ebenfalls aus- und eingeschaltet werden, damit er die Änderung der HDR-Fähigkeit des Fernsehers über neu abgefragte Metadaten austauscht. Danach erfolgt die HDR-Umschaltung automatisch, wobei der Sony den Bildmodus „HDR-Video“ bei maximaler Hintergrundbeleuchtung und ausgeschaltetem Lichtsensor mit der passenden Local-Dimming-Einstellung automatisch aktiviert (die entsprechenden Menüs sind dann ausgegraut).
HDR freischalten: Ab Werk sind alle vier HDMI-Eingänge des KD-65 XD 9305 nur für SDR-Signale vorbereitet. Nach der Freischaltung auf den Modus „Optimiertes Format“ erfolgt jeweils ein Neustart.

HDR freischalten: Ab Werk sind alle vier HDMI-Eingänge des KD-65 XD 9305 nur für SDR-Signale vorbereitet. Nach der Freischaltung auf den Modus „Optimiertes Format“ erfolgt jeweils ein Neustart.

Via HDMI zugespielte HDR-Testbilder erscheinen in feiner 10-Bit-Quantisierung und mit korrekten Schwarz-Weiß-Werten, zum Beispiel den in unserem HDR-Universaltestbild festgelegten Graustufen zwischen 0,1 und 1.000 Candela. Noch hellere Spitzlichter (mit 1.500 oder 2.000 Candela) werden nicht mehr heller dargestellt. So verschenkt der Sony in puncto Spitzenhelligkeit keinen unbelegten Headroom und hält sich genau an die im HDR-Signal festgelegte Spezifikation.

Knackige Dynamik: Im HDR-Modus liefert der Sony Spitzlichter mit rund 1.000 Candela Leuchtdichte, erweiterte Farbräume (z.B. DCI P3) sowie fein abgestufte Farben und Graustufen in 10-Bit-Qualität.

Knackige Dynamik: Im HDR-Modus liefert der Sony Spitzlichter mit rund 1.000 Candela Leuchtdichte, erweiterte Farbräume (z.B. DCI P3) sowie fein abgestufte Farben und Graustufen in 10-Bit-Qualität.

Der Zugewinn an Differenzierung und Bilddynamik ist im Vergleich zu SDR-Videos enorm. Auch die Helligkeit in einem kleinem Weißfeld (Average Picture Level von zehn Prozent) wird mehr als verdoppelt: Statt der 423 Candela im farbneutralen SDR-Bildmodus „Cinema pro“ sind es nun 933 Candela. Im vollflächigen Weißbild steigert sich der HDR-Modus noch leicht von 412 (SDR) auf 535 Candela. Spitzlichter in besonders kleinen Bildfenstern zeigt Sonys HDR-TV noch etwas heller (maximal 1.120 cd/m² in kleinem Weißfenster „Clipping Area“, 1.003 Cd im kleinen Weißfenster 1.050 Cd). Somit würde er die UHD-Premium-Norm erfüllen, die von LCD-TVs einen Schwarzwert unter 0,05 Candela und eine Helligkeit über 1.000 Candela fordert. Feine UHD-Testbildmuster zeigt er ebenfalls artefaktfrei, sofern die Schärfefilterung „Reality Creation“ ausgeschaltet ist.

Unter der Haube: Die Schnittstellen lassen sich hinter Abdeckungen verstecken, im Standsockel gibt es einen Kabelkanal. Sony liefert sogar eine Wandhalterung mit.

Unter der Haube: Die Schnittstellen lassen sich hinter Abdeckungen verstecken, im Standsockel gibt es einen Kabelkanal. Sony liefert sogar eine Wandhalterung mit.

Bildqualität

Als wären die acht Bildmodi im Tuner-Betrieb nicht genug, kommen bei HDMI-Zuspielung fünf weitere hinzu. Unsere Empfehlung bleibt in beiden Fällen die gleiche: „Cinema pro“ erzeugt mit 6.400 Kelvin Farbtemperaur, präziser BT.709-Farb­raumabdeckung und geringen Delta-E-Werten um 2,3 ein sehr natürlich wirkendes Bild, wobei die maximale Leuchtdichte rund 420 Candela beträgt. In hellen Räumen ist „Cinema home“ mit mehr als 541 Candela die bessere Wahl, wenn auch Grün- und Rottöne deutlich erweitert werden. Wem der knallige Look nicht zusagt, der kann die Intensität durch Herabstufen des Farbbrillanz-Reglers auf „Gering“ oder „Aus“ wieder ins Lot bringen. Andererseits profitieren davon Animations- und Zeichentrickfilme à la „Cars“ oder „Kung Fu Panda“.

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Die größten Lichtreserven besitzt das Preset „HDR-Video“ (627 Candela), welches allerdings in hellen Bereichen zum Clippen neigt und sich deshalb nicht für die Praxis eignet. Dieser Modus hat mit echtem HDR wenig zu tun. Ungeachtet seiner hohen Leuchtkraft punktet der X93 mit einem satten Schwarzwert von 0,034 Candela. Daraus resultiert ein exzellenter Im-Bild-Kontrast von 10.445:1. Im ANSI-Schachbrett messen wir nicht minder respektable 2.064:1 – LGs OLED-TV 55 EG 9209 (audiovision 4-2016) schafft nur etwas mehr. In Sachen Homogenität und Blickwinkelstabilität kann das Sony-Flaggschiff trotz neuartiger Hintergrundbeleuchtung aber kaum mithalten.

SON_KD-65XD9305_tab_AuVi_AWARD-HighlightStromsparer-2016

 

Der Testbericht Sony KD-65 XD 9305 (Gesamtwertung: 85, Preis/UVP: 3500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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SaxxTec ClearSound-Set (Test)

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Nach dem 2.500 Euro teuren Coolsound-Set musste sich die güns­tigere Clearsound-Kombi des neuen Boxenbauers SaxxTec in unserem Hörlabor beweisen. Trotz einer Preis­ersparnis von 700 Euro bekommt man sogar einen Lautsprecher mehr.

saxxtec-clearsound-set-pcSaxx aus Neustadt am Rübenberge in der Nähe von Hannover ist (noch) ein unbeschriebenes Blatt auf dem deutschen Boxen-Markt. Angetreten ist das Team um Geschäftsführer Benjamin Wilke, um im Direktvertrieb eine Alternative zu den Platzhirschen Nubert und Teufel zu bieten. Das ist kein leichtes Unterfangen, denn die sind so groß wie erfolgreich.

Vor einigen Ausgaben haben wir bereits ein erstes Lautsprecherset von Saxx getestet und stellten fest: Operation fürs Erste gelungen, das CoolSound-Set überzeugte uns. Nun schiebt Saxx mit den Clear-Sound-Lautsprechern eine Kombi nach, die ähnliche Qualitäten zu einem deutlich günstigeren Preis bieten soll.

Technik

Auch hier nutzen die Niedersachsen ihre spezielle Technik, die Chassis hinter der Schallwand zu montieren. Die ist hier aus Kostengründen allerdings auf die sozusagen fertige Box mit montierten Chassis aufgesetzt, was sich optisch auch nicht schlecht macht. Die Kanten der Schallwandöffnungen verrundeten die Entwickler großzügig. Diese Rundung wirkt beim verwendeten Gewebekalotten-Hoch­töner gleichzeitig als Waveguide, und sorgt für ein ausgeglicheneres Rundstrahlverhalten im Mitteltonbereich und erhöht – quasi nebenbei – noch den Wirkungsgrad. Ein Air Motion Transformer wie bei der Cool-Sound-Serie war zu dem Preis jedoch nicht mehr drin, aber eine gut gemachte Gewebe­kalotte vermag den Mittel- und Hochtonbereich ebenfalls kompetent zu bearbeiten.

Auf die Frequenzmarkierungen des Saxx-Subwoofers sollte man sich nicht verlassen. Die perfekte Voraussetzung für den Anschluss eines Heimkino-Receivers ist der ungefilterte LFE-Eingang.

Auf die Frequenzmarkierungen des Saxx-Subwoofers sollte man sich nicht verlassen. Die perfekte Voraussetzung für den Anschluss eines Heimkino-Receivers ist der ungefilterte LFE-Eingang.

Bei den Tieftönern setzen die Saxx-Entwickler auf Bewährtes: Bei Front, Center und Surround kommen Schwingeinheiten aus beschichtetem Papier zum Einsatz, einem Material, das eine gute Balance aus Steifigkeit und innerer Dämpfung aufweist. Meist sind solche Membranen nicht ganz frei von Resonanzen, die erweisen sich in aller Regel aber als harmlos und klingen schnell wieder ab.

Die Frontlautsprecher CS 190 wurden mit zwei 16-Zentimeter-Tieftönern bestückt, zudem übernimmt hier ein gleich großes drittes Chassis den unteren Mitteltonbereich. Dem Center CS S150 Face gaben die Saxx-Entwickler zwei kleinere 13-Zentimeter-Membranen mit, die wie üblich zu beiden Seiten des Hochtöners angeordnet sind.

Die Surroundlautsprecher CS 130 sind gar mit je einem 20-Zentimeter-Bass ausgerüstet und somit für ihren Job satt dimensioniert. Wer über ein knappes Budget verfügt, könnte auch die CS 120 einsetzen, die mit einem Sechzehner daherkommen und 100 Euro mehr im Portemonnaie lassen.

Nicht sparen sollte man hingegen in Sachen Subwoofer: Saxx schickte uns zwei deepSOUND DS 10, die mit je einem 25-Zentimeter-Chassis in einem kompakten geschlossenen Gehäuse arbeiten. Zwei kleine Subs statt einem großen machen durchaus Sinn, da sie den Raum gleichmäßiger anregen und für eine ausgeglichenere Basswieder­gabe sorgen.

Dass ein Subwoofer für gute Heimkino-Tonwiedergabe eine gewichtige Rolle spielt, ist unbestritten. Allerdings hat es der Tiefbass-Beauftragte nicht ganz leicht, diese Rolle auszufüllen, denn er muss mit der Akustik des jeweiligen Raums zurechtkommen. Denn er arbeitet in genau dem Frequenz-Bereich, in dem übliche Wohnräume zu kräftigen Resonanzen neigen. Und werden diese von einem einzigen Punkt aus – dem Subwoofer eben – angeregt, ist ihr Verhalten wenig vorhersagbar. Da gestaltet sich die Suche nach dem optimalen Standort von Woofer und Hörplatz oft langwierig und ist zudem mit Kompromissen behaftet. Auch eine Raumeinmessung hilft meist nur bedingt.

