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B&W Zeppelin Wireless (Test)

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Spätestens beim Auspacken erklärt sich der Name, den Bowers & Wilkins ihrem kabellosen 700 Euro teuren Lautsprecher verpasst haben: Mit einer Breite von stolzen 66 Zentimetern und etwas mehr als sechs Kilo Gewicht erinnert der „Zeppelin Wireless“ in der Tat an ein stattliches Luftschiff. Doch nicht nur die elegante Erscheinung des schwarzen Lautsprechers macht einiges her, auch akustisch weiß er zu überzeugen.

Wuchtiger Auftritt

Das ‚Wireless‘ im Namen gibt die Richtung vor: Der neue „Zeppelin“ empfängt vorzugsweise Streaming-Musik vom Smartphone oder Tablet. Wer es lieber kabelgebunden mag, greift auf den Klinkeneingang an der Geräterückseite zurück. Weitere Anschlussmöglichkeiten bietet der Speaker nicht, daher muss man auch auf eine Zuspielung via USB-Stick verzichten. Seinen Strom holt sich der „Zeppelin“ aus der Steckdose, das mitgelieferte Kabel fällt mit zwei Metern in der Regel lang genug aus. Für den mobilen Einsatz ist das Gerät aufgrund fehlender Batterie-Option aber nicht geeignet. Dafür gelingt die Verbindung mit dem Musiklieferanten sehr simpel: Nach einem kurzen Pairing stand unser Mobiltelefon in Kontakt mit dem Speaker.

Dieser empfängt Musik über Bluetooth, Spotify Connect und Apple AirPlay; für eine hochwertige Wiedergabe wird der Codec aptX unterstützt. Da der Lautsprecher selbst auf einstellbare Klangprogramme verzichtet, müssen Feineinstellungen am Quellgerät vorgenommen werden. Lediglich die Lautstärke kann über zwei Tasten gesteuert werden. Für den Ton sorgen zwei 25-mm-Hochtöner mit doppellagiger Kalotte, zwei 90-mm-FST-Mitteltöner sowie ein 150-mm- Tieftöner. Über den Betriebszustand informiert eine kleine Leuchte nahe des „Bowers & Wilkins“-Schriftzuges, auf einen Netztrennschalter wurde verzichtet.

Im Hörtest spielen wir via Spotify Adeles „Hello“. Der „Zeppelin“ bringt den gefühlvollen Song differenziert und ausdrucksstark zur Geltung. Die charismatische Stimme der Sängerin hebt sich angenehm ab, steht im Raum und sorgt für viel Atmosphäre. Als Nächstes steht „Beat it“ von Michael Jackson auf dem Spielplan. Hier bringt das Luftschiff die Gitarren-Parts kräftig und akkurat rüber, vergisst darüber aber nicht, Jacksons Gesang authentisch abzubilden.

Auch ein Anheben der Lautstärke am Gerät verzerrt die saubere Auflösung nicht. Die Beschallung von kleinen und auch großen Räumen ist mit dem insgesamt 150 Watt starken „Zeppelin“ kein Problem. Intern rechnet der B&W-Speaker eingehende Signale auf 192 Khz / 24 Bit hoch. Weitere Musikstücke von Rush, Florence and the Machine sowie Chvrches bestätigen: Der „Zeppelin“ gibt Musik akkurat, unangestrengt und dynamisch wieder – offenbart aber auch mögliche Schwächen von Aufnahmen. So ließ das Luftschiff bei einem via YouTube zugespielten Live-Auftritt von AC/DC an einigen Stellen leichtes Rauschen oder Knistern durchhören.

Grenzen zeigen dem spielfreudigen Luftschiff primär Stücke mit kräftigem Bass auf: Tiefe Frequenzen, etwa bei druckvollem Hip Hop, verlieren unten herum an Intensität. Um sein Potenzial voll zu entfalten, sollte der „Zeppelin“ möglichst frei und auf den Hörer zugerichtet positioniert werden, ansonsten gehen aufgrund der nach vorn gerichteten Chassis akustische Feinheiten verloren. sg

Zeppelin_Wireless-front

Zeppelin-Wireless_Wertung

Der Testbericht B&W Zeppelin Wireless (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 700 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Teufel Ultima 20 (Test)

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Vor zweieinhalb Jahren nahmen wir mit dem Ultima-40-Set eine Lautsprecherkombi des Berliner Direktversenders Teufel unter die Lupe, die es in sich hatte: Für nur 1.000 Euro überzeugte das 5.1-Set nicht nur klanglich, sondern zeigte sich auch in der Verarbeitung durchaus erwachsen. Es überraschte dazu auch mit vollwertigen Standlautsprechern als Frontboxen, die den Subwoofer fast entbehrlich machten. Da Käufer mit schmalem Heimkino-Budget nicht unbedingt über sonderlich viel Wohnraum verfügen, kam der Wunsch nach einer kompakteren Version des Sets auf – die auch in eine Studentenbude passt.

Technik

Teufel-Ultima-20_PCBesagter Wunsch fand Gehör in Berlin, und zwar in Form des Ultima-20-Sets. Auf den ersten Blick haben es sich die Entwickler einfach gemacht, denn sie ersetzten die Standlautsprecher UL 40 Mk2 einfach mit einem zweiten Paar Regalboxen UL 20 Mk2, wie sie im großen Set schon für den Surroundkanal eingesetzt wurden.

Bei näherem Hinsehen aber erweist sich dies als geschickt und sollte die Klangqualität des Sets nicht merklich einschränken. Denn auch die „Kleinen“ können mit der ausgefeilten Ultima-Technik aufwarten: beispielsweise mit dem Membran-material, das für die 16-Zentimeter-Tieftöner zum Einsatz kommt, nämlich der Hightech-Werkstoff Kevlar, hier gemischt mit Glasfaser und fein verwoben. In der Mitte der Membran sitzt zudem nicht, wie sonst üblich, eine aufgeklebte Staubschutzkalotte, die Schwingspule und Luftspalt vor eindringenden Fremdkörpern schützen soll. Stattdessen bekam das Chassis einen sogenannten Phase Plug auf das vordere Ende des Polkerns montiert, ein vorn spitz zulaufendes Metallstück, das an eine Pistolenkugel erinnert und deshalb im englischsprachigen Raum auch als „Bullet Plug“ bezeichnet wird. Es soll durch Schallbeugung dafür sorgen, dass der Mitteltonbereich ausgeglichener klingt und mit geringerem Phasenversatz zu niedrigeren Frequenzen wiedergegeben wird. Nebenbei vergrößert ein Phase Plug die Kühlfläche des Polkerns und verbessert damit den Wärmehaushalt des Chassis. Den Center UL 40C Mk2 versahen die Entwickler mit zwei Chassis gleicher Bauart, die allerdings mit 13 Zentimetern Durchmesser etwas kleiner ausfallen.

Ein Tiefpass-Filter bringt der Teufel-Subwoofer nicht mit. Dessen Aufgabe wird vom AV-Receiver übernommen. Ein Pegelregler und ein Umschalter für die Phase sind mit an Bord.

Ein Tiefpass-Filter bringt der Teufel-Subwoofer nicht mit. Dessen Aufgabe wird vom AV-Receiver übernommen. Ein Pegelregler und ein Umschalter für die Phase sind mit an Bord.

Seit einiger Zeit gehen Lautsprecher-Hersteller dazu über, die Chassis bei ihren Subwoofern auf der Unterseite einzubauen und mit passenden Füßen für einen definierten Abstand zum Boden zu sorgen. Damit schlagen die Entwickler zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen ist durch die Bodennähe der Membran die akustische Ankopplung an den Raum besonders effektiv. An den Grenzflächen eines Raumes ist nämlich der Schalldruck sämtlicher Raummoden (Raumresonanzen) maximal. Der andere Vorteil ist, dass die Bewegungsmomente, die eine beschleunigte Membran auf das Gehäuse ausübt, nicht zu einer Bewegung des Gehäuses führen können. Denn die Membran stützt sich vereinfacht ausgedrückt am Gehäuse ab und bewirkt dadurch eine Kraft in Gegenrichtung ihrer Beschleunigung. Wirkt die Kraft nach unten, drückt sie den Subwoofer gegen den Boden, wirkt sie nach oben, hebt sie den Sub gegen die Schwerkraft an. Ist das Chassis auf einer der Seitenwände montiert, wird das Gehäuse ausweichen und sich in Gegenrichtung bewegen, ein Effekt, der zu wahrnehmbaren Verzerrungen führen kann.

Teufel montiert nicht nur das Chassis auf der Unterseite des Subs, sondern bringt dort auch die Bassreflexöffnung unter. Das ist durchaus sinnvoll, denn so ist die Kopplung zwischen Membran und Reflexöffnung am besten. Zudem koppelt damit auch die Reflexöffnung optimal an den Raum an.

Teufel bringt beim Subwoofer des Ultima- 20-Sets sowohl Chassis als auch Reflexöffnung auf der Unterseite des Gehäuses an.

Teufel bringt beim Subwoofer des Ultima- 20-Sets sowohl Chassis als auch Reflexöffnung auf der Unterseite des Gehäuses an.

Als Hochtöner fungiert bei beiden Boxentypen dagegen die gleiche Gewebekalotte mit 25 Millimetern Durchmesser. Damit sie möglichst nahe beim Tieftöner montiert werden können, bekam ihr Montageflansch bei Front und Surround einen Ausschnitt, der genau zum Außenumfang des Tief-töners passt. Beim Center hat der Flansch sogar zwei Ausschnitte für die jeweils links und rechts dazu montierten Tieftöner. So können alle drei Chassis akustisch günstig sehr dicht zusammenrücken.

Der Subwoofer US2110/1 SW trägt einmal mehr die Handschrift der Teufel-Entwickler: Er geizt nicht, wie die Produkte vieler Mitbewerber, mit Volumen, sondern geriet stattlich. Dies macht eine Anhebung im Tiefbass, wie sie bei kleinen Gehäusen üblich ist, weitgehend unnötig, und damit auch die dafür unabdingbaren ausufernden Verstärkerleistungen. So können die 150 Watt des integrierten Verstärkers für ein solides Bassfundament sorgen.

Sein 25-Zentimeter-Chassis strahlt den Schall nach unten hin ab, genauso wie die schlitzförmige Bassreflexöffnung. Die für diese Downfire-Bauweise notwendige feste Distanz zum Boden wird von vier fest montierten Füßen definiert (siehe Kasten „Bass zum Boden“). In Sachen Elektronik beschränkt sich der Teufel-Sub auf das Nötigste: Lediglich der Pegel kann per Regler eingestellt werden, die notwendige Tiefpass-Filterung muss der Heimkino-Receiver übernehmen. Immerhin ist ein Phasen-Umschalter an Bord und die Empfindlichkeit der Einschaltautomatik kann stufenlos angepasst werden.

Tonqualität Surround

Mit seiner unteren Grenzfrequenz von 36 Hertz reicht der Teufel-Sub nicht übermäßig weit in den Basskeller. Immerhin schafft er aber 104 Dezibel Maximalpegel und spielt zumindest in seinem Arbeitsbereich ähnlich laut wie viele mit leistungsfähigeren Endstufen ausgerüstete Mitbewerber.

Die Frequenzgänge zeigen einen linearen Verlauf, mit einer Abweichung von nur +/- drei Dezibel zwischen 200 Hertz und 10 Kilohertz macht die Front- und Surroundbox UL 20 Mk2 sogar deutlich teureren Mitbewerbern etwas vor. Trotz der eng zusammensitzenden Chassis ist das Rundstrahlverhalten des Centers im Mitteltonbereich eingeschränkt, die Sprachverständlichkeit auf Plätzen abseits der Achse nimmt daher entsprechend ab.

