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Epson EH-TW 5350 (Test)

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Auch wenn Epsons Flaggschiff EH-LS 10000 bereits auf Laser-Leuchtmittel und reflektive LCD-Panels setzt, dominieren nach wie vor klassische LCD-Projektoren das Kerngeschäft der Japaner. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist beim neuen EH-TW 5350 besonders attraktiv, bringt der Full-HD-Projektor doch einige aus höheren Preisklassen bekannte Features mit und zeigt sogar 3D-Filme. Die passende Shutterbrille kostet 80 Euro.

Ausstattung und Praxis

Epson_EH-TW5350_PCOberhalb des Objektivs finden sich zwei Schieber, die aber leider keine Lens-Shift-Funktion bedienen: Der vordere schwenkt eine Staubschutzklappe vor die Linse, der hintere verstellt die digitale Trapezkorrektur in horizontaler Richtung; vertikal eliminiert der Epson Verzeichnungen automatisch. Per Direkttaste blendet er außerdem ein blaues Testbild mit feinen Gitterlinien ein, das die Bildanpassung auf der Leinwand erleichtert.

Die 1,2-fache Zoom-Optik bildet das LCD-Raster sehr scharf ab – deren Fliegengittereffekt fällt jedoch ab einer gewissen Leinwandgröße stärker auf als bei der feineren Projektion mit DLP- oder reflektiver LCD-Technik (D-ILA, SXRD). Testbilder mit feinsten horizontalen und vertikalen Linienmustern belegen eine gute Konvergenz der drei RGB-Panels. Einfärbungen stören kaum, allerdings reicht der Kontrast in feinsten Mustern nicht an DLPs heran.

Epson_EH-TW5350_Ideal

In Szenen mit hektischer Bewegung (findet man  in jedem Michael-Bay-Film) lässt Epsons LCD-Projektion dagegen die DLP-Konkurrenz hinter sich: Es entstehen weder Regen-bogenblitzer noch bunte Farbkanten an bewegten Konturen. Dank „Frame Interpolation“ erscheint etwa ein Schwenk über den Fußballplatz kaum verschmiert. So gute Resultate haben wir in dieser Preisklasse noch nicht zu Gesicht bekommen (siehe Kasten „Frame Interpolation auch für TV-Bilder“).

 Klein, aber praktisch: Epsons Fernbedienung ist zwar nicht beleuchtet, bietet jedoch eine intuitive Steuerung mit übersichtlich gruppierten Tasten.

Klein, aber praktisch: Epsons Fernbedienung ist zwar nicht beleuchtet, bietet jedoch eine intuitive Steuerung mit übersichtlich gruppierten Tasten.

Mit MHL-Funktionalität und WiFi-Direct ist der Epson auch ein moderner Multimedia-Partner. Die kleine Fernbedienung ist zwar nicht beleuchtet, gefällt aber durch das gut gruppierte Tastenfeld. Direkttasten aktivieren jede Quelle oder die praktische USB-Diaschau, die Fotos in 720p-Qualität zeigt. Alternativ öffnet die Home-Taste eine Übersichtsgrafik, um etwa Wireless LAN oder Screen Mirroring sowie Bildmenüs zur adaptiven Iris oder Lampenleistung anzusteuern. Wer vom Eco-Modus auf normale Lampenleistung wechselt, wird sich das aber noch einmal überlegen. Denn der zuvor leise Lüfter schwillt um zehn Dezibel an und ist mit 34 dBA nicht gerade leise. Außerdem sinkt die Lampenlebensdauer von 7.500 auf durchschnittlich 4.000 Stunden.

Licht und Farbe

Im stark grünstichigen Bildmodus „Dynamisch“ übertrifft der Epson sogar die Herstellerangabe und erreicht satte 2.400 Lumen. Deutlich bessere Farben zeigen die Modi „Kino“ und „Helles Kino“, am neutralsten ist das Preset „Natürlich“. Es liefert 1.254 Lumen für 3,7 Meter breite Leinwände respektive drei Meter im Eco-Modus. Volle Punkte verdient sich das Gerät für die neutralen Farben und Graustufen, was in dieser Preisklasse selten ist. Allerdings erscheint der Farbraum bei Rot und Grün minimal eingeschränkt.

Mit 3D-Filmen wechselt der Epson auf den hellen, aber stark grünstichigen Bildmodus „3D-Dynamisch“. Dagegen liefert das Preset „3D-Kino“ gute Farben – bis auf rot gefärbte Testbildlinien.

Übersichtlich: Als Einsteigermodell verzichtet der Epson auf 12-Volt-Trigger, RS-232-Steuerung oder YUV-Inputs. Dafür gibt er den Ton via HDMI oder analoge Audio­quellen über Lautsprecher sowie Miniklinke aus.

Übersichtlich: Als Einsteigermodell verzichtet der Epson auf 12-Volt-Trigger, RS-232-Steuerung oder YUV-Inputs. Dafür gibt er den Ton via HDMI oder analoge Audio­quellen über Lautsprecher sowie Miniklinke aus.

Die 0,61 Zoll großen LCD-Panels der neunten Generation sollen laut Epson ein dynamisches Kontrastverhältnis von 35.000:1 erreichen. Doch in Wahrheit kann die adaptive Iris den nativen Panelkontrast von 550:1 kaum kaschieren. In der düsteren Montenegro-Szene aus „Casino Royale“ halbiert sie das Restlicht in den Letterboxstreifen und die Kontrastspreizung gleicht den Hellig-keitsverlust aus, was den Kontrast verdoppelt. Erst in völlig schwarzen Bildern reduziert die Iris das bläuliche Restlicht auf ein Drittel (Iris-Blende „Normal“) beziehungsweise auf ein Achtel (Iris-Blende „Hohe Geschw.“). Beim Wechsel auf helle Szenen treten leichte Pumpeffekte auf. Hier bleibt die Iris offen und nützt nichts. Streulicht begrenzt den Im-Bild-Kontrast auf 300:1 im EBU-Testbild res-pektive 60:1 im Schachbrettmuster – das ist leider auch in der Einstiegsklasse mehr als bescheiden.

Als starkes Feature hat Epson dem Einsteiger-Projektor EH-TW 5350 die Bewegungsverbesserungstechnik „Frame Interpolation“ spendiert. Das ist erstaunlich, denn selbst beim gut doppelt so teuren EH-TW 6600 W (audiovision 2-2015) fiel sie dem Rotstift zum Opfer.
Die bewährte Schaltung glättet nicht nur Kinofilme, was aufgrund der bekannten Nebenwirkungen nicht jedem gefällt, sie wirkt auch bei Sportsendungen und beseitigt das Verschmieren bewegter Konturen. Der Effekt ist schon auf der Stufe „Niedrig“ sichtbar und steigert sich in Einstellung „Normal“ deutlich. Die letzte Stufe „Hoch“ bringt hingegen keine weitere Verbesserung. Dabei treten kaum Artefakte auf, weshalb die Schaltung viele Sportfans oder Videofilmer überzeugen wird: Bei schnellen Schwenks erscheinen beispielsweise Strukturen im Fußballrasen oder die Torstangen beim Skirennen deutlich schärfer und klarer.

Das ist ein echter Vorteil und beinahe einzigartig, da preislich vergleichbare DLP-Projektoren keine Zwischenbildberechnung bieten. Doch selbst ein mit Bewegungsglättung bestückter DLP wie der 2.400 Euro teure Benq W 7500 (audiovision 6-2014) verschmiert stärker: Benqs Bewegungstechnik heißt zwar auch „Frame Interpolation“ und fügt interpolierte Zwischenbilder ein. Hier hilft die Schaltung aber bei Kinomaterial (Bildrate 24p) oder Dokumentationen (Bildrate 25 oder 30 Hz); mit TV-Material (Bildrate 50 oder 60 Hz) bleibt sie wirkungslos. Epsons „Frame Interpolation“ liefert dagegen fast so scharfe Sportsequenzen wie edle Top-Projektoren mit D-ILA- oder SXRD-Technik, die ab rund 2.500 Euro zu haben sind.

Nebenwirkung der Zwischenbildberechnung ist eine Bildverzögerung. Das stellt aber kein Problem dar, weil Epson den HDMI-Ton ebenso wie den Ton einer analogen Quelle stets synchron ausgibt. Der integrierte Breitbänder klingt recht dünn, alternativ versorgt der analoge Tonausgang einen externen Verstärker mit synchronem Stereosound. Wer einen modernen AV-Receiver besitzt, kann den Ton via Lip-Sync-Funktion an das verzögerte Videosignal des Projektors anpassen.

Einmalig: In seiner Preisklasse ist der Epson EH-TW 5350 eine Ausnahmeerscheinung. Seine Bewegungstechnik „Frame Interpolation“ glättet Kinofilme und steigert auch die Bewegungsschärfe von TV-Material.

Einmalig: In seiner Preisklasse ist der Epson EH-TW 5350 eine Ausnahmeerscheinung. Seine Bewegungstechnik „Frame Interpolation“ glättet Kinofilme und steigert auch die Bewegungsschärfe von TV-Material.

Schärfe und Videoverarbeitung

Spielt man dem Epson Halbbildvideos (576i/1080i) zu, flimmern Muster in Kinofilmen bei jeder Bewegung. Mit TV-Material klappt die Videoverarbeitung recht zuverlässig, trotzdem schmecken ihm Full-HD-Quellen besser. Dafür stehen komplette Bildregler sowie Epsons Farbmanagement bereit, das 18 Farbregler gleichzeitig einblendet. Außergewöhnlich sind die dreifachen Rausch- und Detailschärferegler mit fünf Presets, die der Reihe nach immer stärker wirken. Mit an Bord ist eine 2D/3D-Konvertierung, sogar mit einstellbaren 3D-Parametern. 3D-Filme zeigt der EH-TW 5350 grundsätzlich leicht ruckelnd mit 60 Hertz oder glättet sie per „Frame Interpolation“ – das lässt Kamerafahrten noch plastischer wirken.

Modern und vielseitig: Über die Home-Taste verzweigt der Epson EH-TW 5350 zu allen Bildquellen inklusive USB-Fotos oder WLAN. Auch das Spiegeln der AV-Inhalte des Smartphones ist möglich.

Modern und vielseitig: Über die Home-Taste verzweigt der Epson EH-TW 5350 zu allen Bildquellen inklusive USB-Fotos oder WLAN. Auch das Spiegeln der AV-Inhalte des Smartphones ist möglich.

2D-Kinofilme wie unser Sehtest-Klassiker „Casino Royale“ erscheinen in originalgetreuer 24p-Wiedergabe. Anders als bei TV-Material überzeugt uns die „Frame Interpolation“ diesmal nicht ganz: Auf niedriger Stufe wechselt der Grad der Glättung öfters; mal stottern die Rouletteräder im animierten Bond-Vorspann, mal drehen sie sich gleichmäßig. Die Stufen „Normal“ und „Hoch“ beseitigen den Film-Look vollständig, lassen jedoch Artefakte wie Pixelwolken an bewegten Konturen sichtbar werden.

Die taghellen Strandszenen erscheinen farbecht und Hautpartien sehen sehr natürlich aus. Nur extrem satte rote oder intensiv türkise Farben im Meer wirken minimal blasser. Über die Taste „Image Enh“ greift der Epson direkt auf seine fünf Schärfe-Presets zu und stellt etwa die Passanten auf dem Markusplatz dezent oder besonders plakativ heraus. Die Schärfe gefällt uns im Großen und Ganzen sehr gut. Lediglich das vergleichsweise grobe LCD-Pixelraster stört ein wenig und lässt die Einstellungen weniger filmisch wirken. In düsteren Szenen verschlechtert sich allerdings der Bildeindruck: Der Im-Bild-Kontrast ist mit 300:1 schwach, Farben waschen aus und in den Letterbox-Streifen bleibt zu viel Restlicht stehen. ur

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Epson_EH-TW5350_Wertung

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Der Testbericht Epson EH-TW 5350 (Gesamtwertung: 72, Preis/UVP: 900 Euro) ist in audiovision Ausgabe 4-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Panasonic TX-65DXW784 (Test)

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In Ermangelung eines 65-Zöllers aus der neuen 804er-Serie ist der TX-65 DXW 784 die nächstgünstigere Alternative zu Panasonics Überflieger TX-65 DXW 904 (audiovision 3-2016). Welche Abstriche Sie für den 2.200 Euro niedrigeren Preis hinnehmen müssen, verrät unser Test.

Ausstattung und Praxis

Panasonic-TX-65DXW784_PCDer DXW 784 wirkt nicht so edel wie das Flaggschiff, fügt sich mit seinem schmalen Alu-Rahmen und den kleinen Füßen aber dennoch schön in moderne Wohnumgebungen ein. Auch technisch ist er bestens ausgerüstet, obgleich einige Profi-Features und Zertifizierungen den teureren Modellen vorbehalten bleiben.

Am schmerzhaftesten dürfte die fehlende „Ultra HD Premium“-Unterstützung sein, die eine Einschränkung beim Schwarzwert und der Maximalhelligkeit bei der UHD-Wiedergabe bedeutet. Dafür beherrscht der Fernseher den HDR-10-Standard, wozu einerseits der „Studio Master HCX“-Prozessor und andererseits das „Cinema Display“ mit einem Full-LED-Backlight, erweiterbarem Farbraum und 1.800 Hertz Backlight Motion Rate beitragen. Allerdings sind bloß zwei der vier HDMI-Eingänge HDR-fähig; nur diese nehmen auch 4K/60p-Signale entgegen.

Panasonic-TX-65DXW784_Ideal

Mit Feingefühl: Am Cursor­feld geht es etwas eng zu, so dass man beim Navigieren schon mal die falsche Taste erwischen kann. Dafür sind viele Funktionen direkt abrufbar.

Mit Feingefühl: Am Cursor­feld geht es etwas eng zu, so dass man beim Navigieren schon mal die falsche Taste erwischen kann. Dafür sind viele
Funktionen direkt abrufbar.

Was den TV-Empfang angeht, wartet Panasonic buchstäblich mit dem vollen Programm auf: Kein anderer Hersteller spendiert eine derart umfangreiche Ausstattung mit doppeltem Universal-Tuner, zwei CI+ Einschüben und der TV-over-IP-Technik – welchen Mehrwert diese für eingefleischte Fußballfreunde bietet, erfahren Sie auf Seite 49. Das Smart-TV-Angebot kommt ebenfalls nicht zu kurz. Wem die ab Werk installierten Internet-Dienste nicht reichen, der kann im „Apps Market“ hunderte weitere Anwendungen und sogar Minispiele herunterladen. Darüber hinaus besticht das Firefox-Betriebssystem durch erstklassigen Bedienkomfort.

Das „VR-Audio True Surround“-System ist nicht gerade ein Ausbund an Dynamik, jedoch brillieren die Lautsprecher mit guter Sprachverständlichkeit.

Individuelle Sortierung: Auf dem Home-Screen finden sich nicht nur häufig genutzte Anwendungen, es können auch Apps und Lieblingssender darauf abgelegt werden.

Individuelle Sortierung: Auf dem Home-Screen finden sich nicht nur häufig genutzte Anwendungen, es können auch Apps und Lieblingssender darauf abgelegt werden.

Wissen, was anliegt: Panasonic spendiert seinen Fernsehern einen Kalender mit Terminfunktion. TV-Aufnahmen werden allerdings über ein anderes Menü programmiert.

Wissen, was anliegt: Panasonic spendiert seinen Fernsehern einen Kalender mit Terminfunktion. TV-Aufnahmen werden allerdings über ein anderes Menü programmiert.

Auch wenn ab Werk die beliebtesten Online-Videotheken installiert sind, stehen in Panasonics Apps Market zahlreiche weitere Dienste zum Download bereit.

Auch wenn ab Werk die beliebtesten Online-Videotheken installiert sind, stehen in Panasonics Apps Market zahlreiche weitere Dienste zum Download bereit.

Bildqualität

Ein Fernseher kann noch so farbintensiv und scharf sein – wenn es ihm an Leuchtkraft fehlt, sieht das Bild in heller Umgebung ausgewaschen und flau aus. Genau hier liegt die Schwachstelle des TX-65 DXW 784: Zwar lassen sich die im besten Preset „True Cinema“ viel zu niedrigen 108 Candela über den Backlight-Regler mehr als verdreifachen, doch stößt man an sonnigen Tagen selbst damit relativ schnell an Grenzen; leider gibt es im HDR-Modus keinen nennenswerten Zugewinn (siehe Kasten „HDR: satte Farben, aber kaum heller“).

Im grünen Bereich messen wir zwar ein paar Ausreißer, in der Praxis sind diese aber nicht zu sehen. Die mittleren Delta-E-Werte liegen mit 1,7 auf hervorragendem Niveau.

Im grünen Bereich messen wir zwar ein paar Ausreißer, in der Praxis sind diese aber nicht zu sehen. Die mittleren Delta-E-Werte liegen mit 1,7 auf hervorragendem Niveau.

Nur die Hälfte der vier HDMI-Eingänge kommt mit 4K-60p-Signalen und dem HDCP-2.2-Kopierschutz zurecht. Die TV-Funktionen lassen keine Wünsche offen.

Nur die Hälfte der vier HDMI-Eingänge kommt mit 4K-60p-Signalen und dem HDCP-2.2-Kopierschutz zurecht. Die TV-Funktionen lassen keine Wünsche offen.

Mehr sehen: Der Bildbeschnitt beziehungsweise Overscan lässt sich im Tuner-Betrieb komplett abschalten, was speziell bei SDTV-Sendern die Feinzeichnung verbessert.

Mehr sehen: Der Bildbeschnitt beziehungsweise Overscan lässt sich im Tuner-Betrieb komplett abschalten, was speziell bei SDTV-Sendern die Feinzeichnung verbessert.

Der Panasonic TX-65 DXW 784 setzt mit halber Kraft auf HDR: Wie bereits erwähnt, lassen sich nur zwei der vier HDMI-Inputs für HDR-Quellen konfigurieren. Zudem fällt der Gewinn an Leuchtdichte bescheiden aus und wächst von 347 Candela (im farbneutralen SDR-Bildmodus „True Cinema“) mit HDR-Quellen lediglich auf 443 Candela an. Spitzlichter und vollflächiges Weiß erscheinen im Preset „Niedrig“ der adaptiven Backlight-Einstellung annähernd gleich hell. Die Stufe „Hoch“ sollte man meiden, da sie die Leuchtdichte kleiner Weißfenster mehr als halbiert und nicht im Sinne einer dynamikreichen HDR-Darstellung funktioniert. Den Vergleich mit dem 1.300 Candela hellen und 4.000 Euro teuren Bruder TX-58 DXW 904 (audiovision 5-2016) oder dem HDR-tauglichen, ebenfalls deutlich teureren Samsung UE 65 KS 9590 (Test auf Seite 46), der bis zu 1.429 Candela erreicht, verliert er jedenfalls klar.
Umso satter und intensiver erstrahlen die Farben des Pansonic DXW 784 im HDR-Modus. Hier aktiviert er die Farbskala-Einstellung „Rec. 2020“, die einen zu allen Seiten deutlich erweiterten Farbraum abdeckt. Auch stark gesättigte Farbnuancen dröselt er sauber auf, ohne zu clippen oder zu verschmieren. In dunkleren Szenen kommt HDR-Feeling auf, doch der Punch für Spitzlichter oder plakative helle Motive fehlt.
Bei Zuspielung von HDR-Inhalten wechselt der DXW 784 auf die Farbskala „Rec. 2020“. Diese lässt sich auch bei SDR auswählen, wirkt dann aber überzogen.

Bei Zuspielung von HDR-Inhalten wechselt der DXW 784 auf die Farbskala „Rec. 2020“. Diese lässt sich auch bei SDR auswählen, wirkt dann aber überzogen.

Brillant: Zwar fehlt es dem TX-65 DXW 784 an Hellig­keit, dank des stark erweiterten Farbumfangs kommt in dunkleren Filmszenen aber dennoch HDR-Feeling auf.

Brillant: Zwar fehlt es dem TX-65 DXW 784 an Hellig­keit, dank des stark erweiterten Farbumfangs kommt in dunkleren Filmszenen aber dennoch HDR-Feeling auf.

Ungeachtet der eingeschränkten Helligkeitsreserven erzielt der 65-Zöller in unseren Kontrastmessungen sehr gute Ergebnisse zwischen 1.200:1 (Hellraum) und 1.867:1 (ANSI). Dunkle Filmszenen wie im Weltall-Thriller „Gravity“ profitieren dabei von der adaptiven Backlight-Steuerung, die finstere Bildbereiche auf bis zu 0,023 Candela herunterdimmt und so Spitzlichter sauber zu Geltung bringt.

Die Farbreproduktion gehört zweifelsohne zu Panasonics Stärken: Weder Graustufen noch komplexe Mischfarben wie Hauttöne tanzen aus der Reihe; die Delta-E-Werte gehen in beiden Fällen nicht über zwei hinaus. Allerdings wird der Farb-raum ab einem Betrachtungswinkel von 30 Grad sichtbar eingeschränkt – Rot und Grün driften besonders stark ab, der Weißpunkt verschiebt sich in Richtung Magenta bei 5.973 Kelvin. mr/ur/ff

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Panasonic-TX-65DXW784_Wertung

Stromsparer-2016

Der Testbericht Panasonic TX-65 DXW 784 (Gesamtwertung: 78, Preis/UVP: 2800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Adam Artist-Set (Test)

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ADAM Audio ist in Sachen Heimkino noch ein eher unbeschriebenes Blatt. Das lässt sich für die Studio-Szene wahrlich nicht sagen, hier ist der Hersteller aus Berlin seit vielen Jahren überaus erfolgreich. Erheblich dazu beigetragen hat, dass viele Musiker ihre Stücke nicht mehr in großen Studios produzieren, deren Miete oft mit mehreren tausend Euro am Tag zu Buche schlägt. Stattdessen haben sie sich ein Heimstudio aufgebaut, was mit den heute erhältlichen digitalen Aufnahme- und Produktionswerkzeugen nicht nur erschwinglich ist, sondern sich qualitativ nicht unbedingt vor einem der klassischen Studios verstecken muss. Und für ein derartiges Heimstudio benötigt man natürlich eine „Abhöre“, die je nach Raumgröße und Budget durchaus kompakt und preisgünstig ausfallen soll. Genau für diese Anwendung hat ADAM ein umfangreiches Programm und ist damit äußerst erfolgreich.

Technik

Adam-PCDie Boxen des Testsystems sind mehr oder weniger direkte Abkömmlinge der Studio-Versionen, was auf eine neutrale Klangabstimmung hoffen lässt. Interessanterweise hat der Hersteller die ARTist genannte Baureihe unter der Rubrik „Multimedia“ einsortiert, was erst einmal nicht unbedingt für eine Heimkino-Anwendung spricht. Zu dieser Reihe gehören aber auch der Center ARTist 6H und der Subwoofer ARTist Sub. Also ließen wir es uns nicht nehmen, ein Set aus den genannten Boxen sowie zwei Standboxen ARTist 6 für die Front und zwei Regallautspechern ARTist 5 als Surrounds zum Test zu bitten. Kostenpunkt des Aktiv-Ensembles: 3.300 Euro.

Fast noch interessanter wird das Set durch seine rundum aktive Bauweise mit integrierten Verstärkern, was im Heimkino eher selten ist (siehe Kasten „Warum Aktivlautsprecher?“). Sie verfügen alle-samt über Cinch- und symmetrische XLR-Eingänge. Letztere machen insbesondere bei langen Kabeln Sinn, da die symmetrische Verbindungsart Brummeinstreuungen wirkungsvoll unterdrückt.

Alle Boxen außer dem Sub sind nicht nur mit Pegelstellern versehen, sondern tragen auch Bass- und Höhenregler sowie einen Regler für den Gesamtpegel des Hochtöners auf ihrer Rückseite. Sie lassen sich nur mit einem Schraubendreher bewegen und sind so gegen unabsichtliches Verstellen geschützt. Damit die Position der Regler nachvollziehbar bleibt, sind sie mit einer Rasterung versehen.

Als Hochtöner setzen die Berliner beim ARTist-Set sogenannte Air Motion Transformer ein, die über ihre gefaltete Membran besonders verzerrungsarm und dynamisch spielen sollen. Bei den Tiefton-Treibern ist ebenfalls High Tech im Einsatz, so bestehen deren Membranen aus einem Komposit aus Kohle-faser, Rohacell und Glasfaser, das gegen Resonanzen besonders unempfindlich sein soll. Front und Center besitzen je zwei Chassis mit 12 Zentimetern Durchmesser, die Surrounds je einen mit 15 Zentimetern. Der kompakte Sub arbeitet mit einem 18-Zentimeter-Chassis, trägt die Regler für Trennfrequenz und Pegel auf der Front und bringt zudem eine Fernbedienung für beides mit.

Als Hochtöner setzt ADAM einen Air Motion Transformer mit zieharmonikaartig gefalteter Membran ein.

Als Hochtöner setzt ADAM einen Air Motion Transformer mit zieharmonikaartig gefalteter Membran ein.

Im Studio werden heutzutage nahezu ausschließlich Aktivlautsprecher eingesetzt. Die Toningenieure wollen das Signal direkt aus Mischpult oder Computer in die Lautsprecher einspielen, ohne mühsam platzfressende und Wärme entwickelnde Endstufen dazwischen schalten zu müssen.

Neben den rein praktischen gibt es aber auch technische Gründe, warum der Einsatz von Aktivtechnik vorteilhaft sein kann: So hat jedes Chassis in der Box seinen eigenen Leistungsverstärker, der in seinen Eigenschaften auf das jeweilige Arbeitsgebiet optimiert werden kann. Die Aufteilung der Frequenzbereiche ist mit aktiven Filterschaltungen zudem präziser und feinteiliger möglich, als es mit einer aus großen Spulen, Kondensatoren und Widerständen arbeitenden Passivweiche möglich ist. Die frisst zudem in vielen Fällen einiges von der vorher von teuren Endstufen erzeugten Verstärkerleistung. Nicht zuletzt lassen sich in einer Aktivbox auch Klangregler unterbringen, mit denen man sie präzise auf die Raumakustik – und natürlich den Hörgeschmack – optimieren kann.