Ein probates Mittel, auf das erfahrene Heimkino-Betreiber oft zurückgreifen, ist der Einsatz von nicht einem, sondern zwei Subwoofern. Diese lassen sich so positionieren, dass ein ganzer Satz von Raummoden nicht oder nur wenig angeregt werden. Zu Recht beliebt ist beispielsweise die Aufstellung im vorderen Bereich links und rechts neben den Frontboxen. So werden die Quermoden des Raumes kaum noch angeregt, die Übertragung weist nicht mehr so viele steile Anhebungen und Senken auf. Dann hat es auch eine automatische Einmessung leichter, einen sauberen Frequenzgang einzustellen.

Viel mehr Geld muss man dabei übrigens nicht ausgeben, statt eines großen Subwoofers reichen auch zwei kleinere, um die gleiche Bassquantität und -qualität herbeizuzaubern. Auch wenn die nur selten so günstig sind wie der 299 Euro teure DS 10.

Den Hochtöner-Waveguide hat Saxx in das Holz der Frontplatten des CLEARSound-Sets eingefräst. Die Schrauben am Rand der Fronten befestigen nicht nur die Schallwände an den Gehäusen, sondern geben auch den Frontbespannungen magnetischen Halt. Obwohl hier nur einmal abgebildet, gab es den Subwoofer für uns in doppelter Ausführung.

Den Hochtöner-Waveguide hat Saxx in das Holz der Frontplatten des CLEARSound-Sets eingefräst. Die Schrauben am Rand der Fronten befestigen nicht nur die Schallwände an den Gehäusen, sondern geben auch den Frontbespannungen magnetischen Halt. Obwohl hier nur einmal abgebildet, gab es den Subwoofer für uns in doppelter Ausführung.

Tonqualität Surround

Die beiden stellen gemeinsam immerhin 105 Dezibel Maximalschalldruck zur Verfügung. Mit 33,8 Hertz unterer Grenzfrequenz reichen sie für die Größe zudem ordentlich in den Basskeller. Front, Center und Surround weisen ausgeglichene Frequenzverläufe mit nur geringfügigen, unkritischen Welligkeiten auf. Der Center zeigt im Rundstrahlverhalten für seine Bauweise typische Einbrüche um 1,5 Kilohertz, diese fallen jedoch nicht übermäßig stark aus.

Bereits der erste Höreindruck bestätigt das positive Ergebnis aus dem Messlabor: Das Set spielt neutral, homogen und glänzt mit einem knackigen, mit entsprechendem Material durchaus voluminösen Bass. Der Donnerschlag bei „Ratatouille“, als Remy und sein Bruder auf dem Hausdach grillen, kracht eindrucksvoll und mit Wucht. Auch die Schrotschüsse der alten Dame kommen durchaus mächtig. Natürlich können das andere Subwoofer noch besser, die winken aber auch mit anderen Preisschildern als der 299 Euro teure DS 10.

Mit Feingeistigerem kann das Saxx-Set seine Homogenität ausspielen, Dave Matthews und Tim Reynolds geben ihr „Crash Into Me“ stimmig, natürlich und schön räumlich zum Besten. Die Gitarren kommen präsent, die Stimmen natürlich und detailliert. Spaß macht ebenfalls Aaron Coplands „Apalachian Spring“, vom San Francisco Symphony Orchester interpretiert: Ob der dargebotenen Verfärbungsarmut und Räumlichkeit stellt sich unwillkürlich ein Wohlgefühl ein. Eine beachtliche Leistung für ein nicht mal 2.000 Euro teures Set.

Tonqualität Stereo

Im Stereobetrieb benötigen die CS 190 keinen Subwoofer. Ihre Basswiedergabe ist auch dann sauber und durchsetzungskräftig. Sie lassen sich zudem durchaus in Rückwandnähe aufstellen, ohne zu sehr aufzublähen. Mit „In Lonesome Dove“ vom Country-Megaseller Garth Brooks stellen sie auch dann eine präzise räumliche Darstellung in Breite und Tiefe unter Beweis.

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AuVi_AWARD-Preistipp

Der Testbericht SaxxTec ClearSound-Set (Gesamtwertung: 78, Preis/UVP: 1830 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Yamaha YSP-5600 SW (Test)

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Eine Sound-Bar mit Dolby Atmos und DTS:X? Yamaha macht‘s möglich. Doch auch der Rest des 2.000 Euro teuren Klangbretts samt Subwoofer schindet Eindruck.

Eine Soundbar, die auch die neuen 3D-Tonformate unterstützt, bekamen wir bisher noch nicht in unsere Test-Finger. Das ist uns schon mal eine „Innovation“-Auszeichnung wert. Mit 46 verbauten Chassis in nur einem Lautsprecher-Gehäuse möchte Yamahas 1.700 (ohne Subwoofer) bzw. 2.000 Euro (mit Subwoofer) teure YSP-5600 den dreidimensionalen Kino-Sound ins Wohnzimmer hohlen – wir sind gespannt, ob das funktioniert.

Ausstattung & Praxis

Yamaha-YSP-5600-pcZwar bekommt man für diesen Preis bereits 5.1-Boxensets, doch Soundbar-Kunden lieben es in erster Linie kompakt und unauffällig. Übermäßig kompakt geriet die YSP-5600 mit einer Breite von 1,10 Meter allerdings auch nicht, zumindest nicht für Soundbar-Verhältnisse. Die Höhe von fast 22 Zentimetern könnte das knapp 12 Kilo schwere Klangbrett mit Kunststoff-Gehäuse bei einer Platzierung vor dem Fernseher ins Bild ragen lassen. Für viele dürfte daher die Wandmontage unter dem TV die bevorzugte Installationsart sein. Hierfür sind Schraubenfassungen an der Rückseite vorhanden, die passende Halterung SPM-K30 muss man für rund 50 Euro jedoch separat kaufen. Gleiches gilt für ein HDMI-Kabel, ein Toslink-Kabel liegt bei.

Yamaha-YSP-5600-Fernbedienung

Die Fernbedienung liegt gut in der Hand, die Tasten sind klar gegliedert. Auf den drei Memory-Tasten lassen sich verschiedene Boxen-Setups speichern.

Hinter der robusten und nicht abnehmbaren Metallgitterfront verbaut Yamaha insgesamt 44 „Beam“-Chassis plus zwei Woofer (siehe Kasten), die mit Hilfe einer ausgeklügelten DSP-Steuerung den Schall in verschiedene Richtungen abstrahlen; für den Höhen-Sound integrierten die Japaner auf jeder Seite sechs zur Decke gerichtete Treiber. Mittels Schallreflexionen von den Wänden und der Decke soll ein glaubhaftes 3D-Klangfeld entstehen, auf diese Weise simuliert die YSP-5600 ein 7.1.2-Boxensystem. Wie gut das funktioniert, hängt maßgeblich von der Beschaffenheit des Hörraums ab, auf den die Bedienungsanleitung gesondert eingeht. Unter „Nicht empfohlene Hörum­gebungen“ fallen laut Yamaha etwa Räume mit stark schallabsorbierenden Wänden, Deckenschrägen und komplexen Bauformen, aber auch ein zu geringer Hörabstand unter 1,8 Meter soll das Klang­erlebnis schmälern.

Herkömmliche Sound-Bars erzeugen virtuellen Surroundklang dadurch, dass sie die Audiosignale so manipulieren, dass sich der Schall für das Ohr so anhört, als käme er von hinten. Einen anderen Ansatz verfolgt Yamaha bei seinen Sound-Projektoren.

Die Sound-Bar YSP-5600 verfügt dazu über 44 nebeneinander platzierte Lautsprecher plus zwei Woofer. Eine solche Anordnung bündelt den Schall stark, wirft ihn quasi wie ein Projektor in eine bestimmte Richtung, weshalb Yamaha treffend von „Beam“-Lautsprechern spricht. Durch die gezielte Ansteuerung der Treiber mittels DSP und eigener Digital-Endstufen erreicht man, dass sich der Schall in bestimmte Richtungen lenken lässt. Wird beispielsweise ein Schallstrahl auf die Seitenwand gerichtet, ohne dass er zuvor den Hörer erreicht, entsteht durch Reflexionen der Eindruck, als befände sich dort die Schallquelle bzw. eine Lautsprecherbox.

Sound von oben: Links und rechts an den Seiten der YSP-5600 sitzen je sechs nach oben gerichtete Beam-Lautsprecher, die Schall in Richtung Decke abstrahlen.

Sound von oben: Links und rechts an den Seiten der YSP-5600 sitzen je sechs nach oben gerichtete Beam-Lautsprecher, die Schall in Richtung Decke abstrahlen.

Yamahas Sounddeck verfügt über viele kleine Beam-Lautsprecher, die den Schall gezielt abstrahlen. Über Schallreflexionen entsteht der Surround-Klang.

Yamahas Sounddeck verfügt über viele kleine Beam-Lautsprecher, die den Schall gezielt abstrahlen. Über Schallreflexionen entsteht der Surround-Klang.

Damit die YSP-5600 das Beste aus der jeweiligen Hörumgebung zaubert, besitzt sie ein Einmess-System samt Mikrofon namens „IntelliBeam“, das neben dem Klang, den Distanzen und den Pegeln auch die Abstrahlwinkel der Chassis-Gruppen automatisch ermittelt. Ein manueller Equalizer fehlt, alle anderen Werte kann man bei Bedarf selbst justieren, was allerdings etwas Mess- und Rechenarbeit erfordert. Zu klassischen Höhen-/Bass-Reglern gesellen sich zwei Schaltungen zur Dynamikreduzierung sowie ein Klangverbesserer („Enhancer“) für komprimierte Signale; der Lip-Synch verzögert den Ton um bis zu 500 Millisekunden.

Für eine Sound-Bar reichhaltig bestückt: Auf der Gehäuserückseite findet man Stereo-Cinch und zwei Toslink-Eingänge. Hinzu kommen IR-Steuerbuchsen sowie die Schnittstellen zur Verbindung mit einem Subwoofer.

Die vier HDMI-Eingänge sind kompatibel mit 4K/60p-Signalen, aber nur Port 1 versteht sich auf HDCP 2.2. Auch der HDMI-Ausgang akzeptiert den UHD-Kopierschutz.

Die vier HDMI-Eingänge sind kompatibel mit 4K/60p-Signalen, aber nur Port 1 versteht sich auf HDCP 2.2. Auch der HDMI-Ausgang akzeptiert den UHD-Kopierschutz.