Im Hörtest fällt das Teufel-Set zunächst einmal damit auf, dass es nicht auffällt. Es spielt sich keinesfalls in den Vordergrund, sondern erledigt seine Arbeit unauffällig und ausgeglichen. Dies ist gerade – aber nicht nur – bei preiswerten Lautsprechern eine überaus willkommene Eigenschaft. Denn es bedeutet, dass die Entwickler der Versuchung widerstanden haben, den Klang auf maximale Auffälligkeit zu tunen. So gefällt das Teufel-Set auch bei längerem Hören durch seinen angenehmen, runden Charakter. Trotzdem konnte es durch seine Auflösung feiner Details überzeugen, beispielsweise in der Eingangsszene von „Der Herr der Ringe“, wo es die beschauliche Atmosphäre des Auenlands glaubwürdig zu Gehör brachte. Dass es auch dynamisch zupacken kann, beweist die 800-Euro-Kombi unter anderem mit der Abschleppwagenszene aus „Terminator – die Erlösung“, wo es die Motor-räder mit Wucht in die Autowracks krachen ließ und die Gewehrschüsse richtig fühlbar machte. Dass beim Überflug des Flugrobots über der Brücke etwas Druck von ganz unten fehlt, ist verzeihlich und passiert selbst doppelt so teuren Boxensets.

Dank des gefälligen Gesamtcharakters des Ultima-20-Sets macht auch Mehrkanal-Musik durchaus Spaß: Spielt beispielsweise Toto ihren Alltime-Hit „Rosanna“ (Blu-ray, „Live in Poland“), kommt Live-Atmosphäre auf und die Hörer tauchen in das filigrane, unglaublich virtuose Zusammenspiel von Steve Lukather und Kollegen ein. Dabei sind auch hohe Pegel – wie für eine Rockband angemessen – kein Problem. Geht es weniger massiv zur Sache, wie bei „They Can´t Take that Away From Me“ mit dem Gesang von Jane Monheit und John Pizarelli an der Gitarre, überzeugte das Set mit erstaunlich präziser räumlicher Abbildung und einer angenehmen Durchhörbarkeit.

Tonqualität Stereo

Auch im Stereo-Betrieb sollte das Set mit Subwoofer betrieben werden, die UL 20 Mk2 können zwar Bass, reichen aber nicht sonderlich weit hinunter. Bei der Wiedergabe von Stimmen verfärben sie ein wenig, das wird aber nie unangenehm und man gewöhnt sich recht schnell an den Klangcharakter der Teufel-Boxen. Richtig gut machen die Zweiweg-Boxen die räumliche Abbildung, „Jazz from the Pawnshop“ beispielsweise stellen sie mit überzeugender Weiträumigkeit und Tiefe in den Raum. mino

Teufel bietet die Boxen der Ultima-Serie mit schwarzem und weißem Finish an. Das eingesetzte Chassis-Material ist trotz des günstigen Preises hochwertig.

Teufel bietet die Boxen der Ultima-Serie mit schwarzem und weißem Finish an. Das eingesetzte Chassis-Material ist trotz des günstigen Preises hochwertig.

Teufel-Ultima-20_Wertung

AuVi_AWARD-Preistipp

Der Testbericht Teufel Ultima 20 (Gesamtwertung: 75, Preis/UVP: 800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Cambridge Audio Air 200 (Test)

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AirPlay oder Bluetooth – Käufer eines drahtlosen Lautsprechers müssen sich in der Regel entscheiden, welche Übertragungstechnik sie für Smartphone und Tablet bevorzugen. Anders beim Air 200 von Cambridge Audio: Die Box beherrscht beide Varianten und ermöglicht so maxi-male Flexibilität bei der Musikwiedergabe.

Steuerung auch per App

Dank der Unterstützung des aptX-Codecs können Songs per Bluetooth über eine Distanz von bis zu zehn Metern in CD-Qualität transportiert werden. Besitzer eines iPhones oder iPads dürfen mit dem Air 200 zudem über den Apple-eigenen Standard AirPlay kommunizieren. Cambridge Audio bietet darüber hinaus die kostenlose „Air“-App für An-droid- und iOS-Geräte an – sie listet auf der übersichtlichen Start-oberfläche zehn Internetradiosender mit Symbolen auf, die auch direkt über die Zifferntasten auf der kleinen Fernbedienung oder über Stationstasten am Gehäuse des Lautsprechers angesteuert werden können. Ebenso gelingt von der App aus der Zugriff auf den Musikstreaming-Dienst Spotify sowie auf rund 20.000 Webradiosender weltweit.

Satte Bässe und Spielfreude

Erstaunlich satt sind die Bässe, die der Air 200 jedem Song einhaucht – in der Intensität individuell über die Fernbedienung oder über den Basspegel-Regler am Lautsprecher einstellbar. Im Tragegriff hat Audio Cambridge extra einen Bassreflexkanal untergebracht. Punkten kann die in Schwarz und Weiß erhältliche Box mit 200-Watt-Digitalverstärker ebenfalls durch ihren fülligen Klang, unabhängig von der jeweiligen Hörposition. Ein spezieller BMR-Treiber (Balance Mode Radiator) erzeugt zusätzliche horizontale Vibrationen, um den Sound breiter zu streuen. Dies gelingt äußerst effektiv.

Insgesamt präsentiert sich der 5,1 Kilo schwere Lautsprecher erwachsen und souverän, spielfreudig in jeder Situation, egal ob Klassik, Rock oder Pop, ruhige oder hektische Sequenz. Höhen sind kristallklar und klingen quietschvergnügt, extrem leicht und luftig. Externe Zuspieler können über einen 3,5-mm-Aux- oder den Cinch-Eingang angeschlossen werden. Sowohl Quellenauswahl als auch Bluetooth-Aktivierung gelingen über die kompakte Fernbedienung. jw

 Äußerlich eher unscheinbar, hat der Air 200 innovative Technologien für kraftvolle Bässe und ausgezeichneten Raumklang verbaut.


Äußerlich eher unscheinbar, hat der Air 200 innovative Technologien für kraftvolle Bässe und ausgezeichneten Raumklang verbaut.

Cambridge-Audio_Wertung

AuVi_AWARD-Highlight

Der Testbericht Cambridge Audio Air 200 (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2016 erschienen.

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BenQ W3000 (Test)

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Zum Kurs von 1.300 Euro ist der kleine Bruder Benq W 2000 ein Geheimtipp: Dank seiner Helligkeit und toller Farben holte er in Ausgabe 3-2016 satte 80 Punkte. Der große Bruder W 3000 wartet mit stärkerer Lampe (260 statt 240 Watt), erweitertem Zoombereich (1,5 statt 1,3) und neuen Bildfunktionen auf. Außerdem liegt ihm eine aufladbare 3D-Brille bei, für die man beim kleinen Bruder 60 Euro extra berappen muss. Ein Wireless Full-HD-Kit, das (3D-)Videos aus bis zu 30 Metern Entfernung per Funk überträgt, kostet 540 Euro.

Ausstattung und Praxis

BenQ-W3000_PCIm Unterschied zum W 2000 steuert der W 3000 mit einem zweiter Regler zusätzlich die horizontale Bildlage nach, wenn auch nur für minimale Korrekturen um plus/minus 2,5 Prozent. Dagegen hebt der vertikale Lens-Shift die Abbildung deutlich stärker um maximal 12,5 Prozent an, also weit oberhalb der Projektionsachse. So steht der DLP bei Bodenprojektion nicht im Weg oder kann vom Regal aus (in umgedrehter Position) über die Köpfe des Publikums hinweg projizieren. Das 1,5-fache Zoom-
Objektiv leuchtet in drei bis viereinhalb Metern Entfernung eine zweieinhalb Meter breite Leinwand aus. Die Fokussierung des W 3000 erfordert im Weitwinkel besondere Sorgfalt, sonst erscheinen – anders als in Telestellung – nicht alle vier Ecken gleich scharf. Eine automatische Trapezkorrektur soll eine schiefe Unterlage vertikal per Gyrosensor ausgleichen, was bei uns aber nur manuell funktionierte.

BenQ-W3000_Ideal

Zwei große Lüfter an der Seite wälzen die warme Luft im Eco-Modus effektiv und geräuscharm um (28,3 dBA), stören aber auch bei voller Lampenleistung kaum (31,9 dBA). Gegenüber sitzt ein kleiner Breitbänder, der für erstaunlich vollen Klang sorgt. Der Pegel ist naturgemäß begrenzt, doch selbst für dezente Bässe reicht es. So verwandelt der Benq als mobiler Alleinunterhalter das Wochenend-Häuschen in ein Heimkino. Neben den HDMI-Buchsen stehen zwei analoge Toneingänge sowie ein Klinkenausgang für Stereoton bereit. Er liefert synchronen Ton an einen Verstärker und gleicht das Rechendelay des Videoprozessors mit oder ohne „Frame Interpolation“ aus. Die aus dem Benq W 7500 (audiovision 6-2014) bekannte Bewegungstechnologie berechnet zusätzliche Bildphasen für Filme oder Videos mit 24, 25 oder 30 Bewegt-phasen pro Sekunde, wirkt aber nicht bei TV-Material. Interessant sind die im erweiterten Bildmenü versteckten neuen Funktionen „Color Enhancer“ und „Pixel Enhancer“. Letztere kümmert sich vor allem um feine Oberflächen-Details. Vergleichbare Regler haben wir etwa bei den LCD-Modellen von Epson gefunden (Funktion „Superresolution“), aber bisher kaum bei DLP-Projektoren.

Schade: Zum Synchronisieren des Videosignals vergehen oft 15 bis 20 Sekunden und die Fernbedienungs-Tasten „PIP“ sowie „Swap“ sind nicht belegt. Direkttasten stehen für Gamma, Farbtemperatur oder das Farbmanagement zur Verfügung.

Praktisch: Die Tasten der handlichen Fernbedienung leuchten beim Betätigen rot auf und sind gut ablesbar. Leider lassen sich die Funktionen „Frame Interpolation“ und „Pixel Enhancer“ nicht direkt, sondern nur über das Menü abrufen.

Praktisch: Die Tasten der handlichen Fernbedienung leuchten beim Betätigen rot auf und sind gut ablesbar. Leider lassen sich die Funktionen „Frame Interpolation“ und „Pixel Enhancer“ nicht direkt, sondern nur über das Menü abrufen.

Licht und Farbe

Anders als beim W 2000 steht der ab Werk voreingestellte Bildmodus „Cinema (Rec. 709)“ nicht für akkurate Farben gemäß HDTV-Standard: Sie sind leicht erweitert und leisten sich nicht unerheb-liche Delta-E-Abweichungen bei den Grund- und Mischfarben. Zum Glück hat der W 3000 die gute Farbdarstellung keinesfalls verlernt, sondern nur in die beiden User-Bildmodi ausgelagert. Am besten passt das Preset „User 2“, das volle Punkte für ausgewogene Farben und nur einen kleinen Abzug bei den Graustufen mit sich bringt. Bildtüftler können den winzigen Farbstich in Richtung Cyan problemlos über das Menü „Farbtemperatureinstellung“ korrigieren.

Wer sich im Vergleich zum kleinen Bruder Hoffnungen auf eine noch hellere und kontraststärkere DLP-Projektion gemacht hat, wird leider enttäuscht. Mit maximal 900 Lumen (statt 1.172 Lumen beim W 2000) sowie schwächeren ANSI- und EBU-Kontrastwerten (300:1 bzw. 600:1 statt 550:1 bzw 970:1) verliert der W 3000 den Vergleich zum W 2000 sogar.