Da stellt sich die Frage, warum Aktivboxen im Heimkino- und Stereosektor bisher kaum verbreitet sind. Darauf gibt es keine wirklich befriedigende Antwort, eines lässt sich aber feststellen: Hifi- und Heimkino-Fans sind ein sehr konservativer Haufen.

Tonqualität Surround

Der Parcours durch unser Testlabor machte schnell deutlich, dass hier Profis am Werk waren: Die Frequenzgänge verlaufen vorbildlich linear und zeigen nur eine minimale breitbandige Anhebung im Hochtonbereich. Zudem stellt der Subwoofer mit 104 Dezibel Maximalpegel und 34 Hertz unterer Grenzfrequenz für seine Größe überaus achtbare Ergebnisse bereit. Das Rundstrahlverhalten des Centers zeigt unter größeren Winkeln allerdings Einbrüche im Mitteltonbereich.

Im Hörraum gab es zuerst lange Gesichter: Musizierte das Set doch irgendwie gläsern und etwas aggressiv. Nach einigen Stunden Betrieb aber wurde deutlich, dass die ADAM-Lautsprecher lediglich Einspielzeit benötigen. Die Tester ließen sie über Nacht musizieren und am nächsten Morgen war der Klang erheblich angenehmer und homogener. So ist mit „Listen Up!“ von Omar Hakim beispielsweise alles im Lot, Beckenschläge kommen dynamisch, aber nicht verzischelt. Das Set stellt die Instrumente fein säuberlich und unverrückbar fest im Raum auf und bietet Details ohne Ende. Auch Heimkino-Sound macht richtig Spaß, die Atmosphäre, welche die ADAMs bei der Eingangsszene im Auenland aus „Der Herr der Ringe“ zaubern, ist wirklich hörenswert. Auch Dia-loge bleiben immer mühelos verständlich. Kleine Einschränkungen gibt es beim Maximalpegel, einen zu optimistischen Rechtsdreh am Lautstärkeregler quittiert das Set bei „Terminator – die Erlösung“ mit Kompression und Strömungsgeräuschen aus dem Bassreflexkanal des Woofers. Pegel, die auf jeden Fall die Nachbarn ärgern, sind auch mit dem ARTist-Set drin.

Auf der Rückseite bieten die ADAM-Boxen drei Klangregler, je einen für Bässe und Höhen und einen für den Hochtöner-Gesamtpegel. Der USB-Anschluss ist zur Verbindung mit einem Computer gedacht.

Auf der Rückseite bieten die ADAM-Boxen drei Klangregler, je einen für Bässe und Höhen und einen für den Hochtöner-Gesamtpegel. Der USB-Anschluss ist zur Verbindung mit einem Computer gedacht.

Tonqualität Stereo

Im Stereo-Betrieb merkt man dem Set seine Studio-Wurzeln noch mehr an, es spielt ausnehmend natürlich und bringt beispielsweise die Stimme von Marc Cohn bei seinem Klassiker „Walking in Memphis“ mit überzeugender, echt wirkender Klangfarbe. Auch seine Raumabbildung fasziniert, es stellt Stimmen und Instrumente in Breite und Tiefe mühe-los und punktgenau auf. mino

Sauber verarbeitete Hochglanz-Oberflächen zeichnen das ARTist-Set von ADAM aus. Front- und Centerlautsprecher fallen schlank aus.

Sauber verarbeitete Hochglanz-Oberflächen zeichnen das ARTist-Set von ADAM aus. Front- und Centerlautsprecher fallen schlank aus.

AdamArtist-Wertung

Der Testbericht Adam Artist-Set (Gesamtwertung: 82, Preis/UVP: 3300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Onkyo TX-RZ810 (Test)

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Seit der Einführung der neuen Netzwerk-Receiver-Baureihe TX-RZ ist noch kein Jahr verstrichen, da ruft die zweite Generation bereits zur Wachablösung. Für ebenfalls 1.300 Euro ersetzt der brandneue TX-RZ810 den TX-RZ800, der bereits nur wenige Wünsche offen ließ. Wo hat Onkyo also nachgebessert? 

Optimiertes Streaming

Onkyo-TX-RZ810-PCEtwa bei der proprietären Einmess-Automatik AccuEQ, die mit „Accu-Reflex“ um eine Phasenkorrektur-Funktion für Aufsatz-Lautsprecher  erweitert wurde (Kasten „Richtige Phase für Dolby Atmos“). Beworben wird auch die neue Streaming-Funktion „FireConnect“, deren Integration über ein Firmware-Update zu einem späteren Zeitpunkt geplant ist – und sich damit unseren Testfingern vorerst entzieht. Quasi als Konkurrenz-Lösung zu Denons „Heos“ und Yamahas „MusicCast“ gedacht, soll „FireConnect“ das autarke Musik-Streaming analoger wie digitaler Tonquellen an Drahtlos-Lautsprecher im ganzen Haus ermöglichen. Eine nicht unwichtige Fußnote: Auch die Empfänger-Boxen müssen kompatibel mit dem „FireConnect“-Wireless-Protokoll sein. Die will Onkyo künftig in Form von  „FireConnect“-Speakern nachreichen. Apropos Streaming: Mit Google Cast beherrscht der TX-RZ810 neben AirPlay, Bluetooth und WiFi-Direct ein weiteres Drahtlos-Protokoll, jedoch ebenfalls erst nach einem Firmware-Update in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft. Gleiches gilt für die kostenpflichtigen Streaming-Dienste „Tidal“ und „Deezer“, die den bereits installierten Platzhirsch „Spotify“ ergänzen sollen.

Überarbeitet: Die handliche und übersichtliche Fernbedienung des TX-RZ810 wurde neu gestaltet und verzichtet nun auf einen Ziffernblock. Dafür sind die Volume-Tasten frei positioniert. Die vier winzigen Menü-Tasten um die Kreuzwippe herum fallen für unseren Geschmack etwas fummelig aus.

Überarbeitet: Die handliche und übersichtliche Fernbedienung des TX-RZ810 wurde neu gestaltet und verzichtet nun auf einen Ziffernblock. Dafür sind die Volume-Tasten frei positioniert. Die vier winzigen Menü-Tasten um die Kreuzwippe herum fallen für unseren Geschmack etwas fummelig aus.

Schon ab Werk gibt es das aufgefrischte Menü-Design mit neuen Grafiken, Hintergrundbildern sowie größeren Überschriften; die Standardschrift fällt für normale Wohnzimmer-Sitzabstände immer noch etwas klein aus. Neu ist auch das Design der Fernbedienung, die entschlackt wurde, jetzt auf einen Ziffernblock verzichtet und dafür den Volume-Tasten viel Freiraum gewährt – im Dunkeln ist sie daher besser zu bedienen als das Vorgänger-modell. Leichte Veränderungen verzeichnen wir am Gehäuse des in Schwarz oder Silber erhält-lichen Boliden, der nun vier Zentimeter kürzer und drei Kilo leichter ist. Die Anordnung der Buchsen auf der Rück-seite zeigt sich ebenfalls verändert und erinnert nun an die 2016er-Modelle der TX-NR-Reihe.

Der rudimentäre 4K-Scaler rechnet ausschließlich 1080p-Signale auf UHD-Auflösung hoch.

Der rudimentäre 4K-Scaler rechnet ausschließlich 1080p-Signale auf UHD-Auflösung hoch.

Im THX-Menü werden der Abstand der Back-Rears zur Wand, der Subwoofer sowie BGC und Loudness geregelt.

Im THX-Menü werden der Abstand der Back-Rears zur Wand, der Subwoofer sowie BGC und Loudness geregelt.

Ausstattung und Praxis

Allerdings wurde auch der Rotstift angesetzt, vornehmlich bei den analogen Schnittstellen. So fehlen dem Neuling die YUV- und FBAS-Ausgänge des Vorgängers. Zudem ist einer der ehemals drei FBAS-Eingänge verschwunden und die Zahl der Cinch-Eingänge wurde um zwei auf sechs Buchsen reduziert; Schallplattenfreunde können aber aufatmen, blieb die Phono-Platine doch erhalten. Schwerer ins Gewicht fällt die Streichung von zwei Digitalton-Eingängen, womit noch eine Koax- und zwei Toslink-Buchsen verbleiben.  

Das Web-Interface beschränkt sich auf wenige Funktionen wie Firmware-Updates, Eingabe des AirPlay-Passworts oder das Netzwerk-Setup (nicht im Bild).

Das Web-Interface beschränkt sich auf wenige Funktionen wie Firmware-Updates, Eingabe des AirPlay-Passworts oder das Netzwerk-Setup (nicht im Bild).

Konzipiert als 7-Kanal-Receiver beschallt der TX-RZ810 maximal 7.2- bzw. 5.2.2-Boxen-Sets mit zwei Höhenboxen. 7.2.2- oder gar 7.2.4-Konfigurationen sind wegen fehlender Pre-outs nicht möglich (siehe Kasten Seite 25). Der DTS:X-Dekoder verrichtet seine Arbeit leider erst nach einem voraus-sichtlich im Sommer erscheinenden Firmware-Update. Mit Dolby-Atmos-Ton kann man dagegen sofort loslegen; Auro 3D unterstützt Onkyo auch bei seinen 2016er-Modellen nicht. Wer mit Höhen-ton ohnehin nichts anfangen kann, darf freie Endstufen für die aktive Beschallung eines Nebenraums nutzen; alternativ auch für das Bi-Amping der Front-Boxen. Hörzone 2 und 3 können zudem auch passiv über die Cinch-Vorverstärkerausgänge angesteuert werden.

Bei der Boxen-Konfiguration ist die Einstellung der Abstände mit Drei-Zentimeter-Schritten ausreichend genau, aber nicht perfekt. Die Pegel-einstellung klappt mit Schritten von 0,5 Dezibel präziser. Die Crossover-Frequenzen lassen sich für jede Kanalgruppe individuell zwischen 40 und 200 Hertz einstellen; die beiden Cinch-Ausgänge des Subwoofer-Kanals können aber nicht getrennt geregelt werden. Gelungen ist der Equalizer, der für alle Kanalpaare außer dem Subwoofer 15 Frequenzbänder bietet, von denen sich neun gleichzeitig nutzen lassen – beim TX-RZ800 waren es nur sieben Bänder. Der Subwoofer-Kanal regelt mit fünf Einstellbändern zwischen 25 und 160 Hertz.

Von den elf Lautsprecher-Anschlüssen des Onkyo können nur sieben gleichzeitig aktiv sein. Dank entsprechender Pre-outs versorgt der TX-RZ810 auch zwei weitere Hörzonen mit Signalen – einer von diesen kann der zweite HDMI-Ausgang zugeordnet werden. Die HDCP-2.2-Funktionalität einzelner HDMI-Eingänge ist explizit gekennzeichnet.

Von den elf Lautsprecher-Anschlüssen des Onkyo können nur sieben gleichzeitig aktiv sein. Dank entsprechender Pre-outs versorgt der TX-RZ810 auch zwei weitere Hörzonen mit Signalen – einer von diesen kann der zweite HDMI-Ausgang zugeordnet werden. Die HDCP-2.2-Funktionalität einzelner HDMI-Eingänge ist explizit gekennzeichnet.

Über die Quick-Menü-Taste „Q“ der Fernbedienung gelangt man ins Schnellmenü, das sich über das laufende Bild legt. Dort findet man die wichtigsten Audioeinstellungen, darunter die Klangprogramme, die Lip-Sync-Funktion, die Aktivierung der AccuEQ-Einmessung und des Equalizers, die Late- Night-Schaltung, den Music-Optimizer und die Re-EQ-Schaltung zur sanften Höhenabsenkung. Neben dem schnell agierenden Onscreen-Menü kann zur Steuerung auch Onkyos „Remote“-App für Smartphones und Co. benutzt werden.

Waren die ersten Gehversuche Onkyos mit ihrem eigenen Raum-Einmess-System „AccuEQ“ noch durchwachsen, so haben die Japaner über die Gerätegenerationen hinweg Stück für Stück nachgebessert und um sinnvolle Funktionen erweitert. Erstmals in einem Onkyo-Receiver kommt nun als Ergänzung zu „AccuEQ“ die brandneue „Accu-Reflex“-Technologie zum Einsatz, welche die Phase von Aufsatzboxen für Dolby Atmos an die restlichen Lautsprecher angleicht und so für eine bessere Klangharmonie untereinander sorgen soll. Das zeitgleiche Auftreffen aller Tonsignale am Hörplatz erhöht die Durchhörbarkeit und Präzision. Hierfür muss man manuell – die Einmess-Automatik ermittelt den Wert nicht automatisch – im Untermenü „Dolby Enabled Speaker“ die Distanz der Top Firing Module zur Decke angeben und die „AccuReflex“-Funktion aktivieren.

Innere Werte

Als einer von wenigen AV-Receivern wartet der TX-RZ810 mit einer THX-Select-2-Plus-Zertifizierung auf, die eine heim-kinogerechte Signal-Nachbearbeitung und genügend Leistung für normale Wohnzimmergrößen sicherstellt. Ferner setzt Onkyo auf die selbst entwickelte D/A-Wandler-Schaltung „Vector Linear Shaping Circuitry“, um Impulsrauschen im Analogsignal vollständig auszumerzen. Als stabiler Energie-Lieferant dient ein voluminöser EI-Kern-Transformator – nicht schlecht, dem größeren Bruder des Vorjahres TX-RZ900 (Test in audiovision 11-2015) gönnten die Entwickler aber einen noch stabileren Ringkerntrafo.

Video und Multimedia

Veränderungen gab es am Videoboard. Wie schon beim Vorgänger verstehen sich die acht HDMI-Ein- und zwei HDMI-Ausgänge auf 4K/60p-Signale samt HDR-Funktionalität, den Kopierschutz HDCP 2.2 akzeptiert der TX-RZ810 aber nur noch an drei statt ehemals fünf Eingängen. Neu ist dafür der rudimentäre Video-Scaler, der – gut versteckt im Basismenü unter „TV-Ausgang /OSD“ – ausschließlich 1080p-Videos auf 4K-Auflösung hochrechnet; eingehende analoge FBAS- und YPbPr-576i-Signale werden dagegen nur in ein HDMI-Signal gleicher Auflösung konvertiert. Die dreistufige „Super Auflösung“ zum Aufpäppeln der Feinzeichnung von Blu-ray-Bildern lässt sich nur bei aktiviertem Upscaler anschalten. Das automatisch und manuell einstellbare Lip-Sync-Delay verfügt über einen großen Regelbereich von -100 bis +500 Millisekunden.

Onkyo_TX-RZ810-Innen

Auf der Audioseite offeriert der TX-RZ810 mit USB, Bluetooth, AirPlay, WLAN und Ethernet alle wichtigen Audiostreaming-Optio-nen via Smartphone oder Netzwerk. Internet-Radio spielt der Receiver über das TuneIn-Radio. Aktuell ist auch der Streaming-Dienst Spotify an Bord, Tidal und Deezer sollen per Firmware-Update folgen. Die USB-Schnittstelle liest die gängigen Audio-Formate und erkennt sogar NTFS-formatierte Speichersticks.

Gelungen ist die kostenlose „Remote“-App von Onkyo, über die sich der Receiver vollständig bedienen lässt. Auf das Onscreen-Menü lässt sich bei der App-Steuerung aber nicht verzichten.

Gelungen ist die kostenlose „Remote“-App von Onkyo, über die sich der Receiver vollständig bedienen lässt. Auf das Onscreen-Menü lässt sich bei der App-Steuerung aber nicht verzichten.

Tonqualität Surround

Bei der Leistungsmessung konnte der TX-RZ810 mit hohen Kraftreserven auftrumpfen und seinen Vorgänger übertreffen. An sieben Kanälen stellt er bei 4- sowie 6-Ohm-Last rund 100 Watt zur Verfügung und steigert sich bis zu bärenstarken 228 Watt im Stereo-Betrieb (4 Ohm). Die Energie-Effizienz mit durchschnittlich 330 Watt fällt dafür auch etwas geringer aus als beim TX-RZ800 (300 Watt). 

So viel Leistung bietet beste Voraussetzungen für die Wiedergabe einer hervorragenden 5.1-Abmischung wie bei Steely Dans „Janie Runaway“, den der Onkyo gleichermaßen kraftvoll, dynamisch und musikalisch rund in unseren Hörraum stellte, ohne dabei auf Feinzeichnung zu verzichten.

Die Phase-Matching-Bass-Funktion zur Korrektur von Phasen-verschiebungen bei Bässen ist aus den Menüs verschwunden, beim Test-Stolperstein „3 Doors Down – Away from the Sun“ klang der Onkyo aber auch ohne Schaltoption nicht auffallend dünn – trotz deaktiviertem Subwoofer und groß definierter Frontboxen. Die Einmessung versagte im ersten Versuch mit unbrauchbaren Crossover-Frequenzen – nur um bei der Wiederholung mit leicht veränderter Mikro-Position fast alles richtig zu machen. Die entzerrte Zielkurve passte den Klang aller Boxen ohne Aufhellung einander an, für klangliches Feintuning lässt sich der umfangreiche Equalizer zur Einmessung aktivieren. Zur automatischen Absenkung von Höhen eignet sich das gut funktionierende „Re-EQ“, das sich aber nicht bei Atmos-Abmischungen anschalten lässt; ebenso wenig die „Late Night“-Schaltung fürs Leisehören.

Leisehören ist bei Actionkrachern wie „Mad Max – Fury Road“ samt Top-Atmos-Sound aber ohnehin nicht angesagt: Hier verursachte Onkyos RZ810 mit massiven Bass-gewittern und fetter Dynamik beim Anspringen des V8-Interceptor-Motors ein regelrechtes Erdbeben – für den ein oder anderen vielleicht schon zu viel des Guten. Die umherfliegenden Stimmen im Vorspann klangen ortbar, körperhaft und losgelöst von den Lautsprechern.

Mit seinen sieben integrierten Endstufen befeuert der TX-RZ810 standardmäßig ein 7.2- oder ein 5.2.2-Boxensetup. Dank elf Lautsprecherklemmen können zwar zwei Höhen- und vier Surround-Boxen gleichzeitig verkabelt werden; sind aber bei Atmos-Ton die Höhenboxen aktiv, bleiben die Back-Surrounds stumm. Umgekehrt gilt dasselbe: Liegt ein normales 7.1-Signal an, schaltet der Onkyo die Höhenboxen ab und befeuert alle vier Surround-Speaker. Mit der Quick-Taste „Q“ auf der Fernbedienung kann man allerdings über das Onscreen-Display zwischen der Höhen- und Back-Rear-Ausgabe wählen, je nach Wunsch aktiviert bzw. deaktiviert der Onkyo das entsprechende Boxenpaar – und das unabhängig vom eingehenden Signal. So lässt sich zum Beispiel über den Dolby-Surround-Upmixer aufgeblasene Stereo-Musik wahlweise mit Höhen-Speakern oder zugeschalteten Back-Surround-Boxen hören. Die Kanal-Symbolanzeige am Verstärker-Display informiert gewissenhaft über die gerade aktiven Lautsprecher.
Natürlich wollten wir auch wissen, ob sich der Onkyo dank neun Vorverstärkerausgängen auf ein Atmos-Setup mit 7.1.2-Kanälen erweitern lässt, im Boxenkonfigurationsmenü wird diese Option angeboten. Doch wie beim Vorgänger TX-RZ800 verhieß die Buchsenbeschriftung der entsprechenden Pre-outs mit „BACK or HEIGHT“ nichts Gutes: So legt auch der TX-RZ810 bei aktivierten Höhenboxen das Höhensignal auf die Pre-outs, bei aktivierten Back-Surround-Boxen das Back-Rear-Signal. Daher bleibt es bei der Qual der Wahl zwischen 7.1- oder 5.1.2-Sound. Wer zwei oder vier Höhenkanäle zusätzlich zum 7.1-Setup fahren möchte, muss bei Onkyo derzeit zu den größeren, doch technisch teils veralteten Modellen TX-NR1030 (Test in 3-2015) oder TX-NR3030 (Test in 11-2014) greifen.
Die Boxenkonfiguration des TX-RZ810 bietet die Option für ein 7.1.2-Setup. In der Praxis lassen sich jedoch die Höhen-Boxen und Back-Surround-Laut­sprecher nicht gleichzeitig betreiben – trotz entsprechender Vorverstärkerausgäng.

Die Boxenkonfiguration des TX-RZ810 bietet die Option für ein 7.1.2-Setup. In der Praxis lassen sich jedoch die Höhen-Boxen und Back-Surround-Laut­sprecher nicht gleichzeitig betreiben – trotz entsprechender Vorverstärkerausgänge.

Über die „Q“-Taste der Fernbedienung gelangt man ins „Quick Setup“ des Onscreen-Displays, wo im Reiter „Sonstige“ unter „Lautsprecher-Layout“ zwischen aktiven Höhen- oder Back-Surround-Boxen gewählt werden muss. Beides zusammen geht nicht.

Über die „Q“-Taste der Fernbedienung gelangt man ins „Quick Setup“ des Onscreen-Displays, wo im Reiter „Sonstige“ unter „Lautsprecher-Layout“ zwischen aktiven Höhen- oder Back-Surround-Boxen gewählt werden muss. Beides zusammen geht nicht.

Tonqualität Stereo

Auch bei der Stereo-Wiedergabe legte der Onkyo einen starken Auftritt hin. Norah Jones‘ Ballade „Don‘t know why“ schallte im Pure-Direct-Modus mit viel Schmelz und unmittelbarer Authenti-zität, ihre sehr trocken und präsent abgemischte Stimme stand körperhaft zwischen den Frontboxen. Andere Qualitäten waren bei Christy Barons minimalistischem „Ain‘t no Sunshine“ gefragt, wo der Receiver dem gezupften Kontrabass grob- wie feindynamisch sauber folgte.

Der Music Optimizer zur Verbesserung klanglich stark komprimierter Kost versieht den Sound mit mehr Höhen und Bässen, bereinigt das Sig-nal aber nicht von digitalen Störgeräuschen. Auf den analogen Cinch-Buchsen rauscht der Onkyo beinahe genauso wenig wie über die optischen Digitaleingänge; hörbar wird dies aber nur bei Pegeln jenseits von Gut und Böse oder speziellen Testsignalen.    

Onkyo-TX-RZ810_Front

Onkyo-TX-RZ810-Wertung

AuVi_AWARD-Highlight

Der Testbericht Onkyo TX-RZ810 (Gesamtwertung: 88, Preis/UVP: 1300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Sony VPL-HW65ES (Test)

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Anders als bei UHD-Projektoren hat Sony im Full-HD-Segment viele Mitbewerber. Die will das SXRD-Modell VPL-HW 65 ES mit besonders bewegungsscharfen Bildern auf Distanz halten. Außerdem spendieren ihm die Japaner die zweite Generation der „Reality Creation“-Schaltung und eine hellere UHP-Lampe, die bis zu 6.000 Stunden lang halten soll. Im Vergleich zum damals 3.200 Euro teuren Vorgänger VPL-HW 55 ES (audiovision 4-2014) geht nun auch der Preis in Ordnung.

Ausstattung und Praxis

Sony_VPL-HW65ES_PCInzwischen verzichtet der in Weiß und Schwarz erhältliche Sony auf analoge Videoeingänge und synchronisiert 3D-Brillen nur noch per Funk. Die separat erhältlichen Shutter-Gläser kosten 50 Euro pro Stück; rund 300 Euro sind für das Wireless-HDMI-Set IFU-WH1 zu entrichten. Installationsprobleme löst der weite Lens-Shift-Bereich: Zwei Rädchen auf der Oberseite verschieben das Bild um je 25 Prozent zur Seite sowie um 71 Prozent nach oben oder unten. Auf diese Weise kann man sich in vielen Fällen die Deckenmontage sparen. Im Gegensatz zu vollständig motorisch steuerbaren Projektoren von JVC oder dem Sony VPL-VW 520 ES entfallen aber Extras wie automatische Bildspeicher (Picture Position Memory). Der Drei-Chip-Projektor zeichnet Testbildlinien etwas weicher als ein Ein-Chip-DLP. Kleine Abweichungen in der Farb-deckung regelt bei Bedarf das Konvergenzmenü nach.

Sony_VPL-HW65ES_Ideal

Die beleuchtete Fernbedienung greift direkt auf Kontrastverstärkung, Gammakorrektur oder Reality- Creation zu, was aussagekräftige Bildvergleiche ermöglicht. Mit an Bord ist Sonys „Advanced Iris 3“-Technologie, die den Bildkontrast feinstufig steigert (siehe Kasten). Anders als bisher greift die RCP-Taste („Real Color Processing“) ins Leere und verzweigt nicht mehr zu Sonys leicht verändertem Farbmanagement. Dagegen lassen sich die Motionflow-Modi direkt umschalten. Die Schaltung glättet nicht nur Kinofilme, sondern zeigt auch TV-Material eine Klasse schärfer.

Abgespeckt: Das Terminal verzichtet auf analoge Eingänge und nimmt nur HDMI-Formate ab 576p entgegen.

Abgespeckt: Das Terminal verzichtet auf analoge Eingänge und nimmt nur HDMI-Formate ab 576p entgegen.

Experten-Einstellung: Die dreistufige Funktion „Weiche Übergänge“ beseitigt grobe Abstufungen im Videosignal und lässt beispielsweise Grauverläufe in  Blu-ray-Testbildern eine Klasse feiner erscheinen.

Experten-Einstellung: Die dreistufige Funktion „Weiche Übergänge“ beseitigt grobe Abstufungen im Videosignal und lässt beispielsweise Grauverläufe in
Blu-ray-Testbildern eine Klasse feiner erscheinen.