Atmos & DTS:X

An Tonformaten akzeptiert die YSP-5600 alle üblichen Verdächtigen von Dolby und DTS – DTS:X wird allerdings erst nach einem für Ende April angekündigten Firmware-Update dekodiert. Dolbys Surround-Upmixer hievt Stereo- sowie Mehrkanalton in die Höhendimension und funktioniert auch bei DTS-Signalen, zweidimensional arbeitet dagegen der DTS Neo:6-Dekoder. Zu einem reinen Stereo-Modus gesellt sich das gut funktionierende „Target“-Programm, das einen einzelnen, horizontal ausrichtbaren „Beam“ direkt auf einen frei definierbaren Sitzort vor der Soundbar richtet – dieser Modus konnte unsere Ohren allerdings nicht überzeugen. Hinzu kommen zehn von Yamahas eigenen „Cinema DSP“-Klangprogrammen, von denen die „Movie“-Modi (Spectacle, Sci-Fi, Adventure) auch 3D-Sound liefern. Die Bedienung erfolgt über eine vollwertige Fernbedienung bzw. über das etwas altbacken anmutende Onscreen-Menü. Alternativ kann der Riegel über Yamahas „Home Theater Controller“-App gesteuert werden. Die Soundbar selbst verfügt über ein einzeiliges Display hinter der Gitterfront.

Video & Multimedia

Bei der Videotechnik ist die YSP-5600 auf dem aktuellen Stand: Die vier HDMI-Eingänge schleifen 4K/60p-Singale durch, der Kopierschutz HDCP 2.2 wird aber nur an einem der Eingänge sowie am HDMI-Ausgang akzeptiert. Digitaler Ton vom Fernseher gelangt neben HDMI-ARC auch über die beiden Toslink-Eingänge in die Soundbar.

In Sachen Streaming glänzt die YSP-5600 mit Yamahas MusicCast-System, das alle kompatiblen Audio-Komponenten zu einem Netzwerk verknüpft. Bluetooth-Signale können nicht nur empfangen, sondern auch gesendet werden, zudem versteht sich die Soundbar auf Apples AirPlay und vernetzt via LAN oder WiFi auf externe Datenträger (DLNA). Mit vTuner ist zudem kostenloses Internet-Radio an Bord, aber auch die kostenpflichtigen Musikdienste Juke, Napster und Spotify werden unterstützt. Die Steuerung der Dienste erfolgt über Yamahas „MusicCast Controller“-App für Android- und iOS-Geräte.

Mehr Bass gegen Aufpreis

Der optionale Subwoofer NS-SW300 (300 Euro) kann wahlweise per Kabel oder drahtlos in Betrieb genommen werden, das SWK-W16 Wireless Subwoofer Kit gehört zum Lieferumfang der YSP-5600. Ein 25-cm-Treiber des gut verarbeiteten Bassreflex-Würfels samt edler Hochglanzoberfläche wird von einer 250 Watt starken Endstufe befeuert, zur Ausstattung gehören neben Phasenschalter und stufenlosem Tiefpassfilter (40 bis 140 Hz) auch Boxen­terminals zum Durschleifen der Tonsignale an Satelliten-Boxen.

Der 37 x 35 x 42 cm (H/B/T) große Hochglanz-Basswürfel NS-SW300 ist optional erhältlich und ergänzt die Sound-Bar um ein druckvolles Bassfundament.

Der 37 x 35 x 42 cm (H/B/T) große Hochglanz-Basswürfel NS-SW300 ist optional erhältlich und ergänzt die Sound-Bar um ein druckvolles Bassfundament.

Tonqualität

Mit 128 Watt beschallt Yamahas Klangriegel auch große Räume problemlos – Verzerrungen konnten wir selbst bei hohen Pegeln nicht wahrnehmen. Der SW300-Woofer fügte sich nahtlos ins Klangbild und sorgte für ein hör- und fühlbar kräftigeres Fundament. In der Kern­disziplin Sprachwiedergabe leistete sich die Bar kaum Schwächen, Dialoge klangen tonal harmonisch und bestens verständlich, selbst wenn man nicht exakt mittig sitzt. Nur bei Betrachtungswinkeln jenseits üblicher Sofagrößen schallten Stimmen dumpfer und leiser, hier verbesserte die „Clear Voice“-Funktion die Dialogverständlichkeit. Im Stereo-Modus fällt die Schallbündelung geringer aus als bei Surround, in vertikaler Richtung bündelt die YSP-5600 kaum. Bei Musik wie Film gefiel zudem die große, plas­tische und präzise Frontbühne, welche die Soundbar akustisch völlig verschwinden lässt.

In Sachen Surround-Sound spielte die YSP-5600 in der höchsten Soundbar-Liga: Mehrkanal-Ton von Filmszenen aus „Mad Max: Fury Road“ und „San Andreas“ klangen verblüffend groß, räumlich gut differenziert, auch von links wie rechts des Sitzplatzes; nur von hinten war vergleichsweise wenig zu hören. Bei direktionalen und plastischen Effekten wie dem 360°-Grad-Vogelflug in Dolbys „Amaze“-Trailer stieß das Prinzip der Schallreflexionen – zumindest in unserem Hörraum – an seine Grenzen und reproduzierte das Flattergeräusch recht diffus. Gleiches gilt für Atmos-Effekte, welche die YSP-5600 in unserem Testraum eher andeutete als sie realistisch über dem Kopf zu platzieren. Nichtsdestotrotz gefiel uns der luftig-räumliche Klang aus nur einer einzigen Box, die „rundum“ Spaß macht.

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Der Testbericht Yamaha YSP-5600 SW (Gesamtwertung: 90, Preis/UVP: 2000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2016 erschienen.

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Arcam FMJ AVR550 (Test)

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Schon Arcams Flaggschiff AVR850 begeisterte uns (Test in Ausgabe 4-2016). Nun steht mit dem AVR550 ein Receiver der audiophilen Briten im Labor, der mit 3.300 Euro auf dem Preisschild immerhin 2.200 Euro weniger kostet. Wurde hier vielleicht an den falschen Stellen gespart?

„Class-AB“ statt „Class-G“

Arcam_FMJAVR550_PCNein, denn die Unterschiede liegen fast ausschließlich tief in den Verstärker-Eingeweiden. So zeichnet für einen Teil der Kostenersparnis der einfachere Endstufen-Aufbau verantwortlich: Statt auf die für Arcam typische, jedoch komplizierte und daher nur selten anzutreffende „Class-G“-Bauweise für eine bestmögliche Energie-/Leistungsausbeute setzt der AVR550 auf das vielfach bewährte „Class AB“-Prinzip – das einen guten Kompromiss zwischen Leistung, Verzerrungen und Energieeffizienz gewährleistet.

Ferner gibt Arcam rund zehn Watt weniger Leistung pro Kanal an. Auf der Rückseite haben die Briten zudem die vergoldeten Metall-Boxenterminals des AVR850 gegen Standard-Schraubklemmen aus Plastik getauscht.

Ausstattung & Praxis

Bei der Anschlussvielfalt und der übrigen Ausstattung zeigt sich der AVR550 dagegen weitgehend identisch zum AVR850: Bildtechnisch versteht sich das Videoboard auf HDMI 2.0a samt HDR und den Kopierschutz HDCP 2.2. Auf Tonseite ist Dolby Atmos ab Werk an Bord, DTS:X kann man über ein noch ausstehendes Firmware-Update nachrüsten (einen Zeitpunkt dafür hat Arcam noch nicht terminiert). Auros Sound-Dekoder bleibt außen vor, den bieten bislang nur die Top-Modelle von Marantz und Denon. Auf Raumklang-Programme zur Nachahmung bekannter Konzertsäle verzichtet der Brite, Stereo-Quellen lassen sich mit Dolbys Surround-Upmixer und DTS Neo:6 auf Mehr-kanalton aufblasen. Ein manueller Equalizer fehlt (das kostet Punkte), die Einmessung der Lautsprecher erfolgt über Arcams neue Automatik „Dirac Live“ (siehe Kasten „Die Dirac Live-Einmessung des Arcam“), welche das bisherige Messsystem „Room EQ“ ersetzt.

Nicht optimal erscheint angesichts des stolzen Preises die Implementierung von lediglich sieben Endstufen. So beschallt der Arcam standardmäßig nur 5.1-Sets plus zwei weitere Lautsprecher, die man wahlweise als Back-Surrounds, Höhenboxen oder für die Beschallung eines Nebenraums nutzen kann. Für ausgewachsene Dolby Atmos- bzw. DTS:X-Systeme mit 7.2.4-Kanälen sind lobens-werterweise Pre-outs zum Anschluss externer Verstärker vorhanden.

Die gut in der Hand liegende Fernbedienung leuchtet bei Tastendruck und ist programmierbar. Die Tasten sind angenehm groß und sinnvoll nach Funktionsgruppen unterteilt.

Die gut in der Hand liegende Fernbedienung leuchtet bei Tastendruck und ist programmierbar. Die Tasten sind angenehm groß und sinnvoll nach Funktionsgruppen unterteilt.

Die Höhenboxen lassen sich als große und kleine Dolby-Aufsatzboxen bzw. als Deckenboxen definieren.

Die Höhenboxen lassen sich als große und kleine Dolby-Aufsatzboxen bzw. als Deckenboxen definieren.

Mit Digitalradio: Der Arcam ist mit einem Empfänger für den UKW-Nachfolger DAB+ ausgerüstet.

Mit Digitalradio: Der Arcam ist mit einem Empfänger für den UKW-Nachfolger DAB+ ausgerüstet.

Das Boxen-Setup erfolgt im Menü „Lautsprecherarten“. Dort werden die Boxen-Größe bzw. -Position definiert, die Crossover-Frequenzen lassen sich nur gemeinsam für alle Lautsprecher von 40 bis 110 Hertz einstellen. Ausnahme: Dolby-Enabled-Speaker bekommen eigene Trennfrequenzen spendiert. Die Pegeljustage fällt mit 0,5db-Werten optimal aus, die Distanzen der Lautsprecher zum Hörplatz könnten mit 1-Zoll-Schritten (2,54 Zentimeter) dagegen etwas feiner sein – Abstandswerte von einem Zentimeter fänden wir besser.

Mit „Dirac Live“ verbaut Arcam eines der leistungsfähigsten Einmess-Systeme. Allerdings fällt auch der Aufwand bei der Einmessung höher aus als bei den Lösungen der meisten Mitbewerber.

Voraussetzung ist ein PC- bzw. Apple-Computer, auf dem die „Dirac Live“-Software installiert wird; diese kann man kostenlos von der Arcam-Webseite (www.arcam.co.uk) herunter­laden. Für die Kommunikation untereinander müssen sich der PC und der AVR550 im gleichen Netzwerk befinden, im Menü des Receivers ist zudem unter „Allgemeiner Setup“ bei „Steuerung“ der Reiter auf „IP“ zu setzen. Über USB verbindet man die mitgelieferte Mini-Soundkarte, an die das Mikrofon gestöpselt wird, mit dem PC. Vor der Einmessung muss am Receiver die Basis-Boxenkonfiguration (Anzahl, Größe, Crossover) vorgenommen werden. Ist alles eingerichtet, erkennt das Programm beim Start automatisch den AV-Receiver-Typ („AVR550“) sowie das Boxen-Setup (in unserem Test „7.1“).