Es gibt einen Tipp, der dem W 3000 zu mehr Helligkeit (rund 1.100 Lumen) und satteren Kon-trasten verhilft: Im Bildmodus „Game“ aktiviert der Benq seine Brilliant-Color-Schaltung und zeigt zudem leicht erweiterte Farben. Sie wirken besonders knackig, aber immer noch natürlich (siehe Kasten „Die Bildmodi“).

Geben und nehmen: Der zweite HDMI-Port ist MHL-kompatibel. Der Lautsprecher und der analoge Stereoausgang geben den Ton von insgesamt vier Quellen wieder.

Geben und nehmen: Der zweite HDMI-Port ist MHL-kompatibel. Der Lautsprecher und der analoge Stereoausgang geben den Ton von insgesamt vier Quellen wieder.

Der Benq verknüpft seine Bildmodi mit unterschiedlich großen Farbräumen sowie verschiedenen Brilliant-Color-Einstellungen. Die Presets „Cinema (Rec. 709)“, „User 1“ und „User 2“ nutzen keine Weißanhebung (Brilliant Color „Aus“) und sind rund 900 Lumen hell, während „Game“ und „Vivid“ mit Brilliant Color rund 1.100 Lumen schaffen und das zuvor ausgegraute Menü „Farbtemperatur“ aktivieren. Interessant ist der Bildmodus „Game“, der einen vor allem bei Grün, Gelb und Rot erweiterten Farbraum abbildet; das lässt diese Farben besonders intensiv und rein wirken, zugleich erscheinen stark gesättigte Farben wegen der Brilliant-Color-Schaltung minimal dunkler. Kombiniert man ihn mit der Farbtemperatur „Normal“ oder „Warm“, erstrahlt der Vorhang beim Bond-Intro von „Casino Royale“ in kräftigem Dunkelrot.

Die Delta-E-Werte liegen trotzdem noch im guten Bereich, weshalb die Bildwirkung natürlich bleibt. Der neue Regler „Color Enhancer“ intensiviert vor allem Rot und Magenta, während gelbe und grüne Nuancen minimal gestärkt werden. Man sollte nur die ersten beiden Stufen ausprobieren, sonst überstrahlen Rot und Magenta die anderen Farben. Da auch Kontrast und Helligkeit anwachsen, ist das Preset „Game“ (wie schon beim W 2000) eine reizvolle Alternative – speziell in der Lampensparstufe, die mit blasseren Rottönen verknüpft ist und deshalb zu brav wirkt. Bei voller Lampenleistung liegt allerdings der User-Bildmodus vorn, sprich näher am HDTV-Standard Rec. 709.

Bildmodus „Game“: Hier liefert der Benq W 3000 deutlich erweiterte Farben und die Projektionshelligkeit steigt von 900 auf 1.100 Lumen an. Wechselt man auf eine wärmere Farbtemperatur, erscheinen die Farben intensiv, jedoch nicht unnatürlich.

Bildmodus „Game“: Hier liefert der Benq W 3000 deutlich erweiterte Farben und die Projektionshelligkeit steigt von 900 auf 1.100 Lumen an. Wechselt man auf eine wärmere Farbtemperatur, erscheinen die Farben intensiv, jedoch nicht unnatürlich.

Schärfe und Videoverarbeitung

Beim W 3000 stehen wieder globale Bildregler für Sättigung und Farbton zur Verfügung, die wir beim W 2000 noch vermisst haben. Auch die Vollbildwandlung des Videoprozessors arbeitet in den meisten Szenen zuverlässig. Was uns besonders gut gefällt, ist die (auch bei der 144-Hertz-Darstellung von 3D-Filmen) verfügbare Bewegungsglättung „Frame Interpolation“. Kinofilme, die der Projektor zunächst originalgetreu in bester 24p-Darstellung zeigt, werden auf Stufe „Niedrig“ dezent geglättet. Artefakte wie Pixelwolken stören selten und der klassische Kino-Look geht nicht gänzlich verloren. Die Stufen „Mittel“ und „Hoch“ überzeugen Videofilmer. Clips mit Bildraten von 25 oder 30 Hertz glättet die Schaltung selbst bei schnellen Schwenks verblüffend zuverlässig.

Mehr Details: Die Funktion „Pixel Enhancer“ ist neu und hebt den Kontrast feiner Oberflächenstrukturen an. Mit ihr lassen sich erstaunliche Details herausholen.

Mehr Details: Die Funktion „Pixel Enhancer“ ist neu und hebt den Kontrast feiner Oberflächenstrukturen an. Mit ihr lassen sich erstaunliche Details herausholen.

In unserem Sehtest-Klassiker „Casino Royale“ zeigt der Projektor das feine Bildrauschen der Filmabtastung ungeschminkt, etwa in der Schwarz-Weiß-Sequenz zu Beginn. Empfindliche Augen werden im nächt-lichen Büro allerdings Regenbogen-Artefakte um die hell glänzenden Metallstangen erkennen, obwohl der Benq W 3000 mit seinem RGB-RGB-Farbrad weniger Farbblitzer produziert als die meisten Einsteiger-DLPs.

Neben den akkuraten Farben beeindruckt der Detailreichtum der Ein-Chip-Projektion. Feine Muster in James Bonds Krawatte, Fusseln auf der Jacke sowie die Ornamente der entfernten Gebäude in der Markusplatz-Szene stellt der Regler „Pixel Enhancer“ dezent oder auf Wunsch fast überdeutlich heraus. Er liefert für Fans einer filmisch feinen Projektion ebenso wie Schärfe-Fanatikern stets die passenden Einstellungen und holt aus jedem Quellmaterial das Beste heraus. Abzüge gibt es jedoch in düsteren Szenen, denen es an Schwärze und plastischer Tiefenwirkung fehlt. Der Im-Bild-Kontrast, gemessen mit einem zweiprozentigen Weißfeld auf schwarzem Grund, liegt bei 1.400:1. In dieser Disziplin besteht ein Klassenunterschied zu exklusiven Drei-Chip-Projektoren wie dem 4.500 Euro teuren JVC DLA-X 5000 B (Test ab Seite 59). Und auch ein Schwenk über den Fußballplatz zum Beispiel verschmiert stärker als bei der Konkurrenz mit -D-ILA- oder SXRD-Technik. ur

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BenQ-W3000_Wertung

Der Testbericht BenQ W3000 (Gesamtwertung: 76, Preis/UVP: 1800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Sony KD-55XD8505 (Test)

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Nicht alles wird teurer. Im Vergleich zu den Vorgängern der B- und C-Generation (Test in audiovision 9-2014 bzw. 9-2015) ist der Preis für Sonys aktuellen Mittelklässler KD-55 XD 8505 erneut gefallen, obwohl er komplett überarbeitet und modernisiert wurde. Gibt es einen Haken?

Ausstattung und Praxis

Sony_KD-55XD8505_PCAbgesehen von der silbernen anstatt goldfarbenen Zierlinie im Rahmen unterscheidet sich die XD85er-Serie auf den ersten Blick kaum von ihren teureren Geschwistern. Allerdings wirkt die Rückseite mangels Abdeckungen für die Schnittstellen und eines ausgeklügelten Kabelmanagements nicht ganz so ordentlich. Die Anschlussmöglichkeiten sind trotzdem identisch. HDR-Inhalte können dabei über alle vier HDMI-Eingänge, drei USB-Ports oder via Netzwerk respektive Internet zugespielt werden. Die kompatiblen Streaming-Dienste – Amazon In-stant Video und Netflix – bringt der Fernseher ab Werk mit. Darüber hinaus stellt das Android-Betriebssystem, welches übrigens demnächst ein Update auf Version 6 (Marshmallow) erhalten soll, im Google Play Store zahlreiche weitere Apps und sogar Minispiele zum Download bereit.

Sony_KD-55XD8505_Ideal

Abstriche gegenüber den Flaggschiffen muss man bei der Display-Technik hinnehmen. So verfügt der Mittelklässler über eine herkömmliche Edge-LED-Hintergrundbeleuchtung, während der XD93 mit einem speziellen „Slim Backlight Drive“ aufwartet (siehe audiovision 5-2016) – hier können aber auch die anderen Vergleichskandidaten nicht mithalten. Ein Garant für satte, brillante Farben ist die auf Nanokristallen beziehungsweise Quantum Dots basierende Triluminos-Technologie. Die Bildwiederholfrequenz beträgt 100 Hertz, wobei die Motionflow-Schaltung bis zu 800 Hertz verspricht (Zwischenbildberechnung). Um die Signalverarbeitung kümmert sich der bewährte X1-Prozessor.

Bedienbarer Barren: Sonys Signalgeber verfügt über alle wichtigen Tasten und ein Mikrofon zur Sprachsteuerung, auf den Gyrosensor muss man jedoch verzichten.

Bedienbarer Barren: Sonys Signalgeber verfügt über alle wichtigen Tasten und ein Mikrofon zur Sprachsteuerung, auf den Gyrosensor muss man jedoch verzichten.

Klanglich sollten Cineasten nicht allzu viel vom XD85 erwarten. Seine beiden Zehn-Watt-Lautsprecher bringen Stimmen und Mitten sauber zu Gehör, jedoch fehlt es ihnen an Dynamik sowie Tiefgang.

Unter den 13 Bildmodi, die Sony bei HDMI-Zuspielung offeriert, findet sich auch das „HDR-Video“-Preset. Den Einsatzzweck im SDR-Betrieb können wir uns aber nicht erklären, da es einen unnatürlichen, stark übersättigten Farblook mit rotstichigen Hauttönen hervorruft – kein Vergleich zu Samsungs „HDR+“-Modus. Dafür klettert die Maximalhelligkeit von mageren 235 auf über 420 Candela pro Quadratmeter und liegt damit höher als bei allen anderen Vergleichskandidaten. Spielt man natives HDR-Material zu, legt der Fernseher automatisch die entsprechenden Parameter beziehungsweise den Bildmodus fest; sofern vorab das HDMI-Signalformat im Eingangs-Menü auf „Optimiertes Format“ eingestellt und der obligatorische Neustart durchgeführt wurden.

Erst dann setzt der KD-55 XD 8505 die erweiterten Farbräume (DCI oder BT.2020) korrekt ein und verleiht HDR-Clips die gewohnte Brillanz. Unsere Testbilder zeigt er dabei in feiner 10-Bit-Quantisierung. Auch Spielfilme von Ultra-HD-Blu-rays wie „Der Marsianer“ oder „Kingsman: The Secret Service“ erscheinen originalgetreu mit satten und dennoch neutralen Farben sowie sauberen Verläufen. Leider treten in dunklen respektive schwarzen Bereichen sichtbare Aufhellungen auf, besonders in den Letterbox-Balken. Unter Umgebungslicht wirkt das Bild außerdem etwas flau und ausgewaschen, was der magere Hellraumkontrast von 283:1 unterstreicht. Der Bildmodus ist bei HDR-Zuspielung übrigens ausgegraut; eine Status-Einblendung wie bei Panasonic gibt es nicht.

Das Farbraum-Preset „BT.2020“ lässt sich auch im SDR-Betrieb aktivieren. Wirklich gut zur Geltung kommen die erweiterten Farben aber nur bei HDR-Videos.

Das Farbraum-Preset „BT.2020“ lässt sich auch im SDR-Betrieb aktivieren. Wirklich gut zur Geltung kommen die erweiterten Farben aber nur bei HDR-Videos.