Licht und Farbe

Im Bildmodus „Benutzer“ stellt der Sony mit gut 1.600 Lumen die höchste Lichtausbeute bereit, allerdings mit unterkühlten Farben. „Kino Film 1“ und „Kino Film 2“ liefern einen erweiterten Farbraum, unnatürlich wirken die kühlen Bildmodi „TV“, „Spiel“ sowie „Kino hell“. Die besten Farben und eine neutrale Farbtemperatur von 6.400 Kelvin bringt das Preset „Referenz“ mit: In unserem Sehtest-Klassiker „Casino Royale“ passen die Hauttöne vom Bond-Mimen Daniel Craig ebenso wie die türkisen Farbnuancen im tropischen Meer. Leicht abweichende Mischfarben führen aller-dings zu einem Punktabzug, während alle Graustufen und RGB-Grundfarben exakt stimmen. Das erweiterte Bildmenü stellt auf Wunsch drei leicht bis deutlich erweiterte Farbprofile zur Verfügung.

 Nicht gerade klein: Die beleuchtete Fernbedienung bietet Direkttasten, auch für „Motionflow“ und „Reality Creation“. Einzig die Taste für das RCP-Farbmanagement führt nicht mehr direkt zu dem neu gestalteten Menü „Farbkorrektur“.

Nicht gerade klein: Die beleuchtete Fernbedienung bietet Direkttasten, auch für „Motionflow“ und „Reality Creation“. Einzig die Taste für das RCP-Farbmanagement führt nicht mehr direkt zu dem neu gestalteten Menü „Farbkorrektur“.

Im Vergleich zum VPL-HW 55 ES steigert der 65er den Im-Bild-Kontrast nach EBU- und ANSI-Testbild leicht und ist gut 200 Lumen heller, was die Strandszenen auf den Bahamas besonders plakativ und lebensecht erscheinen lässt. Mit seiner neuen Lampe leuchtet der Projektor bis zu 3,5 Meter breite Leinwände aus, immerhin noch 2,75 Meter sind es im Eco-Modus. Auf der Sparstufe steigen Farbfehler nur leicht, jedoch fällt die Farbtemperatur mit 6.950 Kelvin etwas kühler aus. Der Lüfter agiert  mit maximal 27,3 Dezibel unauffällig, so dass er auch bei voller Lampenleistung nicht nervt.

Schärfe und Videoverarbeitung

Anders als beim Vorgänger nimmt der Videoprozessor des VPL-HW 65 ES keine Halbbildvideos im Format 480i/576i entgegen. Tests mit 1080i-Clips laufen jedoch sowohl bei Kinofilmen als auch bei TV-Material absolut rund: Sonys Vollbildwandlung übertrifft die vieler Sat-Receiver beziehungsweise Settop-Boxen meist klar. Geht man dort auf die 1080i-Ausgabe zurück, beseitigt der Videoprozessor des HW 65 das Bildflimmern deutlich effektiver.

Die Schärfefilterung „Reality Creation“ arbeitet endlich nicht mehr so grobmotorisch und hebt nun vor allem subtile Details an. In Linienmustern sehen wir weniger Einfärbungen als beim Vorgänger oder kontraststärkere Details im Testbild „Pixel Phase“. Die auf den Namen „Realismus“ getaufte Funktion macht auch in natürlichen Bildern wie der Markusplatz-Szene aus „Casino Royale“ eine gute Figur: Die Passanten wirken ebenso wie die Torbögen und Turmziegel dezent schärfer, aber immer noch sehr fein differenziert. Überzeugend werkelt auch die neue Zauberfunktion „Weiche Übergänge“: Sie beseitigt im Videosignal enthaltene Stufen (Banding) und gestaltet Grauverläufe von Testbildern auf Blu-ray-Disc sichtbar feiner.

Die Iris arbeitet ab Werk zunächst statisch (Menü „Dynamikkontrolle“ auf „Aus“) und ist voll geöffnet. Über das Menü „Erweit. Blende“ lässt sie sich in feinen Schritten von 100 auf 0 abblenden, was die Lichtausbeute im Weißbild auf bis zu 60 Prozent reduziert. Noch stärker absorbiert die Iris dann jedoch Streulicht im Schwarzbild, nämlich maximal um den Faktor 2,5. Deshalb steigt das native Kontrastverhältnis in der Bild­mitte von 4.500:1 (hellstes Bild mit Blende 100) auf rund 7.000:1 (dunkleres Bild auf Blendenstufe 0). Restlicht in den Letterbox-Balken nimmt also stärker ab, aber leider auch die Bildhelligkeit, was wir nicht unbedingt empfehlen können.

Im Menü „Dynamikkontrolle“ mutiert die statische Iris zu einer dynamischen, die sich in hellen Szenen automatisch öffnet und deshalb kein Licht mehr verschenkt. In extrem dunklen Szenen hingegen schließt sie sich noch weiter als zuvor auf der niedrigsten Blendenstufe „0“. Das belegt ein komplett schwarzes Testbild, in dem die Iris in den beiden Einstellungen „Begrenzt“ und „Voll“ das Restlicht noch mal um den Faktor vier absenkt.
Sobald jedoch dunkle Grautöne in düsteren Bildern auftauchen, unterscheiden sich die beiden Modi der Dynamikkontrolle: Hier reduziert die Stufe „Begrenzt“ Restlicht halb so stark wie das Preset „Voll“, beispielsweise in der finsteren Montenegro-Szene aus „Casino Royale“. Auf Stufe „Begrenzt“ bleiben Bildhelligkeit und Grauabstufungen erhalten, während der Modus „Voll“ sichtbar an Leuchtkraft verliert und bereits Nuancen in den dunklen Wäldern verschluckt.

Ohne Iris ist der Kontrast des VPL-HW 65 ES schon ziemlich gut, in Letterbox-Balken bleibt allerdings leichtes Restlicht erkennbar. Die Kombination aus dynamischer Iris-Funktion und Kontrastspreizung senkt den Schwarzwert und verdoppelt den Bildkontrast, ohne düstere Filmszenen dunkler erscheinen zu lassen.

Ohne Iris ist der Kontrast des VPL-HW 65 ES schon ziemlich gut, in Letterbox-Balken bleibt allerdings leichtes Restlicht erkennbar. Die Kombination aus dynamischer Iris-Funktion und Kontrastspreizung senkt den Schwarzwert und verdoppelt den Bildkontrast, ohne düstere Filmszenen dunkler erscheinen zu lassen.

Diese beiden Nebenwirkungen der dynamischen Iris lassen sich allerdings im Unterpunkt „Kontrastverstärkung“ weitgehend ausgleichen: Die Schaltung analysiert das Videosignal und spreizt den Kontrast düsterer Szenen dynamisch. Da die Wälder und Büsche neben dem Gleis nicht voll ausgesteuert sind, kann die Kon­trastspreizung die Bildhelligkeit in etwa verdoppeln. Auf diese Weise steigert die Kombination aus dynamischer Iris und Kontrastspreizung die Tiefe des Schwarzwerts in den Letterbox-Streifen ebenso wie den Bildkontrast auf rund das Doppelte, was am Ende ohne Lichtverlust auch in dunklen Szenen gelingt. Störeffekte wie leichtes Übersteuern beziehungsweise Pumpen sind kaum oder nur sehr selten sichtbar, selbst wenn eine strahlend helle Szene einer dunklen folgt.

Scharfes Spiel: Sonys „Motionflow“ sorgt für saubere Bewegungen. Noch schärfer sind die Modi „Impuls“ und „Kombination“, die aber flackern und etwas Licht kosten.

Scharfes Spiel: Sonys „Motionflow“ sorgt für saubere Bewegungen. Noch schärfer sind die Modi „Impuls“ und „Kombination“, die aber flackern und etwas Licht kosten.

Lob verdient Sonys Motionflow-Schaltung: Im Modus „True Cinema“ laufen Kinofilme sowie 60-Hertz-NTSC-Trailer in originaler 24p-Bildrate. Auf Wunsch glättet sie Filme und Videos (24p, 25p, 30p) schwach oder stark. Beide Stufen reduzieren auch bei TV-Material das Verschmieren schneller Objekte deutlich. Die Modi „Impuls“ beziehungsweise „Kombination“ fügen schließlich Dunkelphasen ein und steigern die Bewegungsschärfe weiter, verursachen aber leichtes Flackern sowie einen Lichtverlust. Für rasante Fußballspiele sind sie aber ein Hingucker.

3D-Filme löst der Sony meist messerscharf auf, nur der hellste 3D-Modus halbiert die Vertikalauf-lösung. Kinostreifen laufen im 24p-Modus mit klarer Doppelkante (48-Hertz-Modus) oder werden per Motionflow-Schaltung geglättet, was ebenfalls plastisch und bewegungsscharf wirkt. Anders als bei 3D-DLPs mit 144-Hertz-Projektion flackern helle Bildpartien allerdings leicht. ur

PRO_SON_VPL-HW65ES_front

Sony_VPL-HW65ES_Wertung

AuVi_AWARD-Highlight

Der Testbericht Sony VPL-HW65ES (Gesamtwertung: 85, Preis/UVP: 2500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Hisense H65MEC5550 (Test)

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Als kleinen Spieler kann man Hisense gewiss nicht bezeichnen, belegen die Chinesen doch den dritten Platz im weltweiten TV-Markt. Auch der neue H 65 MEC 5550 ist alles andere als ein Zwerg – ob er bildtechnisch in der gleichen Liga mitmischt wie Samsung und Co., zeigt unser Test.

Ausstattung und Praxis

Hisense_H65MEC5550_PCEigentlich haben wir uns das Geruchsfernsehen etwas anders vorgestellt: Bereits beim Auspacken des H 65 MEC 5550 steigt uns eine chemische Duftnote aus Elektronik und Kunststoff in die Nase, die aber glücklicherweise nach ein paar Tagen verfliegt. Was bleibt, ist ein für diese Preisklasse hochwertig anmutendes und ansprechendes Design, in dessen Mittelpunkt der 163 Zentimeter große Ultra-HD-Bildschirm steht. Beim Innenleben setzt Hisense auf Technik, wie sie bereits der kleine Bruder LTDN 50 K 321 bot (audiovision 11-2015). So gehören ein statisches Edge-LED-Backlight und 800 Hertz Smooth Motion Rate zur Display-Ausstattung.

Hisense_H65MEC5550_Ideal

Beim Tuner haben die Chinesen nachgebessert: Die Empfangseinheit für Satellit, Kabel und DVB-T2 spuckt nun eine brauchbar vorsortierte Senderliste aus, die per Favoritenfunktion in eine beliebige Reihenfolge gebracht werden kann. Aufnahmen sind allerdings nach wie vor nur maximal eine Woche über den EPG programmierbar. Das Smart-TV-Angebot wiederum wurde – ebenso wie die Benutzeroberfläche im Allgemeinen – aufgefrischt. Neben den bisherigen Apps spendiert Hisense, oder besser gesagt der (neue) Portal-Betreiber Foxxum, eine ganze Palette weiterer Internet-Dienste inklusive Amazon Instant Video mit UHD-Inhalten. Darüber hinaus akzeptiert der Mediaplayer via USB und DLNA-Netzwerk alle wichtigen Dateiformate.

Althergebracht: Bis auf eine minimal veränderte Tastenbelegung ist der Signalgeber der gleiche wie bei den Vorgängern; er liegt gut in der Hand. Auf einen Gyrosensor oder ein Mikrofon verzichtet Hisense.

Althergebracht: Bis auf eine minimal veränderte Tastenbelegung ist der Signalgeber der gleiche wie bei den Vorgängern; er liegt gut in der Hand. Auf einen Gyrosensor oder ein Mikrofon verzichtet Hisense.

Akustisch überzeugt der 65-Zöller nur bedingt: Seine 15-Watt-Boxen spielen zwar sehr laut, verfärben jedoch schnell und klingen ziemlich blechern.

Bildqualität

Die besten Farben liefert der Bildmodus „Kino Tag“, fällt aber bei einzelnen Delta-E-Werten hinter die Konkurrenz zurück. Dabei verschenkt der Hisense sogar Potenzial: Im Preset „Kino Nacht“ erzielen Bildtüftler nach Justagen im Farbmanagement beachtliche Resultate (siehe Kasten). HDR oder erweiterte Farbmodi spielen ebenso wenig eine Rolle wie hohe Leuchtstärken oder eine Local-Dimming-Technologie. Diese Defizite kosten viele Punkte. Im Menü „Adaptiver Kontrast“ senkt der 65-Zöller stets die gesamte Hintergrundbeleuchtung, sobald dunkle Bildinhalte dominieren. Ohne die Schaltung schafft er im vollen Weißbild und in Spitzlichtern 213 Candela pro Quadratmeter. Auf den Stufen „Niedrig“ und „Hoch“ leuchten zehnprozentige Weißfenster jedoch mit mageren 98 oder gar 63 Candela. Mehr Leuchtkraft für Fußballspiele bei Tageslicht liefert der maximal 350 Candela helle Bildmodus „Dynamik“, der aber mit plakativen Farben und einem Blaustich (12.900 Kelvin) verknüpft ist.

Größere Auswahl: Wem die vorinstallierten Smart-TV-Dienste nicht ausreichen, der findet im App-Store viele weitere inklusive der beliebtesten Online-Videotheken.

Größere Auswahl: Wem die vorinstallierten Smart-TV-Dienste nicht ausreichen, der findet im App-Store viele weitere inklusive der beliebtesten Online-Videotheken.

Ultra-HD mit halber Auflösung: Über YouTube laufen UHD-Clips recht flüssig. Doch die Linienpaare im Testbild werden lediglich bis zur Full-HD-Qualität aufgedröselt.

Ultra-HD mit halber Auflösung: Über YouTube laufen UHD-Clips recht flüssig. Doch die Linienpaare im Testbild werden lediglich bis zur Full-HD-Qualität aufgedröselt.

Hoch hinaus: Neben Netflix stellt beim neuen Hisense-TV auch Amazon Instant Video Filme und Serien in Ultra-HD-Auflösung bereit.

Hoch hinaus: Neben Netflix stellt beim neuen Hisense-TV auch Amazon Instant Video Filme und Serien in Ultra-HD-Auflösung bereit.

Lobenswert: Der elektronische Programmführer (EPG) ist übersichtlich aufgebaut und zeigt das TV-Bild mit Ton in einem kleinen Fenster an, damit man nichts verpasst.

Lobenswert: Der elektronische Programmführer (EPG) ist übersichtlich aufgebaut und zeigt das TV-Bild mit Ton in einem kleinen Fenster an, damit man nichts verpasst.

Nur der farblich beste Bildmodus wird im Labordurchgang herangezogen. Die Presets „Dynamik“, „PC/Game“ oder „Standard“ sind mit Farbtemperaturen zwischen 9.500 und 12.900 Kelvin zu blaustichig, während die beiden Kino-Modi mit 6.490 Kelvin die Vorgabe exakt treffen. Ausgewählt wurde die Variante „Kino Tag“ trotz des leichten Grünstichs bei Gelb und Cyan dank der besseren Farbsättigung. Der Bildmodus „Kino Nacht“ zeigt Gelb und Cyan natürlicher, produziert aber größere Delta-E-Abweichungen aufgrund ungewöhnlich dunkler und zu schwach gesättigter Farben.

Deshalb haben wir die erweiterten Bildmenüs für Weißabgleich und Farbmanagement ausprobiert und Interessantes festgestellt: Schon das Aufsuchen der Menüs entschärft die dunkle Farbdarstellung, was auf einen Firmware-Fehler beim Laden der Presets hindeutet. Nach weiteren Korrekturen bei Farbtemperatur und Weißabgleich (dieser ist wahlweise in zwei oder zehn Stufen justierbar) überrascht der Hisense sogar mit nahezu perfekten Primär- und Sekundärfarben im Bild­modus „Kino Nacht“ (siehe Delta-E-Vergleich unten).

Beide Kino-Presets des Hisense könnten also ab Werk Farben auf Spitzenniveau liefern. Auch ein umschaltbarer Farbraum (nach HDTV-Norm und leicht erweitert) wäre möglich. Eine optimierte Firmware würde dem Hisense jedenfalls zu einigen Punkten mehr im Labordurchgang und beim Sehtest verhelfen.

Spielwiese für versierte Bildtüftler: Profis können Farbabweichungen in den Menüs für Weißabgleich und Farbmanagement korrigieren. Sinnvoller wäre aber eine stabile Firmware mit optimalen Presets ab Werk.

Spielwiese für versierte Bildtüftler: Profis können Farbabweichungen in den Menüs für Weißabgleich und Farbmanagement korrigieren. Sinnvoller wäre aber eine stabile Firmware mit optimalen Presets ab Werk.

Viel Potenzial: Der Bildmodus „Kino Nacht“ zeigt aufgrund dunkler Farben hohe Delta-E-Abweichungen (oben). Bereits kleine Justagen im Farbmanagement und Weißabgleich führen zu besseren Resultaten.

Viel Potenzial: Der Bildmodus „Kino Nacht“ zeigt aufgrund dunkler Farben hohe Delta-E-Abweichungen (oben). Bereits kleine Justagen im Farbmanagement und Weißabgleich führen zu besseren Resultaten.

Farben und Helligkeit bleiben zur Seite hin vergleichsweise stabil, doch der Kontrast leidet. Auf Achse schafft der Hisense hingegen einen guten Wert von 1.622:1 (ANSI). Der native Panel-Kontrast von rund 3.000:1 überzeugt und sorgt für einen noch passablen Schwarzwert von 0,07 Candela.

Ordentliche Farben mit einzelnen Ausreißern: In der Summe schafft der Hisense-TV akzeptable Farben, zeigt aber Gelb und Cyan mit sichtbarem Grünstich.

Ordentliche Farben mit einzelnen Ausreißern: In der Summe schafft der Hisense-TV akzeptable Farben, zeigt aber Gelb und Cyan mit sichtbarem Grünstich.

UHD-Signale bis 60 Hertz lassen sich bloß über die zwei rückseitigen HDMI-Ports zuspielen. Ansonsten gibt es nur Standardkost und einen einfachen Triple-Tuner.

UHD-Signale bis 60 Hertz lassen sich bloß über die zwei rückseitigen HDMI-Ports zuspielen. Ansonsten gibt es nur Standardkost und einen einfachen Triple-Tuner.

Rasante Sportszenen verwischen, was sich leider nicht ändern lässt. Zwar ist eine Bewegungsglättung eingebaut, beseitigt allerdings nur den Motion-Judder von Kinostreifen. Sie glättet Filme in drei Stufen oder lässt sich abschalten, wobei dann Pulldown-Ruckeln aufgrund der 60-Hertz-Wiedergabe auftritt – das entspricht nicht dem originalen 24p-Look. mr/ur/ff

Der Testbericht Hisense H 65 MEC 5550 (Gesamtwertung: 60, Preis/UVP: 1700 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2016 erschienen.

TV_HIS_65MEC5550_front-1

Hisense_H65MEC5550_Wertung

Stromsparer-2016

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Sony KD-65SD8505 (Test)

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Ein Buchstabe macht den Unterschied: Hat Sony den KD-65 XD 8505 der Mittelklasse zugeordnet, schafft sein gebogener Bruder SD 8505 den Sprung in die Premium-Liga und rangiert damit direkt unterhalb der 93er-Modelle (Tests in audiovision 5-2016). Kann er ihnen das Wasser reichen?

Ausstattung und Praxis

Sony_KD-65SD8505_PCVerglichen mit Sonys erstem Curved-Fernseher KD-65 S 9005 B (audiovision 12-2014) wirkt der neue geradezu zierlich. Der elegant geschwungene Bildschirm misst zwar ebenfalls 164 Zentimeter in der Diagonale, steckt nun allerdings in einem deutlich schlankeren und obendrein edler anmutenden Gehäuse aus Metall; außenrum verläuft eine gold- beziehungsweise champagnerfarbene Zierleiste. Die Rückseite hat etwas Martialisches an sich, springen hier doch unzählige Verschraubungen ins Auge. Anschlussfeld-Abdeckungen wie beim XD93 sucht man dabei vergeblich. Ferner liegt dem gebogenen Modell keine Wandhalterung bei, Vesa-Gewindebohrungen sind aber vorhanden.

Sony_KD-65SD8505_Ideal

Auch technisch steht der KD-65 SD 8505 seinen teureren Brüdern leider in einigen Punkten nach. So wurde die 3D-Kompatibilität gestrichen und statt des „Slim Backlight Drive“ besitzt er ein konventionelles Edge-LED-Backlight. Ungeachtet dessen und trotz fehlender „X-tended Dynamic Range Pro“-Schaltung bereiten ihm HDR-Inhalte keine Probleme. Diese können über Streaming-Dienste (u.a. „Amazon Instant Video“, „Netflix“), dem via USB und Netzwerk fütterbaren Mediaplayer oder die vier HDMI-Eingänge zugespielt werden – nähere Infos finden Sie im Kasten auf Seite 40. Den erweiterten Farbraum („BT.2020“) stellt das Triluminos-Display zur Verfügung, wobei sich die Brillanz über das Bildmenü in drei Stufen anpassen lässt. Die Motionflow-XR-Technologie mit 1.000 Hertz Bildwiederholrate, der X1-Prozessor und der Twin-Tuner für alle gängigen Empfangswege runden die Ausstattung ab.

Riegel vorgeschoben: Die neue Sony-Fernbedienung präsentiert sich geradlinig und schnörkellos. Einen Gyrosensor zur Bewegungssteuerung gibt es leider nicht.

Riegel vorgeschoben: Die neue Sony-Fernbedienung präsentiert sich geradlinig und schnörkellos. Einen Gyrosensor zur Bewegungssteuerung gibt es leider nicht.

Endlich ist die doppelte Empfangseinheit auch im vollen Umfang nutzbar; sie erlaubt die gleichzeitige Wiedergabe und Aufnahme zweier TV-Programme. Das scheiterte bislang am deaktivierten USB-Recorder, der offensichtlich erst vor Kurzem freigeschaltet wurde – zumindest zeigten die in den letzten Ausgaben getesteten Sony-Fernseher auf Android-Basis noch eine Fehlermeldung an. Übrige Schwachstellen sind jedoch geblieben. Am meisten stört uns die etwas hakelige Bedienung in Verbindung mit trägen Reaktionszeiten; vor allem die Indexierung der abspielbaren Multimedia-Dateien dauert gelegentlich etwas länger. Dafür besticht das Betriebssystem durch eine aufgeräumte Benutzeroberfläche und ein umfangreiches App-Angebot im Google Play Store.

Klanglich legt der SD85 einen mittelprächtigen Auftritt hin: Die zwei Zehn-Watt-Lautsprecher bringen Stimmen sauber zu Gehör, stoßen bei Dynamik und Basswiedergabe aber schnell an ihre Grenzen.

Ressourcenhungrig: Es dauert oft ein wenig, bis das Android-Betriebssystem bestimmte Funktionen geladen hat. Das liegt sicherlich auch an den zahlreichen Bildern.

Ressourcenhungrig: Es dauert oft ein wenig, bis das Android-Betriebssystem bestimmte Funktionen geladen hat. Das liegt sicherlich auch an den zahlreichen Bildern.

Lasst die Aufnahme beginnen: Anders als die Sony-TVs in den letzten Ausgaben unterstützt der KD-65 SD 8505 das (seit Sommer 2015 überfällige) USB-Recording.

Lasst die Aufnahme beginnen: Anders als die Sony-TVs in den letzten Ausgaben unterstützt der KD-65 SD 8505 das (seit Sommer 2015 überfällige) USB-Recording.

Zockerparadies: Der Google Play Store stellt nicht nur zahlreiche Internet-Dienste zum Download bereit, sondern auch Minispiele – hier kommt keine Langeweile auf.

Zockerparadies: Der Google Play Store stellt nicht nur zahlreiche Internet-Dienste zum Download bereit, sondern auch Minispiele – hier kommt keine Langeweile auf.

Bildqualität

Die übermäßig vielen Bildmodi – im HDMI-Betrieb sind es ganze 13 Stück – verwirren nicht nur Laien, sondern sorgen auch bei ambitionierten Cineasten für Stirnrunzeln. So warten zwar einige davon mit brauchbaren Voreinstellungen auf, die allerdings keine Rückschlüsse auf den Einsatzzweck geben. Allein für Fotos zum Beispiel stehen drei komplett verschiedene Presets sowie ein separater „Grafik“-Modus zur Auswahl. Für TV- und Filmfreunde empfiehlt sich eher „Anwender“ oder „Cinema pro“, wobei wir wegen der etwas neutraleren Mischfarben sowie gleichmäßigeren Graustufen (Weißpunkt von 6.300 Kelvin) zu Letzterem raten. Der leichte Grünstich kann über das Menü „Erw. Farbtemperatur“ beseitigt werden. Auf ein detailliertes Farbmanagement verzichtet Sony, was angesichts der durchschnittlichen Delta-E-Abweichungen von 2,6 aber kein großes Manko darstellt. Dafür lässt sich die Intensität beziehungsweise Brillanz in drei Stufen erhöhen, um etwa Zeichentrick- und Animationsfilmen einen knalligen Look zu verpassen. HDR-Inhalte profitieren außerdem von erweiterten Farbräumen (siehe Kasten „10-Bit-HDR: Knackig, aber nicht heller“).

Reservebank: Einer der vier HDMI-Eingänge wurde auf die Rückseite verlegt; abgesehen davon unterscheidet er sich aber nicht von den anderen. Analoge Audio- und Videoquellen sind ohne Adapter am TV-Gerät anschließbar.

Reservebank: Einer der vier HDMI-Eingänge wurde auf die Rückseite verlegt; abgesehen davon unterscheidet er sich aber nicht von den anderen. Analoge Audio- und Videoquellen sind ohne Adapter am TV-Gerät anschließbar.

Von vorne unsichtbar: Ganz so elegant wie beim Top-Modell ist das Kabelmanagement des Curved-Fernsehers zwar nicht, jedoch lassen sich die Strippen beispielsweise durch ein Loch in der Tischplatte führen.