Die englischen (eine deutsche Sprachversion ist leider nicht erhältlich) Anweisungen führen durch die Einmessung: Nach der Einpe­gelung des Mikrofons und der Testtöne sowie der Wahl des Sitzplatzes (Stuhl, Sofa, Auditorium) ermitteln Testtöne in rund 15 Minuten die Frequenzgänge (BLAU) aller Lautsprecher, die am Ende grafisch angezeigt werden. Ein Klick auf den „Optimize“-Button startet die Frequenzgang-Entzerrung auf Basis einer zuvor definierten Zielkurve (ORANGE). Diese wird per Aktivierung der Checkbox „Target“ angezeigt und – der Clou – kann nach individuellen Wünschen gestaltet werden. Hierfür stehen frei definierbare Anker­punkte zur Verfügung, die sich nach persönlichen Hörvorlieben verschieben lassen. Nach der Berechnung wird auch der korrigierte Frequenzgang (GRÜN) angezeigt.

Im finalen Schritt werden die neu ermittelten Kurven als Projekt gespeichert und auf den Receiver übertragen. Da sich beliebig viele Zielkurven definieren und speichern lassen, kann man sich nach und nach an seinen Wunschklang herantasten. Das kostet Zeit, ist aber die Mühe wert.

„Dirac Live“: Nach der Einmessung und Optimierung werden – wie hier am Beispiel der Front-Kanäle – die ursprünglichen (BLAU) und korrigierten (GRÜN) Frequenzgänge sowie die frei definierbare Zielkurve angezeigt.

„Dirac Live“: Nach der Einmessung und Optimierung werden – wie hier am Beispiel der Front-Kanäle – die
ursprünglichen (BLAU) und korrigierten (GRÜN) Frequenzgänge sowie die frei definierbare Zielkurve angezeigt.

Video & Multimedia

Die Videosektion bietet sieben HDMI-Eingänge von denen einer auch MHL-tauglich ist. Einer der drei HDMI-Ausgänge kann ein separates Signal an einen Nebenraum senden. Auf analoge Videobuchsen muss man bei Arcam ganz verzichten, ebenso auf einen Video-Equalizer, die Skalierfunktion rechnet lediglich 1080p-Quellen auf 4K hoch. Über die Lippensynchronisation lässt sich asynchroner Ton zwischen 0 und 250 ms verzögern.

Die Drahtlos-Übertragung genießt bei Arcam offenbar nicht den höchsten Stellenwert, denn auf integriertes WiFi verzichtet der AVR550 ebenso wie auf Bluetooth und AirPlay – Punktabzug. Für Musik von Internet-Radios, Spotify oder einem Datenserver via UPnP ist zumindest eine LAN-Buchse vorhanden. Ein Highlight und eine Seltenheit ist der digitale DAB+ Radioempfänger, zudem nimmt der Arcam Musik über die USB-Buchse entgegen. Hier spielt der Amp die gängigen Dateiformate, verweigerte aber unsere ALAC-, DSD- und Mehrkanal-FLAC-Dateien sowie Hi-Res-Musik (96 Khz/24 Bit).

Wie sein großer Bruder fasziniert der Arcam AVR550 mit Top-Klang und einer professionellen Einmess-Automatik. Dank 4K-Kompatibilität und 3D-Sound ist der Brite auch zukunftssicher, bei der Wireless-Ausstattung herrscht allerdings noch Nachholbedarf.

Wie sein großer Bruder fasziniert der Arcam AVR550 mit Top-Klang und einer professionellen Einmess-Automatik. Dank 4K-Kompatibilität und 3D-Sound ist der Brite auch zukunftssicher, bei der Wireless-Ausstattung herrscht allerdings noch Nachholbedarf.

Tonqualität Surround

Bei der Leistungsmessung bot der AVR550 mit 121 Watt (5-Kanal) und 96 Watt (7-Kanal) an 6-Ohm-Lasten in etwa die Leistung des Vorgängers AVR450. Bei vier Ohm sind jedoch Ein-bußen zu verzeichnen, rund 70 Watt weniger im Stereo- und 30 Watt im 5-Kanalbetrieb. Dennoch reicht die Power selbst für richtig große Heimkinos locker aus. Mit 278 Watt liegt der durchschnittliche Stromverbrauch etwa 65 Watt höher als beim AVR850.

Im Sound-Check begeisterte der Arcam schon vor der Lautsprecher-Einmessung mit seinem fein aufgelösten, lebendigen und druckvollen Sound, wie der Bolide eindrucksvoll bei Steely Dans Mehrkanalmix von „Janie Runaway“ bewies. Die Einmessung mit Dirac dauerte ca. 30 Minuten und stellte die Werte für alle Lautsprecher plausibel ein. Manuelle Nachkorrekturen der Boxen-Pegel und -Distanzen sind bei aktiviertem Dirac übrigens nicht möglich, was unpraktisch ist – falls man zum Beispiel dem Woofer etwas mehr Druck verleihen möchte. Nach der Einmessung spielte der Arcam noch stimmiger, größer und tonal angenehmer in unserem Hörraum. So klangen die Naturgeräusche in Dolbys „Amaze“-Trailer realistischer, der Sound löste sich mühelos von den Boxen und schwebte luftig im großzügig dimensionierten Raum. Dabei kippte der Klang nie ins Stressige bzw. Spitze.

Im Stereo-Hörtest stellte der Arcam Norah Jones geschmeidige Stimme von der CD „Come away with me“ wunderbar körperhaft und bombenfest zwischen unseren Boxen. Fantastisch auch, wie leichtfüßig der AVR550 den Bassläufen bei Christy Barons „Ain‘t no sunshine“ grob- wie feindynamisch folgte. Richtig Pfeffer hatte zudem Michael Jacksons „Bad“, das mit der nötigen Impulsivität, Schnelligkeit und Feinauflösung dem Hörer regelrecht entgegen sprang. Große Klasse! ao      

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Der Testbericht Arcam FMJAVR550 (Gesamtwertung: 92, Preis/UVP: 3300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2016 erschienen.

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Canton DM 900 (Test)

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Viel hat der DM 900 in der Tat nicht auf den Rippen: Gerade mal 6 Zentimeter hoch und 6,5 Zentimeter breit ist der 89 Zentimeter lange Klangriegel mit HDF-Gehäuse (Hoch Dichte Faserplatte), sodass Canton den 2,9 Kilogramm schweren Lautsprecher guten Gewissens als Slim-Line-Soundbar verkauft. Zu haben ist der Klang-Optimierer in Lack Schwarz und Lack Weiß, jeweils in der Version Seidenmatt. Abgesehen von einem HDMI-Anschluss ist der DM 900 mit allem ausgestattet, was im Zusammenspiel mit einem Flachbildfernseher oder Blu-ray-Player Sinn macht: optischer und koaxialer Digitaleingang, Cinch-Buchse und Subwoofer-Ausgang, wobei sich der mitgelieferte Tieftöner kabellos mit der Soundbar verbinden kann (siehe Kasten „Bass per Funk“).

Integrierte Wandhalterung

Canton_DM900_PCInsgesamt stellt das 2.1-Virtual-Surround-System eine beachtliche Systemleistung von 400 Watt bereit. Im Wohnzimmer fällt der Lautsprecher kaum auf. Er lässt sich dezent vor dem Flat-TV platzieren oder bei einem hängenden Bildschirm auch an der Wand befestigen, zwei Halterungen auf beiden Seiten sind bereits integriert. Eine große Stärke des DM 900 ist das blau beleuchtete Display – ob Quellenwahl, Lautstärkeanpassung oder Klangoptimierung, auch aus größerer Entfernung ist man stets bestens informiert. Zur komfortablen Bedienung trägt der handliche und mit nur neun Tasten übersichtlich gestaltete Steuerstab bei. Dessen Qualität ist genauso wie die der Soundbar und des Subwoofers exzellent. Optional reagiert der Klangriegel auf die TV-Fernbedienung. Für die exakte Sprachsynchronisation verfügt der Lautsprecher über eine Lipsync-Funktion, drei vorprogrammierte Presets ermöglichen es, die Klangeigenschaften optimal an den Aufstellort anzupassen.

Abgesehen von einem HDMI-Anschluss ist die Rückseite reich bestückt, unter anderem mit optischem und koaxialem Digitaleingang. Für ältere Zuspieler gibt es auch eine Cinch-Buchse.

Abgesehen von einem HDMI-Anschluss ist die Rückseite reich bestückt,
unter anderem mit optischem und koaxialem Digitaleingang. Für ältere Zuspieler gibt es auch eine Cinch-Buchse.

Der 8,4 Kilogramm schwere Subwoofer des DM 900 punktet durch seine flexible Aufstelloption: Der 27 x 33 x 27 Zentimeter große Tieftöner benötigt nämlich lediglich eine Steckdose, kann ansonsten aber frei von Zwängen platziert werden. Denn die Signalübertragung erfolgt kabellos über eine 5,8-Gigahertz-Funkstrecke. Zum erstmaligen Koppeln muss lediglich die Taste „Bluetooth Pairing“ an der Fernbedienung länger als drei Sekunden gedrückt werden, künftig verbinden sich Soundbar und Subwoofer automatisch. Dabei leuchtet die frontseitige LED des Tieftöners grün. Canton hat in dem MDF-Gehäuse eine 200 Watt starke Digital-Endstufe mit 8-Zoll-Langhub-Tieftonsystem in Downfire-Anordnung untergebracht. Sollen Lautsprecher und Subwoofer per Kabel miteinander kommunizieren, so muss der rückseitige Schiebeschalter am Tieftöner auf „Wired“ gestellt werden.
Der Subwoofer des DM 900 kann entweder per Funk oder per Kabel mit der Soundbar verbunden werden.

Der Subwoofer des DM 900 kann entweder per Funk oder per Kabel mit der Soundbar verbunden werden.

Authentischer Raumklang

Trotz seines schlanken Gehäuses überzeugt der Canton DM 900 durch einen sehr guten Rundum-Sound. Per Tastendruck kann zwischen „Stereo“ und „Surround“ gewechselt werden, letzteres Set-up umhüllt den Zuhörer akustisch auch auf seitlichen Plätzen voluminös. Egal, ob Musik, Fernsehen oder Filme von Scheibe: Genau wie bei den Sounddecks DM 100 und DM 90.3 gefällt die Soundbar durch ihren harmonischen, weichen und warmen Klang. Details wie zu Beginn der Februar-Sequenz im Hamburger Hafen der Blu-ray „Deutschland von oben“ arbeitet die Box präzise heraus – ganz gleich, ob Möwengeschrei, Schiffsgeräusche, metallisches Scheppern, krachendes Eis oder aufspritzendes Wasser. Dem Sprecher zu folgen ist ein Vergnügen: Das angenehme Timbre seiner Stimme behält der Lautsprecher nicht für sich. Dazu gesellt sich ein satt stampfender Bass. Deaktiviert man den Subwoofer, merkt man erst, wie viel der Tieftöner zum ausgewogenen Klangbild beiträgt.