Bildqualität

Was den besten Bildmodus angeht, kann sich Sony offensichtlich nicht entscheiden. Machte in unseren letzten Tests meist „Cinema pro“ das Rennen, liefert dieses Mal „Cinema home“ neu-tralere Farben bei gleichzeitig höherer Leuchtkraft; sofern man da überhaupt von „hoch“ sprechen kann. Mit 235 Candela ist der KD-55 XD 8505 der dunkelste aller Probanden, worüber aber teil-weise die geringen Delta-E-Abweichungen von 2,1 beziehungsweise 3,0 (Grautöne) hinwegtrösten. Hier liegt er auf Augen-höhe mit dem Samsung UE 55 KU 6679. Leider sind die restlichen Presets nur unwesentlich heller und/oder zu kühl abgestimmt, so dass es keine wirkliche Alternative zu „Cinema home“ gibt – an sonnigen Tagen helfen also bloß Rollos oder Vorhänge gegen ein ausgewaschenes Bild. Wie sich der 55-Zöller bei HDR-Content verhält, erfahren Sie im Kasten „HDR-Video: ein zweischneidiges Schwert“.

Genie und Wahnsinn: Der Sony wartet mit einem prall gefüllten Startbildschirm auf, der auf sämtliche Apps und Funktionen verzweigt – zu Lasten der Übersichtlichkeit.

Genie und Wahnsinn: Der Sony wartet mit einem prall gefüllten Startbildschirm auf, der auf sämtliche Apps und Funktionen verzweigt – zu Lasten der Übersichtlichkeit.

Der Google Play Store ist eines der Hauptargumente für Android-TVs. Hier finden sich schier unzählige Apps, mit denen man jede Werbepause spielend überbrückt.

Der Google Play Store ist eines der Hauptargumente für Android-TVs. Hier finden sich schier unzählige Apps, mit denen man jede Werbepause spielend überbrückt.

Zum Glück gezwungen: Am ausgegrauten Bildmodus „HDR-Video“ erkennt man, ob der Sony tatsächlich HDR wiedergibt. Die Helligkeit wird automatisch maximiert.

Zum Glück gezwungen: Am ausgegrauten Bildmodus „HDR-Video“ erkennt man, ob der Sony tatsächlich HDR wiedergibt. Die Helligkeit wird automatisch maximiert.

In absoluter Dunkelheit fallen allerdings die schlechten Schwarzwerte von 0,27 Candela sowie die etwas fleckige Ausleuchtung auf. Mangels Local-Dimming treten um helle Motive herum außerdem Lichthöfe auf; zum Beispiel überstrahlt das Space Shuttle zu Beginn des Weltraum-Thrillers „Gravity“ die Sterne im Hintergrund. Das unterstreicht auch der niedrige ANSI-Kontrast von 594:1. Lob verdienen die gute Detailtreue und Blickwinkelstabilität von Farben.

1.700 Euro: Sony hat den Preis für die 85er-Serie konsequent nach unten korrigiert. Nichtsdestotrotz ist der KD-55 XD 8505 der teuerste Kandidat im Vergleichsfeld. Das Modell wird auch in 65, 75 und 85 Zoll (Test in 8-2016) angeboten.

1.700 Euro: Sony hat den Preis für die 85er-Serie konsequent nach unten korrigiert. Nichtsdestotrotz ist der KD-55 XD 8505 der teuerste Kandidat im Vergleichsfeld. Das Modell wird auch in 65, 75 und 85 Zoll (Test in 8-2016) angeboten.

Sony_KD-55XD8505_Wertung

Der Testbericht Sony KD-55XD8505 (Gesamtwertung: 72, Preis/UVP: 1700 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Sony UHP-H1 (Test)

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Auch wenn der Name anderes vermuten lässt, hat der UHP-H1 mit Ultra-HD-Scheiben nichts am Hut. 4K-Auflösung ist dem nur 36 Zentimeter breiten und 5 Zentimeter hohen Player dank Upscaling aber trotzdem zu entlocken. Seine Stärken liegen allerdings in seiner Sound-Sektion.

Solide Verarbeitung

Sony_UHPH1_PCWer heute 400 Euro für einen Blu-ray-Player ausgibt, darf einiges erwarten, schließlich liefern bereits die 100-Euro-Vertreter eine hervorragende Bild- und Tonqualität. Sonys Edel-Player will dagegen mehr – und kann mehr: Das beginnt beim robusten Gehäuse, das zur Minderung von Vibratio-nen innen mit Metallschienen verstrebt ist, was das Gewicht von 2,8 Kilo erklärt. Beim Haptik-Check merkt man, dass hier kein Billigheimer am Start ist: Nichts wackelt, nichts scheppert, alles wirkt robust, auch wenn das Gehäuse aus Kunststoff besteht. Die Oberseite mit dezenter Sandrstahl-Textur wirkt elegant, ebenso die durchgehende schwarze Frontblende, hinter der das dimm- bzw. abschaltbare Display schimmert.

Gelungen: Die neue Fernbedienung ist angenehm leicht, übersichtlich gegliedert und verfügt über die wichtigsten Schnellwahl-Tasten.

Gelungen: Die neue Fernbedienung ist angenehm leicht, übersichtlich gegliedert und verfügt über die wichtigsten Schnellwahl-Tasten.

Hochwertige Audio-Sektion

Die kernige Bauweise soll auch der Audiosektion zugute kommen, die zusätzlich auf eine Analog-Sektion für die Stereo-Ausgabe setzt. Als „High-Resolution-Premium-Audio-und-Video-Player“ bewirbt Sony den UHP-H1 nicht zu Unrecht: Highlight ist die Wiedergabe von Musik-Dateien bis 24 Bit und 192 Khz, zudem integrierte Sony „DSEE HX“ zum Aufpäppeln komprimierter Audiodateien, die durch Upscaling auf High-Res-Niveau gehievt werden sollen. Wie frühere Top-Modelle (z.B. der BDP-S7200) des Hauses unterstützt auch der UHP-H1 die SACD, die Sony einst aus der Taufe hob. Überraschend ist hingegen die Tatsache, dass der fast quadratische Scheibendreher auch das Konkurrenzformat DVD-Audio abspielt. Vor diesem Hintergrund ist der UHP-H1 gar ein Schnäppchen, kosten solche Universal-Player doch gerne mal das Doppelte (Pio-neer BDP-LX58, Oppo BDP-103).   

Der Sony UHP-H1 kann sowohl die native (Menüpunkt nicht im Bild) als auch eine starre Auflösung bis zu 4K an den Fernseher ausgeben.

Der Sony UHP-H1 kann sowohl die native (Menüpunkt nicht im Bild) als auch eine starre Auflösung bis zu 4K an den Fernseher ausgeben.

Gut bestückt: Neben zwei HDMI-Ausgängen gibt es je einen koaxialen und optischen Digitalausgang sowie zwei Cinch-Buchsen für Stereo-Ton. WLAN ist integriert.

Gut bestückt: Neben zwei HDMI-Ausgängen gibt es je einen koaxialen und optischen Digitalausgang sowie zwei Cinch-Buchsen für Stereo-Ton. WLAN ist integriert.

Der vordere und hinter einer Plastikabdeckung versteckte USB-Anschluss (FAT32 und NTFS) akzeptiert neben den üblichen Verdächtigen wie WAV, MP3, ALAC und AIFF auch FLAC und DSD mit hoher Bitrate und 5.1-Mehrkanal. Musik gelangt neben dem Netzwerk (drahtlos oder via LAN) auch über Audio-Apps wie Spotifiy und Deezer in den Player; Letzteres erst nach einem künftigen Firmware-Update. Neben Musik empfängt der UHP-H1 auch  Videos aus dem Netz, das App-Angebot umfasst die wichtigsten Anbieter (siehe Kasten „Film und Fernsehen aus dem Netz“). Dank inte-griertem WLAN-Modul ist das Streaming auch drahtlos möglich, unterstützt wird neben dem 2,4-GHz- auch das weniger frequentierte 5-GHz-Band.

Tausende Filme, Serien und Dokus auf Knopfdruck? – Internet und Online-Videotheken machen es möglich. Das gelungene Entertainment-Angebot des Sony umfasst rund 30 Apps, darunter findet man neben vielen Mediatheken von großen und kleinen Fernsehsendern auch die wichtigsten Bezahl-Videotheken wie Netflix, Maxdome, Amazon Video, Watchever und Sonys eigene Online-Videoplattform PlayStation Video. YouTube ist ebenfalls an Bord und wird nativ mit fester 60-Hertz-Framerate und 1080p-Auflösung ausgegeben. Alternativ lässt sich die Videoausgabe auch auf 4K/60p-Auflösung skalieren.
Vom Home-Menü aus lassen sich alle Funktionen des Players inklusive einiger Internet-Apps aufrufen. Alle bekannten Online-Videotheken sind abrufbar.

Vom Home-Menü aus lassen sich alle Funktionen des Players inklusive einiger Internet-Apps aufrufen. Alle bekannten Online-Videotheken sind abrufbar.

Im Opera TV Store finden sich unzählige weitere Apps, die sich ohne vorherige Installation öffnen lassen. Vor allem lokale TV-Sender sind reichlich vertreten.

Im Opera TV Store finden sich unzählige weitere Apps, die sich ohne vorherige Installation öffnen lassen. Vor allem lokale TV-Sender sind reichlich vertreten.

Ausstattung und Bedienung

Toninformationen gelangen über einen optischen und einen koaxialen Digitalausgang zu einem AV-Receiver; ein hochwertiger DA-Wandler stellt Musik auch an den Stereo-Cinch-Ausgängen bereit. Der zweite HDMI-Ausgang kann entweder vollwertig oder zu alleiniger Tonausgabe genutzt werden; bei Letzterer schaltet der erste HDMI-Ausgang den Ton ab. Ferner sendet der UHP-H1 über sein Bluetooth-Modul Sound an kompatible Empfänger, wobei Sony auf den eigens entwickelten LDAC-Codec für eine verlustfreie Audioübertragung setzt. Zur leichten Bedienung kann man in Nebenräumen übrigens Sonys „SongPal“-App für Smart-phones und Co. nutzen, mit deren Hilfe sich auch ein Multiroom-System einrichten lässt.

Die klassische Bedienung des Players erfolgt dank übersichtlicher Menüs meist selbsterklärend. Die neu gestaltete Fernbedienung liegt gut in der Hand und verfügt über die wichtigsten Schnellwahltasten (Audio, Untertitel). Gut gefällt uns die Einzelbildweiterschaltung und auch das Vorspulen geht flott von der Hand. Lobenswert ist die detaillierte Informationsanzeige (Bild unten).

Aussagekräftig: Ein Druck auf die DISPLAY-Taste verrät viele Details wie Bitraten und Codecs.

Aussagekräftig: Ein Druck auf die DISPLAY-Taste verrät viele Details wie Bitraten und Codecs.

Das Universal-Laufwerk agiert bei CDs, DVDs und Blu-rays leise und lädt HD-Discs in rund 16 Sekunden; mit komplexen Java-Menüs wie bei „The Amazing Spider Man“ dauert es knapp 30 Sekunden. Aus dem Standby bis zum Erscheinen des Home-Screen benötigt der Sony rund 15 Sekunden.