Von vorne unsichtbar: Ganz so elegant wie beim Top-Modell ist das Kabelmanagement des Curved-Fernsehers zwar nicht, jedoch lassen sich die Strippen beispielsweise durch ein Loch in der Tischplatte führen.

Gezähmte Ausreißer: Ein paar Mischfarben tanzen leicht aus der Reihe, doch fallen die Abweichungen in der Praxis kaum auf. Der Gelbstich in den Graustufen lässt sich über das Menü „Erw. Farbtemperatur“ beseitigen.

Gezähmte Ausreißer: Ein paar Mischfarben tanzen leicht aus der Reihe, doch fallen die Abweichungen in der Praxis kaum auf. Der Gelbstich in den Graustufen lässt sich über das Menü „Erw. Farbtemperatur“ beseitigen.

Sony scheint das Thema HDR etwas stiefmütterlich zu behandeln. Ab Werk sind nämlich alle vier HDMI-Quellen nur für SDR-Videos vorbereitet und signalisieren diese Einschränkung auch an die Bildquelle. Ein HDR-UHD-Player wie der Samsung UBD-K 8500 gibt aus diesem Grund keine HDR-Signale aus. Ergo: Der TV bleibt in der zuletzt vorgenommenen Bildeinstellung und wechselt nicht in den designierten Modus „HDR-Video“. Das gleichnamige Preset lässt sich im Menü zwar manuell auswählen, doch die Qualität der Bildquelle verharrt weiterhin auf SDR-Niveau.
Wie beim Top-Modell Sony XD 9305 müssen die HDMI-Eingänge erst im Home-Menü von Hand freigeschaltet werden. Unter „Externe Eingänge“ – „HDMI-Signalformat“ lassen sich die vier HDMI-Ports einzeln von „Standardformat“ auf den für HDR benötigten Modus „Optimiertes Format“ umstellen; danach erfolgt jeweils ein Neustart des Fernsehers. Auch der Zuspieler, in unserem Fall der eben genannte Samsung-Player, muss einmal aus- und eingeschaltet werden, damit er die Änderung der HDR-Fähigkeit über erneut abgefragte Metadaten erkennt. Via USB wertet er sie automatisch aus. Leider meldet Sonys Info-Taste nur die UHD-Bildauflösung und nicht den HDR-Status zurück. Den korrekten Betriebszustand erkennt man deshalb nur am ausgegrauten Bildmodus „HDR-Video“, während im SDR-Betrieb alle Bildmodi frei wählbar sind.

Via HDMI zugespielte HDR-Testbilder erscheinen mit erweiterten Farben (DCI oder BT.2020) sowie in feiner 10-Bit-Quantisierung. Den HDR-Clipping-Test meistert der SD 8505 gleichmäßig bei allen Farben ohne Übersteuerung und zeigt feinste Linienpaare artefaktfrei, sofern die Schärfefilterung „Reality Creation“ ausgeschaltet ist. Graustufen werden zwischen 0,1 und 1.000 Candela differenziert. Die dunklere Gamma-Charakteristik und die intensiveren Farben lassen HDR-Clips deutlich knackiger wirken.

Doch mit rund 465 Candela bleibt Sonys Curved-TV bei vollflächigen Weißbildern ebenso wie bei Spitzlichtern recht dunkel. Zum Vergleich: Der 3.500 Euro teure Bruder KD-65 XD 9305 schafft 535 (APL 100 Prozent) beziehungsweise 933 Candela (APL 10 Prozent), lässt ein zehnprozentiges Weißfenster also doppelt so hell strahlen. In noch kleineren Spitzlichtern knackt er sogar die 1.000-Candela-Marke. Beim täglichen Fernsehen mit SDR-Quellen im farbneutralen Bildmodus „Cinema pro“ ist der SD 8505 hingegen kaum dunkler (362 statt 423 Candela). Wechselt man manuell auf den neuen Bildmodus „HDR-Video“, sind es 475 Candela bei immer noch sehr neutralen, nur leicht erweiterten Farben.

HDR freischalten: Ab Werk sind alle vier HDMI-Eingänge nur für SDR vorbereitet. Erst nach dem Wechsel auf den Modus „Optimiertes Format“ wird die HDR-Fähigkeit aktiviert und an die Quelle zurückgemeldet.

HDR freischalten: Ab Werk sind alle vier HDMI-Eingänge nur für SDR vorbereitet. Erst nach dem Wechsel auf den Modus „Optimiertes Format“ wird die HDR-Fähigkeit aktiviert und an die Quelle zurückgemeldet.

Eingeschränkte Helligkeit: HDR-Quellen erscheinen nicht heller als SDR-Quellen im manuell ausgewählten Bildmodus „HDR-Video“. Spitzlichter und vollflächige Weißbilder bleiben mit rund 465 Candela zu dunkel.

Eingeschränkte Helligkeit: HDR-Quellen erscheinen nicht heller als SDR-Quellen im manuell ausgewählten Bildmodus „HDR-Video“. Spitzlichter und vollflächige Weißbilder bleiben mit rund 465 Candela zu dunkel.

Ein detailliertes Farbmanagement sucht man beim KD-65 SD 8505 leider vergeblich. Die Korrekturmöglichkeiten beschränken sich lediglich auf den Weißabgleich.

Ein detailliertes Farbmanagement sucht man beim KD-65 SD 8505 leider vergeblich. Die Korrekturmöglichkeiten beschränken sich lediglich auf den Weißabgleich.

Im Zusammenspiel mit SDR-Signalen wie beim Fernsehen oder von klassischen Full-HD-Blu-rays macht der KD-65 SD 8505 natürlich ebenfalls eine gute Figur. Mit Kontrastverhältnissen von 1.265:1 (ANSI-Schachbrett) und 653:1 (Hellraum) bleibt er zwar hinter seinem teureren Bruder der XD93-Serie zurück, schließt jedoch locker zur Konkurernz auf. Die Helligkeitsreserven liegen mit maximal 362 Candela im besten Bildmodus „Cinema pro“ auf (für SDR-Signale) ordentlichem Niveau. Unter ungünstigen Lichtverhältnissen erweist sich „HDR-Video“ als hervorragender Kompromiss zwischen einer höheren Leuchtkraft von bis zu 475 Candela und weitgehend neutralen Farben – das deutlich zu kühl abgestimmte Preset „Brillant“ schafft gerade einmal 50 Candela mehr.

Mit Local-Dimming hat Sonys „dynamische Hintergrundbeleuchtung“ leider wenig zu tun. Ein vollflächiges Weißbild erscheint nämlich genauso hell wie ein Zwei- oder Zehn-Prozent-Fenster; um die Felder herum treten dabei Lichthöfe auf. Das führt auch in der Praxis zu Problemen: Die Letterbox-Balken zu Beginn von „Gravity“ oder im Abspann des Fantasy-Abenteuers „Pan“ (Ultra-HD-Blu-ray) zeigen sichtbare Aufhellungen, obgleich das Backlight einen passablen Schwarzwert von rund 0,09 Candela erreicht. mr/ur/ff

TV_SON_KD-65SD8505_front

Sony_KD-65SD8505_Wertung

AuVi_AWARD-Highlight

Stromsparer-2016

Der Testbericht Sony KD 65 SD 8505 (Gesamtwertung: 75, Preis/UVP: 3000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Sony KD-65SD8505 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Samsung UE65KS9590 (Test)

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Wimmelte es vor knapp einem Jahr in unserer Bestenliste nur so von Samsung-Fernsehern, hat dem TV-Marktführer mittlerweile die Konkurrenz – vor allem Sony und Panasonic – einige Plätze abgeknöpft. Nun fordert der Nachfolger des einstigen Spitzenreiters UE 65 JS 9590 (Test in audiovision 4-2015) die Japaner zur Revanche heraus. Holt er den Pokal zurück nach Südkorea?

Ausstattung und Praxis

Samsung_UE65KS9590_PCDer ohnehin schon schlanke Rahmen der Vorgänger ist bei den neuen Modellen auf wenige Millimeter zusammengeschrumpft und umrandet lediglich den gebogenen Bildschirm. Abgesehen davon durchlief der KS 9590 im Vergleich zum 9090er (audiovision 5-2016) ein dezentes Facelift. Dank der aufgeräumten Rückseite macht er auch mitten im Raum stehend eine gute Figur, obgleich die Kabelführung eleganter beziehungsweise unauffälliger hätte gelöst werden können. Alternativ ermöglichen Vesa-Gewinde (400 x 400) die Wandmontage. Gedanken über die Position des Anschlussfelds muss man sich dabei nicht machen: Wie bei Samsungs gehobenen Fernsehern üblich, wurden sämtliche Schnittstellen  inklusive der (Twin-)Tuner-Buchsen in die One-Connect-Box ausgelagert. Der 200 Gramm leichte Quader findet sogar in engen Zwischenräumen Platz.

Anschlussplan: Einsteigern liefert der Samsung-TV eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Anschließen von Wiedergabegeräten wie Blu-ray-Player oder Spielekonsole.

Anschlussplan: Einsteigern liefert der Samsung-TV eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Anschließen von Wiedergabegeräten wie Blu-ray-Player oder Spielekonsole.

Schneller Zugriff: Fährt man beispielsweise über die Netflix-App, werden automatisch Film- und Serienempfehlungen eingeblendet. Hier gibt es auch HDR-Inhalte.

Schneller Zugriff: Fährt man beispielsweise über die Netflix-App, werden automatisch Film- und Serienempfehlungen eingeblendet. Hier gibt es auch HDR-Inhalte.

Klein, aber fein: Die App-Auswahl fällt im Vergleich zu manchem Konkurrenten nicht gerade groß aus, allerdings hat Samsung an alle wichtigen Internet-Dienste gedacht.

Klein, aber fein: Die App-Auswahl fällt im Vergleich zu manchem Konkurrenten nicht gerade groß aus, allerdings hat Samsung an alle wichtigen Internet-Dienste gedacht.

Die Stromversorgung und Signalverarbeitung übernimmt das TV-Gerät selbst. Dazu spendiert ihm Samsung neben dem Netzteil die bewährte SUHD-Remastering-Engine sowie zahlreiche Bildverbesserungsschaltungen – angefangen bei „Supreme Motion“ über „Precision Black Pro“ bis hin zum „Peak Illuminator Ultimate“. Letztere Technologie deutet auf vollflächiges LED-Backlight hin, welches natürlich mit Local-Dimming aufwartet und deshalb eine besonders gute Kontrastdarstellung gewährleistet; die untergeordneten Modelle besitzen lediglich eine Edge-LED-Hintergrundbeleuchtung. Der „Picture Quality Index“ von 2.700 (statt 2.400) ist der höchste aller bisher getesteten Samsung-Fernseher. Ob sich das tatsächlich auf die Bild-qualiät auswirkt, verraten wir später. In jedem Fall erfüllt der KS 9590, wie bereits sein günstigerer Bruder, die „Ultra HD Premium“-Norm, die unter anderem erweiterte Farbräume (Wide Color Gamut DCI und Rec.2020) sowie eine Maximalhelligkeit von mehr als 1.000 Candela pro Quadratmeter vorschreibt. Eine echte Innovation (was von uns mit dem entsprechenden Logo honoriert wird) stellt das per Firmware-Update nachgereichte „HDR+“-Feature dar, welches unter anderem auch normale TV-Signale in HDR konvertiert (siehe Kasten „HDR+: Das Plus an Bilddynamik“). Die HDR-Zuspielung klappt übrigens via USB, Netzwerk, Internet (Amazon, Netflix) und HDMI.

Samsung_UE65KS9590_Ideal

Nischenprodukt: Samsungs neue Smart Remote punktet im TV-Betrieb mit einer einfachen Handhabung, Cineasten und Bildtüftler vermissen aber ein paar Tasten.

Nischenprodukt: Samsungs neue Smart Remote punktet im TV-Betrieb mit einer einfachen Handhabung, Cineasten und Bildtüftler vermissen aber ein paar Tasten.

Die TV-Technik hat sich in den letzten Monaten rasant weiterentwickelt. Allerdings bedeutet neuer nicht immer besser, was vor allem Freunde der dritten Dimension zu spüren bekommen: Samsung wirft die 3D-Fähigkeit bei seinen 2016er-Modellen über Bord. Das gilt wohl oder übel auch für die klassische Fernbedienung. Zwar lobt der Hersteller die neue, kompakte „Premium Smart Remote“ in höchsten Tönen, aus unserer Sicht ist sie aber etwas zu aufgeräumt. So fehlen Direkttasten, um mit einem einzigen Knopfdruck ins Menü oder in die Quellenwahl zu gelangen. All das führt unter dem Strich zu drei Punkten Abzug, was dem UE 65 KS 9590 leider einen Platz in unserer Referenzklasse verwehrt.
Ohnehin wäre er darin sehr einsam, konnte seit der Überarbeitung unseres Testverfahrens in audiovision­ 4-2016 doch kein Gerät die 90 Punkte knacken. So setzt sich der 65-Zöller in der Bestenliste trotzdem an die Spitze; nicht zuletzt dank der exzellenten Bildqualität. Gegenüber dem Vorgänger legt er nämlich in fast allen Disziplinen nach – angefangen bei den Farben über den Kontrast bis hin zur Helligkeit. Noch nie haben wir Filme mit einer solchen Dynamik erlebt, die mittels „HDR+“ sogar gesteigert werden kann. Mehr dazu im Kasten „HDR+: Das Plus an Bilddynamik“.
Tizen trumpft auf: Das neue Betriebssystem besticht durch eine farbenfrohe Oberfläche, die Wege zum Bildmenü und zur Eingangswahl könnten aber kürzer sein.

Tizen trumpft auf: Das neue Betriebssystem besticht durch eine farbenfrohe Oberfläche, die Wege zum Bildmenü und zur Eingangswahl könnten aber kürzer sein.

Wer die Signalquelle oft wechselt, dürfte allerdings über die etwas holprige Bedienung stolpern; das gilt gleichermaßen für Bildtüftler beim Durchstöbern der Menüs. Denn die neue „Premium Smart Remote“ verzichtet auf Direkttasten, so dass selbst einfache Befehle mehrere Klicks erfordern. Für den Tuner- beziehungsweise TV-Einsatz ist sie dank der durchdachten Mehrfachbelegung dennoch bestens geeignet. Außerdem gibt es eine Universalfernbedienungs-Funktion zum Steuern von Xbox und Co. Die Kommunikation erfolgt via Bluetooth.

Kleiner Quader, großer Auftritt: Die One-Connect-Box misst gerade einmal 20,5 x 2,2 x 9 Zentimeter und findet so selbst in engen Schubladen Platz. Bis auf den CI+ Slot beherbergt sie sämtliche Schnittstellen.

Kleiner Quader, großer Auftritt: Die One-Connect-Box misst gerade einmal 20,5 x 2,2 x 9 Zentimeter und findet so selbst in engen Schubladen Platz. Bis auf den CI+ Slot beherbergt sie sämtliche Schnittstellen.

Passend zum TV-Design: Die optionale Soundbar wird entweder auf den Standfuß gesetzt oder bei Wandmon­tage mit einer kleinen Halterung am Fernseher befestigt.

Passend zum TV-Design: Die optionale Soundbar wird entweder auf den Standfuß gesetzt oder bei Wandmon­tage mit einer kleinen Halterung am Fernseher befestigt.

Gesprochene Wörter erkennt der Samsung-Fernseher zwar korrekt, jedoch sucht er in diesem Beispiel bei YouTube nach Amazon Instant Video statt die App zu öffnen.

Gesprochene Wörter erkennt der Samsung-Fernseher zwar korrekt, jedoch sucht er in diesem Beispiel bei YouTube nach Amazon Instant Video statt die App zu öffnen.

Neben neutralen Graustufen gefallen beim Samsung UE 65 KS 9590 auch die satten, originalgetreuen Mischfarben. Lediglich Orange tanzt leicht aus der Reihe.

Neben neutralen Graustufen gefallen beim Samsung UE 65 KS 9590 auch die satten, originalgetreuen Mischfarben. Lediglich Orange tanzt leicht aus der Reihe.

Der Funkstandard kommt auch bei der Audioübertragung zum Einsatz – sei es nun ein Kopfhörer oder ein ganzes Boxensystem. Samsungs optionale Soundbar wird ebenfalls auf diese Weise mit dem UE 65 KS 9590 verbunden. Die TV-Lautsprecher an sich leisten 60 Watt (RMS) und erzeugen einen sehr dynamischen Klang mit sattem Brustton, doch treten bei höheren Pegeln leichte Verzerrungen auf.

Das Thema HDR bringt zahlreiche Veränderungen bei der Leuchtdichte des Displays sowie bei Gammaverlauf und Farbraum mit, die reichlich Diskussionsstoff liefern. Wirken HDR-Bilder auch in sehr heller Umgebung ausgewogen oder können hier dunkle Abstufungen absaufen? Kann man auch SDR-Clips auf einem leistungsstarken HDR-TV dynamikreicher darstellen? Auf solche und ähnliche Situationen reagiert der Samsung UE 65 KS 9590 und liefert interessante Bildeinstellungen, etwa den neuen Spezialmodus „HDR+“ oder die justierbare Tonwert-Funktion „Optimalkontrast“.

Schon mit SDR-Videos erreicht der Samsung im farbneu­tralen Bildmodus „Film“ sehr ordentliche Leuchtdichten von rund 580 Candela pro Quadratmeter im zehnprozentigen Weißfeld wie auch im Vollbild. Wechselt man das Smart-LED-Preset von „Gering“ auf „Hoch“, steigt die Leuchtdichte zumindest bei Spitzlichtern bereits deutlich auf 705 Candela an.

Die Zuspielung von HDR-Signalen zieht automatisch die Smart-LED-Einstellung „Hoch“ nach sich, wirkt aber wesentlich stärker und steigert die Leuchtdichte kleiner Weißfenster auf sagenhafte 1.429 Candela (APL 10% im Bildmodus „HDR Film“). Interessant ist Samsungs neuer Spezialmodus „HDR+“: Obwohl er messtechnisch die Leuchtdichte verschieden großer Weißfelder nicht weiter steigert, wirkt sich die damit verknüpfte Anpassung der Tonwertjustage raffiniert auf Helligkeitsverlauf, Bilddynamik und Farbdarstellung aus. Dunkle Abstufungen gewinnen an Kontur, Farben leuchten voller und mittlere Kontraste heller – ideal für Tageslichtsituationen. Im Expertenmenü setzt die Funktion „Optimalkontrast“ noch eins drauf und lässt eine sommerliche HDR-Szene im dunklen, vereinzelt mit Sonnenstrahlen durchzogenen Wald eine Klasse plastischer, farbenprächtiger und subjektiv heller wirken. Strukturen der vom Licht abgewandten Baumrinde kommen klarer heraus. Die weiteren Stufen „Mittel“ und „Hoch“ können aber mit voll ausgesteuerten HDR-Clips bereits zum Übersteuern von Spitzlichtern führen. Hierbei handelt es sich also um eine Art Dynamik-Modus, der aber ohne Blaustich oder Schärfetricks daherkommt und sehr natürlich wirkt. Beide Funktionen („HDR+“ und „Optimalkontrast“) stellt Samsung auch für SDR-Material bereit: Mit dem Bildmodus „HDR+“ wechselt der TV auf die hellste Backlight-Einstellung, das Smart-LED-Preset „Hoch“ und den erweiterten Farbraum „Nativ“. Auch die drei Stufen der Funktion „Optimalkontrast“ (Preset „Aus“) entfalten ihre Wirkung in ähnlicher Manier.

Geheimwaffe: Im Bildmenü des KS 9590 findet sich unter „Spezialmodus“ die neue „HDR+“-Schaltung, die SDR- wie HDR-Inhalte dynamischer wirken lässt.

Geheimwaffe: Im Bildmenü des KS 9590 findet sich unter „Spezialmodus“ die neue „HDR+“-Schaltung, die SDR- wie HDR-Inhalte dynamischer wirken lässt.

Erstaunliche Wirkung: Im „HDR+“-Modus verbessert der KS 9590 die Konturen der dunklen Baumstämme. Farben leuchten intensiver, Details wirken schärfer.

Erstaunliche Wirkung: Im „HDR+“-Modus verbessert der KS 9590 die Konturen der dunklen Baumstämme. Farben leuchten intensiver, Details wirken schärfer.

Bildqualität

Im Samsung UE 65 KS 9590 findet selbst unser bisheriger Spitzenkandidat Panasonic TX-65 DXW 904 (Test in audiovision 3-2016) seinen Meister, wenn auch nur bei HDR-Zuspielung und in kleineren Helligkeitsbereichen. Groß- beziehungsweise vollflächige Weißfelder erreichen unabhängig vom Quellmaterial maximal 600 statt 880 Candela – wer beim Wechsel von dunklen zu hellen Szenen nicht jedes Mal die Augen zusammenkneifen möchte, der wird sich damit gewiss zufriedengeben. Lässt das Bild etwas Dynamik vermissen, kann „HDR+“ im Zusammenspiel mit der „Optimalkontrast“-Funktion wahre Wunder vollbringen (siehe Kasten oben). Ungeachtet der enormen Leuchtkraft kommt ein brillanter Schwarzwert von 0,0034 Candela zustande.

Wie der satte ANSI-Kontrast von 1.716:1 beweist, leistet die Local-Dimming-Schaltung ebenfalls hervorragende Arbeit. Zu Beginn des Kinohits „Gravity“ beispielsweise bringt sie die Sterne buchstäblich zum Strahlen, ohne dass diese im hellen Schein der Erde absaufen. Lob verdient auch die für einen LCD-TV überaus gleichmäßige Ausleuchtung, wobei es in völlig dunklen Bildern zu leichten Wolkeneffekten kommt. Kritischer finden wir allerdings den schmalen Blickwinkel: Die Helligkeit wird aus seitlicher Perspektive nahezu halbiert, der Kontrast nimmt sogar um 57 Prozent ab. Dennoch hat Samsung im Vergleich zum japanischen Konkurrenten die Nase vorn.

Farben verlieren ab etwa 30 Grad sichtbar an Brillanz, liegen bei frontaler Betrachtung aber auf Top-Niveau (Delta-E-Werte unter 1,5). Animations- oder Zeichentrickfilme können mit dem stark erweiterten Farbraum-Preset „Nativ“ aufgepeppt werden; auf den Weißpunkt und die Graustufen wirkt sich das erfreulicherweise nicht aus. Die 24p-Darstellung gelingt dem KS 9590 perfekt. mr/ur/ff

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Samsung_UE65KS9590_Wertung

AuVi_AWARD-Innovation

AuVi_AWARD-Highlight

Stromsparer-2016

Der Testbericht Samsung UE 65 KS 9590 (Gesamtwertung: 88, Preis/UVP: 4500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Pioneer SC-LX79 (Test)

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Aller guten Dinge sind drei. Das dachte sich wohl auch Pioneer und besetzt die LX-Oberklasse seiner AV-Receiver seit mehreren Jahren mit drei Modellen. Nach dem Test des Flaggschiffs SC-LX89 (audiovision 1-2016) und dem Einsteiger SC-LX59 (audiovision 3-2016) war ein Check des Kandidaten zwischen den Stühlen schon obligatorisch. Mit 2.100 Euro kostet der SC-LX79 immerhin 600 Euro weniger als sein großer Bruder, aber auch 400 Euro mehr als der kleinste LX-Receiver. Dabei besitzt das Trio viele Gemeinsamkeiten.

Viel drin, wenig zu meckern

Pioneer_SC-LX79_PCWie seinen Kollegen hat Pioneer auch dem SC-LX79 einen 3D-Ton-Dekoder für Dolby Atmos spendiert; DTS:X kann man voraussichtlich diesen Sommer per Firmware-Update nachrüsten. Auf den Auro-Dekoder verzichten die Japaner, den haben derzeit nur die Spitzenmodelle von Marantz und Denon an Bord.

Das Videoboard samt Scaler ist gerüstet für 4K/60p-Signale und versteht sich neben HDR auch auf den HDCP-2.2-Kopierschutz, Letzterer wird aber nur an drei der insgesamt acht HDMI-Eingänge sowie an den drei Ausgängen akzeptiert. Der SC-LX79 wurde wie der SC-LX89 von den renommierten AIR Studios in London akustisch optimiert und zertifiziert; da muss der kleinere SC-LX59 passen und auch die Phono-Platine haben ihm die größeren Brüder voraus. Der asynchrone USB-D/A-Wandler mit 192 kHz / 32 bit bleibt dem Spitzenmodell SC-LX89 vorbehalten, Gleiches gilt für den 7.1-Mehrkanaleingang sowie den YUV-Videoausgang. Zudem gebührt der klangvoll betitelte „Low Leakage Flux Power Transformer“ (kurz: der störarme Trafo) mit verbesserter Reduzierung von elektromagnetischen Störungen nur dem Klassenkönig.

Die etwas überladene Fernbedienung ist programmierbar, die grauen Tasten fluoreszieren im Dunkeln. Sie sind sinnvoll gruppiert, aber recht klein. Auch stören die lauten Klickgeräusche der mittig platzierten Kreuzwippe.

Die etwas überladene Fernbedienung ist programmierbar, die grauen Tasten fluoreszieren im Dunkeln. Sie sind sinnvoll gruppiert, aber recht klein. Auch stören die lauten Klickgeräusche der mittig platzierten Kreuzwippe.

Optisch gleichen sich die drei Geräte hingegen wie ein Ei dem anderen, was Gutes verheißt, denn an der Verarbeitung mit Vollmetallfront, dicker Klappe und satt drehenden Reglern gibt es im wahrsten Sinne des Wortes nichts zu rütteln. Im Inneren des verwindungssteifen Gehäuses verrichten je zwei ESS SABRE Ultra D/A-Wandler vom Typ ES9016S für jeden der 9.2-Kanäle ihren Dienst; sie sollen für geringe Verzerrungen bei bester Signalwandlung sorgen. Bei der Endstufen-Technik verbaut Pioneer Schaltverstärker (Kasten „Class-D-Endstufen: Kühl und kräftig“) mit speziellen FET-Transistoren, welche dank höherem Wirkungsgrad weniger Abwärme produzieren und energieeffizienter arbeiten als Linear-Endstufen.