Wer regelmäßig Musik von Smartphone oder Tablet abspielt, dürfte sich über die Bluetooth-Funktion mit apt-X-Decodierung freuen: So gibt der DM 900 die Songs in CD-Qualität wieder – ebenfalls akzentuiert und räumlich. jw

Ein starkes Duo: Canton verkauft die Soundbar DM 900 mit Funk-Subwoofer. Im Zusammenspiel bescheren die beiden eine harmonische Akustik mit kräftigen Bässen. Optional können die Komponenten auch per Kabel verbunden werden.

Ein starkes Duo: Canton verkauft die Soundbar DM 900 mit Funk-Subwoofer. Im Zusammenspiel bescheren die beiden eine harmonische Akustik mit kräftigen Bässen. Optional können die Komponenten auch per Kabel verbunden werden.

Canton_DM900_Wertung

AuVi_AWARD-Highlight

Der Testbericht Canton DM 900 (Gesamtwertung: 82, Preis/UVP: 800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Philips SoundStage 4110 B (Test)

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Die SoundStage von Philips erkennt man am beleuchteten Drehpoti in der Mitte, mit dem sie sich auch ohne Fernbedienung steuern lässt. Durch Drehen ändert man die Lautstärke, Drücken schaltet sie an und mit der Source-Taste an der Oberseite wechselt man die Audioquellen, von denen man eine Menge anschließen kann.

Viele Anschlussoptionen

Mit je zwei analogen und digitalen Audioeingängen sowie einem HDMI-Eingang für den TV (HDMI-ARC) plus Bluetooth und USB gibt die HTL 4110 viele Klangquellen wieder. Gut zugänglich an der rechten Seite sitzen ein Miniklinken-Eingang und ein USB-Port, der zum Laden des Smartphones und als Audioplayer dient. Letzterer ist eine nette Dreingabe, auch wenn er wegen des fehlenden Bildschirmmenüs und wenig unterstützter Datei-typen (MP3, WMA) nicht den Komfort bietet, den man von Smartphone-Spielern gewöhnt ist. Das fünfstellige, dimmbare Display informiert über Tonquelle und Lautstärke. Hinter der nicht abnehmbaren Stoffblende sitzen links und rechts je ein Kalottenhochtöner und ein ovaler Mitteltöner. Für die tiefen Töne ist ein zehn Zentimeter großer Treiber zuständig, der an der Unterseite des Sound-Decks sitzt und von einem Bassreflexport unterstützt wird. Philips gibt die maximale Traglast mit 22 Kilogramm an, was verglichen mit den anderen Sound-Decks wenig ist – in der Praxis aber für die meisten 55-Zoll-Fernseher genügt.

Im Hörtest schlägt sich das Sound-Deck wacker, zumal man den Klang mit Bass- und Höhenreglern sowie etlichen EQ-Voreinstellungen vernünftig anpassen kann. Sprache klingt gleichermaßen sonor wie deutlich. Auch bei gehobenen Lautstärken bleiben die Dialoge klar verständlich. Kein Wunder, angesichts der maximal möglichen 90 Dezibel mit einem 400-Hertz-Ton. Zu den Seiten hin verschlechtert sich die Sprachverständlichkeit nur geringfügig. Bei druckvoller Pop-Musik wie Daft Punk überzeugt der subjektiv druckvolle Bass, obwohl der weder besonders tief noch sonderlich laut erschallt: Unterhalb von 70 Hertz passiert nur wenig und mit unserem Rumpelsignal (bandbegrenztes Rauschen 40-80 Hz) spielt die SoundStage kaum lauter als 80 Dezibel auf. Höhere Pegel quittiert sie mit Verzerrungen, Gehäuserappeln und Strömungsgeräuschen aus dem Bassreflexrohr. Die leichte Betonung der oberen Mitten kommt der Sprachverständlichkeit zugute, wirkt bei Musik aber etwas unausgewogen. Bei Filmton macht sich der zuschaltbare Surround-Effekt gut: Er lässt das Stereobild weitläufiger erscheinen, als der Abstand von nur 55 Zentimetern zwischen den Hochtönern vermuten lässt. Surround-Feeling kommt aber nicht auf, denn Schallanteile von hinten klingen nicht anders als solche, die von vorn kommen. Die Klangqualität bei Bluetooth-Wiedergabe ist gut, wobei man bei leisen Klangquellen und zugleich laut eingestellter Soundbar ein leises Rauschen wahrnimmt.

Praktisch: Die Soundbar von Philips kostet nur 250 Euro und verfügt über ein großes, gut lesbares Display. Hält man NFC-fähige Smartphones an den Aufdruck oben rechts, stellt die Soundbar automatisch eine Verbindung her.

Praktisch: Die Soundbar von Philips kostet nur 250 Euro und verfügt über ein großes, gut lesbares Display. Hält man NFC-fähige Smartphones an den Aufdruck oben rechts, stellt die Soundbar automatisch eine Verbindung her.

Philips_SoundStage4110B_Wertung

AuVi_AWARD-Preistipp

Der Testbericht Philips SoundStage 4110 B (Gesamtwertung: 71, Preis/UVP: 250 Euro) ist in audiovision Ausgabe 6-2014 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Raumfeld Cube (Test)

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Dass sich das heimische WLAN-Netz wunderbar zur Audioübertragung eignet, haben die Pioniere der US-Firma Sonos entdeckt. Zu ihrem schärfsten Konkurrenten sind die Raumfeld-Produkte von Teufel herangewachsen. In der Materialanmutung kann das Cube-Pärchen des Berliner Lautsprecherherstellers zwar nicht ganz mit der Sonos Play:1 (Test in audiovision 2-2014), dafür bekommt man mehr Möglichkeiten zur Musikeinspeisung.

Bequemes Musikstreamen

Für 500 Euro gibt es ein Aktiv-Boxenpaar, das bereits WLAN-Empfänger, USB-Eingang und einen analogen Audioeingang eingebaut hat. Box Nummer eins beherbergt Anschlüsse und Elektronik; Box zwei dockt über ein zwei Meter langes Klinkenkabel an der ersten an. An der Box ist eine Wippe für die Lautstärke angebracht. Alle anderen Bedienschritte werden mit der Smartphone-App „Raumfeld Controller“, die es für Apple- und Android-Telefone gibt, erledigt. Ihre Einrichtung gelingt unkompliziert, wobei wie bei den Streaming-Systemen von Sonos ein Heimnetzwerk mit automatischer IP-Adressvergabe per DHCP notwendig ist. 

Der Player in der App kommt mit vielen Datei-typen wie AAC, ALAC, ASF, FLAC, OGG, MP3, WAV und WMA zurecht. Als Datenlieferant kommen das Handy, am USB-Port der Box angeschlossene Festplatten und freigegebene Ordner des PCs, Netzwerkkfestplatten (NAS) sowie DLNA-Server in Frage. Festplatten dürfen dabei im Windows- (FAT/NTFS), Mac- (HFS+) und Linux-Dateisystem (EXT2-4)
formatiert sein. Daneben bietet die Software das Internet-Radioportal TuneIn, das mit vielen Sendern, einer gut funktionierenden Suchfunktion und Podcast-Unterstützung aufwartet. Kostenpflichtige Musikangebote steuern Last.fm, Napster, MTV-Music und simfy bei. Externe Audioquellen lassen sich per Cinch anschließen. Suboptimal ist der fehlende Digitalaudio-Eingang: So müssen ohnehin digitale Audioquellen, wie von PCs unnötig gewandelt werden.

Klanglich überzeugt die Koax-Bassreflex-Konstruktion trotz ihrer kompakten Maße: Der 13-Zentimeter-Treiber spielt bis 60 Hertz druckvoll auf, wodurch Stimmen wie Musik erwachsen klingen. Davor sitzt geschützt von einem Metallgitter eine Hochtonkalotte. Dank punktförmiger Schallabstrahlung bleibt das Klangbild selbst aus nächster Distanz kompakt. Im Timbre geben sich die Klangwürfel warm, ausgewogen und leicht mittenbetont. Klangliche Feinkorrekturen lassen sich mit den im Konfigurationsmenü versteckten Bass/Mitten/Höhen-Reglern durchführen. Die Höhen strahlen relativ gerichtet ab, weshalb die Boxen zum Hörer zeigen sollten. Die maximale, unverzerrte Lautstärke im Bass von 90 Dezibel genügt allemal für angenehm lautes Hören. Das virtuelle Lautstärkerad in der App erlaubt feinfühliges Dosieren.

Die kompakten Klangwürfel in mattweißem Schleiflack sehen zeitlos gut aus. Nur die Box links braucht eine Steckdose.

Die kompakten Klangwürfel in mattweißem Schleiflack sehen zeitlos gut aus. Nur die Box links braucht eine Steckdose.

Raumfeld-Cube_Wertung

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Marantz AV7702mkII/MM8077 (Test)

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Seit der Integration DTS:X-fähiger Signalprozessoren im letzten Jahr war es auch bei Marantz und Denon etwas stiller um das konkurrierende 3D-Tonformat von Auro geworden. Upgrades für neue Geräte waren plötzlich nicht mehr erhältlich und man vertröstete die Kundschaft mit dem Hinweis, man wolle die bis dato inkompatiblen Lautsprecher-Setups von Auro, Dolby Atmos und nun auch DTS:X unter einen Hut bringen. So viel vorweg: Das Versprechen wurde, wenn auch mit einigen Abstrichen, eingelöst. So ist jetzt neben dem kostenfreien DTS:X-Update auch das verbesserte Auro-Upgrade erhältlich, das allerdings nach wie vor mit 149 Euro zu Buche schlägt.

Ausstattung und Praxis

Marantz-PCNeben der Audio-Sektion verbesserten die Japaner mit HDCP 2.2 und HDR-Unterstützung auch das Videoboard der neuen Vorstufe, die sich optisch vom Vorgängermodell AV7702 (Test in audio-vison 1-2015) nur durch den Namenszusatz „mkII“ unterscheidet. Auch der Preis von 2.000 Euro blieb trotz zahlreicher technischer Verbesserungen konstant. Das freut, verlangen andere Hersteller bei Modellwechseln gerne mal ein paar Prozent mehr. Selbst bei den Anschlüssen wurde kein Rotstift angesetzt, so sind nach wie vor der analoge 7.1-Mehrkanal-Eingang und FBAS- bzw. YUV-Videobuchsen vorhanden. Verbindung zu einem Endverstärker nimmt die AV7702mkII wahlweise über Cinch- oder die im Profisektor beliebten XLR-Ausgänge auf – im Test stand uns mit der 7-Kanal-Endstufe MM8077 eine alter Bekannte (Test in 1-2015) zur Verfügung. Für die Erweiterung auf neun oder elf Kanäle muss man auf die Zwei- bzw. Fünf-Kanal-Endstufen MM 7025 und MM 7055 zurückgreifen.