Bild- und Tonqualitätung

Blu-rays zeigt der Sony mit hoher Schärfe, natür-lichen Farben und ausgewogener Helligkeit; ultraweiße und ultra-schwarze Bildbereiche werden sauber durchgezeichnet. An Farbformaten stehen sowohl
YCbCr als RGB (optional mit Deep Color) bereit. Das De-Interlacing klappt bei 1080i-Blu-rays bestens, bei DVD zeigte unser Stolperstein „Sechs Tage, sieben Nächte“ (Kapitel 10)  jedoch leichtes Zeilenflimmern – was einen Punkt Abzug bedeutet. Fürs Bildtuning liefert der Sony neben zwei vordefinierten Speichern auch zwei manuell konfigurierbare, u.a. kann man Kontrast, Helligkeit, Farbe, Schwarz-Durchzeichnung, Rauschfilter, Schärfe und Feinauflösung anpassen.    

4K-Fotos schickt der Sony auch nativ zum Fernseher, Blu-rays und DVDs können sauber auf 4K/60p-Auflösung skaliert werden. Zudem erlaubt der Player die Einstellung einer festen  Ausgangsaufösung zwischen 480i und 4K; alternativ kann die anliegende Originalauflösung ausgegeben werden. Sowohl über den HDMI-Ausgang als auch den optischen Digitalausgang klingt der Ton ausgewogen und natürlich. Auch die analogen Cinch-Buchsen liefern einen klaren und hochauflösenden Sound. Hervorzuheben ist die „AV-Sync“-Einstellung im „Options“-Schnellmenü, mit der man den Ton gegenüber dem Bild um bis zu 120 Millisekunden verzögern kann – nützlich, falls der Fernseher über keine entsprechende Regelung verfügt. Dolby- und DTS-Mehrkanalton wandelt der Sony auf Wunsch korrekt zu 5.1/7.1-PCM um, der kleine Bruder BDP-S5500 (Test in 8-2015) machte daraus lediglich einen Zweikanal-Downmix. ao

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Sony_UHP-H1_Wertung

Der Testbericht Sony UHP-H1 (Gesamtwertung: 89, Preis/UVP: 400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2016 erschienen.

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Samsung UE55KU6679 (Test)

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Zurückhaltung scheint Samsung ein Fremdwort zu sein. Wie die letzten Jahre verteidigen die Südkoreaner auch 2016 ihre Poleposition auf dem TV-Markt mit einer Palette an Fernsehern; allein die 6er-Serie beherbergt mehr als 40 Modelle. Der UE 55 KU 6679 ist einer davon.

Ausstattung und Praxis

Samsung_UE55KU6679_PCDie Unterschiede zwischen den Mittelklässlern sind hauptsächlich optischer Natur. So bietet Samsung die Geräte in verschiedenen Größen von 40 bis 78 Zoll, Formen (flach oder gebogen) und Farben an. Unser Testkandidat kommt in modischem Schwarz-Silber sowie einem Curved-Bildschirm mit 4,2 Metern Radius und 138 Zentimetern Diagonale daher. Eine technische Besonderheit ist die „Active Crystal Color“-Technologie, bei welcher die Phosphorschicht auf den Hintergrund-LEDs durch moderne Quantum Dots ersetzt wird – diese sollen vor allem Farben intensiver leuchten lassen. Wie sich das Panel gegenüber dem Nano-Crystal- beziehungsweise Quantum-Dot-Display der teureren Brüder schlägt, verraten wir später.

Kleiner Signalgeber, große Wirkung: Samsungs Fernbedienung kommt mit nur wenigen Tasten aus. Leider sind dadurch ein paar Funktionen wie Quellenwahl oder Bildregler nicht mehr direkt abrufbar.

Kleiner Signalgeber, große Wirkung: Samsungs Fernbedienung kommt mit nur wenigen Tasten aus. Leider sind dadurch ein paar Funktionen wie Quellenwahl oder Bildregler nicht mehr direkt abrufbar.

Samsung_UE55KU6679_Ideal

Obwohl die 10-Bit-Wiedergabe laut Datenblatt den Top-Modellen vorbehalten bleibt, stellt der KU 6679 unser HDR-Testbild mit recht sauberem Grauverlauf dar; entsprechende Videos nimmt er über seine drei HDMI-Eingänge sowie den Mediaplayer entgegen. Ebenso dienen die Online-Videotheken Amazon Instant Video und Netflix als Quelle. Wem die SDR-Qualität genügt, der findet im Smart-Hub-Portal natürlich noch viele weitere Apps. Praktisch finden wir, dass der Fernseher beim Einschalten mit der zuletzt genutzten Anwendung respektive Quelle startet – egal, ob Internet-Dienst, Tuner oder externer Zuspieler. Im Vergleich zu Panasonic und Sony verzichtet Samsung leider auf eine doppelte TV-Empfangseinheit. Die Steuerung des Tizen-Betriebssystems klappt im Großen und Ganzen kinderleicht, jedoch sind zehn Klicks nötig, um das Gerätemenü aufzurufen. Zudem vermissen wir bei der neuen Smart-Remote-Fernbedienung den Gyrosensor des Vorgängers sowie einige Direkttasten.

Für jeden Geschmack: Das Tizen-Betriebssystem punktet nicht nur mit hohem Bedienkomfort, es wartet außer­dem mit einem reichhaltigen Smart-TV-Angebot auf.

Für jeden Geschmack: Das Tizen-Betriebssystem punktet nicht nur mit hohem Bedienkomfort, es wartet außer­dem mit einem reichhaltigen Smart-TV-Angebot auf.

Die Beschallung übernehmen zwei nach unten abstrahlende Zehn-Watt-Lautsprecher. Sie punkten zwar mit guter Sprachverständlichkeit, spielen aber nicht sonderlich tief und neigen zu Verzerrungen. Eine Miniklinken-Buchse gibt es nicht, doch unterstützt das Gerät dafür Bluetooth-Kopfhörer.

Die Benutzeroberfläche des Samsung UE 55 KU 6679 erscheint aufgeräumt, dennoch würden wir Direkttasten für Quellenwahl und Infoeinblendung bevorzugen.

Die Benutzeroberfläche des Samsung UE 55 KU 6679 erscheint aufgeräumt, dennoch würden wir Direkttasten für Quellenwahl und Infoeinblendung bevorzugen.

Alles aus einer Hand: Samsungs Fernbedienung kann als Universalsteuerung für weitere Heimkino-Geräte wie Blu-ray-Player oder Boxensysteme eingerichtet werden.

Alles aus einer Hand: Samsungs Fernbedienung kann als Universalsteuerung für weitere Heimkino-Geräte wie Blu-ray-Player oder Boxensysteme eingerichtet werden.

Einfach lossurfen: Der Web-Browser stellt Internet-Seiten korrekt dar und reagiert flott, allerdings lässt sich der Mauszeiger nicht mehr per Handbewegung steuern.

Einfach lossurfen: Der Web-Browser stellt Internet-Seiten korrekt dar und reagiert flott, allerdings lässt sich der Mauszeiger nicht mehr per Handbewegung steuern.

Bildqualität

Bei Samsung verschwimmen die Grenzen zwischen Einstiegs-, Mittel- und Oberklasse zusehends. So begegnet der UE 55 KU 6679 den teureren Brüdern in einigen Disziplinen auf Augenhöhe; insbesondere bei der Farbreproduktion: Die durchschnittlichen Delta-E-Abweichungen sind mit 2,1 im Bildmodus „Film“ verschwindend gering und auch erweiterte Farbräume gehören bei den Südkoreanern mittlerweile zum Standard. Verantwortlich dafür ist – wie bereits erwähnt – die „Active Crystal Color“-Technologie, die im Preset „Nativ“ vor allem  Grün und Rot intensiviert. Allerdings erscheinen die Farben auf vollwertigen Quantum-Dot-Displays wie dem des UE 65 KS 9590 (audiovision 7-2016) noch knackiger. Aus seitlicher Perspektive bleichen sie bei beiden Modellen gleichermaßen stark aus. Hier hat der Sony KD-55XD8505 die Nase vorn, da er seine Neutralität und Brillanz im normalen Blickwinkelbereich weitgehend beibehält. Dafür zieht Samsung mit dem neuen Spezialmodus „HDR+“ ein Ass aus dem Ärmel. Dieser steigert die Bilddynamik und bringt mithilfe der Tonwert-Funktion „Optimalkontrast“ sogar SDR-Material annähernd auf HDR-Niveau (siehe Kasten „HDR+: Der cleverere Dynamik-Modus“).

Aus zentraler Perspektive leistet das Curved-Display erstklassige Arbeit, jedoch nimmt die Helligkeit schon bei 30 Grad sichtbar ab und auch einige Farben bleichen aus.

Aus zentraler Perspektive leistet das Curved-Display erstklassige Arbeit, jedoch nimmt die Helligkeit schon bei 30 Grad sichtbar ab und auch einige Farben bleichen aus.

Alles im Lot: Der Samsung UE 55 KU 6679 deckt nicht nur den für HDTV und Blu-ray maßgeblichen Farbraum präzise ab, er stellt auch schwierige Mischfarben wie zum Beispiel Hauttöne korrekt dar.

Alles im Lot: Der Samsung UE 55 KU 6679 deckt nicht nur den für HDTV und Blu-ray maßgeblichen Farbraum präzise ab, er stellt auch schwierige Mischfarben wie zum Beispiel Hauttöne korrekt dar.

Wer einmal richtig gutes HDR-Material gesehen hat, der wird sich mit normalem SDR-Content vermutlich kaum noch zufriedengeben. Umso misstrauischer ist man natürlich gegenüber einem Fernseher, welcher zwar einen riesigen Dynamikumfang verspricht, aber nicht ansatzweise die Leuchtkraft von UHD-Premium-TVs herbringt. Samsung greift deshalb tief in die Trickkiste und stattet inzwischen auch die günstigen Modelle mit dem neuen Spezialmodus „HDR+“ aus, der in der Spitzenserie KS 9590 sein Debüt feierte (siehe audiovision 7-2016).
Der Modus HDR+ lässt sich über das Bild­menü aktivieren. Er ist mit der maximalen Backlight-Stufe sowie dem erweiterten Farbraum „Nativ“ verknüpft.

Der Modus HDR+ lässt sich über das Bild­menü
aktivieren. Er ist mit der maximalen Backlight-Stufe sowie dem erweiterten Farbraum „Nativ“ verknüpft.

Mehr Dynamik für alle: Der HDR+ Modus wirkt sich nicht nur auf HDMI-Signale aus, sondern kann auch im Tuner-Betrieb oder in Smart-TV-Apps aktiviert werden.

Mehr Dynamik für alle: Der HDR+ Modus wirkt sich nicht nur auf HDMI-Signale aus, sondern kann auch im Tuner-Betrieb oder in Smart-TV-Apps aktiviert werden.

Zuerst jedoch die Fakten: Wie unter „Bildqualität“ geschrieben, bleibt die Lichtausbeute im HDR-Betrieb mit knapp 270 Candela pro Quadratmeter unverändert niedrig. Nicht einmal in unserer APL-Messung (Average Picture Level), bei der das Weißfenster auf schwarzem Grund stufenweise von zehn bis 100 Prozent vergrößert wird, konnten wir Verbesserungen feststellen. De facto ist der UE 55 KS 6679 im Spitzlicht sogar etwas dunkler als im vollflächigen Bild, so dass zum Beispiel Aufnahmen eines nächtlichen Sternenhimmels an Faszination einbüßen. Und trotzdem wirkt das Bild im Zusammenspiel mit „HDR+“ dynamischer, brillanter und schärfer. Möglich macht das eine clevere Tonwertjustage. Sie lässt mittlere Kontraste heller und Farben satter leuchten sowie dunkle Abstufungen konturierter erscheinen. Darüber hinaus steht in den Experteneinstellungen die Funktion „Optimalkontrast“ zur Verfügung, die großen Helligkeitsunterschieden vorbeugt – strahlende Bild­bereiche zeigen mehr Zeichnung und düstere Strukturen kommen klarer zum Vorschein. Von den Schaltungen profitieren insbesondere klassische Blu-rays sowie TV-Programme, sie werten aber auch HDR-Clips auf.