Das winzige und je nach Bildinhalt schlecht lesbare Topmenü ist leicht zu übersehen.

Das winzige und je nach Bildinhalt schlecht lesbare Topmenü ist leicht zu übersehen.

Setup: Bei 7.2.4-Layouts werden wahlweise die Back-Rears oder die Frontboxen mit Pre-out-Signalen versorgt.

Setup: Bei 7.2.4-Layouts werden wahlweise die Back-Rears oder die Frontboxen mit Pre-out-Signalen versorgt.

Volles Atmos-Spektakel

Mit der aktuellen Receiver-Generation verbesserte Pioneer auch das Kanal-Processing für 3D-Sound, das jetzt vollwertige Boxen-Setups mit 11.2.-Lautsprechern für Dolby Atmos und DTS:X unterstützt. Mit nur neun inte-grierten Endstufen sind bei 7.2.4- oder 9.2.2-Setups allerdings externe Verstärker nötig. Boxenklemmen findet man dagegen elf Paar an der Zahl, was eine flexible Multiroom-Nutzung ermöglicht. Die komplette Vorverstärker-Sektion inklu-sive zweier Nebenräume umfasst stolze 19 Pre-out-Buchsen (13.2 plus Zone 2 und 3).

Bestens bestückt: Der Pioneer bringt Anschlüsse für fast alle Anwendungen mit, nur auf einen analogen 7.1-Eingang verzichtet der SC-LX79. Von den acht (einer vorn) HDMI-Eingängen akzeptieren nur drei den HDCP-2.2-Kopierschutz. Neu sind die beiden Antennen für Bluetooth und WiFi, die für einen störungsfreien Empfang sorgen sollen.

Bestens bestückt: Der Pioneer bringt Anschlüsse für fast alle Anwendungen mit, nur auf einen analogen 7.1-Eingang verzichtet der SC-LX79. Von den acht (einer vorn)
HDMI-Eingängen akzeptieren nur drei den HDCP-2.2-Kopierschutz. Neu sind die beiden Antennen für Bluetooth und WiFi, die für einen störungsfreien Empfang sorgen sollen.

Im etwas verschachtelten Basismenü erfolgt bei den „Grundeinstellungen“ die Boxenkonfiguration: Höhenboxen für Dolby Atmos können an zahlreichen Positionen platziert werden, Aufsatz-Boxen (Dolby Enabled Speaker) darf man sogar auf die Surround-Back-Boxen setzen, was nicht alle Receiver beherrschen. Bei Einsatz von zwei statt vier Deckenboxen sollte man diese mittig im Raum montieren – Positionen vorn oder hinten an der Decke sieht das Menü des Pioneer nicht vor. Auch 9.2.2-Setups sind möglich, dann mit zusätzlichen Front-Height- und/oder Front-Wide-Boxen zu einem Pärchen Top-Middle- bzw. Dolby-Boxen. 7.2.4-Setups ausschließlich mit Height-Boxen verweigert der Pioneer. Wer nicht das volle Atmos-Setup nutzen möchte, kann freie Endstufen für Bi-Amping oder die Beschallung von zwei weiteren Hörzonen verwenden. Bei der Boxenkonfiguration fallen die Distanz-Einstellungen mit einem Zentimeter vorbildlich aus; die „Precision Distance“-Funktion zur Korrektur von Boxenabständen unter einem Zentimeter bietet nur der SC-LX89. Auch die Lautstärke-Pegel lassen sich mit 0,5 Dezibel optimal justieren, nicht abschalten lässt sich leider der sehr laute Rauschgenerator.

MCACC Pro optimiert nicht nur den Klang durch die Korrektur von Frequenz- und Phasengang jedes Lautsprechers, sondern zeigt mit Hilfe von Grafiken auch, welche Optimierungen angewendet werden.
Die „Nachhall-Anzeige“ zeigt den Aufbau des Schallfeldes eines Kanals in Abhängigkeit von Zeit und Frequenz. An den auseinanderdriftenden Bündeln bzw. der Höhe eines Graphs (Y-Achse) erkennt man, dass die Frequenzen verschieden laut schallen.

Die „Nachhall-Anzeige“ zeigt den Aufbau des Schallfeldes eines Kanals in Abhängigkeit von Zeit und Frequenz. An den auseinanderdriftenden Bündeln bzw. der Höhe eines Graphs (Y-Achse) erkennt man, dass die Frequenzen verschieden laut schallen.

Nach der Korrektur sind die Frequenz-Bündel fast deckungsgleich, die Frequenzen sind gleich laut und kommen gleichzeitig beim Hörer an. Einzig die rote Linie (60 Hertz) schert aus, der Bass startet bedingt durch Raumakustik-Effekte später.

Nach der Korrektur sind die Frequenz-Bündel fast deckungsgleich, die Frequenzen sind gleich laut und kommen gleichzeitig beim Hörer an. Einzig die rote Linie (60 Hertz) schert aus, der Bass startet bedingt durch Raumakustik-Effekte später.

Für einen ausgewogenen Klang müssen alle Frequenzbereiche zeitrichtig (korrekte Phase) beim Hörer ankommen. Vor der Einmessung geben die Frontboxen und der Center den Bereich um 300 Hertz um etwa eine Millisekunde verzögert wieder.

Für einen ausgewogenen Klang müssen alle Frequenzbereiche zeitrichtig (korrekte Phase) beim Hörer ankommen. Vor der Einmessung geben die Frontboxen und der Center den Bereich um 300 Hertz um etwa eine Millisekunde verzögert wieder.

Nach der Korrektur überlappen sich die Graphen innerhalb des gesamten Frequenzbereichs. Es verbleiben nur geringe Welligkeiten im Mittel-/Hochtonbereich, die sich nicht wahrnehmen lassen und daher nicht korrigiert werden müssen.

Nach der Korrektur überlappen sich die Graphen innerhalb des gesamten
Frequenzbereichs. Es verbleiben nur geringe Welligkeiten im Mittel-/Hochtonbereich,
die sich nicht wahrnehmen lassen und daher nicht korrigiert werden müssen.

Einmess-Profi MCACC

Eine Sonderstellung nimmt nach wie vor Pioneers Einmess-System MCACC Pro ein, das mit seiner elaborierten „Full Band Phase Control“-Funktion die Gruppenlaufzeiten aller Lautsprecher korrigiert; „Phase Control+“ soll zudem für stets zeitoptimierte Bässe sorgen. Viele der Korrekturen kann man sich nach der Einmessung auch als Grafik anzeigen lassen (Kasten „Besonderheiten der Einmess-Automatik MCACC Pro“). Das sechsstufige „X-Curve“-Filter senkt auf Wunsch zu schrille Höhen bei Filmton sanft ab.

Pioneer_SC-LX79_Innen

Für die Anpassung an individuelle Hörgewohnheiten stellt der SC-LX79 der Einmess-Automatik einen 9-Band-Equalizer (63 Hz bis 16 Khz) für alle Lautsprecher zur Seite; die Einstellung erfolgt zwangsweise mit Rauschton. Die beiden indivi-duell konfigurierbaren Subwoofer lassen sich per 4-Band-EQ zwischen 31 bis 250 Hertz feintunen.

Pioneer hat sich viel Mühe bei der Handy-Steuerung gegeben, so kann die App „iControl AV5“ erheblich mehr, als nur den AV-Receiver einzuschalten. Mit Hilfe von zwei Dutzend Menü-Seiten lassen sich fast alle Funktionen des SC-LX79 bedienen. Die zum Teil in weit verzweigten Untermenüs versteckten Einstellungen kann man per App schneller erreichen. Mit einer Fingerbewegung lassen sich sämtliche klangrelevanten Einstellungen wie EQ, Phase Control und X-Curve-Filter an- oder abschalten. Ein anderer Bildschirm liefert Details zu den ein- und ausgehenden Video- und Audio­signalen. Mit dem „Push-Player“ kann man Songs, die auf dem Telefon gespeichert sind, über den Receiver wiedergeben, ohne dass man die App verlassen muss. Die Lautstärkeregelung mittels großem Steuerrad lässt sich feinfühliger handhaben als über die Schieberegler anderer Apps. Trotz des großen Funktions­umfangs gelingt die Bedienung fast immer intuitiv.
Die Quellenwahl (links) des Pioneer SC-LX79 kann man auch über die Smartphone App „iControl AV5“ ausführen. Der virtuelle Lautstärkeregler (rechts) lässt sich sehr feinfühlig bedienen.

Die Quellenwahl (links) des Pioneer SC-LX79 kann man auch über die Smartphone App „iControl AV5“ ausführen. Der virtuelle Lautstärkeregler (rechts) lässt sich sehr feinfühlig bedienen.

Optimierungsbedarf sehen wir leider immer noch beim Pop-Up-Schnellmenü, das über die „AUDIO P“-Taste der etwas überladen wirkenden Fernbedienung aufgerufen wird. Dieses geriet nicht nur recht klein und unübersichtlich (siehe Bild Seite 30), sondern aufgrund zahlreicher Abkürzungen teils auch unverständlich (z.B.„S.RTRV“). Das stört umso mehr, als Pioneer hier wertvolle Klangoptimierer versteckt: So findet man dort etwa die Umschaltoption für drei Digitalfilter-Typen (Slow, Sharp und Short) zur subtilen Änderung der Klangausrichtung, die Dynamikreduktion (DRC) fürs Leisehören, Höhen und Bass, die Einstellungen von „Phase Control+“ und des Lip-Synchs zwischen 0 bis 800 Millisekunden sowie den Menüpunkt zum Ein- bzw. Ausschalten der „Full Band Phase Control“.

Video und Multimedia

Videoseitig bietet der Pioneer SC-LX79 das volle Programm seiner Kollegen: Die HDMI-Buchsen sind 4K/60p- und HDR-tauglich nach BT.2020-Norm, die HDCP-2.2-Unterstützung erfahren aber nur drei der acht Eingänge sowie die drei Ausgänge. Dank integriertem Scaler rechnet der Receiver niedriger aufgelöste Signale auf 4K hoch, der Video-Equalizer erlaubt eine umfangreiche Bildkorrektur.

Pioneer setzt als einziger Receiver-Hersteller auf Klasse-D-Verstärkertechnik, die er ab der SC-Reihe einsetzt. Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff und wo liegen die Vor- und Nachteile? Die Grafik zeigt den prinzipiellen Aufbau eines solchen Verstärkers:

Das Audiosignal wird als Erstes dem Hochfrequenz-Modulator (1) zugeführt, der es in eine schnelle Abfolge aus Rechteck-Impulsen umformt. Anschließend verstärken Leistungstransistoren (2) das pulsweitenmodulierte HF-Signal auf die für die Lautsprecher benötigten Spannungen. Ein Tiefpassfilter (3) entfernt das HF-Träger­signal wieder, wodurch das Audiosignal übrig bleibt, mit dem die Lautsprecher (4) gefüttert werden.

Doch warum geht man diesen Umweg und verstärkt das Signal nicht direkt? Durch den Trick nimmt die Verstärkerstufe nur die Zustände „an“ und „aus“ ein – daher bezeichnet man Class-D-Amps auch als Schaltverstärker. Weil der Transistor in den „Aus“-Phasen keinen Strom braucht, fließt fast die gesamte Energie in die Signalverstärkung. Das bedeutet geringen Stromverbrauch, wenig Erwärmung und hohe Leistung.

Dem Effizienzplus stehen Nachteile gegenüber, die Pioneer per Gegenmaßnahmen bekämpft: Durch die schnellen Schaltzeiten entstehen Radiowellen – wäre die Endstufensektion nicht mit einem Metall-Käfig und Filtern versehen, würden die Boxenkabel wie Antennen wirken und Funkstörungen verursachen. Das Filter wiederum kann abhängig von der Boxenimpedanz den Frequenzgang im Hochtonbereich ändern. Hörbar ist das aber normalerweise nicht, zumal man mit den Klangreglern gegensteuern kann. Der gegenüber konventionellen Verstärkern minimal erhöhte Klirrgrad lässt sich ebenfalls messtechnisch nachweisen, aber nicht wirklich hören.

Prinzipschaltbild eines Class-D-Verstärkers mit Modulator (1), Verstärker (2), Filter (3) und Lautsprecher (4).

Prinzipschaltbild eines Class-D-Verstärkers mit Modulator (1), Verstärker (2), Filter (3) und Lautsprecher (4).

Im Vergleich zum Vorgänger SC-LX78 bekam der Neue zwei Antennen spendiert, die einen stabilen Empfang von Bluetooth- und Dualband-WiFi-Signalen (2,4 GHz und 5 GHz) gewährleisten. Zu externen Geräten vernetzt der Receiver via WLAN, HDMI-MHL, HTC Connect, DLNA, AirPlay und Blue-tooth; Musik kann man auch über das kostenlose  vTuner-Webradio hören. Mit Spotify ist ein kostenpflichtiger Streaming-Service an Bord, weitere interessante Dienste wie Juke, Napster oder Deezer fehlen aber. Der Media-Player liest von FAT32-formatierten USB-Stiften auch hochauflösende 5.1-Musik im WAV- und FLAC-Format, DSD-Dateien müssen dagegen in Stereo vorliegen.

Tonqualität Surround

Im Messlabor überraschte der SC-LX79 mit ebenso hohen Leistungswerten wie das Flaggschiff SC-LX89 und distanzierte damit seinen kleinen Bruder SC-LX59 deutlich. Über 1.100 Watt Gesamtpower im 7-Kanalbetrieb bei 4-Ohm-Last sind eine klare Ansage – nur Vor/End-Kombis besitzen noch mehr Leistung. Beim durchschnittlichen Stromverbrauch blieb der SC-LX79 mit hervorragenden 99 Watt knapp unter unserer „Stromsparer“-Grenzschwelle von 100 Watt.

Im Hörtest untermauerte der Pioneer enorme Verstärkerleistung bei Steely Dans „Gaslighting Abbie“, das er quicklebendig, feinauflösend und mit zupackenden Bässen auch ohne angeschlossenen Subwoofer zu Gehör brachte. Die Einmessung meisterte der SC-LX79 zu unserer vollsten Zufriedenheit, die drei automatisch ermittelten Klangkurven stimmten die Boxen tonal gekonnt aufeinander ab, ohne den Sound aufzuhellen – sehr gut. Dolbys Atmos-Trailer „Horizon“ platzierte der Pioneer ungemein großräumig, die „Phase Control+“-Schaltung plus korrigierter Gruppenlaufzeiten verlieh den ohnehin kräftigen Bässen hörbaren Nachdruck, ohne jedoch eingedickt zu wirken.

Bei Stereo-Musik bewies der SC-LX79 sein audiophiles Talent und ließ Michael Jacksons Ballade „Stranger in Moscow“ beinahe sphärisch-räumlich, dabei druckvoll und schön feinauflösend schallen. Wie immer bevorzugten wir bei Pioneer den „Direct“-Modus, der konträr zur „Pure Direct“-Schaltung Klangfilter wie die Gruppenlaufzeit-Korrektur nicht deaktiviert.

Pioneer-SC-LX79-front

Pioneer_SC-LX79_Wertung

AuVi_AWARD-Referenz

Stromsparer-2016

Der Testbericht Pioneer SC-LX79 (Gesamtwertung: 93, Preis/UVP: 2100 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2016 erschienen.

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Peaq PDR 350BT-B (Test)

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Echte Kompaktanlagen, die mit jedem Medium zurechtkommen, sind selten geworden. Im Streaming-Zeitalter muss man mittlerweile fast immer auf einen CD-Player verzichten. Das 3-in-1-Digitalradio PDR 350BT-B von Peaq hat sich hingegen die Bezeichnung „Allrounder“ mehr als verdient. Das Gerät im metallgrauen Vollholzgehäuse empfängt nicht nur UKW-, DAB- und Internet-radio, sondern streamt auch Musik per Bluetooth von Smartphones und Tablets und spielt Songs sogar von CDs und USB-Sticks ab.

Beleuchtetes Display

Ins Internet eingebunden wird die 2,6 Kilo schwere Box mit einer Leistung von 2 x 5 Watt entweder per Ethernetkabel oder via WLAN. Das beleuchtete Display hilft bei der simplen Einrichtung. Hier werden unter anderem Stationsnamen, Interpreten und Titel angezeigt. Der kleine Signalgeber ist mit 45 recht schwammigen Tasten etwas überladen. Volle Punktzahl gibt es für den Funktionsumfang und die Ausstattung: Mit Uhr, Wecker, Snooze-Funktion, Sleep-Timer, fünf Equalizern, Zufallswiedergabe und Aux-In-Anschluss steht alles bereit, was man sich für eine Anlage dieser Preisklasse wünscht. Praktisch: Die USB-Buchse dient auch zum Auf-laden von Smartphone und Co. und spielt die Datei-formate MP3, Real Audio, WMA und AAC.

Klanglich beschert das PDR 350BT-B ordentlichen Stereosound für Küche, Kinderzimmer oder Arbeitsplatz; Bässe und Höhen sind erwartungsgemäß sind sonderlich ausgebildet. Rock, Pop und Schlager sind kein Problem – bei klassischen Kompositionen mit orchestraler Vielfalt stößt das Peaq jedoch an seine Leistungsgrenzen. Egal welches Genre und welches Land – die komfortablen Filterfunktionen erlauben es, weltweite Internet-radiostationen schnell zu durchforsten. jw

Das Peaq PDR 350BT-B hat neben einem Digitalradiotuner auch einen CD-Player an Bord. Die Steuerung erfolgt über Tasten am Holzgehäuse oder über die Fernbedienung. Ins Internet eingebunden wird der Allrounder per WLAN oder über ein Netzwerkkabel. Zudem wird Bluetooth-Streaming unterstützt.

Das Peaq PDR 350BT-B hat neben einem Digitalradiotuner auch einen CD-Player an Bord. Die Steuerung erfolgt über Tasten am Holzgehäuse oder über die Fernbedienung. Ins Internet eingebunden wird der Allrounder per WLAN oder über ein Netzwerkkabel. Zudem wird Bluetooth-Streaming unterstützt.

Peaq-PDR_Wertung

AuVi_AWARD-Preistipp

Der Testbericht Peaq PDR 350BT-B (Gesamtwertung: gut, Preis/UVP: 200 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2016 erschienen.

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Sonos Play:3 (Test)

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Er kommt dezent daher, setzt ausschließlich auf Streaming und spielt wie ein ganz Großer: Der Play:3 von Sonos ist das beste Beispiel dafür, dass die Zeiten wuchtiger Boxen für anspruchsvolle musikalische Beschallung in den eigenen vier Wänden endgültig vorbei sind. Mit seinen kompakten Abmaßen von 13,2 x 26,8 x 16 Zentimetern passt der 2,6 Kilogramm schwere Lautsprecher problemlos in jedes Bücherregal, wahlweise auch hochkant. Das rückseitige Schraubgewinde ermöglicht eine komfortable Wandbefestigung, entsprechende Halterungen bietet der Zubehörhandel an.

Die Inbetriebnahme und spätere Nutzung des Play:3 erfordert eine Netzwerkverbindung, wahlweise per Ethernetkabel oder WLAN. Das Schöne: Wer ein drahtloses Netzwerk zur Verfügung hat, kann auf das vorübergehende Einstöpseln einer Strippe verzichten. Die kostenlose Sonos-App für iOS- und Android-Geräte – ohne sie geht gar nichts – findet die Box alleine. Lediglich das WLAN-Passwort eingeben, eine Tastenkombination am Gehäuse drücken, fertig! Schon stehen neben der eigenen Musiksammlung – auch von bis zu 16 PCs, Macs oder Netzwerkspeichern – zahlreiche Musikdienste wie Spotify, 22tracks, 7digital, Amazon Music, Aldi life Musik, Apple Music, Deezer oder Google Play Music zur Verfügung, die mit entsprechendem Konto in die App eingebunden werden.

Warm, voluminös, druckvoll

Man hört auf Anhieb, dass es sich beim Play:3 um einen „richtigen“ Lautsprecher mit Hochtöner, zwei Mitteltönern und zusätzlichem Bassstrahler handelt, in dem ein Verstärker der Klasse D zum Einsatz kommt. Musik jedweder Couleur wirkt nicht nur ungemein präsent und voluminös, sondern auch klar, in den Höhen akzentuiert und auf einem soliden Bass fundierend. Das Klangbild der Sonos-Box ist angenehm warm und druckvoll. Optional lassen sich zwei Play:3 als linker und rechter Lautsprecher für noch ausgeprägteren Stereoklang einsetzen, das ist ob der Performance einer einzigen Box allerdings nicht unbedingt nötig. Sinnvoller ist es, mehrere Play:3 auf unterschiedliche Räume zu verteilen: Über die Sonos-App lassen sich zusätzliche Lautsprecher einfach hinzufügen und zu einem Multiroom-System ausbauen. Bass, Höhen und die Balance können ebenso über die Anwendung angepasst werden. jw

 Außer einer Netzwerk- buchse hat der Play:3 keine Anschlüsse. Zum Streamen wird aber auch nicht mehr benötigt. Die Gehäuseober­seite zieren zwei Tasten und eine Statusleuchte.


Außer einer Netzwerkbuchse hat der Play:3 keine Anschlüsse. Zum Streamen wird aber auch nicht mehr benötigt. Die Gehäuseober­seite zieren zwei Tasten und eine Statusleuchte.

Sonos-Play3_Wertung

AuVi_AWARD-Highlight

Der Testbericht Sonos Play:3 (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 350 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2016 erschienen.

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Onkyo TX-NR656 (Test)

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Wenn es um technische Innovationen geht, spielt Onkyo stets vorne mit. Auch die 2016er-Receiver-Generation zeigt sich in Sachen Zukunftssicherheit auf dem neuesten Stand, gibt sich damit aber nicht zufrieden. Neben der Integration von Dolby Atmos und DTS:X (nach einem Update) verbesserten die Japaner beim TX-NR656 auch die Einmess-Automatik AccuEQ, machten das Videoboard fit für HDR-Inhalte und stellten die Weichen für das neue Drahtlos-Multiroom-System „FireConnect“, das mit einem künftigen Firmware-Update integriert wird. Und das alles bekommt man für gerade mal 650 Euro.

Ausstattung und Technik

Auch das Aussehen des in Schwarz oder Silber erhältlichen Receivers hat sich im Vergleich zum Vorgänger TX-NR646 (Test in 8-2015) verändert und gleicht sich in Teilen den größeren TX-RZ-Modellen (Test in 7-2016 und auf Seite 41) an. So dürften aufmerksamen Lesern der XXL-Lautstärkeregler genauso bekannt vorkommen wie die links unten positionierten Drehregler für „Tone“ und den „Listening Mode“. Reine Zierde ist dagegen die geschwungene Wölbung an der Unterseite. Komplett neu konstruierten die Onkyo-Ingenieure die kompaktere und für unseren Geschmack übersicht-lichere Fernbedienung: Ein Ziffernblock fehlt zwar, dafür sind die großen Volume-Tasten frei positioniert und auch ohne Sichtkontakt leicht zu finden. Ein Update erfuhr auch das Bildschirmmenü, das mit neuen Grafiken und Hintergrundbildern aufgehübscht wurde.

Komplett überarbeitet: Die handliche und übersichtliche Fernbedienung des TX-NR656 wurde neu gestaltet und verzichtet unter anderem auf einen Ziffernblock. Dafür sind die Volume-Tasten frei positioniert. Die vier Menü-Tasten um die Kreuzwippe herum könnten etwas größer sein.

Komplett überarbeitet: Die handliche und übersichtliche Fernbedienung des TX-NR656 wurde neu gestaltet und verzichtet unter anderem auf einen Ziffernblock. Dafür sind die Volume-Tasten frei positioniert. Die vier Menü-Tasten um die Kreuzwippe herum könnten etwas größer sein.

Der TX-NR656 kommt als 7.2-Receiver daher, es lassen sich maximal 7.2- bzw. 5.2.2-Layouts mit zwei Deckenboxen für 3D-Ton verwirklichen; aufgrund fehlender Pre-outs bleibt Mehrkanal-Sound auf neun Kanäle beschränkt. Freie Endstufen können für Zonen-Lautsprecher oder das Bi-Amping verwendet werden. Dem Rotstift fiel, verglichen mit dem Vorgängermodell, ein FBAS-Eingang sowie die Remote-Control-Buchse zum Opfer; einer der ehemals sieben Cinch-Eingänge wanderte in Form einer 3,5-mm-Klinke auf die Front. 

Boxen-Layout: Es sind 7.2- bzw. 5.2.2-Setups möglich, Dolby Speaker kann man vorn oder hinten platzieren.

Boxen-Layout: Es sind 7.2- bzw. 5.2.2-Setups möglich, Dolby Speaker kann man vorn oder hinten platzieren.

Der manuelle Equalizer besitzt 15 Bänder, von denen sich aber nur neun gleichzeitig aktivieren lassen.

Der manuelle Equalizer besitzt 15 Bänder, von denen sich aber nur neun gleichzeitig aktivieren lassen.

Onkyos Einmess-Automatik AccuEQ beschränkt sich immer noch auf einen Messpunkt und liefert auch nur eine entzerrte EQ-Zielkurve. Neu ist dafür die „Accu-Reflex“-Phasenkalibrierung für  Aufsatz-boxen (siehe Kasten „Eine Frage der Phase“). Mit dem zusätzlich zur Einmessung aktivierbaren Equalizer kann man den Klang feintunen, von den 15 Bändern (25 Hz bis 16 Khz) lassen sich neun gleichzeitig aktivieren – beim TX-NR646 waren es nur fünf. Eine Seltenheit ist der 5-Band-Grafik-EQ für den Subwoofer, die individuelle Konfiguration beider anschließbarer Krawallmacher ist aber nicht möglich. Die „Phase Matching Bass“-Funktion des Vorgängers konnten wir nicht auffinden – kein Beinbruch, dickte diese den Klang für unseren Geschmack doch ein.