Alles beim Alten: Die Fernbedienung verwöhnt mit einem Display, orange beleuchteten Tasten und ist für zahlreiche Settopboxen und DVD-/Blu-ray-Player vorprogrammiert.

Alles beim Alten: Die Fernbedienung verwöhnt mit einem Display, orange beleuchteten Tasten und ist für zahlreiche Settopboxen und DVD-/Blu-ray-Player vorprogrammiert.

Das schöne Design mit gebürsteter Aluminium-Front und separatem, blau leuchtendem Bullaugen-Display ist noch immer ein Hingucker, auch wenn es die Vor- wie Endstufe nur in Schwarz und nicht auch im Marantz-typischen Silbergold gibt. Die geschwungenen und offenbar aus Kunststoff gefertigten Wangen wollen allerdings nicht so recht zum gediegenen Auftritt der 4.000-Euro-Kombi passen. Während das Bullauge der Vorstufe nur die Quelle und Lautstärke anzeigt, erlaubt das große Display zusammen mit dem übersichtlichen  Bedienfeld unter der Klappe die Steuerung auch ohne TV-Bildschirm. 

Atmos, Auro und DTS:X

Die AV 7702mkII ist die erste Vorstufe in unserem Testlabor, die alle drei 3D-Tonformate decodiert, dafür hat sie sich schon mal eine „Innovation“-Auszeichnung verdient. Dank 11.2-Kanal-Processing der DSPs lassen sich für Atmos- und DTS:X-Ton auch 7.2.4-Setups verwirklichen, bei Auro ist die maximale 10.1-Konfiguration (5.1.5) möglich; Back-Surround-Kanäle gibt es bei Auro im Heimkino-Betrieb nicht, dafür einen mittigen Deckenkanal über dem Kopf („Voice of God“).

Die Boxen-Konfiguration erweist sich allerdings als etwas knifflig, denn nicht jeder Surround-Dekoder verträgt sich mit jedem Lautsprecher-Setup. Hier tanzt vor allem Auro 3D aus der Reihe, denn der 3D-Dekoder steht nur bei der Wahl von Front-Height-Boxen zur Verfügung – egal ob man zwei, vier oder fünf Höhenboxen betreibt (Details im Kasten „3D-Sound-Setup: Alle mit einem Streich?“).

DTS:X ist dagegen zu allen Boxen-Setups kompatibel – jedoch mit Kompromissen, wie sich beim Ausprobieren an unserem 7.1.4-Set mit DTS:X-Kanaltesttönen von der „DTS 2016 Demo Disc“ zeigte. Das Problem: Signale der Decken- und Aufsatzboxen übersprechen auf die Lautsprecher der Horizontal-ebene. So sind etwa Schallanteile auf der vorderen rechten Deckenbox auch auf dem rechten Hauptlautsprecher zu hören, ein Ton aus dem linken „Back Dolby“-Speaker tönt auch von der linken Surround- und Back-Surround-Box. Optimal, also ohne Übersprechen, arbeitet DTS:X offenbar nur mit Height-Boxen zusammen.

Für Auro, Atmos und DTS:X stehen auch 3D-Upmixer parat, die unterschiedlich arbeiten und entsprechend unterschiedlich klingen (siehe Kasten „Duell der 3D-Upmixer“). Für Freunde der freien Auswahl hat der  Marantz sogar einen 3D-Upmixer von Audyssey an Bord, der funktioniert allerdings nur mit 5.1-Signalen und bei Betrieb von Front-Wide- und/oder Front-Height-Lautsprechern.

Üppige Rückseite: Die Vorstufe (oben) wartet mit zahlreichen vergoldeten Anschlüssen auf. Ihre Vorverstärker-Ausgangssektion ist mit 19 Cinch- und 13 XLR-Anschlüssen bestückt. Ein analoger 7.1-Eingang ist ebenso vorhanden wie ein Phono-Eingang. Links und rechts oben finden die Antennen für WLAN und Bluetooth Halt.

Üppige Rückseite: Die Vorstufe (oben) wartet mit zahlreichen vergoldeten Anschlüssen auf. Ihre Vorverstärker-Ausgangssektion ist mit 19 Cinch- und
13 XLR-Anschlüssen bestückt. Ein analoger 7.1-Eingang ist ebenso vorhanden wie ein Phono-Eingang. Links und rechts oben finden die Antennen für WLAN und Bluetooth Halt.

Ob ab Werk oder per kostenlosem Firmware-Update, Dolby Atmos und DTS:X gehören inzwischen bei allen aktuellen AV-Receivern der Mittel- und Oberklasse zum Standard. Doch im Gegensatz zur Konkurrenz kann man Marantz‘ Vorstufe AV7702mkII auch fit für das Tonformat Auro-3D machen: Die Auro-Software („Auro-Codec Decoder“) wird dabei via Firmware-Update installiert, deren Funktionalität muss dann via kostenpflichtiger (149 Euro) Registrierung auf der Marantz-Webseite http://upgrade.marantz.eu (Bild unten) freigeschaltet werden.

Marantz-Auro-Upgrade

Flexible Anschlüsse

Unabhängig vom 11.2-Setup verfügt die Pre-Out-Sektion der AV7702mkII über zusätzliche Ausgänge im Cinch-Format für zwei weitere Räume (Zone 2/3) und separate Front-Wide-Ausgänge. Zudem lassen sich Lautsprecher-Konfigurationen im Bi-Amping- oder Front-B-Format einrichten. Lobenswert ist auch der analoge 7.1-Mehrkanal-Eingang, an den man einen hochwertigen SACD/DVD-Audio-Player mit Analogsektion anstöpseln kann. Neben Musik aus dem Netzwerk und den vier digitalen Audioeingängen (2 x Koax, 2x Toslink)  versorgt einer der drei HDMI-Ausgänge einen Nebenraum mit von der Hauptzone unabhängigen Signalen.

Informativ: Der Info-Screen zeigt das anliegende Tonformat sowie die ein- und ausgehenden Kanäle an.

Informativ: Der Info-Screen zeigt das anliegende
Tonformat sowie die ein- und ausgehenden Kanäle an.

Bei der Einmess-Automatik kommt Audysseys bestes System MultEQ XT32 Pro zum Einsatz; der Zusatz „Pro“ steht für die optionale Einmessung mit Profi-Ausrüstung durch Audyssey-zertifizierte Fach-händler. An den Einstellungen der Boxen-Parameter gibt es praktisch nichts zu kritisieren: Die Distanzen und Pegel fallen mit 1-cm-Schritten bzw. 0,5-db-Einheiten vorbildlich aus, die Trennfrequenzen lassen sich für alle Boxen separat zwischen 40 und 250 Hertz justieren. Unschön ist, dass der Equalizer (der nur bei deaktiviertem Audyssey greift) erst ab hohen 63 Hertz regelt und die beiden autarken Subwoofer verschmäht. Kopiert man zudem die von Audyssey ermittelte „Flat“-Klangkurve auf den EQ, verändert sich das Klangbild leicht.

Der Scaler der AV7702mkII-Vorstufe rechnet analoge wie digitale Bildsignale auf 4K/60p-Auflösung hoch.

Der Scaler der AV7702mkII-Vorstufe rechnet analoge wie digitale Bildsignale auf 4K/60p-Auflösung hoch.

Video & Multimedia

In Sachen Video ist die AV7702mkII auf dem neuesten Stand und glänzt mit 4K/60p, HDCP 2.2, HDR, 4:4:4-Farbtiefe und dem BT.2020-Standard; niedriger aufgelöstes Bildmaterial von den HDMI- und analogen Videoeingängen skaliert die Vorstufe auf 4K-Auflösung. Smartphones docken via AirPlay und Bluetooth kabellos an, Musik vom Server gelangt mit Hilfe des DLNA-Protokolls via WLAN oder LAN-Buchse zur AV7702mkII. Der USB/DLNA-Audioplayer versteht zahlreiche Dateiformate wie ALAC, WAV, MP3, FLAC sowie DSD und spielt diese teils sogar unterbrechungsfrei (gapless play) ab. Inkompatibel zeigt er sich aber zu NTFS-formatierten USB-Speichern und Musikdateien im 5.1-Format. Das Internet-Radio überzeugt, weil die Senderlisten vernünftig sortiert sind und sich zudem flott durchsuchen lassen.

Im Menü „Lautsprecher/Endstufe-Zuweisung“ legt man bei der AV7702mkII Art und Anzahl der Boxen fest. Bei gleich drei 3D-Sound-Formaten ist dies aber mit Einschränkungen verbunden. Zwar sind volle 11.2-Setups möglich, die definierte Position der Lautsprecher bestimmt jedoch die Verfügbarkeit der Dekoder: Während Dolby Atmos und DTS:X stets parallel und bei allen Konfigurationen funktionieren, müssen für Auro 3D-Ton Front-Height-Lautsprecher aktiv sein; für das hintere Boxenpaar kann man dann frei zwischen Height-, Decken- und Aufsatzboxen wählen. Letztere beide bleiben bei Auro-Ton jedoch stumm, die betroffenen Höhen­signale werden zu den Surround-Boxen gemischt. Surround-Height-Boxen (nicht zu verwechseln mit Back-Height-Boxen) schweigen dagegen bei Atmos-Ton, DTS:X unterstützt sie aber.

Der Grund des Ganzen: Dolby Atmos und DTS:X sind objektbasierte Tonverfahren, die bei der Boxenzahl und -platzierung weitgehend variabel sind und bei denen sich der Ton nach der Boxenanordnung richtet. Auro 3D wurde hingegen als kanalbasiertes Tonverfahren konzipiert, bei dem der Aufstellungsort von Lautsprechern fest zugewiesen ist; die Boxenplatzierung bestimmt somit auch die Tonabmischung.

Bei fünf aktivierten Höhenboxen stehen neben dem obigen „Voice of God“-Kanal nur Height-Boxen zur Verfügung; Decken und Aufsatzboxen bleiben außen vor.

Bei fünf aktivierten Höhenboxen stehen neben dem obigen „Voice of God“-Kanal nur Height-Boxen zur Verfügung; Decken und Aufsatzboxen bleiben außen vor.

Bei aktivierten Front-Height- und Rear-Height-Boxen funktionieren der Auro 3D-, Dolby Atmos- sowie der DTS:X-Dekoder ohne Einschränkungen.