Unterstützende Kraft: Obwohl der HDR+ Modus an sich schon sehr dynamisch erscheint, holt die Funktion „Optimalkontrast“ noch mehr Brillanz aus dem Bild.

Unterstützende Kraft: Obwohl der HDR+ Modus an sich schon sehr dynamisch erscheint, holt die Funktion „Optimalkontrast“ noch mehr Brillanz aus dem Bild.

Wissen, was gespielt wird: Der Fernseher meldet den Status vorbildlich zurück und informiert über das Signalformat, die Auflösung sowie die Bildfrequenz.

Wissen, was gespielt wird: Der Fernseher meldet den Status vorbildlich zurück und informiert über das Signalformat, die Auflösung sowie die Bildfrequenz.

Andere Schaltungen wie Precision Black (Local-Dimming) oder Peak Illuminator bleiben hingegen den Flaggschiffen aus der SUHD-Serie vorbehalten. Folglich kann ihnen der KU 6679 mit seinem Edge-LED-Backlight weder in puncto Ausleuchtung noch bei der Helligkeit das Wasser reichen. Kleiner Trost: Immerhin bietet er mit bis zu 268 Candela pro Quadratmeter minimal größere Reserven als Sony oder TCL. Daran ändert sich im HDR-Betrieb leider nichts. Trotzdem kommt im sonnigen Wohnzimmer ein hervorragender Hellraumkontrast von 1.256:1 zustande – der entspiegelten Bildschirmoberfläche sei Dank. Ebenso gibt es am ANSI-Kontrast von 2.484:1 nichts auszusetzen, wobei Filmszenen wie der Beginn des Weltraum-Thrillers „Gravity“ durchaus mehr Tiefe sowie Plastizität zeigen könnten. Gut gefällt uns die Bildhomogenität ohne Aufhellungen in den Letterbox-Balken oder dem schwarzen Hintergrund. Andererseits treten in hellen Bildern Abdunklungen auf, besonders am unteren Rand.

Sparmaßnahmen: Der Twin-Tuner bleibt den teureren Modellen vorbehalten. Ferner hat Samsung die Anzahl der HDMI-Eingänge und USB-Schnittstellen auf drei bzw. zwei reduziert. Technisch läuft der KU 6679 dennoch zur Hochform auf.

Sparmaßnahmen: Der Twin-Tuner bleibt den teureren Modellen vorbehalten. Ferner hat Samsung die Anzahl der HDMI-Eingänge und USB-Schnittstellen auf drei bzw. zwei reduziert. Technisch läuft der KU 6679 dennoch zur Hochform auf.

Das Curved-Design bringt dem 55-Zöller keine nennenswerten Vorteile gegenüber den restlichen Probanden ein. Vielmehr begünstigt das gebogene Panel sogar Verzerrungen, über die jedoch in erster Linie die seitlich sitzenden Zuschauer klagen dürften. Schnelle Bewegungen verwischen leicht, die 24p-Wiedergabe lässt keine Wünsche offen.

1.550 Euro: Samsung bietet in der 6er-Serie zahlreiche Modellvarianten an, von denen sich einige nur optisch unter­scheiden. Technisch ist der 55 KU 6679 baugleich mit dem KU 6659 und 6649. Es gibt auch einen 43- und 49-Zöller.

1.550 Euro: Samsung bietet in der 6er-Serie zahlreiche Modellvarianten an, von denen sich einige nur optisch unter­scheiden. Technisch ist der 55 KU 6679 baugleich mit dem KU 6659 und 6649. Es gibt auch einen 43- und 49-Zöller.

Samsung_UE55KU6679_Wertung

AuVi_AWARD-Testsieger

Stromsparer-2016

Der Testbericht Samsung UE55KU6679 (Gesamtwertung: 78, Preis/UVP: 1550 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2016 erschienen.

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Cambridge Audio CXR120 (Test)

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Der große Bruder CXR200 (Test in audio-vision 4-2016) gab die Marschrichtung vor: viel Klang, wenig Schnickschnack. Auch beim CXR120 folgten die Entwickler in England dem Firmen-Credo „Der Klang ist das Wichtigste“ und investierten ihr Knowhow lieber in audiophile Bauteile als ellenlange Ausstattungslisten. Das Ergebnis ist ein Highlight für Klangpuristen und weniger für Technik-Freaks, die ein Gerät für alles möchten. Grundvoraussetzungen wie HDMI 2.0 und HDCP 2.2 erfüllt natürlich auch der CXR120. 

Hochwertige Verarbeitung

CambridgeAudio-CXR120_PCWie der große Bruder setzt das kleinere Modell auf eine gediegene Verarbeitung des Ganz-metallgehäuses mit dicker Aluminium-Front und resonanzarmer Konstruktion zur Vermeidung von  Vibrationen. Beibehalten wurde auch der große Ringkerntransformator, ein Netztrennschalter auf der Rückseite kappt bei Bedarf das Gerät vollständig vom Stromfluss. Auf der Vorderseite gefällt das große wie informative Punktmatrix-Display, das die Navigation durch die Menüs ohne angeschlossenen TV-Bildschirm ermöglicht. Wie beim CXR200 fungiert der satt drehende, aber zugleich etwas wackelige Lautstärkeregler auch als Wahlrad und Druckknopf für die Menü-Navigation.

Ausstattung & Praxis

Im Vergleich zum CXR200 muss der kleinere CXR120 auf einige Features verzichten, ist dafür aber auch 700 Euro günstiger. So besitzt der CXR120 keinerlei Multiroom-Funktionen – weder über die Boxenterminals noch über Pre-outs. Auch der zweite HDMI-Ausgang ist nicht separat ansteuer-bar. Die Zahl der Lautsprecherschrauben wurde von elf auf sieben Paar reduziert, so dass man sich für den Anschluss von Back-Surround oder Height-Boxen entscheiden muss. Mit sieben integrierten Endstufen sind daher entweder 7.2- oder 5.2.2-Boxenlayouts möglich; die Option auf Bi-Amping fehlt. Zudem besitzt der CXR120 nur drei analoge Cinch-Eingänge sowie nur zwei Toslink-Buchsen. Im HDMI-Sektor findet man sieben statt acht Eingänge, einer davon ist MHL-tauglich.

Die relativ schwere Fernbedienung fühlt sich wertig an, ist aber weder beleuchtet, noch sind Tasten für eine bessere Übersichtlichkeit farblich untergliedert.

Die relativ schwere Fernbedienung fühlt sich wertig an, ist aber weder beleuchtet, noch sind Tasten für eine bessere Übersichtlichkeit farblich untergliedert.

Analog zum CXR200 sehen wir bei den Einstellungen der Lautsprecher Raum für Verbesserungen: So sind die Schritte der Boxenabstände mit zehn Zentimetern zu groß – eigentlich wären 1-Zentimeter-Schritte für eine präzise Aufstellung optimal. Ein Equalizer fehlt dem Cambridge, dazu verzichtet die Einmess-Automatik auf eine Entzerrung des Frequenzgangs zur Anpassung an die Raumakustik – dafür müssen wir Punkte abziehen. Berücksichtigung finden demnach nur die Größen, Distanzen, Pegel und Trennfrequenzen der einzelnen Lautsprecher.

Mager: Viel mehr als diesen Info-Balken am unteren Bildrand hat das Info-Menü des CXR120 nicht zu bieten.

Mager: Viel mehr als diesen Info-Balken am unteren Bildrand hat das Info-Menü des CXR120 nicht zu bieten.

Auf Dekoder-Seite gibt es die üblichen Kandidaten von Dolby und DTS: HD-Signale werden anstandslos geschluckt, mit DTS Neo:6 und Dolby ProLogic IIx sind zudem potente Stereo-Upmixer an Bord. Bei Nutzung von Height-Speakern lässt sich Dolbys ProLogic IIz-Mixer zuschalten, der die anliegenden Signale auch in die Höhendimension hievt; die DTS-Entsprechung Neo:X sowie Raumsimulationsprogramme fehlen jedoch, ebenso jegliche 3D-Ton-Dekoder. Letzteres führt leider zu Problemen: So verstummte unser Testgerät bei zugespieltem DTS:X-Ton (ausprobiert mit Playern von LG und Panasonic) von der „Crimson Peak“-Blu-ray sowie der „DTS 2016 Demo Disc“, am Receiver-Display erschien die Meldung „No Signal“. Ein Fehler, der uns bereits beim Test des CXR200 auffiel. Ein Firmware-Update  könnte den Bug sicherlich beheben. Bis dahin verbleibt die Option, DTS:X-Signale im Blu-ray-Player nach PCM-Ton zu wandeln, die der CXR120 klaglos verarbeitet. Dolby-Atmos-Ton wird dagegen korrekt als TrueHD-7.1-Signal wiedergegeben.

Das rudimentäre Webinterface erlaubt etwa das Updaten der Firmware und Einrichten von Netzwerken.

Das rudimentäre Webinterface erlaubt etwa das Updaten der Firmware und Einrichten von Netzwerken.

Die Kopfhörer-Buchse unterstützt übrigens Dolbys Head-phone-Technik, die den Klang konventioneller Stereo-Kopfhörer räumlich aufpoliert.

Auch weil die Decodierung von 3D-Tonformaten entfällt, mutet die Lautsprecher-Konfiguration des Cambridge CXR120 verhältnismäßig schlicht an – was jedoch die Bedienung vereinfacht. Der Receiver befeuert maximal sieben Kanäle, im „Einst. Lautsprecher“-Menü kann man zwischen einem 7.2-Setup mit klassischen Back-Surroundboxen oder einem 5.2.2-Setup mit Front-Presence-Lautsprechern wählen. Konträr zum großen Bruder CXR200 muss man beim CXR120 auf Bi-Amping oder die Beschallung einer zweiten Hörzone verzichten. Das Feintuning erfolgt individuell pro Box für Größe, Entfernung, Pegel und Crossover-Frequenz; die beiden anschließbaren Subwoofer kann man aber nicht getrennt justieren.

Verbesserungsbedarf besteht bei den Entfernungswerten, die mit 10-Zentimeter-Schritten zu groß ausfallen. Die Pegeljustage in 0,5-dB-Schritten sowie die 10er-Stufen bei der Trennfrequenzwahl zwischen 40 bis 160 Hertz geben hingegen keinen Anlass zur Klage; die Phase des Woofers kann man leider nicht invertieren.

Favoriten: Für jeden Eingang lässt sich eine Standard-Signalverarbeitung und -Tondekodierung definieren.

Favoriten: Für jeden Eingang lässt sich eine Standard-Signalverarbeitung und -Tondekodierung definieren.

Im Menü „Einst. Lautsprecher“ wird festgelegt, ob man Back-Surround- oder Höhenboxen verwendet.

Im Menü „Einst. Lautsprecher“ wird festgelegt,
ob man Back-Surround- oder Höhenboxen verwendet.

Feinjustage aller Boxen: Auch die Trennfrequenz beider Höhenboxen lässt sich separat justieren.

Feinjustage aller Boxen: Auch die Trennfrequenz beider Höhenboxen lässt sich separat justieren.

Höhenkanäle: Für Dolby Pro Logic IIz kann man die Dominanz der beiden Höhenboxen dreistufig justieren.

Höhenkanäle: Für Dolby Pro Logic IIz kann man die Dominanz der beiden Höhenboxen dreistufig justieren.