Bei der Boxenkonfiguration fallen uns die 3-Zentimeter-Schritte als Distanzwerte sowie die 1-dB-Schritte bei der Pegeljustage zu groß aus – optimal wären 1 Zentimeter bzw. 0,5 Dezibel.

Video und Multimedia

Das Videoboard des TX-NR656 verarbeitet 4K/60p-Signale samt 4:4:4-Farbabtastung und HDR, den HDCP-2.2-Kopierschutz akzeptieren aber nur drei der acht HDMI-Eingänge. Der Video-Scaler rechnet lediglich 1080p-Videos auf 4K-Auflösung hoch, eingehende analoge FBAS- und YPbPr-576i-Signale werden in ein HDMI-Signal gleicher Auflösung konvertiert. Die Feinzeichnung von auf 4K-skalierten Blu-ray-Bildern lässt sich mit der dreistufigen „Super Auflösung“ etwas aufpäppeln. Das automatisch und manuell einstellbare Lip-Sync-Delay verfügt über einen großen Regelbereich, der sich von -100 bis +500 Millisekunden erstreckt.

Auf Multimedia-Seite steht neben dem kostenlosen Webradio TuneIn der kostenpflichtige Streaming-Service Spotify zur Verfügung; ein Firmware-Update soll zusätzlich die Dienste Tidal, Deezer und Google Cast bereitstellen. Ebenfalls per Software-Update möchte Onkyo die neue „FireConnect“-Funktion integrieren, welche das Streaming beliebiger Digital- und Analogquellen auf „FireConnect“-kompatible Drahtlos-Lautsprecher ermöglicht. Kontakt zu Musik nimmt der Receiver über AirPlay, Bluetooth und DLNA-Client auf, der Mediaplayer akzeptiert auch Hi-Res-Dateien mit 192 Khz / 24 Bit sowie DSD-Dateien bis 5,6 MHz. Für die D/A-Wandlung ist ein AK4458-Chip von Asahi Kasei zuständig.

Tonqualität Surround

Im Messlabor lieferte der TX-NR656 wie sein Vorgänger solide Leistungen, mit mindestens 74 Watt pro Kanal bei sieben voll ausgelasteten Endstufen und einer Gesamt-Power von knapp 570 Watt (4 Ohm) beschallt der Receiver auch große Heimkinos. Im Standby bei aktivierter HDMI-Durchleitung verbraucht der Onkyo 3,9 Watt – nicht schlecht, sein Vorgänger begnügte sich allerdings mit 2,1 Watt.

Das Einmess-System AccuEQ wird über die „Quick Menü“-Taste der Fernbedienung an- und abgeschaltet.

Das Einmess-System AccuEQ wird über die „Quick Menü“-Taste der Fernbedienung an- und abgeschaltet.

Waren die ersten Gehversuche Onkyos mit ihrem eigenen Raum-Einmess-System „AccuEQ“ noch durchwachsen, so haben die Japaner über die Gerätegenerationen hinweg Stück für Stück nachgebessert und um sinnvolle Funktionen erweitert. Erstmals in einem Onkyo-Receiver kommt nun als Ergänzung zu „AccuEQ“ die brandneue „Accu-Reflex“-Technologie zum Einsatz, welche die Phase von Aufsatzboxen für Dolby Atmos an die restlichen Lautsprecher angleicht und so für eine nahtlose Klangharmonie sorgen soll. Das zeitgleiche Auftreffen aller Tonsignale erhöht die Durchhörbarkeit und Präzision. Hierfür muss man manuell – die Einmess-Automatik ermittelt den Wert nicht automatisch – im Untermenü „Dolby Enabled Speaker“ die Distanz der Top-Firing-Module zur Decke angeben und die „Accu-Reflex“-Funktion aktivieren.
Onkyo-TX-NR656_accureflex

Für homogeneren Klang passt „Accu-Reflex“ die Phase von Aufsatzboxen den restlichen Lautsprechern an.

Auch der TX-NR656 legte im Hörtest mit dem für Onkyo typischen vollmundigen und kräftigen Klangcharakter los, der trotz fein aufgelösten Details auch bei gehobenen Pegeln nicht unangenehm aneckt – Steely Dans „Janie Runaway“ im Mehrkanalmix spielte musikalisch, lebendig und mit der nötigen Portion Druck. Die Einmess-Automatik setzte die Crossover-Frequenz unseres halbgroßen Centers auf etwas zu hohe 100 Hertz, errechnete ansonsten aber stimmige Werte, was in der Vergangenheit nicht immer der Fall war. Die automatisch ermittelte Klangkurve, wahlweise mit oder ohne Frontboxen, brachte etwas mehr Klarheit und Höhe – ohne negative Begleiterscheinungen. Beim Movie-Soundcheck musste der dritte „Tribute von Panem“-Film „Mockingjay Teil 1“ ran, wo die Bombardierung (80:18) mit Atmos-Ton unseren Hörraum erschütterte – hier trug der Bass für unseren Geschmack dann doch etwas dick auf. Die überzeugende Räumlichkeit und üppige Dynamik sorgten für ein authentisches Klangszenario mit hohem Spaßpotenzial.

Gut bestückt für ein Einsteigermodell: Drei der insgesamt acht (einer vorn) HDMI-2.0-Eingänge verstehen den HDCP-2.2-Kopierschutz. Zu sechs analogen Cinch-Buchsen gesellt sich ein Phono-Eingang für den Schallplattenspieler. Die beiden Antennen sollen besten Bluetooth- und WLAN-Empfang garantieren.

Gut bestückt für ein Einsteigermodell: Drei der insgesamt acht (einer vorn) HDMI-2.0-Eingänge verstehen den HDCP-2.2-Kopierschutz. Zu sechs analogen Cinch-Buchsen gesellt sich ein Phono-Eingang für den Schallplattenspieler. Die beiden Antennen sollen besten Bluetooth- und WLAN-Empfang garantieren.

Tonqualität Stereo

Auch bei Zweikanal-Wiedergabe konnte der Onkyo mit seinem kraftvollen und agilen Sound punkten: Kari Bremnes verströmte auf ihrer audiophilen CD „Over En By“ viel Schmelz und Instrumente standen greifbar im Hörraum. Die „Music Optimizer“-Schaltung für komprimierte Kost – wie per Bluetooth zugespielter YouTube-Clips – lässt den Klang ähnlich einer Loudness-Funktion etwas voller, dynamischer und klarer schallen, säubert diesen aber nicht von digitalen Störgeräuschen.

650 Euro: Der in Silber und Schwarz erhältliche Onkyo decodiert Dolby Atmos und per Firmware-Update im Sommer auch DTS:X. Die Front besteht aus Kunststoff, Optik und Anfassgefühl vermitteln trotzdem einen guten Eindruck.

650 Euro: Der in Silber und Schwarz erhältliche Onkyo decodiert Dolby Atmos und per Firmware-Update im Sommer auch DTS:X. Die Front besteht aus Kunststoff, Optik und Anfassgefühl vermitteln trotzdem einen guten Eindruck.

Onkyo_TX-NR656_Wertung

Der Testbericht Onkyo TX-NR656 (Gesamtwertung: 76, Preis/UVP: 650 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2016 erschienen.

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Yamaha RX-V681 (Test)

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Welche freudige Überraschung: Konträr zu seinen Mitstreitern dekodierte der Yamaha RX-V681 DTS:X-Tonsignale bereits ab Werk – und nicht erst nach einem Firmware-Update irgendwann in der Zukunft. Das verdient schon mal Lob. Erstmals integrierte Yamaha zudem Dolby Atmos in einen AV-Receiver seiner RX-V-Klasse, was wir ebenfalls begrüßen. Den Auro-3D-Dekoder verbauen die Japaner hingegen nicht mal in ihren Top-Modellen. Derzeit bieten nur Denon und Marantz das Konkurrenzformat über ein kostenpflichtiges Upgrade an.

Ausstattung und Technik

Yamaha_RX-V681_PCBei den Anschlüssen und am Design des in Schwarz und Titanfarben erhältlichen RX-V681 hat sich im Vergleich zum Vorgänger RX-V679 (ein Modell RX-V680 gibt es nicht) dagegen kaum etwas verändert. Allerdings dürfen sich Vinyl-Hörer über den neu hinzugekommenen Phono-Eingang freuen. Gespart wurde leider an robusten Schraubterminals für die beiden Höhenboxen, stattdessen muss man mit kleinen Klemmen vorliebnehmen. Dank neun Paar Lautsprecher-Terminals kann man zu einem Paar Höhen- auch zwei Back-Rear-Boxen verkabeln, aufgrund nur sieben verbauter Endstufen sind jedoch je nach aktiviertem Klangprogramm nur zwei der vier Zusatzboxen aktiv. Wer sich auf ein 5.1-Set-up beschränkt, kann die verbliebenen Endstufen auch für die Beschallung eines zweiten Hörraums verwenden; alternativ stehen Pre-outs bereit. Zudem ist im Fünf-Kanal-Betrieb das Bi-Amping der Hauptlautsprecher möglich.

Alte Bekannte: Die dicht besiedelte Fernbedienung des RX-V681 kam schon beim Vorgänger zum Einsatz. Während die großen Volume-Tasten auch im Dunkeln zielsicher zu treffen sind, dürften die Tasten unten (darunter leider auch jene zur Dekoder-Auswahl) für viele zu klein sein.

Alte Bekannte: Die dicht besiedelte Fernbedienung des RX-V681 kam schon beim Vorgänger zum Einsatz. Während die großen Volume-Tasten auch im Dunkeln zielsicher zu treffen sind, dürften die Tasten unten (darunter leider auch jene zur Dekoder-Auswahl) für viele zu klein sein.

Die Konfiguration der Lautsprecher gelingt einfach, aber nicht perfekt: So lassen sich etwa die Höhen-boxen nur vorne, nicht aber mittig oder hinten definieren. Verbesserungspotenzial sehen wir auch bei der Lausprecher-Konfiguration mit ihren zu groben Distanzschritten von fünf Zentimetern (ein Zentimeter wären optimal). Positiv: Bot der Vorläufer nur eine zentral verwaltete Crossover-Frequenz, so kann man beim RX-V681 für jede Box einzeln die Trennfrequenz von 40 bis 200 Hertz einstellen. Gleichfalls neu: Der semiparametrische und zusätzlich zur Einmessung aktivierbare Equalizer greift jetzt auch beim Subwoofer, womit sich fast alle Lautsprecher in Frequenz, Pegel und Güte auf die Raumakustik bzw. den persönlichen Geschmack trimmen lassen – ,fast‘, weil trotz zwei Subwoofer-Pre-outs im Menü nur ein Krawallmacher regelbar ist, beide Ausgangsbuchsen erhalten also dasselbe Signal.

Der RX-V681 informiert gewissenhaft über eingehende (DTS:X 7.1.4) und ausgehende (5.1.2) Tonsignale.

Der RX-V681 informiert gewissenhaft über eingehende (DTS:X 7.1.4) und ausgehende (5.1.2) Tonsignale.

Der semiparametrische Equalizer regelt mit vier Bändern ab 15,6 Hertz nun auch den Subwoofer.

Der semiparametrische Equalizer regelt mit vier Bändern ab 15,6 Hertz nun auch den Subwoofer.

Yamahas Einmess-System YPAO R.S.C. arbeitet zuverlässig, unterstützt aber nur einen Messpunkt und auch die Winkel- bzw. Höhenmessung bleibt größeren Modellen vorbehalten. Zur Genüge vorhanden – 16 an der Zahl – sind dagegen Yamahas „Cinema DSP“-Raumklangprogramme für Film, Musik und Gaming, die sich in diversen Parametern wie Raumgröße, Nachhall und DSP-Pegel individuell anpassen lassen und sogar auf die Höhenlautsprecher wirken. Zur Cinema-DSP-Technologie gehört auch das Hören mit Surround- und Klangprogrammen via Kopfhörer, was Yamaha „Silent Cinema“ nennt. Neben den 3D-Upmixern Dolby Surround und DTS Neural:X, dagegen ist lobenswerterweise auch der 2D-Mixer DTS Neo:6 an Bord; die Dolby-Alternative  ProLogic IIx fehlt leider.

Video und Multimedia

Das Videoboard versteht 4K/60p-Signale samt High Dynamic Range (HDR) und leitet den erweiterten Farbraum BT.2020 durch. Zudem skaliert der AV-Receiver SD-/HD-Material auf 4K-Auflösung. Den für die UHD-Blu-ray wichtigen Kopierschutz HDCP 2.2 akzeptieren aber nur drei der sechs Eingänge sowie der HDMI-Ausgang. Auf einen Video-Equalizer muss man verzichten.

Auch wenn Dolby und DTS Konkurrenten sind, verhalten sich die Dekoder der Rivalen im Yamaha RX-V681 äußerst kollegial: So lassen sich sowohl reguläre DTS- als auch DTS:X-Tonsignale mit Dolbys Surround-Upmixer abspielen, umgekehrt können auch Dolby-Digital- und Dolby-Atmos-Quellen via DTS-Neural:X-Upmixer wiedergegeben werden. Ferner kann man zu jeder Signalquelle optional den DTS-Neo:6-Dekoder aktivieren.

Das Boxen-Setup des Yamaha RX-V681 unterstützt aufgrund seiner sieben Endstufen allerdings nur zwei Höhenboxen, die wahlweise als Front-Height („Höhe Front“), vordere Deckenlautsprecher („Lichte Höhe“) oder als Aufsatzboxen („Dolby Enabled SP“) für die Hauptlautsprecher definiert werden können; Pre-outs für größere Setups (5.1.4 bis 7.1.4) fehlen.

Der HD-Kern von DTS:X-Signalen kann auch via Dolby-Surround-Upmixer wiedergegeben werden.

Der HD-Kern von DTS:X-Signalen kann auch via Dolby-Surround-Upmixer wiedergegeben werden.

Umgekehrt gilt dasselbe: Den TrueHD-Kern von Atmos-Ton akzeptiert der DTS-Neural:X-Upmixer.

Umgekehrt gilt dasselbe: Den TrueHD-Kern von Atmos-Ton akzeptiert der DTS-Neural:X-Upmixer.

3D-Ton: Höhenboxen können als Höhe-Front sowie vordere Decken- oder Aufsatzboxen definiert werden.

3D-Ton: Höhenboxen können als Höhe-Front sowie vordere Decken- oder Aufsatzboxen definiert werden.

Auf Multimedia-Seite punktet der RX-V681 mit Yamahas vielseitigem Multiroom-System „Music-Cast“. Darüber hinaus findet man ein gelungenes Web-Radio sowie die Streaming-Dienste „Juke“, „Napster“ und „Spotify“. Musik findet ihren Weg auch über Bluetooth, AirPlay, DLNA, WiFi-Direct und iPod-Direktanschluss in den Receiver, der Media-player akzeptiert über USB neben den gängigen Formaten auch hochauflösende Dateien wie FLAC, WAV, AIFF und DSD (5.6MHz), er verweigert allerdings Mehrkanal-Musik. Die Bedienung kann alternativ auch über Yamahas „AV Controller“- sowie die „MusicCast“-App erfolgen.

Ordentlich bestückt: Sechs (einer vorn) HDMI-Eingänge und ein Ausgang sind für normale Heimkinos mehr als ausreichend, HDCP 2.2 akzeptieren aber nur drei Eingänge. Neben vier Digitaleingängen sowie vier Paar analogen Cinch-Buchsen gibt es auch einen Phono-Eingang. Suboptimal: nur kleine Klemmterminals für die beiden Höhenboxen.

Ordentlich bestückt: Sechs (einer vorn) HDMI-Eingänge und ein Ausgang sind für normale Heimkinos mehr als ausreichend, HDCP 2.2 akzeptieren aber nur drei Eingänge. Neben vier Digitaleingängen sowie vier Paar analogen Cinch-Buchsen gibt es auch einen Phono-Eingang. Suboptimal: nur kleine Klemmterminals für die beiden Höhenboxen.

Tonqualität

Bei der Leistungsmessung überraschte der RX-V681 mit viel Power und distanzierte sich deutlich von seinem Vorgänger RX-V679: So kletterte im 5.1-Betrieb und an 6-Ohm-Last die Leistung von mageren 47 auf hohe 104 Watt, an 4 Ohm von 68 auf gute 81 Watt. Im 7.1-Test legte der Yamaha von 42 auf 79 Watt (6 Ohm) sowie von 58 auf 82 Watt (4 Ohm) zu. Entsprechend fällt die Punktzahl deutlich höher aus als beim Vorgänger.

Zu Beginn unseres Hörtests rotierte einmal mehr Steely Dans erstklassiger Mehrkanalmix von „Two Against Nature“ im Player, den der Yamaha auch ohne Subwoofer druckvoll und in den Höhen feinauflösend zu Gehör brachte. Die Einmessung erkannte unsere kleinen Surround–Boxen fälschlicherweise als „Groß“, lieferte sonst aber plausible Werte. Die automatisch ermittelte EQ-Kurve „Natürlich“ hob die Höhen für mehr Durchzeichnung etwas an, klang aber auch bei hohen Pegeln nicht unangenehm – entgegen der „Linear“-Kurve, die es beim Hochton übertrieb. Die Wassertank-Szene aus „Divergent“ von der DTS-Demo-Disc 2015 spielte dank DTS:X-Ton enorm räumlich und ließ die Wasser-massen von allen Seiten blubbern.

Im Stereo-Betrieb behielt der RX-V681 sein Temperament bei und klang straff, präzise, druckvoll und musikalisch. Der „Enhancer“ hebt ähnlich einer Loudness-Funktion Bässe und Höhen an, was besonders dynamikreduzierter Musik zugute kommt und sie lebendiger klingen lässt.   

650 Euro: Der in Schwarz und Titanfarben erhältliche Yamaha RX-V681 decodiert Dolby Atmos- sowie DTS:X-Tonsignale bei Auslieferung. Die Front besteht aus Kunststoff, die vordere HDMI- und USB-Buchse sind praktisch.

650 Euro: Der in Schwarz und Titanfarben erhältliche Yamaha RX-V681 decodiert Dolby Atmos- sowie DTS:X-Tonsignale bei Auslieferung. Die Front besteht aus Kunststoff, die vordere HDMI- und USB-Buchse sind praktisch.

 Yamaha_RX-V681_Wertung

AuVi_AWARD-Testsieger

Der Testbericht Yamaha RX-V681 (Gesamtwertung: 78, Preis/UVP: 650 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2016 erschienen.

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Optoma NuForce HEM4 (Test)

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Musik unterwegs per In-Ear-Kopfhörer – mit dem neuen Nuforce HEM4 von Optoma ist das alles andere als eine Notlösung. Denn die mit 5 Gramm extrem leichten Ohrstöpsel erlauben High-Resolution-Wiedergabe und bieten einen extrem breiten Frequenzgang bis 40.000 Hertz.

Austauschbare Kabel

Optoma vertraut pro Ohrhörer auf zwei Treiber. Vibrationsfreier Lexan soll Ohrermüdungen vorbeugen. Zur umfangreichen Ausstattung gehören zwei jeweils 1,38 Meter lange austauschbare Kabel. Eins ist mit einer Fernbedienung und Mikrofon ausgestattet, das andere verfügt für optimale Audio-Ergebnisse über 2-Pin-Stecker aus Silber und Kupfer. Neben fünf Silikon- gehören auch zwei sogenannte Comply-Schaumstoff-Ohrpolster zum Liefer-umfang, die sich aufgrund ihres sehr weichen Materials optimal dem Ohr anpassen und nach außen hin perfekt dämmen. Zusätzlich zur kleinen Tragetasche kann das komplette Equipment in einer durchsichtigen Kunststoffbox transportiert werden, die zudem wasserfest ist.

Messerscharfe Trennung

Hochauflösende Musikdateien spielen die blauen Optoma-In-Ears mit erstaunlicher Präzision. Mozarts Violinkonzert mit 24 Bit und 192 Kilohertz, eigentlich eher etwas für ausgewachsene Over-Ear-Kopfhörer, ertönt mit schöner Räumlichkeit und verblüffend sauberer Trennschärfe. Die Instrumente klingen messerscharf, selbst hektische Sequenzen verwischen nicht und bleiben stets souverän. Von Vibrationen ist hier nichts zu spüren. Speziell bei hohen Tönen spielen die NuForce ihre Stärke aus, Bässe könnten hingegen ein wenig ausgeprägter sein, was bei Kopfhörern dieser Größenordnung allerdings bauartbedingt schwierig ist. jw

HEM4-100-4

Mit gerade mal 5 Gramm sind die In-Ears des neuen HEM4-Kopfhörers von Optoma ein absolutes Fliegengewicht. Dem Set liegen sieben Ohrpolster bei.

Optima_NuForceHEM4_Wertung

Der Testbericht Optoma NuForce HEM4 (Gesamtwertung: gut, Preis/UVP: 350 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2016 erschienen.

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Philips Fidelio E6 (Test)

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Es gibt Lautsprecher, da ist es Liebe auf den ersten Blick – wie beim Boxen-Set Fidelio E6 von Philips. Das überzeugt klanglich und konzeptionell. Der Clou: Zwei Handgriffe genügen, um die Lautsprecherkonfiguration von Stereo auf Surround umzustellen. Die beiden Hauptlautsprecher verfügen nämlich über zusätzliche akkubetriebene Surround-Boxen, die sich abnehmen und im hinteren Teil des Raumes platzieren lassen.

Flexibel von 2.1- auf 5.1-Sound

Herzstück des Systems ist der rechte Frontspeaker, der über ein vier Meter langes Kabel mit seinem linken Pendant verbunden wird. Auf der Rückseite befinden sich zwei HDMI-Eingänge und ein HDMI-Ausgang mit Audio Return Channel (ARC), ein koaxialer wie ein optischer Digitaleingang, Mini-klinke sowie eine Netzwerkbuchse. Alle anderen Lautsprecher sowie der Subwoofer mit einer Ausgangsleistung von 90 Watt werden per Funk angesteuert. Die kabellosen Satellitenlautsprecher laden automatisch, sobald sie auf den Frontboxen stehen. Ein optischer Hingucker sind ihre Lederriemen zum Transport. Wenn die Satelliten angehoben werden, schaltet das System von 2.1- auf 5.1-Sound um – zur Verfügung stehen jetzt auch ein Center-Kanal, zwei Surround-Kanäle und der Subwoofer, zudem wird Dolby Digital Pro Logic 2 unterstützt. Ein Druck auf die übersichtliche Fernbedienung, und schon werden die Lautsprecher über ein Tonsignal geortet und räumlich kalibriert.

Besonders problemlos gelingt die Einrichtung der Boxen mit Hilfe der kostenlosen HCWeSet Manager-App für iOS und Android. Von hier aus hat man zum Streamen direkten Zugriff auf die Musikdienste Spotify, Google Play, Deezer und TuneIn Radio. NFC gestattet die schnelle Bluetooth-Kopplung. Zum mobilen Musikhören im Garten können die Surround-Boxen einzeln oder paarweise bespielt werden. Klanglich liefert das Set im Maximalverbund einen raumfüllenden und ausgewogenen Sound mit kräftigem Bass und guter Sprachverständlichkeit. Details arbeiten die Fidelio-Boxen präzise heraus, auch bei hohen Lautstärken bleiben sie souverän. Für 900 Euro ein empfehlenswertes Paket für TV- und Musikliebhaber. jw

Leder, Holzapplikationen und Metall verpassen den Philips-Boxen  Fidelio E6 ein  schickes Äußeres.  Die Frontspeaker sind  mit Stoff bezogen.

Leder, Holzapplikationen und Metall verpassen den Philips-Boxen Fidelio E6 ein schickes Äußeres.
Die Frontspeaker sind mit Stoff bezogen.

Philips_FidelioE6_Wertung

Der Testbericht Philips Fidelio E6 (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 900 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2016 erschienen.

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Denon AVR-X2300W (Test)

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Stünde unten rechts nicht die Modellnummer X2300W, könnte man den Neuling von Denon glatt mit seinem Vorgänger verwechseln. Auch unter der Haube haben die Japaner nur mit Bedacht Hand angelegt, was nicht verwundert, denn der X2200W (Test in 3-2016) ließ in seiner Preisklasse nur wenig Raum für Verbesserung. Mit dem frischgebackenen Nachfolger bekommt der Heimkino-Freund für 700 Euro ein dickes Multimedia-Paket, volle 4K-Videokompatibilität sowie Höhensound in Form von Atmos und DTS:X – der Dolby-Rivale wird allerdings erst per Firmware-Update im Laufe des Jahres nachgereicht.

Ausstattung und Technik

Denon_AVR-X2300W_PCNeben DTS:X verspricht das Update auch die Dekoder-Kompatibilität zu verbessern. Dann soll Dolbys Surround-Mixer auch DTS-Signale akzeptieren und Dolby-Ton über den Neural:X-Upmixer von DTS tönen. Bis dato ist dies bei Denon-Receivern nicht möglich, während einige Mitbewerber das sogenannte Cross-Format-Upmixing bereits beherrschen. Bis zum Update ist es übrigens auch nicht möglich, DTS-2.0-Signale auf 5.1- bzw. 7.1-Mehrkanalton, Filmgerecht aufzublasen, da Denon dem X2300W keinen DTS Neo:6-Mixer spendierte. Die vorhandenen, doch meist für Musik ausgelegten Hallprogramme sind hierfür eher ungeeignet. Im Zweifelsfall lässt man den Blu-ray-Player die DTS-2.0-Spur in PCM wandeln. Das dritte Höhentonformat Auro 3D offerieren die Japaner nach wie vor nur für ihre drei Top-Modelle.

Gelungen: Denons Fernbedienung ist klar strukturiert, sinnvoll untergliedert und liegt gut in der Hand. Eine Beleuchtung wäre noch wünschenswert.

Gelungen: Denons Fernbedienung ist klar strukturiert, sinnvoll untergliedert und liegt gut in der Hand. Eine Beleuchtung wäre noch wünschenswert.