Bei aktivierten Front-Height- und Rear-Height-Boxen funktionieren der Auro 3D-, Dolby Atmos- sowie der DTS:X-Dekoder ohne Einschränkungen.

Surround-Height-Boxen spielen nur bei Auro 3D und DTS:X auf; bei Atmos-Ton bleiben sie stumm; der Dolby-Dekoder münzt hintere Höhentöne auf die Front-Heights.

Surround-Height-Boxen spielen nur bei Auro 3D und DTS:X auf; bei Atmos-Ton bleiben sie stumm; der Dolby-Dekoder münzt hintere Höhentöne auf die Front-Heights.

Vorhandene Decken-Boxen ignoriert der Auro 3D-Dekoder und verteilt in diesem Fall hintere Höhensignale auf die regulären Surround-Lautsprecher.

Vorhandene Decken-Boxen ignoriert der Auro 3D-Dekoder und verteilt in diesem Fall hintere Höhensignale auf die regulären Surround-Lautsprecher.

Ohne Front-Height-Boxen gibt es keinen Auro 3D-Ton; nur Auros 2D-Dekoder lässt sich aktivieren. DTS:X kommt auch mit Decken- und Aufsatzboxen klar.

Ohne Front-Height-Boxen gibt es keinen Auro 3D-Ton; nur Auros 2D-Dekoder lässt sich aktivieren. DTS:X kommt auch mit Decken- und Aufsatzboxen klar.

Tonqualität

Dank mindestens 130 Watt im Mehrkanalbetrieb ist die 8077-Endstufe Herr jeder Lage und zählt mit einer Gesamtleistung von 1.100 Watt noch immer zu den kräftigsten von uns getesteten AV-Verstärkern. Im Hörtest musste die Marantz-Kombi ihr Können zuerst mit Mehrkanal-Musik zeigen. Und ob Jazz von Silje Nergaard oder Rock von Steely Dan, stets musizierte das Gespann druckvoll, mit straffen Bässen und seidigen Höhen, die auch bei hohen Pegeln nicht stressig klangen. Zudem faszinierte die luftige und enorm räumliche Darbietung.

Zur Beurteilung der 3D-Ton-Upmix-Qualitäten von
Dolby, DTS und Auro griffen wir auf unseren Test-Klassiker „Casino Royale“ (Baustellenszene von 9:39 bis 19:00) zurück. Dessen Blu-ray-Erstauflage verfügt über PCM-5.1-Ton, der von allen Mixern akzeptiert und in die Höhe gehievt wird.
Perfekt für einen Dekoder-Vergleich: Die Blu-ray-Erstauflage von „Casino Royale“ mit 5.1-PCM-Ton.

Perfekt für einen Dekoder-Vergleich: Die Blu-ray-Erstauflage von
„Casino Royale“ mit 5.1-PCM-Ton.

Dolby Surround: Der Surround-Upmixer extrahiert mit Vorliebe Rauminformationen aus der 5.1-Tonspur, aus den Deckenlautsprechern schallt es daher etwas verhallt, dünn und nicht sonderlich präzise. Effekte tönen mal mehr, mal weniger dynamisch, die Stereo-Separation in der dritten Dimension fällt aber gering aus. Insgesamt wirkt die Szene mit aktiviertem Atmos-Upmixer räumlicher und größer, aber auch halliger.

Auromatic: Der Upmixer der Belgier verzichtet weitgehend auf Hall und passt die errechneten Höheninformationen glaubwürdig der restlichen 5.1-Abmischung an; der hohle und dünne Klangcharakter des Atmos-Upmix ist fast verschwunden. Musik schallt teils etwas weniger dominant als bei Dolby, Effekte werden dafür dynamischer und präziser herausgearbeitet; auch die Stereo-Separation gelingt besser. Unterm Strich gelingt eine realistische Erweiterung des 5.1-Tons.

DTS Neural:X Hier klangen Toninformationen auf den Deckenboxen voluminöser, plastischer, detaillierter, präziser und tonal ausgewogener als bei Dolby; auch die Kanal-Separation war ausgeprägter. Ein Übersprechen der Dialoge in die Deckenboxen verkniffen sich übrigens alle drei Dekoder. Neural:X und die Auro-matic spielten tonal ähnlich. Welche Toninformationen mit welcher Lautstärke aus den Höhenboxen schallten, variierte trotzdem mitunter deutlich.

Obwohl die Vorstufe keine Leistungsverstärker beherbergt, ist ihr großzügiges Gehäuse randvoll mit Komponenten. Dies liegt vor allem am riesigen Ringkern-Transformator, der stets eine stabile Spannungsversorgung garantiert. Außerdem beansprucht die diskret aufgebaute HDAM-Vorstufe mit Cinch- und symmetrischen XLR-Ausgängen viel Platz. Ganz oben thront die Hauptplatine, die unter anderem mit 32-Bit-Sharc-Signalprozessoren bestückt ist.

Obwohl die Vorstufe keine Leistungsverstärker beherbergt, ist ihr großzügiges Gehäuse randvoll mit Komponenten. Dies liegt vor allem am riesigen Ringkern-Transformator, der stets eine stabile Spannungsversorgung garantiert. Außerdem beansprucht die diskret aufgebaute HDAM-Vorstufe mit Cinch- und symmetrischen XLR-Ausgängen viel Platz. Ganz oben thront die Hauptplatine, die unter anderem mit 32-Bit-Sharc-Signalprozessoren bestückt ist.

Die anschließende Einmessung mit Audyssey verlief problemlos, die ermittelten Boxen-Parameter fielen plausibel aus, die Klangkurven „Flat“ und „Reference“ passten das Timbre aller Lautsprecher für einen homogeneren Klang einander an. Als Nächstes rotierte die „Auro Demonstra-tion Disc 2014“ im Player. Im Clip „Turbo“ wird eine Schnecke in einen Rennwagenmotor gesogen, was die Marantz-Kombi akustisch in einem Feuerwerk äußerst greifbarer, präziser und wuchtiger Effekte gipfeln ließ. Im wahrsten Sinne immersiv geriet auch die Wassertank-Szene aus „Divergent“ mit DTS:X-Ton, hier blubberte es von überall und man hatte das Gefühl, selbst im Glasbehälter gefangen zu sein. Nicht zuletzt verschlug es das Walfänger-Drama „Im Herzen der See“ in unseren Player, dessen fulminanten Atmos-Ton die Marantz-Kombi phänomenal räumlich und dennoch mit präzisen Effekten in den Hörraum stemmte. Die ohnehin schon brachiale Dynamik und Bassgewalt der Szene baute bei aktivierter Dynamic-EQ-Schaltung noch mehr Volumen und Druck auf.

Hervorragend spielte das Duo auch im Stereo-Betrieb und legte in den Disziplinen Basskontrolle, Durchzeichnung, Räumlichkeit und nicht zuletzt Musikalität die Latte nach ganz oben. Für klanglich komprimierte Kost – etwa YouTube-Musik via Blue-tooth – empfiehlt sich die M-DAX-Schaltung, die Störgeräusche vermindert und dabei die Musik nur geringfügig dumpfer schallen lässt. ao

Marantz-AV7702mkII---MM8070-front

Marantz-Wertung

AuVi_AWARD-Highlight

AuVi_AWARD-Referenz

AuVi_AWARD-Innovation

Der Testbericht Marantz AV7702mkII/MM8077 (Gesamtwertung: 93, Preis/UVP: 4000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Yamaha Sound Projector YSP-1400 (Test)

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Mit der YSP-1 offerierte Yamaha vor knapp zwölf Jahren nicht nur die erste Sound-Bar, sondern brachte auch die Virtual-Surround-Technik  auf Basis der sogenannten Wellenfeldsynthese ins Wohnzimmer. Hierbei werden mehrere Einzellautsprecher so angesteuert, dass sich der Schall zu einem lenkbaren Strahl bündelt. Projiziert man einen solchen am Zuhörer vorbei auf eine Wand, entsteht durch Reflexionen der Eindruck, als käme das Geräusch von dort. Mit 400 Euro ist der YSP-1400 Yamahas preisgünstigster Sound-Projektor mit dieser Technik. Für die Richtwirkung sind acht mittig angeordnete 2,8 Zentimeter große Lautsprecherchassis zuständig. Frequenzen tiefer als 500 Hertz liefern zwei 8,5-Zentimeter-Treiber, die im Fuß der Sound-Bar sitzen.

Der Anschluss an Fernseher und Settop-Box gelingt über je zwei analoge und digitale Eingänge. Smartphones docken per Bluetooth-Funk an. Ein optisches Kabel liegt bei, ebenso eine detaillierte Bedienungsanleitung, die erläutert, wie man die optimale Surround-Wirkung erzielt. Obwohl die Sound-Bar statt einem Display nur über LEDs zur Anzeige aller Einstellungen verfügt, gelingt eine komfortable Bedienung. Denn für fast jede Funktion steht eine eigene Taste (insgesamt 27) auf der Fernbedienung zur Verfügung. Ein praktisches Extra ist die Lernfunktion, mit der man die Grundfunktionen (An/Aus, Lauter/Leiser…) mit der TV-Fernbedienung ausführen kann. Der IR-Sender an der Rückseite leitet Fernbedienungsbefehle an den Fernseher weiter, falls die Sound-Bar dessen Sensor blockiert. Den YSP-1400 gibt es in Hochglanz Schwarz und Weiß. Schade nur, dass auch an der weißen Ausführung ein schwarzes, fixes Netzkabel baumelt, das mit 1,8 Metern zudem länger sein könnte.

Klasse Surround-Sound

Mit den drei Tastern auf der Fernbedienung wählt man, ob die Sound-Bar in der Mitte des Raumes, links oder rechts steht – schon ist sie spielbereit. Feinkorrekturen lassen sich bei Bedarf durch eine Pegeleinstellung der virtuellen Audiokanäle vornehmen. Ansonsten gibt es einen Bassregler, eine einstufige Mittenanhebung sowie sechs Klangprogramme, die sich in der Art der Klangabstrahlung unterscheiden. Der Höreindruck hebt sich von herkömmlichen Sound-Bars ab: Sitzt man mittig, so kommt Sprache sehr deutlich und bei Bedarf enorm laut (105 Dezibel mit 400 Hertz) beim Hörer an. Seitlich sitzende Zuschauer nehmen Dialoge durch Bündelung aber deutlich leiser wahr. Tipp: Im Stereo-Modus strahlt die Soundbar besonders zu den Seiten hin ab, während sich der frontal abgestrahlte Schall eher auslöscht. Den besten Klang entfaltet die Sound-Bar ab etwa zwei Meter Abstand, dann verschmelzen die insgesamt zehn Treiber zu einer Schallquelle.