Video & Multimedia

Das Videoboard des Cambridge versteht sich auf 4K/60p-Signale und rechnet 1080p-Signale auf UHD-Auflösung hoch – 1080i-Bilder und niedriger aufgelöstes Material kann der CXR120 allerdings nicht skalieren, sondern schleift diese 1:1 durch. HDR (High Dynamic Range) erkennt der CXR120 nicht, zudem fehlt ein Video-Equalizer.

Sämtliche Netzwerk-Funktionen versammelt Cambridge unter dem Modul „Stream Magic“, das auf vielfältige Art das Hören von Musik über das Netzwerk erlaubt. Neben UPnP, USB, WiFi, Web-radio und Spotify steht optional via nachrüstbarem Adapter auch Bluetooth zur Verfügung; AirPlay wird nicht unterstützt. Der Media-Player spielt die meisten Dateiformate wie WMA, MP3, AAC und Ogg Vorbis bis hin zu hochauflösenden FLAC-, WAV- und AIFF-Dateien mit 24 Bit / 192 Khz. DSD-Signale nimmt der Receiver aber nur über HDMI entgegen. Die „Stream Magic“-Bedienung erfolgt jedoch ausschließlich via „Cambridge Connect“-App für iOS- und Android-Geräte, über das Geräte-Display und das Menü des CXR120 lassen sich die Netzwerkfunktionen nicht steuern.

Ordentlich ausgestattet: Mit sieben HDMI-Ein- und zwei HDMI-Ausgängen, drei analogen Cinch- sowie je zwei Toslink- und Coax-Buchsen sind für normale Heimkinos ausreichend Anschlüsse vorhanden. Raritäten sind der 7.1-Eingang sowie der analoge „Rec Out“, Pre-outs gibt es aber nur für zwei Subwoofer. Eine Phono-Platine fehlt.

Ordentlich ausgestattet: Mit sieben HDMI-Ein- und zwei HDMI-Ausgängen, drei analogen Cinch- sowie je zwei Toslink- und Coax-Buchsen sind für normale Heimkinos ausreichend Anschlüsse vorhanden. Raritäten sind der 7.1-Eingang sowie der analoge „Rec Out“, Pre-outs gibt es aber nur für zwei Subwoofer. Eine Phono-Platine fehlt.

Die Innenaufnahme des Cambridge Audio CXR120 zeigt, dass heißen Bauteilen wie dem dicken Ringkern-Trafo (links unten) und den Endstufen viel Platz zur Verfügung steht. Die sieben Leistungsverstärker sind stehend untergebracht und schmiegen sich an den Kühlkörper, der von zwei Lüftern mit Frischluft versorgt wird. Oben links sitzen vier Elkos mit je 6800 Mikrofarad, oben rechts befindet sich das Mainborad mit den Signalprozessoren.

Die Innenaufnahme des Cambridge Audio CXR120 zeigt, dass heißen Bauteilen wie dem dicken Ringkern-Trafo (links unten) und den Endstufen viel Platz zur Verfügung steht. Die sieben Leistungsverstärker sind stehend untergebracht und schmiegen sich an den Kühlkörper, der von zwei Lüftern mit Frischluft versorgt wird. Oben links sitzen vier Elkos mit je 6800 Mikrofarad, oben rechts befindet sich das Mainborad mit den Signalprozessoren.

Tonqualität

Im Vergleich zum CXR200 muss sich der CXR120 mit weniger Leistung begnügen. 154 Watt bei Stereo und 76 Watt im 7.1-Modus bei 4 Ohm Last sind für die obere Mittelklasse dennoch angemessen. Im Hörtest spielte der Brite dann auch in bester Manier und stellte bei Steely Dans „Janie Runaway“ die Bassläufe auch ohne Subwoofer munter und konturiert in den Raum, formte Instrumente plastisch heraus und ließ auch das Schlagzeugbecken brillant erschallen – dabei behielt der CXR120 stets seinen ausgewogenen Charakter bei, nichts drängte sich in den Vordergrund.

„Stream Magic“-App: Netzwerk-Funktionen via USB, UPnP, Webradio etc. steuert ausschließlich die App.

„Stream Magic“-App: Netzwerk-Funktionen via USB, UPnP, Webradio etc. steuert ausschließlich die App.

Bis auf die zu hoch ermittelte Trennfrequenz unseres halbgroßen Center-Speakers waren wir mit den Werten der Raumeinmessung einverstanden; die Frequenzgang-Entzerrung entfiel aufgrund des fehlenden Equalizers. Aber auch ohne verlagerte der Cambridge den finalen Kampf in „Ender‘s Game“ akustisch äußerst eindrucksvoll in unseren Hörraum – mit tief grollenden, doch nie dröhnenden Bässen sowie präziser, lückenloser und dabei luftiger Raumabbildung.

Gleiche Tugenden dominierten auch im Stereo-Betrieb, wo der Cambridge die rhythmischen Vocal-Jazz-Klänge von Christy Baron fein aufdröselte, dabei grob- wie feindynamisch sauber zu Werke schritt und obendrauf Musik den richtigen Schmelz verpasste – große Klasse! ao      

Cambridge-CXR120-Front

CambridgeAudio_CXR120_Wertung

Der Testbericht Cambridge Audio CXR120 (Gesamtwertung: 81, Preis/UVP: 1800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2016 erschienen.

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Panasonic TX-58DXW734 (Test)

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Günstiger kommt man derzeit wohl kaum an einen so großen, HDR-tauglichen 4K-Fernseher. Generell bietet der Panasonic TX-58 DXW 734 eine in seiner Preisklasse exzellente Ausstattung, die vor allem intensive TV-Nutzer zu Freudensprüngen verleitet. Wie es um die Bildqualität bestellt ist, verrät unser Test.

Ausstattung und Praxis

Panasonic_TX-65DXW734_ProConLobenswert finden wir, dass Panasonic sämtliche Geräte mit einem Quattro-Tuner bestückt. Dieser unterstützt nicht nur Sat-, Kabel- und DVB-T2-Empfang, sondern ihm stehen darüber hinaus ein TV-over-IP-Client und -Server zur Seite. So können Sendungen live über das Netzwerk gestreamt beziehungs-weise für andere kompatible TV-Geräte und Settop-Boxen bereitgestellt werden. Ebenso klappt die Übertragung auf ein Smartphone oder Tablet („TV Anywhere“). Dank der doppelten Empfangseinheit lässt sich währenddessen sogar ein anderes Programm wiedergeben und/oder via USB aufnehmen; für Pay-TV-Angebote gibt es zwei CI+ Slots.  Die drei HDMI-Eingänge sind in der heutigen Zeit schon fast zu wenig – erschwerend hinzu kommt, dass nur zwei 4K-Signale mit 50p oder 60p sowie den HDCP-2.2-Kopierschutz beherrschen. Im Vergleich zu den Flaggschiffen verzichtet der DXW 734 außerdem auf die THX-Zertifizierung und die Kalibrieroption, was angesichts der Ersparnis von 2.500 Euro gegenüber dem TX-58 DXW 904 (Test in audiovision 5-2016) aber verständlich ist.

Kaum verändert: Panasonic hat die Fernbedienung in den letzten Jahren nur leicht modifiziert. Der zusätzliche Touchpad-Controller bleibt den teureren Modellen vorbehalten.

Kaum verändert: Panasonic hat die Fernbedienung in den letzten Jahren nur leicht modifiziert. Der zusätzliche Touchpad-Controller bleibt den teureren Modellen vorbehalten.

Das abdeckbare Anschlussfeld beherbergt neben der doppelten TV-Empfangseinheit auch zwei CI+ Slots. Den fehlenden vierten HDMI-Eingang kann man deshalb gut verschmerzen; allerdings sind nur zwei davon HDR-fähig.

Das abdeckbare Anschlussfeld beherbergt neben der doppelten TV-Empfangseinheit auch zwei CI+ Slots. Den fehlenden vierten HDMI-Eingang kann man deshalb gut verschmerzen; allerdings sind nur zwei davon HDR-fähig.

Leider bleiben Cineasten infolgedessen auch die besonders neutral abgestimmten „Professionell“-Bildmodi verwehrt, worauf wir später näher eingehen. Das bewährte Farbmanagement darf natürlich trotzdem nicht fehlen – hier lassen sich detaillierte Anpassungen an jedem Farbton vornehmen. Leider sind einige Regler immer noch in Untermenüs versteckt, was die Bildkorrekturen unnötig erschwert. Abgesehen davon brilliert das Firefox-Betriebs-system mit einer aufgeräumten, intuitiven Oberfläche. Lieblingssender oder häufig genutzte Apps können dabei individuell an die Startseite gepinnt werden. Die populärsten Internet-Dienste wie Online-Videotheken und Nachrichten-Portale instal-liert Panasonic bereits ab Werk, stellt im „Apps Market“ jedoch viele weitere zum Download bereit. Auch der über USB sowie Netzwerk fütterbare Mediaplayer macht eine gute Figur und spielt die meisten Formate ab; einzig DivX-Clips verweigert er nach wie vor.

Panasonic_TX-58DXW734_Ideal

Die Beschallung übernimmt wie bei den Vorgänger-Modellen das „VR-Audio True Surround“-System, das zwar durch eine gute Sprachverständlichkeit besticht, allerdings fehlt es den Lautsprechern an Tiefgang wie Pegelfestigkeit.

Hereinspaziert: Die Benutzeroberfläche des Panasonic TX-58 DXW 734 sieht nicht nur einladend aus, sie hat ab Werk auch die wichtigsten Smart-TV-Apps vorinstalliert.

Hereinspaziert: Die Benutzeroberfläche des Panasonic TX-58 DXW 734 sieht nicht nur einladend aus, sie hat ab Werk auch die wichtigsten Smart-TV-Apps vorinstalliert.

Unverändert gut: Das Firefox-Betriebssystem zeichnet sich durch einen sehr hohen Bedienkomfort aus. Favoriten können einfach auf den Home-Screen gepinnt werden.

Unverändert gut: Das Firefox-Betriebssystem zeichnet sich durch einen sehr hohen Bedienkomfort aus. Favoriten können einfach auf den Home-Screen gepinnt werden.

Geben und nehmen: Der DXW 734 ist nicht nur mit einem TV-over-IP-Client bestückt, er stellt die Tuner-Signale auf Wunsch auch selbst im Heimnetzwerk zur Verfügung.

Geben und nehmen: Der DXW 734 ist nicht nur mit einem TV-over-IP-Client bestückt, er stellt die Tuner-Signale auf Wunsch auch selbst im Heimnetzwerk zur Verfügung.

PAN_TX-58DXW734_Screen_eHelp

Hilfe auf Knopfdruck: Hinter „eHelp“ verbirgt sich ein digitales Benutzerhandbuch, in dem alle wichtigen Funktionen des Fernsehers beschrieben werden.

Bildqualität

Von seinen Brüdern der 904er-Serie ist Panasonics Prime-Modell in puncto Leuchtkraft weit entfernt, dennoch setzt es sich mit bis zu 326 Candela an die Spitze dieses Vergleichstests. Gleiches gilt für den Schwarzwert von 0,013 Candela, wobei der Dank der adaptiven Backlight-Steuerung gebührt. Höher als die ab Werk eingestellte Stufe „Niedrig“ sollte man aber nicht gehen, da hier kleine Bildbereiche sichtbar an Helligkeit einbüßen. Folglich würde die Schaltung beispielsweise in den Weltraum-Szenen aus „Gravity“ die schwächer leuchtenden Sterne verschlucken. Unsere Kontrastmessungen meistert der TX-58 DXW 734 mit Bravour; im ANSI-Schachbrettmuster messen wir ein erstklassiges Verhältnis von 2.141:1 und unter Auflicht respektable 975:1. Leider bleibt davon aus seitlicher Perspektive nicht viel übrig. Schon ab 30 Grad verliert der Bildschirm rund die Hälfte der Helligkeit sowie 67 Prozent des Kontrasts, was wertvolle Punkte kostet.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Ein paar Grüntöne tanzen mit Delta-E-Werten zwischen drei und vier leicht aus der Reihe, in der Praxis fällt das aber kaum auf. Rote Nuancen hat der Panasonic am besten im Griff.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Ein paar Grüntöne tanzen mit Delta-E-Werten zwischen drei und vier leicht aus der Reihe, in der Praxis fällt das aber kaum auf. Rote Nuancen hat der Panasonic am besten im Griff.