Blickt man auf die Geräterückseite, fällt im Vergleich zum X2200W etwas überraschend der Zuwachs an analogen Videobuchsen auf. Zu den beiden FBAS-Eingängen gesellt sich nun ein Monitor-out sowie zusätzliche YUV-Anschlüsse. Auf einen koaxialen Digitaltoneingang muss man aber verzichten, dafür gibt es zwei Toslink-Buchsen. Ansonsten ist man mit acht
HDMI-Ein- und zwei HDMI-Ausgängen sowie vier analogen Audio-Schnittstellen gut bedient; Schallplatten-Freunde vermissen eine Phono-Platine.

Wie der X2200W wartet der Nachfolger mit sieben diskreten Endstufen auf, die zum 5.2-Betrieb zwei zusätzliche Höhenkanäle oder zwei Surround-Back-Boxen erlauben. Alternativ kann man die Frontboxen bi-ampen oder zwei Lautsprecher in einem anderen Hörraum befeuern, Letzteres ist auch via Pre-outs möglich. Für die Höhenboxen gibt es aber keine Vorverstärkerausgänge, weshalb maximal 5.2.2- bzw. 7.2-Boxenlayouts möglich sind.

An der Lautsprecher-Konfiguration gibt es wenig zu kritisieren, die Pegel- und Distanzschritte fallen mit 0,5-Dezibel- respektive 1-Zentimeter-Schritten vorbildlich aus, die Crossover-Frequenzen lassen sich zwischen 40 und 250 Hertz für alle Speaker-Gruppen getrennt wählen. Leider greift der Equalizer erst ab hohen 63 Hertz, die beiden Subwoofer kann man gar nicht justieren,  weshalb sich Dröhnbässe im Hörraum manuell schwer beheben lassen. Die automatische Boxeneinrichtung sowie die Frequenzgangkorrektur übernimmt Audysseys Einmess-System MultEQ XT, für die Aufstellung des Mikros packt Denon einen Pappständer bei.

Boxen-Setup: Höhen-Lautsprecher können vorn, mittig (Bild) oder hinten an der Decke platziert werden.

Boxen-Setup: Höhen-Lautsprecher können vorn, mittig (Bild) oder hinten an der Decke platziert werden.

Rechenzentrum: Ein 32-Bit-DSP von Cirrus Logic dekodiert im AVR-X2300W Dolby- und DTS-Signale.

Rechenzentrum: Ein 32-Bit-DSP von Cirrus Logic
dekodiert im AVR-X2300W Dolby- und DTS-Signale.

Video und Multimedia

Das Videoboard des Denon X2300W verarbeitet 4K/60p-Bilder samt HDCP 2.2, HDR und  4:4:4-Farbauflösung nach BT.2020-Norm – und das an allen HDMI-Ein- wie Ausgängen. Die 4K-Skalierung funktioniert jedoch nur noch mit digital zugespielten Bildern. Der Video-Equalizer regelt feinfühlig unter anderem Kontrast, Helligkeit, Schärfe und Farbsättigung, zudem gibt es sechs vordefinierte Bildmodi, zwei sogar nach ISF-Norm.

Der Media-player versteht sich auf High Resolution Audio Streaming (24Bit/192kHz) mit FLAC-, ALAC-, WAV-, AIFF- und DSD-Dateien, Letztere nun auch mit 5,6-MHz-Samplingrate. Die Vernetzung zu Musik gelingt dem Denon über DLNA, AirPlay und Bluetooth zu externen Geräten. An Bord sind auch das vTuner-Webradio und Spotify. Die Dual-Band-Unterstützung (2,4 GHz und 5 GHz) des WLAN-Moduls soll einen störungsfreien Empfang gewährleisten. Die Bedienung gelingt einfach, zumal sich der X2300W auch über ein Webinterface sowie Denons „2016 AVR Remote“-App für iOS- bzw. Android-Geräte steuern lässt (siehe Kasten „Bedienung per App“); neuerdings werden zudem Amazons Kindle-Tablets unterstützt.

Gut bestückt: Zwar muss man auf einen Phono-Eingang und Vorverstärkerausgänge verzichten, acht HDMI-, zwei S/PDIF- und vier analoge Eingänge sind für die meisten Heimkinos aber mehr als ausreichend. Höhenboxen für 3D-Sound müssen an die „Surround Back“-Terminals angeschlossen werden. Die beiden Antennen sind fest verbaut.

Gut bestückt: Zwar muss man auf einen Phono-Eingang und Vorverstärkerausgänge verzichten, acht HDMI-, zwei S/PDIF- und vier analoge Eingänge sind für die meisten Heimkinos aber mehr als ausreichend. Höhenboxen für 3D-Sound müssen an die „Surround Back“-Terminals angeschlossen werden. Die beiden Antennen sind fest verbaut.

Anfang des Jahres brachte Denon seine neue „2016 AVR Remote“-App auf den Markt, die mit den Denon-Receivern des aktuellen Jahrgangs sowie den meisten 2015er-Modellen kompatibel ist. Die optische Erscheinung wurde für eine bessere Übersichtlichkeit auf das Wesentliche reduziert. Zur Steuerung der meisten Receiver-Funktionen wird kein weiterer Bildschirm benötigt, so dass man auch bei ausgeschaltetem Fernseher oder fehlendem Sichtkontakt zum Receiver diesen steuern kann; zur Boxenkonfiguration ist man allerdings noch auf das Onscreen-Menü des AVR-X2300W angewiesen. Verbesserungspotenzial sehen wir vor allem beim Lautstärkeregler, der sich ausschließlich durch Ziehen justieren lässt. Zwar ist die Gefahr eines Aufreißens des Pegels gering, Plus/Minus-Tasten halten wir aber für komfortabler, präziser und sicherer.
Sound: Pegelregler und Klangoptionen erscheinen am unteren Bildschirmrand.

Sound: Pegelregler und Klangoptionen erscheinen am unteren Bildschirmrand (links). Webradio: Thematische Listen und Sortierfilter erleichtern die Suche (Mitte). Einrichtung: App-Aufbau und Onscreen-Menü sind beinahe identisch (rechts).

Tonqualität

Bei der Leistungsmessung erreichte der AVR-X2300W mit 153 Watt im Stereo-Betrieb (4 Ohm) sowie 66 respektive 87 Watt im 7- bzw. 5-Kanal-modus (6 Ohm) in etwa die Werte seines Vorgängers; nur bei Stereo und an 6-Ohm-Last knickte die Leistung unseres Testgeräts um rund 30 Watt ein.

Im Sound-Check brachte der Denon Silje Nergards groovige Jazz-Klänge auf ihrer „Live in Köln“-Disc im Mehrkanal-Mix fein aufgelöst, druckvoll und schön luftig zu Gehör. Die Einmessung mit Audyssey funktionierte tadellos und brachte noch mehr Durchzeichnung und Ordnung in den Sound. Nicht nur bei Musik empfiehlt sich die Aktivierung   von Audysseys Loudness-Schaltung „Dynamic EQ“, die dem Klanggeschehen mehr Volumen, zusätzlichen Glanz in den Höhen und eine wunderbar anspringende Lebendigkeit verleiht.

Im Stereo-Betrieb musizierte der Denon gleichfalls schön transparent und doch mit körperhaften Instrumenten, dabei druckvoll und schlackenfrei im Bass. Das ist viel Klang zum kleinen Preis.      

700 Euro: Die schwarz-metallisch schimmernde Frontblende aus Kunststoff mutet hochwertig an, nur die oberen, scharfen Ecken trüben den Eindruck etwas. Das Display samt separater dB-Anzeige ist gut lesbar.

700 Euro: Die schwarz-metallisch schimmernde Frontblende aus Kunststoff mutet hochwertig an, nur die oberen, scharfen Ecken trüben den Eindruck etwas. Das Display samt separater dB-Anzeige ist gut lesbar.

 Denon_AVR-X2300W_Wertung

AuVi_AWARD-Testsieger

Der Testbericht Denon AVR-X2300W (Gesamtwertung: 78, Preis/UVP: 700 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2016 erschienen.

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Sumiko S.9 (Test)

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Das Portfolio von Sumiko besteht nur aus Subwoofern und Tonabnehmern für Plattenspieler. Diese Kombination scheint ungewöhnlich, zumindest bis man sich die Firma genauer anschaut: Die asiatische Fine Sound Group betreibt Sumiko als High-End-Vertrieb für die hauseigenen Produkte in den USA. In deren Programm finden sich so namhafte Hersteller wie Audio Research, McIntosh und Sonus Faber. Was im Portfolio noch fehlte, waren bezahlbare Subwoofer. Und die bekamen als Herstellernamen eben „Sumiko“ verpasst, zu den anderen Marken hätten sie in Sachen Preisgestaltung kaum gepasst.

Technik

Sumiko-S.9_PCGanz von vorne musste Sumiko bei der Woofer-Entwicklung nicht anfangen. Denn mit Sonus Faber waren kompetente Lautsprecher-Ingenieure im Hause, was man dem S.9, den der deutsche Vertrieb Audio Reference uns zur Verfügung stellte, durchaus anmerkt: Er ist für die angekündigte Performance recht kompakt und weist einige interessante und eigenständige Konstruktionsdetails auf. So verfügt er über zwei 26-Zentimeter-Basstreiber, von denen einer in Downfiring-Anordnung eingebaut ist und aktiv angetrieben wird, der zweite Treiber auf der Front besitzt dagegen kein Magnetsystem. Dieser nutzt die von der Membranrückseite des aktiven Chassis ins Gehäuse hinein abgestrahlte Energie durch Mitschwingen der Membran zur Verstärkung tiefer Frequenzen. Diese Variante des Bassreflexprinzips produziert – anders als die mit Rohr – keinerlei Strömungsgeräusche, ist aber aufwendiger umzusetzen und damit teurer.

Der in der Unterseite integrierte Tieftontreiber des Sumiko beeindruckt mit einer großen Staubschutz­kalotte, die die Abmessungen des Antriebes erahnen lässt.

Der in der Unterseite integrierte Tieftontreiber des Sumiko beeindruckt mit einer großen Staubschutz­kalotte, die die Abmessungen des Antriebes erahnen lässt.

In Sachen Anschlüsse haben die Entwickler sowohl an Stereo-Liebhaber als auch an Heimkino-Fans gedacht: Für Erstere besitzt der S.9 einen Line-Eingang mit zwischen 30 Hertz und 120 Hertz regelbarem Tiefpassfilter, fürs Heimkino zusätzlich einen ungefilterten LFE-Eingang. Jeder Eingang hat zudem seinen eigenen Pegelregler, so dass einer gleichzeitigen Nutzung beider Eingänge nichts im Wege steht.

Als Hochpegel-Anschlüsse baut Sumiko nicht die üblichen Schraubklemmen ein, sondern eine Speakon-Buchse aus dem Profi-Bereich. Und legt gleich noch ein entsprechendes Lautsprecherkabel bei, so dass einem sofortigen Anschluss an die eigene Anlage nichts im Wege steht.

Die beiden Cinch- eingänge – einer ungefiltert für den LFE im Heimkino, der andere mit Tiefpassfilter für die Integration in ein Stereo-System – besitzen eigene Pegelregler. Den Hochpegel-Eingang realisiert Sumiko mit einer Speakon-Buchse aus dem Profibereich.

Die beiden Cinch-
eingänge – einer ungefiltert für den LFE im Heimkino, der andere mit Tiefpassfilter für die Integration in ein Stereo-System – besitzen eigene Pegelregler. Den Hochpegel-Eingang realisiert Sumiko mit einer Speakon-Buchse aus dem Profibereich.

Tonqualität

Im Messlabor überzeugt der Sumiko mit ausgewogenen Frequenzgängen, die ein sauberes, vorhersagbares Arbeiten des regelbaren Tiefpassfilters unter Beweis stellen. Mit knapp über 30 Hertz unterer Grenzfrequenz stellt er genauso wenig Rekorde auf wie beim Maximalpegel von 105 Dezibel, beides in Minimal- bzw. Maximalstellung des Tiefpass-Reglers. Im Hörraum zeigte der Sumiko aber, dass er mehr drauf hat, als die Messwerte andeuten: „Listen Up“ von Omar Hakim beispielsweise bringt er sehr sauber und konturiert, Bassdrum-Kicks kommen knochentrocken, die Bassgitarre klingt exakt umrissen und schön knurrig. Auch mit den 3 Doors Down und ihrem „Away from the Sun“ stellt er durchaus Temperament sowie kraftvolles, präzises Tieftonvolumen unter Beweis.

Für basslastige Heimkino-Soundtracks wie etwa „Terminator – die Erlösung“ ist der Sumiko ebenfalls der richtige Spielpartner, allerdings nur dann, wenn Präzision wichtiger ist als reine Lautstärke. Übertreibt man´s mit dem Pegel, quittiert der Sub dies mit deutlichen Verzerrungen – wohlgemerkt auf einem Niveau, das in der Nachbarwohnung schon als störend empfunden werden dürfte. Hält man sich auch nur etwas zurück, überzeugt der Sumiko mit kräftiger, sehr sauberer Wiedergabe, die sich zudem prima ins gesamte Klangbild integriert, ohne dass man viel an den Einstellungen herumschrauben muss. mino

Vorbildlich verarbeitet präsentiert sich der in  schwarzem und weißem Hochglanzlack erhältliche  S.9 von Sumiko.

Vorbildlich verarbeitet präsentiert sich der in
schwarzem und weißem Hochglanzlack erhältliche
S.9 von Sumiko.

Sumiko-S.9_Wertung

Der Testbericht Sumiko S.9 (Gesamtwertung: 81, Preis/UVP: 1.000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2016 erschienen.

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Sony STR-DN1070 (Test)

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Mit dem neuen Spitzenmodell STR-DN1070 (der über 2.000 Euro teure STR-ZA5000ES kommt vorerst nur in den USA auf den Markt) löst Sony den Vorgänger STR-DN1060 ab. Am Preis von 700 Euro hat sich nichts geändert und auch die äußere Hülle blieb praktisch unangetastet. Unter dem Deckel haben die Japaner aber an Details geschliffen, wenn auch nicht alle Chancen zur Optimierung genutzt.

Ausstattung und Technik

Sony_STR-DN1070_PCSo werden weder Dolby Atmos noch DTS:X unterstützt, was praktisch alle Mitbewerber in dieser Preisklasse leisten – das kostet Punkte. Nachgebessert hat man dagegen an der Kompatibilität der HDMI-Buchsen: Statt nur zwei unterstützen nun alle acht HDMI-2.0-Schnittstellen (sechs Ein- und zwei Ausgänge) den HDCP-2.2-Kopierschutz. Neu ist auch die HDR-Funktionalität, die Bilder mit erhöhtem Farb- und Kontrastumfang erlaubt. Leider wurde auch der Rotstift angesetzt: Während die Wegrationalisierung der YUV-Anschlüsse im Digitalzeitalter verschmerzbar ist, sparen die Japaner mit der Streichung von einem der ehemals zwei optischen Digitaleingänge an der falschen Stelle. Auch die weggefallene MHL-Fähigkeit könnten einige vermissen.

Leicht modifiziert: Sonys handlicher Geber ist immer noch klar strukturiert, die Tastenbelegung wurde im Vergleich zum Vorgängermodell jedoch leicht verändert.

Leicht modifiziert: Sonys handlicher Geber ist immer noch klar strukturiert, die Tastenbelegung wurde im Vergleich zum Vorgängermodell jedoch leicht verändert.

Mit sieben Endstufen ist der Sony für 7.2- bzw. 5.2-Setups plus zwei Präsenzlautsprecher gerüstet – Boxenklemmen gibt es neun Paar, um für die Mehrraumbeschallung flexibler zu sein. Trotz zwei Subwoofer-Pre-outs lässt sich im Menü nur ein Krawallmacher konfigurieren. Im 5.2-Betrieb können die verbliebenen zwei Endstufen für das Bi-Amping der Frontboxen oder eine weitere Hörzone genutzt werden, bei einem 3.2-Setup sind zwei weitere Räume aktiv ansteuerbar; in den autarken Hörzonen 2 (Cinch- und Boxenklemmen) und 3 (Boxenklemmen) ist man aber auf die analogen Eingänge sowie die Netzwerkquellen beschränkt. Praktisch: Die Konfiguration der Nebenräume – inklusive Quellenwahl – wird komfortabel über den neuen Reiter „Zone Controls“ (Bild rechts oben) im Hauptmenü gesteuert. Neu ist die „Wireless Surround“-Funktion, mit der Multiroom-Boxen von Sony (z.B. SRS-ZR5, SRS-ZR7, SRS-HG1) via WLAN als Surround-Speaker genutzt werden können – so spart man sich das Verlegen langer Kabel. Dies funktioniert bis 5.2-Boxen-Setups. Die „Wireless Multiroom“-Option ermöglicht zudem den Betrieb drahtloser Lautsprecher in Nebenräumen.

Das Web-Interface erlaubt die einfache Konfiguration vier verschiedener Nutzer-Setups („Custom Presets“).

Das Web-Interface erlaubt die einfache Konfiguration vier verschiedener Nutzer-Setups („Custom Presets“).

Während die Pegel und Distanzen aller Boxen mit 0,5-Dezibel- respektive 1-Zentimeter-Schritten optimal einstellbar sind, beschränkt sich der Equalizer auf „Bass“ und „Treble“, die für jede Boxengruppe (Rear- und Back-Rear nur gemeinsam) justiert werden können. Die Crossover-Frequenzen sind zwischen 40 und 200 Hertz wählbar, nach wie vor fehlt jedoch ein „Stereo Large plus Subwoofer“-Modus, der den Subwoofer auch bei 2-Kanal-Wiedergabe und groß definierten Front-boxen mitlaufen lässt.

Wie bereits erwähnt verzichtet der STR-DN1070 auf 3D-Ton, an klassischen Dekodern ist neben DTS Neo:6 und Dolby ProLogic IIz auch ProLogic IIx zur Erweiterung von 2.0- bzw. 5.1-Ton auf sieben Kanäle an Bord. Hinzu kommt – neben acht Klangprogrammen – Sonys eigene Klangentwicklung „HD-D.C.S.“, welche die Akustik des „Cary Grant Theatre“ der Sony Filmstudios imitiert. Das Einmess-System Advanced D.C.A.C. ermittelt Pegel, Distanzen, Crossover-Frequenzen sowie die Phase  und stellt zudem drei Klangkurven bereit.

Hi-Res-Audio

Die Front des STR-DN1070 ziert das „Hi-Res Audio“-Logo, was für eine Reihe an Features steht: So gibt der Sony via USB und Netzwerk alle gängigen hochauflösenden Stereo- und Mehrkanal-Audioformate wie AIFF, ALAC, DSD (5.6 MHz, 5.1), FLAC (5.1) und WAV (192 kHz / 24 bit, 7.1) wieder. Auch versteht das Gerät den rohen 1-Bit-Datenstrom einer SACD per HDMI, was längst nicht alle Receiver können. DSD-Signale von HDMI und Netzwerk werden wahlweise erst von einem neuen 32-Bit-DSP verarbeitet (z.B. für Klangprogramme) oder nativ (also unangetastet) zum 32-Bit-D/A-Wandler gereicht. Zur Klangverbesserung von CDs und MP3-Dateien verfügt der STR-DN1070 über die Schaltungen „D.L.L.“ (Digital Legato Linear) und „DSEE HX“ (Digital Sound Enhancement Engine). Die verlustfreie Bluetooth-Übertragung wird mit Sonys eigens entwickeltem Codec „LDAC“ gewährleistet, der mit einer Datenrate von 990 Kbit/s die Qualität hochauflösender Audiodateien bewahrt. Zu guter Letzt fungiert der Sony-Amp als Bluetooth-Empfänger und -Sender.

„Zone Controls“: Der neue Menüpunkt ermöglicht das problemlose Einrichten zweier weiterer Hörzonen.

„Zone Controls“: Der neue Menüpunkt ermöglicht das problemlose Einrichten zweier weiterer Hörzonen.

Kontakt zu Musik nimmt er über WiFi-Direct, DLNA, USB, iPod-Direktanschluss, NFC und  AirPlay auf. Ferner empfängt der Receiver Streams von Spotify sowie Apps mit Google-Cast-Unterstützung. Ein kostenloses Internet-Radio fehlt aber.

Video und Multimedia

Videoseitig beherrscht der Sony 4K/60p-Sig-nale samt HDR, HDCP 2.2 und verlustfreiem 4:4:4-Farb-raum; SD-/HD-Material skaliert er auf UHD-Auflösung, sofern dieses über HDMI zugespielt wird. Für die kabellose Spiegelung von Video-Inhalten via Smartphone und Tablet ist Miracast zuständig. Nach wie vor beherbergt das intuitive, doch bisweilen etwas langsam reagierende Menü trotz deutscher Sprachwahl viele englische Begriffe. Alternativ lässt sich der STR-DN1070 auch über Sonys „SongPal“-App (siehe Kasten „Bequem bedienen mit der SongPal-App“) sowie per Internet-Browser steuern.

Für 700 Euro gut bestückt: Zwei Antennen für Bluetooth und WLAN sorgen für sicheren Drahtlosempfang. Mit sechs HDMI-Eingängen (einer vorn) und zwei HDMI-Ausgängen dürften keine Engpässe entstehen; nur eine Toslink- und Koax-Buchse für Digitalton erscheinen uns allerdings etwas knapp bemessen. Ein Phono-Eingang fehlt.

Für 700 Euro gut bestückt: Zwei Antennen für Bluetooth und WLAN sorgen für sicheren Drahtlosempfang. Mit sechs HDMI-Eingängen (einer vorn) und zwei HDMI-Ausgängen dürften keine Engpässe entstehen; nur eine Toslink- und Koax-Buchse für Digitalton erscheinen uns allerdings etwas knapp bemessen. Ein Phono-Eingang fehlt.

Mit der kostenlosen App SongPal bietet Sony eine pfiffige Dreingabe für den STR-DN1070. SongPal ist eine Fernbedienung, mit der sich zahlreiche Funktionen und Einstellungen durchführen lassen. Weil die Kommunikation zwischen Smartphone und Receiver mittels WLAN oder Bluetooth erfolgt, ist die Reichweite größer als mit der normalen Infrarot-Fernbedienung.
Die Lautstärkeregelung funktioniert entweder feinfühlig mit „+/–“ Symbolen oder dem Verschieben eines Reglers – Letzteres birgt jedoch die Gefahr eines versehentlichen Aufreißens der Lautstärke. Der Clou ist, dass man weitere Audio-Apps, wie zum Beispiel seinen Lieblings-Musikplayer oder Netzwerk-Streamer, an die Quellen-Liste des Receivers anhängen und von dort aus aufrufen kann – als ob sie Bestandteil des Receivers wären. Ein Update der SongPal-App soll unter anderem die Funktionen „Wireless Surround“ und „Wireless-Multiroom“ hinzufügen.
Die SongPal-App für Android- und Apple-Smartphones besticht durch hübsche Optik und funktioniert tadellos. Über die „Applikationen hinzufügen“-Option kann man sogar Fremdsoftware in die App einbinden.

Die SongPal-App für Android- und Apple-Smartphones besticht durch hübsche Optik und funktioniert tadellos. Über die „Applikationen hinzufügen“-Option kann man sogar Fremdsoftware in die App einbinden.

Tonqualität

Mit 186 Watt bei Stereo (4 Ohm) und 86 (4 Ohm) bzw. 77 Watt (6 Ohm) im 7-Kanal-Betrieb verfügt der STR-DN1070 über die gleich hohen Kraftreserven wie sein Vorgänger und setzt sich damit an die Spitze des Testfeldes. Der Standby-Verbrauch bei aktivierter HDMI-Durchleitung von stolzen 24 Watt ist dagegen verbesserungsfähig.

Beim Hörtest hievte der Sony den Mehrkanal-Mix von Silje Nergaards Konzert-Scheibe „Live in Köln“ erfrischend dynamisch und schlackenfrei in unseren Hörraum; Kontrabässe drückten kräftig, aber konturiert. Auch bei Filmton spielte der Sony  schön groß und luftig und platzierte die wuchtigen Soundeffekte in „X-Men – Zukunft ist Vergangenheit“ dynamisch und greifbar.

Mit Stereo-Material von CD musizierte der STR-DN1070 nicht minder anspringend, sauber aufgelöst und räumlich akkurat. Die neue „Front Surround“-Funktion zur Erzeugung eines Rundumschallfeldes beim Betrieb von Stereoboxen fächerte Musik auf und schallte – je nach Quellmaterial – bisweilen auch etwas von den Seiten. Allerdings verfärbt der Klang hierbei auch, Ersatz für ein  echtes 5.1-Set bietet die Funktion nicht.

700 Euro: Zwar ist die Frontblende nur aus Plastik, das elegante Aussehen des ausschließlich in Schwarz erhältlichen STR-DN1070 kann aber überzeugen. Praktisch: der frontseitige USB- und MHL-HDMI-Eingang.

700 Euro: Zwar ist die Frontblende nur aus Plastik, das elegante Aussehen des ausschließlich in Schwarz erhältlichen STR-DN1070 kann aber überzeugen. Praktisch: der frontseitige USB- und MHL-HDMI-Eingang.

Sony_STR-DN1070_Wertung

Der Testbericht Sony STR-DN1070 (Gesamtwertung: 75, Preis/UVP: 700 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2016 erschienen.

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Pioneer VSX-1131 (Test)

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Pioneer unterteilt seine Receiver in zwei Kategorien: die SC-LX-Oberklasse mit drei Modellen sowie die Einsteiger- und Mittelklasse- Geräte der VSX-Reihe. In Letzterer stellt der neue 1131 das derzeit größte Modell dar und kostet mit 650 Euro weit weniger als die drei Spitzenreiter (ab 1.700 Euro). Dazwischen klafft bei den Japanern eine gewaltige Preislücke, die der Mutterkonzern Onkyo – die Zusammenlegung der AV-Sparte fand im März 2015 statt – mit seinen TX-RZ-Modellen füllt. Offenbar strategisches Kalkül, das jetzt auch bei der Geräteproduktion durchschlägt (siehe Kasten „Zwei Geräte, eine Technik“). So unterscheidet sich der VSX-1131 in vielen Punkten vom noch komplett in Pioneer-Eigenregie gefertigten Vorgänger.