Bei Musik fallen eine diffuse, gelegentlich etwas unpräzise Stereo-Abbildung sowie leichte Verfärbungen auf, wobei die Klangbalance aus Bässen, Mitten und Höhen stimmig ist – längeres Hören stresst nicht. Die Bässe, gemessen mit Bassrumpeln, erreichen mit 84 Dezibel zwar keine Rekordwerte und rappeln dann schon deutlich, klingen bei moderaten Lautstärken aber sauber und ausgewogen. Druckvoll und ohne Lieblingsfrequenzen spielt die Sound-Bar ab etwa 50 Hertz auf, obgleich das optisch solide wirkende Kunststoffgehäuse bei einzelnen Frequenzen mitdröhnt. Wer will, kann der Sound-Bar über den Sub-Ausgang einen Aktivbass zur Seite stellen. Zur Höchstform läuft sie bei  Surround-Filmen auf: Die verblüffend gut funktionierende und viel weniger als bei herkömmlichen Sound-Bars vom Hörplatz abhängige Surround-Wirkung macht einfach Spaß. 

Außergewöhnliches Konzept: Mittig sitzen hinter einer Lochblende acht Mittelhochtöner, die den Schall in verschiedene Richtungen lenken. Den Sound-Projektor gibt es in Hochglanz Schwarz und Hochglanz Weiß.

Außergewöhnliches Konzept: Mittig sitzen hinter einer Lochblende acht Mittelhochtöner, die den Schall in verschiedene Richtungen lenken. Den Sound-Projektor gibt es in Hochglanz Schwarz und Hochglanz Weiß.

Yamaha_YSP-1400_Wertung

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Heco Celan GT-Set (Test)

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Die Celan-Serie ist – sieht man von den Sondermodellen „Concerto Grosso“ und „The New Statement“ ab – in der Hierarchie des in Pulheim bei Köln ansässigen Herstellers Heco ganz oben angesiedelt. Bei der Einführung der neuesten Generation im Jahr 2012 ließen die Entwickler ihr eine eindrucksvolle Palette an High-Tech-Lösungen angedeihen.

Brandneu sind dagegen die zum Test angetretenen Mitglieder dieser Serie, die Standbox Celan GT 602, der Center Celan GT Center 32 und die Surround-Regalboxen Celan GT 202. Sie fallen erheblich schlanker aus als ihre älteren Geschwister. Geblieben sind die hervorragend verarbeiteten Gehäuse aus hochdämpfendem MDF, die sich nach hinten seitlich verjüngen. Ebenfalls beibehalten hat Heco die stabil wirkenden Biwiring-Anschluss-terminals, die zudem durch eine versetzbare Brücke eine Pegelanpassung im Hochtonbereich erlauben.

Technik

Heco_CelanGT_PCDie Chassis-Technologie der Tieftöner hat man in Pulheim wegen der geringeren Gehäusebreite ein wenig angepasst. Zwar verlässt man sich weiterhin auf das sogenannte Kraftpapier als Membranmaterial – ein Papier, dass aus langfaserigen nordischen Nadelhölzern und Wollfäden hergestellt wird und durch Steifigkeit und eine hohe innere Dämpfung besonders resistent gegen Membranresonanzen sein soll. Als Mitteltöner für die Standbox kommt jedoch kein eigens entwickeltes Chassis mit Textilsicke zum Einsatz, sondern das gleiche 13-Zentimeter-Modell wie in Center und Surrounds als Tieftöner. In Sachen Schwingspule wählt Heco hier den heutzutage ungewöhnlich kleinen Durchmesser von 25 Millimetern, dem ein positiver Einfluss auf die Mittelton-Wiedergabe nachgesagt wird, aber in Sachen Hitze-Abfuhr – und somit Belastbarkeit – gegenüber größeren Durchmessern Nachteile hat.Deshalb sind die Schwingspulen der beiden Tieftöner der Standboxen – ebenfalls 13 Zentimeter durchmessende Chassis – eine Nummer größer und können die gerade in ihrem Arbeitsbereich vermehrt anfallende Wärme besser an die Umgebung abführen. Als Hochtöner kommt der schon bekannte High Energy Tweeter zum Einsatz, dessen ausgeklügelte Bauweise hohe Dynamik, eine homogene Abstrahlung und einen Übertragungsbereich bis nahezu 50 Kilohertz gewährleisten soll.

Ebenfalls neu ist der Subwoofer New Phalanx 302A. Von seinen beiden an den Seiten montierten 30-Zentimeter-Chassis ist nur eines angetrieben, das zweite fungiert als Passivmembran (siehe Kasten „Bassreflex und Passivmembran“). Als Energiequelle für den Sub dient eine Class-D-Endstufe mit 250 Watt.

Am Terminal von Fronts, Center und Surround lässt sich mit dem Versetzen einer Brücke der Hochtonbereich um 2 Dezibel anheben.

Am Terminal von Fronts, Center und Surround lässt sich mit dem Versetzen einer Brücke der Hochtonbereich um 2 Dezibel anheben.

Tonqualität Surround

Das reicht aus, um einen Pegel von 106 Dezibel zu erzeugen, was ebenso überzeugt wie die untere Grenzfrequenz des Subwoofers von 33 Hertz. Mit geringer Welligkeit verlaufen die Frequenzgänge von Front-, Center- und Surroundboxen. Alle sind recht linear, weisen aber einen sanften Anstieg zu hohen Frequenzen auf, der bei vier Kilohertz beginnt und bei 20 Kilohertz etwa drei Dezibel mehr Pegel zeigt. Bei Fronts, Center und Surrounds beließen die Tester die Pegelanpassung auf „0 dB“.

So präsentiert sich das Heco-Set vorbildlich neutral, ohne merkliche Bevorzugung oder Vernachlässigung einzelner Frequenzbereiche. Die gemessene leichte Höhenanhebung lässt Pat Metheneys „Overture“ von der DVD „The Way Up“ allenfalls um Nuancen luftiger und durchsichtiger wirken, was keineswegs unangenehm ist und einen weiträumigen, dreidimensionalen Eindruck hinterlässt. Die Dynamiksprünge in diesem anspruchsvollen Stück gehen die Hecos mit Begeisterung mit und lassen Snare- und Beckenschläge mit Wucht in den Raum schnellen.

In dieses Klangbild fügt sich der Subwoofer nahtlos hinein, auch bei ihm ist von Trägheit keine Spur: Bei „Terminator – Die Erlösung“ verleiht er den Schlägen und Explosionen bei der Verfolgungsjagd mit dem Abschleppwagen temperamentvoll und impulsiv Nachdruck, drückt aber auch, wenn der Flugdroide die Brücke kreuzt, magenerschütternden Tiefbasspegel in den Raum. Bei seitlich sitzenden Zuschauern nimmt die Sprachverständlichkeit geringfügig ab.

Wenn es feinsinniger zugeht, beispielsweise mit Jane Monheit und John Pizarelli bei „They Can‘t Take that Away From Me“, beweist die erschlankte Heco-Kombo, dass sie Stimmen und Instrumente präzise in den Raum stellen und dabei die Raumtiefe mehr als nur erahnen lassen kann. Zudem verleiht sie dem Gesamtklang hohe Präzision, bleibt dabei aber angenehm leichtfüßig und driftet keineswegs ins unangenehm Analytische ab.

Per „Bass Extension“-Regler lässt sich beim Heco-Sub der Tiefbass bei etwa 35 Hertz um bis zu sechs Dezibel anheben.

Per „Bass Extension“-Regler lässt sich beim Heco-Sub der Tiefbass bei etwa 35 Hertz um bis zu sechs Dezibel anheben.

Um eine tiefreichende und pegelstarke Basswieder­gabe zu erreichen, setzen Lautsprecher-Entwickler häufig eine sogenannte Bassreflexöffnung ein. Dabei wird ein Rohr ins Boxeninnere so abgestimmt, dass es zusammen mit dem Innenvolumen des Lautsprechers und dem Tieftöner eine Resonanz ausbildet, die das Chassis in der Schallabstrahlung zu tiefen Frequenzen hin unterstützt.
Eines der beiden an den Seiten des Heco-Subs montierten 30-Zentimeter-Chassis verfügt nicht über einen eigenen Antrieb, sondern ist als Passivmembran ausgelegt.

Eines der beiden an den Seiten des Heco-Subs montierten 30-Zentimeter-Chassis verfügt nicht über einen eigenen Antrieb, sondern ist als Passivmembran ausgelegt.

Etwas Ähnliches erreicht man, wenn statt eines Rohres ein weiteres, nicht selbst angetriebenes Chassis eingebaut wird, die sogenannte Passivmembran. Diese baut nun selbst eine Resonanz mit Volumen und dem angetriebenen Kollegen auf und strahlt Tiefton-Schall ab. Dabei vermeidet man den Hauptnachteil einer Bassreflexöffnung, die bei hohen Pegeln nahezu unvermeidbaren Strömungsgeräusche, die durch die Reibung zwischen den Rohrwänden und der sich schnell hin und her bewegenden Luft verursacht werden.

Der Grund, warum Passivmembranen nicht häufiger eingesetzt werden, ist in dem höheren Aufwand zu suchen – ein einfaches Plastikrohr ist erheblich preiswerter als ein weiteres Chassis, selbst ohne Magnet und Schwingspule. Dies muss zudem nicht nur gefertigt, sondern zunächst einmal für den speziellen Einsatzzweck entwickelt werden. Dieser erhöhte Aufwand wird allerdings durch eine auch bei höheren Pegeln verzerrungsärmere Wiedergabe belohnt.

Tonqualität Stereo

Es ist immer wieder erstaunlich, was für einen Bass moderne 13-Zentimeter-Chassis produzieren können. Supertramps Klassiker „The Crime of the Century“ (als Original Master Recording von Mobile Fidelity Sound Labs) beispielsweise lässt es über die Hecos richtig krachen, der Bass steht felsenfest und drückt sogar ordentlich aufs Zwerchfell. Die dynamische Spielweise und die faszinierend leichtfüßige Präzision behalten die 602er auch hier bei und überzeugen zudem mit fest umrissender, dreidimensionaler räumlicher Abbildung. mino

Heco verarbeitet die Celan GT-Serie hervorragend und bietet sie in Pianolack Schwarz und Weiß sowie mit einer „Espresso“ genannten Furnieroberfläche an.

Heco verarbeitet die Celan GT-Serie hervorragend und bietet sie in Pianolack Schwarz und Weiß sowie mit einer „Espresso“ genannten Furnieroberfläche an.

Heco_CelanGT_Wertung

AuVi_AWARD-Highlight

Der Testbericht Heco Celan GT-SET (Gesamtwertung: 87, Preis/UVP: 3800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 12-2014 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Heco Celan GT-Set (Test) erschien zuerst auf audiovision.

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