Ausstattung und Technik

Pioneer_VSX-1131_PCFestgehalten hat Pioneer am Design des Gehäuses, das weitgehend dem des Vorgängers VSX-1130 entspricht. Unter der Haube hat sich aber einiges getan: Zu Dolby Atmos gesellt sich nach einem Firmware-Update im Sommer der DTS:X-Dekoder, und das 4K/60p-Videoboard wurde um die HDR-Fähigkeit erweitert; HDCP 2.2 akzeptiert der VSX-1131 wie schon sein Vorgänger nur an drei der insgesamt sieben Eingänge sowie an den beiden HDMI-Ausgängen. Wie bei den aktuellen Onkyo-Geräten erfolgt über ein hoffentlich bal-diges Auffrischen der Firmware die Integration des neuen Drahtlos-Multiroom-Systems „FireConnect“ zur unkomplizierten Vernetzung des Receivers mit kompatiblen Wireless-Lautsprechern.

Der VSX-1131 besitzt sieben Endstufen, damit sind 5.1-, 7.1- oder 5.1.2-Setups möglich. Mehr ist allerdings aufgrund fehlender Vorverstärkerausgänge nicht drin. Alternativ dürfen freie Endstufen für ein zweites Paar Frontboxen, das Bi-Amping oder die Beschallung eines zweiten Hörraums verwendet werden.

Überarbeitet: Die handliche und übersichtliche Fernbedienung des VSX-1131 wurde neu gestaltet und erinnert im Aufbau an den Geber des Onkyo TX-NR656. Die Volume-Tasten sind frei positioniert, die vier Menü-Tasten um die Kreuzwippe hätten wir uns etwas größer gewünscht.

Überarbeitet: Die handliche und übersichtliche Fernbedienung des VSX-1131 wurde neu gestaltet und erinnert im Aufbau an den Geber des Onkyo TX-NR656. Die Volume-Tasten sind frei positioniert, die vier Menü-Tasten um die Kreuzwippe hätten wir uns etwas größer gewünscht.

Das ehemals bieder anmutende Bedienungs-menü hat Pioneer jetzt mit attraktiven Symbolen und Hintergrundbildern aufpoliert; die Schrift könnte für unseren Geschmack dennoch etwas größer sein. Am bewährten Einmess-System „MCACC“ hält Pioneer fest, während bei Onkyo die hauseigene „AccuEQ“-Automatik zum Einsatz kommt. Ähnlich wie der Onkyo TX-NR656 verfügt auch der VSX-1131 als Ergänzung zur Einmess-Automatik über die neue „Accu-Reflex“-Technik, welche die Phase von Aufsatzboxen den übrigen Lautsprechern anpassen soll – Pioneer nennt das Feature allerdings „Reflex Optimizer“.

Aufgehübscht: Das neu gestaltete Grundmenü wirkt nicht mehr so bieder wie bei früheren Pioneer-Geräten.

Aufgehübscht: Das neu gestaltete Grundmenü wirkt nicht mehr so bieder wie bei früheren Pioneer-Geräten.

Schnellmenü: Hier kann man die Klangoptimierer zuschalten. Das Design wurde von Onkyo übernommen.

Schnellmenü: Hier kann man die Klangoptimierer zuschalten. Das Design wurde von Onkyo übernommen.

Tonales Feintuning kann man per 9-bandigem Equalizer betreiben, der noch immer erst ab etwas hohen 63 Hertz greift. Ausnahme: Der Subwoofer lässt sich mit vier Bändern ab 31 Hertz regeln. Die Pegel sind in 0,5-Dezibel-Schritten optimierbar, die Entfernungen der Lautsprecher kann man aber nur noch in 3-Zentimeter-Schritten angeben, beim VSX-1130 waren es noch 1-Zentimeter-Einheiten. Die Bassentlastungsfilter aller Lautsprecher lassen sich nur einmal zentral zwischen 50 und 200 Hertz einstellen, was bei stark variierenden Boxengrößen zu Problemen führen kann. Eine separate Crossover-Regelung für kleine Decken- bzw. Aufsatzlautsprecher wäre hier sinnvoll. Auf der Update-Strecke blieb leider das bewährte X-Curve-Filter zur Höhenabsenkung bei zu spitzem Filmton, an dessen Stelle rückte im Schnellwahlmenü das „Theaterfilter“. Gleichfalls gelangt man über die „AV Adjust“-Taste der neu konzipierten Fernbedienung zur Einstellung des „Sound Retrievers“. Hier lassen sich stark komprimierte Tonsignale klanglich verbessern und die „Phase Control“-Schaltung aktivieren, die für eine Bass-Optimierung durch Korrektur der Phasenlage zusammengehörender Signale auf verschiedenen Kanälen sorgt.

Video und Multimedia

Die Videotechnik des Pioneer schluckt 4K/60p-Signale samt einer 4:4:4-Farbabtastung genauso wie  High Dynamic Range (HDR) und den HDCP-2.2-Kopierschutz. Wer möchte, kann mit dem Video-Scaler 1080p-Videos auf 4K-Aufösung hochrechnen, analoge Signale werden dagegen unkonvertiert von den beiden HDMI-Ausgängen ausgegeben. Nur bei aktiviertem Scaling ist die 3-stufige „Super Auflösung“ für mehr Feinzeichnung zuschaltbar. Das  Lip-Sync-Delay mit einem Regelbereich von -100 bis +500 Millisekunden lässt sich dagegen immer aktivieren.

Auf Multimedia-Seite steht dem kostenlosen Webradio TuneIn der Bezahldienst Spotify zur Seite; ein künftiges Firmware-Update soll zudem Tidal, Deezer und Google Cast bereitstellen. Ferner nimmt der VSX-1131 über AirPlay, Bluetooth und DLNA-Client Kontakt zu Musik auf, der Mediaplayer akzeptiert sogar Hi-Res-Dateien mit 192 Khz / 24 Bit und DSD-Dateien bis 5,6 MHz.

Kontaktfreudig: Mit insgesamt sieben HDMI-2.0-Eingängen (einer vorn) und zwei Ausgängen kommen im Heimkino keine Engpässe auf, jedoch verstehen den HDCP-2.2-Kopierschutz nur drei der Eingänge. Auf Analog-Seite punktet der VSX-1131 mit Phono-, YUV- und FBAS-Eingang. Die Antennen für Bluetooth- und WLAN-Empfang sind fest montiert.

Kontaktfreudig: Mit insgesamt sieben HDMI-2.0-Eingängen (einer vorn) und zwei Ausgängen kommen im Heimkino keine Engpässe auf, jedoch verstehen den HDCP-2.2-Kopierschutz nur drei der Eingänge. Auf Analog-Seite punktet der VSX-1131 mit Phono-, YUV- und FBAS-Eingang. Die Antennen für Bluetooth- und WLAN-Empfang sind fest montiert.

Tonqualität

Im Messlabor lieferte der VSX-1131 etwas mehr Leistung als der Onkyo TX-NR656, was ihm zwei zusätzliche Punkte in dieser Disziplin bescherte.  Mindestens 77 Watt pro Kanal bei 7.1-Setups und knapp 590 Watt (4 Ohm) Gesamtleistung reichen auch für XXL-Räume spielend aus.

Der Pioneer VSX-1131 (oberes Bild) und der Onkyo TX-NR656 (unteres Bild) sind nicht nur auf den ersten Blick fast baugleich. Unterschiede rühren meist von den unterschiedlichen Positionen der Anschlussbuchsen her. In beiden Geräten kommt der gleiche Bando-Trafo zum Einsatz, die Elkos besitzen je 8200 Mikrofarad und sogar bei den Platinen-Layouts sind kaum Differenzen auszumachen.Pioneer-VSX-1131-Innen
Onkyo-TX-NR656-Innen

Beim Hörtest spurtete der Pioneer mit Steely Dans „Janie Runaway“ luftig, fein auflösend und dynamisch drauf los, die „Phase Control“-Schaltung legte im Bass nochmals eine Schippe drauf, ohne diesen einzudicken. Die Einmessung mit MCACC polierte den Sound obenherum geschmeidiger, klang im Test insgesamt aber nicht immer ganz natürlich. Dies fiel bei Musik mehr auf als bei der Anfangsszene von „Mad Max – Fury Road“, wo der Pioneer ein druckvolles und räumlich überzeugendes Surroundfeld aufspannte. Im Stereo-Modus musizierte der VSX-1131 im Pure-Direct-Modus angenehm neutral, präzise und dynamisch – womit er jede Art von Musik authentisch zu Gehör bringt.   

650 Euro: In Silber und Schwarz erhältlich macht der Pioneer einen hochwertigen Eindruck, auch wenn sich die Front nach Kunststoff und nicht Aluminium anfühlt. Der USB- und HDMI-Eingang vorn sind praktisch.

650 Euro: In Silber und Schwarz erhältlich macht der Pioneer einen hochwertigen Eindruck, auch wenn sich die
Front nach Kunststoff und nicht Aluminium anfühlt. Der USB- und HDMI-Eingang vorn sind praktisch.

Pioneer_VSX-1131_Wertung

Der Testbericht Pioneer VSX-1131 (Gesamtwertung: 76, Preis/UVP: 650 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Pioneer VSX-1131 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

LG OLED65E6D (Test)

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Fielen die Preise für OLED-Fernseher bis vor Kurzem kontinuierlich, machen sie bei LGs 2016er-Generation einen Sprung nach oben. So schlägt der OLED 65 E6 D mit 7.500 Euro zu Buche. Dafür hat er einige technische Neuerungen erfahren, die ihm nicht nur Platz eins in unserer Besten-liste, sondern auch das Innovations-Logo bescheren. Kurzum: Er ist der beste OLED-TV aller Zeiten.

Ausstattung und Praxis

LG_OLED65E6D_PCUngeachtet des Kostenfaktors und einiger Kinderkrankheiten sind organische Leuchtdioden für viele Cineasten die Zukunft der Bilddarstellung. Auch an anderer Stelle ist der 65 E6 D fit für die Zukunft, unterstützt er neben HDR-10 erstmals bei einem Fernseher auf dem deutschen Markt den „Dolby Vision“-Standard, der schon jetzt bei Netflix und demnächst auf der Ultra-HD-Blu-ray zum Einsatz kommt. Ein weiteres Novum ist die „Ultra HD Premium“-Zertifizierung, allerdings ist diese für OLED-Fernseher in Bezug auf die Spitzenhelligkeit weniger streng als für LCDs (540 statt 1.000 Nits beziehungsweise Candela).

Zauberstab: Die neue Magic Remote (rechts) sieht aus wie eine klassische Fernbedienung, bietet aber die gewohnte Funktionalität mit Fuchtelsteuerung.

Zauberstab: Die neue Magic Remote (rechts) sieht aus wie eine klassische Fernbedienung, bietet aber die gewohnte Funktionalität mit Fuchtelsteuerung.

Im Gegensatz zu diesen benötigen OLED-Fernseher dank selbst leuchtender Pixel kein Backlight, was extravagante Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet: Wie seine Vorgänger zeichnet sich der E6 durch eine außerordentlich geringe Bautiefe von wenigen Millimetern aus, wobei das „Picture-on-Glass“-Design für frische Akzente sorgt. Zwar sieht das Display mit rückseitig leicht überstehender Glasscheibe schnittig und edel aus. Da das Gerät komplett auf der Soundbar liegt, muss man bei der Tischaufstellung aber auf seine Finger achten; doch dank dieses Designs können die Kabel praktisch unsichtbar verlegt werden. Das Gleichgewicht hält eine sechseckige Metallplatte. Für die Wandmontage stehen Vesa-Gewinde bereit (400 x 200 mm).

Am Bedienkonzept haben die Entwickler ebenfalls Hand angelegt: Die Magic Remote präsentiert sich nun nicht mehr futuristisch geschwungen mit dickem Batteriefach, sondern in klassischer Riegelform. Zusätzlich liegt ein Mini-Signalgeber bei, der im Gegensatz zur Hauptfernbedienung aber weder einen Bewegungs- respektive Gyrosensor noch ein Mikrofon für Sprachbefehle besitzt; vielmehr beschränken sich seine Kontrollmöglichkeiten auf das Wesentliche wie den Kanalwechsel, die Lautstärke oder die Quellenwahl. Dem Be-dienkomfort tut das keinen Abbruch. Schließlich ist das webOS-Betriebssystem über die Cursor-Tasten genauso einfach zu steuern. Neu in Version 3.0 sind die Funktionen „Magic Zoom“, die auf Knopfdruck einen Bildausschnitt vergrößert, sowie „Magic Mobile“ zur Darstellung von Smartphone-Inhalten auf dem TV-Display. Natürlich brilliert auch das Gerät selbst mit einem gewohnt üppigen App-Angebot. Wem die vorinstallierten Online-Videotheken nicht genügen, der findet in LGs Content Store viele weitere Dienste. Zum Mediaplayer gelangt man sowohl über die Taskleiste als auch über die Eingangsliste.

LG_OLED65E6D_Ideal

Born in the USA: Die Soundbar wurde von der amerikanischen HiFi-Schmiede Harman Kardon entwickelt und fügt sich optimal ins TV-Design ein. Darüber hinaus brilliert sie mit sattem Klang.

Born in the USA: Die Soundbar wurde von der amerikanischen HiFi-Schmiede Harman Kardon entwickelt und fügt sich optimal ins TV-Design ein. Darüber hinaus brilliert sie mit sattem Klang.

Schon den Vorgängern verhalf Harman Kardon mit exklusiven Audiosystemen zu einem eindrucksvollen Klang. Beim E6 legen die Amerikaner noch eine Schippe drauf: Die im Standsockel integrierte Soundbar spielt tiefer und vollmundiger; Verzerrungen treten erst bei hohen Schallpegeln auf. Nichtsdestotrotz bleibt die Dynamik von Sonys 2015er-Flaggschiff KD-65 X9305C unerreicht.

Es liegt in Ihrer Hand: Über das neue „Magic Mobile Connection“-Feature können Smartphone-Inhalte mittels „LG TV Plus“-App auf dem Fernseher abgespielt werden.

Es liegt in Ihrer Hand: Über das neue „Magic Mobile Connection“-Feature können Smartphone-Inhalte mittels „LG TV Plus“-App auf dem Fernseher abgespielt werden.

Unter die Lupe nehmen: Das webOS-Betriebssystem wurde in Version 3.0 um die „Magic Zoom“-Funktion ergänzt, mit der sich ein Bildausschnitt vergrößern lässt.

Unter die Lupe nehmen: Das webOS-Betriebssystem wurde in Version 3.0 um die „Magic Zoom“-Funktion ergänzt, mit der sich ein Bildausschnitt vergrößern lässt.

Bildqualität

Schnelle Bewegungen bereiten dem E6 keinerlei Probleme. Während das TruMotion-Preset „Klar“ leicht verschmiert und gelegentlich stockt, sorgt die Stufe „Flüssig“ in TV-Material für eine erstklassige Schärfe ohne Motion-Judder. Ein Parade-beispiel sind hier Sportübertragungen, wobei auch 4K-Camcorder-Videos mit 25 oder 30 Hertz fehlerfrei wiedergegeben werden. Der Benutzer-Modus erlaubt eine feine Justage der beiden Regler „Entruckeln“ und „Schärfen“. Kinofilme wiederum erscheinen nur bei ausgeschalteter TruMotion-Funktion originalgetreu in 24p. Rasante Szenen wie etwa die Verfolgungsjagd zu Beginn unseres Sehtest-Klassikers „Casino Royale“ oder der UHD-Blu-ray „Kingsman: The Secret Service“ kommen ebenfalls hervorragend zur Geltung.

Beim Thema HDR haben die TV-Hersteller verschiedene Geschmäcker. Damit der Film auf dem Fernseher genau so erscheint wie vom Produzenten vorgesehen, wurde Anfang dieses Jahres der „Dolby Vision“-Standard vorgestellt. Der neue OLED 65 E6 D unterstützt ihn erstmals, entsprechend gemasterte UHD-Blu-rays gibt es aber noch nicht. LG hat uns deshalb einen USB-Stick mit speziellen Trailern und Promotion-Clips zugeschickt, die sich durchaus sehen lassen können: Im kurz zurückgemeldeten Bildmodus „Dolby Vision“ aktiviert das Gerät die 10-Bit-HDR-Wiedergabe mit erweitertem Farbumfang und zeigt feinste Details in echter 4K-Abtastung, wie sie die meisten auf 2K-Digital-Intermediates basierenden Ultra-HD-Blu-ray-Scheiben nicht bieten. Jedoch vermissen wir in einigen Szenen den Helligkeits-Punch im Vergleich zu den besten HDR-LCD-TVs.

Die Online-Videothek Netflix erweitert ihr Film- und Serienangebot ebenfalls um Dolby-Vision-Inhalte, während man beim Konkurrenten Amazon mit klassischem HDR und bei YouTube mit SDR-Streams vorliebnehmen muss. Allerdings schwankt die Bildqualität stark. Zudem ist eine schnelle Internetverbindung erforderlich. Dem Mediaplayer bereitet 10-Bit-HDR ebenfalls keine Probleme. Dabei blendet er nicht nur die HDR-Meldung, sondern auch zusätzliche Informationen zum Video ein; auf die Angabe der Bildrate wird verzichtet. Die meisten 4K-Formate samt HEVC laufen flüssig, bloß ein paar wenige Clips stocken oder sind gar nicht abspielbar. Bis auf eine leichte Überschärfung, die auch in Nullstellung des Reglers bestehen bleibt, gefällt die HDR-Bildqualität.
Die Gyro-Fernbedienung erlaubt zwar eine flotte Navigation, doch leider ist die Dateidarstellung in den Ordnern nicht einheitlich: Vorschaubilder zu UHD-Clips fehlen, während sie bei Full-HD-Videos sowie Fotos für eine deutlich bessere Übersichtlichkeit sorgen.

Vorbildlich: Der Mediaplayer wechselt nicht nur bei Zuspielung klassischer HDR-Inhalte, sondern auch bei Dolby-Vision-Clips in den entsprechenden Bildmodus.

Vorbildlich: Der Mediaplayer wechselt nicht nur bei Zuspielung klassischer HDR-Inhalte, sondern auch bei Dolby-Vision-Clips in den entsprechenden Bildmodus.

Selbstverständlich hat die OLED-Technik noch weitere Vorzüge: Kein aktueller LCD-TV bietet eine so gute Blickwinkelstabilität, derart tiefe Schwarzwerte (0,001 Candela) sowie einen ANSI-Kontrast von annähernd 3.000:1. Zwar schneidet der Vorgänger hier minimal besser ab, nicht aber beim Hellraumkontrast (1.652:1 statt 896:1), den der E6 mitunter seiner hohen Leuchtdichte von bis zu 634 Candela verdankt – leider gehen die Reserven im vollflächigen Weiß merklich zurück (siehe Kasten „Gesteigerte Helligkeit, neutrale Farben“). Dafür ist die Ausleuchtung sehr gleichmäßig. Folglich sind zum Beispiel in Fußballspielen keine Abdunklungen auf dem Rasen erkennbar.

Glanzleistung: Der OLED 65 E6 D präsentiert sich auch von hinten stylish und hält zudem alle wichtigen Anschlüsse inklusive doppelter TV-Empfangseinheit bereit.

Glanzleistung: Der OLED 65 E6 D präsentiert sich auch von hinten stylish und hält zudem alle wichtigen Anschlüsse inklusive doppelter TV-Empfangseinheit bereit.

Gesunde Mischung: Auch wenn ein paar Farbtöne aus der Reihe tanzen, zeigt der OLED 65 E6 D stets ein naturgetreues Bild. Die Grautreppe wird perfekt reproduziert.

Gesunde Mischung: Auch wenn ein paar Farbtöne aus der Reihe tanzen, zeigt der OLED 65 E6 D stets ein naturgetreues Bild. Die Grautreppe wird perfekt reproduziert.

Fernsehen mit Weitblick: Wem der Programmführer des OLED 65 E6 D nicht weit genug reicht, der kann TV-Mitschnitte auch manuell über Jahre im Voraus planen.

Fernsehen mit Weitblick: Wem der Programmführer des OLED 65 E6 D nicht weit genug reicht, der kann TV-Mitschnitte auch manuell über Jahre im Voraus planen.

Langeweile kommt bei LGs Smart-TV-Angebot gewiss nicht auf. Der Content Store stellt neben Online-Diensten auch Minispiele für zwischendurch zum Download bereit.

Langeweile kommt bei LGs Smart-TV-Angebot gewiss nicht auf. Der Content Store stellt neben Online-Diensten auch Minispiele für zwischendurch zum Download bereit.

Viele HDR-Szenen wirken auf dem neuen OLED 65 E6 D im Preset „HDR-Standard“ dynamischer als auf dem LG 65 EF 9509 vom Vorjahr. Dabei nehmen sich beide Fernseher zunächst nichts, wenn sie vollflächiges Schwarz und Weiß darstellen: Sie emittieren gar kein Licht oder lassen Weiß rund 127 Candela hell leuchten. Hier bleibt ein Abstand zu den mit Local-Dimming-Backlights bestückten LCD-Flaggschiffen Panasonic TX-65 DXW 904 und Samsung UE 65 KS 9590 (Test in audiovision 3-2016 bzw. 6-2016), die große Weißflächen mit 850 respektive 596 Candela deutlich heller zeigen.
Doch in Spitzlichtern legt LGs OLED-Bolide mächtig zu, wie unsere APL-Messungen (Average Picture Level) der Leuchtdichte für verschieden große Weißfenster vor schwarzem Grund belegen: Schrumpft die Fläche auf zehn Prozent, wächst die Helligkeit auf 630 Candela – gut 50 Prozent mehr als beim Bruder. Noch kleinere Felder bringen aber keine Steigerung mehr. Der Bildmodus „HDR-Hell“ schafft sogar 692 Candela, wobei hier die Farbtemperatur von 9.100 Kelvin ein K.O.-Kriterium darstellt; Ähnliches gilt für „HDR-Lebhaft“. Die Top-Modelle von Panasonic und Samsung schneiden in dieser Disziplin mit 1.250 beziehungsweise 1.429 Candela zwar weiterhin besser ab, allerdings ist der Abstand kleiner geworden. Trotzdem unterschreitet der LG-OLED die von der UHD Alliance (UHDA) geforderten 540 Candela in vielen Szenen: Vergrößert sich die Weißfläche auf zwanzig Prozent, macht er bei 460 Candela Schluss.

Subjektiv beeindruckt der E6 aber mehr, als es die reinen Messwerte ausdrücken. In dunkleren Szenen leuchten etwa feine Schrifteinblendungen strahlend hell und im Weltall-Thriller „Gravity“ funkeln die Sterne vor rabenschwarzem Hintergrund intensiver als bei vielen LCDs mit Local-Dimming, die solche Details gerne verschlucken. Generell profitiert die Schärfewirkung von der Fähigkeit des OLED-TVs, feine Details besonders deutlich hervortreten zu lassen.

Das Preset „HDR-Standard“ stellt Farben meist sehr intensiv dar, zumindest im mittleren Sättigungsbereich (IRE 50). Hier hält sich der LG recht gut an die erweiterten Farbkoordinaten im DCI-P3-Standard (siehe CIE-Segel oben). Schwach gesättigte Farben (IRE 10) decken aber nicht mehr den vollen Farbraum ab. Zudem tanzen Gelb und Magenta bei niedriger wie hoher Aussteuerung (IRE 75 und IRE 100) aus der Reihe – hier sehen wir noch Verbesserungspotenzial.

630 statt 404 Candela: Im Spitzlicht ist der OLED 65 E6 D wesentlich heller als der 65 EF 9509. Bei großen Weißflächen sinkt die Lichtausbeute gleichermaßen.

630 statt 404 Candela: Im Spitzlicht ist der OLED 65 E6 D wesentlich heller als der 65 EF 9509. Bei großen Weißflächen sinkt die Lichtausbeute gleichermaßen.

Der DCI-P3-Farbraum ist im Vergleich zum BT.709-Standard stark erweitert. Trotzdem deckt ihn der OLED 65 E6 D im Bildmodus „HDR-Standard“ sauber ab.

Der DCI-P3-Farbraum ist im Vergleich zum BT.709-Standard stark erweitert. Trotzdem deckt ihn der OLED 65 E6 D im Bildmodus „HDR-Standard“ sauber ab.

Allerdings erscheint Grün ab Werk zu knallig, weshalb wir den Bildmodus „Kino“ oder besser noch „isf Experte (Dunkler Raum)“ empfehlen; beide decken den BT.709-Farbraum präzise ab, wobei Letzterer die Graustufen einen Tick neutraler, um nicht zu sagen perfekt darstellt (Delta-E von 0,9). Die leicht erhöhte Sättigung empfinden wir als sehr angenehm, da bunte Szenen wie das Dinner über den Dächern New Yorks in „Der große Gatsby“ überaus lebendig wirken. Die frei wählbare Farbumfang-Einstellung „Breit“ verleiht Zeichentrick- und Animationsfilmen à la „Cars“ oder „Ice Age“den gewünschten Bonbon-artigen Look.

Die OLED-typischen Probleme wie Subpixel-Fehler oder Einbrenneffekte sind noch präsent, in der Praxis jedoch kaum der Rede wert – die wenigen defekten Bildpunkte fallen aus normalem Betrachtungsabstand nicht auf und Konturen, die ein statisches Element wie ein Sender-logo hinterlässt, verschwinden nach kurzer Zeit. mr/ur/ff

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LG_OLED65E6D_Wertung

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Der Testbericht LG OLED65E6D (Gesamtwertung: 88, Preis/UVP: 7500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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