Ein Fest für TV-Freunde: Der TV-Guide des Panasonic bietet einen erstklassigen Programmüberblick mit prak­tischer Vorschau sowie direkter Aufnahme-Funktion.

Ein Fest für TV-Freunde: Der TV-Guide des Panasonic bietet einen erstklassigen Programmüberblick mit prak­tischer Vorschau sowie direkter Aufnahme-Funktion.

Ohne Randbeschnitt: Der Overscan lässt sich über das Bildschirmmenü im Tuner-Betrieb komplett abschalten. So zeigen auch SDTV-Programme eine hohe Feinzeichnung.

Ohne Randbeschnitt: Der Overscan lässt sich über das Bildschirmmenü im Tuner-Betrieb komplett abschalten. So zeigen auch SDTV-Programme eine hohe Feinzeichnung.

Nennenswerte Farbverschiebungen treten zum Glück nicht auf, jedoch nimmt die Sättigung stark ab. Außerdem sinkt die Farbtemperatur von 6.300 auf 5.900 Kelvin, so dass Schwarz-Weiß-Filme à la „Casablanca“ etwas warm wirken. Mittig sitzende Zuschauer sehen ein neutraleres und vor allem brillanteres Bild. Selbst schwierige Mischfarben wie Hauttöne werden originalgetreu reproduziert, bloß ein paar grüne Nuancen tanzen aus der Reihe. Die durchschnittlichen Delta-E-Abweichungen liegen mit 2,4 (Farben) respektive drei (Grau-) trotzdem auf ordentlichem Niveau. Erweiterte Farbräume sind für den DXW 734 kein Problem (siehe Kasten „Warum mehr für HDR zahlen?“).

Dass man für recht wenig Geld einen ordentlichen HDR-Großbildfernseher bekommt, hat Panasonic in audio­vision 4-2016 mit dem TX-58 DXW 784 bewiesen. Der eine Klasse niedriger angesiedelte DXW 734 unterbietet ihn preislich um 300 Euro – doch ist er genauso gut? Vorab: Das günstigere Modell besitzt ebenfalls nur zwei High-Dynamic-Range-fähige HDMI-Eingänge, die über das Setup-Menü erst einmal für entsprechende Quellen wie UHD-Blu-ray-Player freigeschaltet werden müssen.
Unser Helligkeitsmessung offenbart erste Ähnlichkeiten: Gegenüber SDR-Signalen steigt die Leuchtkraft im HDR-Modus geringfügig an und erreicht ihr Maximum bei 390 Candela, während der teurere Bruder ledig­lich 32 Candela mehr liefert. Dabei macht es keinen Unterschied, ob wir ein klein- oder vollflächiges Weißfenster öffnen; die adaptive Backlight-Steuerung wurde in der Voreinstellung „Niedrig“ belassen. Beim Kontrast schneidet der aktuelle Testkandidat sogar etwas besser ab, was er hauptsächlich den tieferen Schwarzwerten zu verdanken hat. Dafür deckt der DXW 784 einen deutlich größeren Farbraum ab. So erscheinen alle Farben intensiver, insbesondere Grün und Rot. Das zugrunde liegende Farbskala-Preset „Rec. 2020“ lässt sich auch in klassischen SDR-Videos aktivieren, wirkt hier jedoch übersättigt und unnatürlich.

Im Großen und Ganzen weiß die HDR-Wiedergabe zu gefallen. Uns persönlich fehlt allerdings der Punch, wie ihn Panasonics 904er-Flaggschiffe bieten. Der Vergleich hinkt natürlich, zumal die Leuchtkraft jenseits der 1.000-Candela-Marke und die Schwarzdarstellung auf OLED-Niveau mit mindestens 4.000 Euro zu Buche schlagen. Preisbewusste HDR-Einsteiger dürften mit dem TX-58 DXW 734 jedenfalls glücklich werden.

Farbe bekennen: Bei Zuspielung von HDR-Signalen wechselt der TX-58 DXW 734 automatisch auf einen vor allem in Richtung grün und rot erweiterten Farb­raum. Die teureren Modelle erscheinen noch intensiver.

Farbe bekennen: Bei Zuspielung von HDR-Signalen wechselt der TX-58 DXW 734 automatisch auf einen vor allem in Richtung grün und rot erweiterten Farb­raum. Die teureren Modelle erscheinen noch intensiver.

Wer sichergehen möchte, dass ein Video tatsächlich in HDR-Qualität abgespielt wird, bekommt mit einem Knopfdruck auf die Info-Taste kurz die Auflösung, die Bildfrequenz sowie das Signalformat eingeblendet.

Wer sichergehen möchte, dass ein Video tatsächlich in HDR-Qualität abgespielt wird, bekommt mit einem Knopfdruck auf die Info-Taste kurz die Auflösung, die Bildfrequenz sowie das Signalformat eingeblendet.

Die Bewegungsdarstellung gelingt dem Panasonic einwandfrei, obgleich in Schwenks über helle monotone Flächen wie ein Fußballfeld die nicht ganz homogene Ausleuchtung auffällt. Dafür ist der Overscan im Tuner-Betrieb komplett abschaltbar, wodurch auch SDTV-Sender angenehm scharf erscheinen. Kinostreifen zeigt der 58-Zöller geglättet oder original in 24p.

1.500 Euro: Der TX-58 DXW 734 aus der Prime-Serie ist mit 146 Zentimetern Diagonale der größte Testkandidat und bietet die beste Ausstattung. Das in 40, 50 und 58 Zoll erhältliche Modell markiert Panasonics Einstieg in die HDR-Liga.

1.500 Euro: Der TX-58 DXW 734 aus der Prime-Serie ist mit 146 Zentimetern Diagonale der größte Testkandidat und bietet die beste Ausstattung. Das in 40, 50 und 58 Zoll erhältliche Modell markiert Panasonics Einstieg in die HDR-Liga.

Panasonic_TX-65DXW734_Wertung

AuVi_AWARD-Preistipp

Stromsparer-2016

Der Testbericht Panasonic TX-58DXW734 (Gesamtwertung: 77, Preis/UVP: 1500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2016 erschienen.

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Harman Kardon Go+Play (Test)

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Das Auge hört mit – beim Go + Play von Harman Kardon trifft das ganz besonders zu. Denn der Bluetooth-Lautsprecher ist ein echter Blickfang. Die Oberseite ziert ein geschwungener, massiver Edelstahlgriff, die Box selbst umgibt ein hochwertiger Gitterstoff in Schwarz oder Weiß. Das gummierte Bedienfeld ist haptisch ein Traum. Die Anschlussabdeckung auf der Rückseite sitzt bombenfest, stabile Fingernägel sind zum Entfernen jedoch unerlässlich.

Spürbare Qualität

Schon das für eine portable Box stolze Gewicht von 3,4 Kilo verrät, dass Harman Kardon auch im Innenleben nicht an Qualität gegeizt hat. Hier arbeiten zwei Tieftöner (90 mm), zwei Hochtöner (20 mm) und vier Treiber. Konzipiert ist der Go + Play in erster Linie für mobile Einsätze – der Lithium-Ionen-Akku hält bis zu acht Stunden, ist nach drei Stunden wieder voll geladen und fungiert über den USB-Anschluss sogar noch als Powerbank für Smartphones und Tablets.

Beleuchtete Bedienfelder

Die Einrichtung des Lautsprechers könnte ein-facher nicht sein. Einschalten, am mobilen Zuspieler Blue-tooth aktivieren, fertig! Nach erfolgter Kopplung ist der schicke Schallwandler auch schon spiel-bereit. Das Bluetooth-Symbol, der Ein-/Ausschalter und der Play-/Pause-Button sind weiß beleuchtet, das Plus und Minus für die Lautstärke-Anpassung kann notfalls im Dunkeln erfühlt werden. Bis zu drei Tablets oder Smartphones (fungieren als Fernbedienung) lassen sich parallel anschließen, die Musikwiedergabe erfolgt abwechselnd.

Was sofort auffällt: Für eine Box dieser Größe erweckt der Play + Go Musik fein aufgelöst zum Leben. Die Höhen sind ex-trem ausgeprägt, in diesem Bereich spielt der Lautsprecher enorm akzentuiert. Bei den Bässen liefert die Henkelbox ebenfalls ordentlichen Bumms, einen Regler zum manuellen Anpassen der Tiefton-Intensität haben die Konstrukteure allerdings nicht vorgesehen. Das ordentliche Raumgefühl lässt sich vergrößern, indem zwei Go + Play kabellos miteinander verbunden werden. Bei Telefonaten wird die Stimme des Gesprächspartners automatisch über die Bluetooth-Box ausgegeben, die Musik pausiert dann umgehend. jw

Für Outdoor-Einsätze fast zu schade: Der Play + Go von Harman Kardon ist sofort an seinem markanten Henkelgriff aus Edelstahl zu erkennen.

Für Outdoor-Einsätze fast zu schade: Der Play + Go von Harman Kardon ist sofort an seinem markanten Henkelgriff aus Edelstahl zu erkennen.

Harman-Kardon_Go+Play_Wertung

Der Testbericht Harman Kardon Go+Play (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2016 erschienen.

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Onkyo TX-RZ710 (Test)

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Mit dem 950 Euro teuren TX-RZ710 stellt Onkyo den Receivern TX-RZ810 (1.300 Euro) und TX-RZ900 (1.600 Euro) ein günstigeres Modell zur Seite. Bereits optisch unterscheidet sich der Neuling von den Brüdern und orientiert sich eher an den aktuellen TX-NR-Modellen. Doch wie sieht es unter der Haube aus?

Nahe Verwandtschaft

Onkyo_TX-RZ710_ProConBautechnisch offenbart der Blick unter den Deckel nur geringe Unterschiede zum TX-RZ810 (Test in Ausgabe 7-2016): Der Trafo und das Platinen-Layout sehen sich ähnlich, auch der leise Lüfter rotiert über den diskreten Endstufen. Die Elkos fallen mit 10.000 statt 15.000 Mikrofarad jedoch etwas schwächer aus. Der Blick auf die Rückseite legt einen Zwitter aus TX-RZ810 und TX-NR656 nahe. Zu Letzterem sind alle Anschlüsse identisch, vom TX-RZ810 erbte der TX-RZ710 die RS232-Buchse, den Infrarot-Eingang sowie den Trigger-Ausgang. Damit zählt der kleinste RZ-Sprößling auch nur neun statt elf Paar Boxenterminals, so dass man sich bei der Verkabelung für Back-Surround- oder Höhen-boxen entscheiden muss. Wie seine Brüder ist der TX-RZ710 auf 7.2- bzw. 5.2.2-Boxensetups beschränkt; Pre-outs für größere Konfigurationen fehlen dem 7-Kanal-Receiver. Freie Endstufen kann man für das Bi-Amping der Hauptlautsprecher oder die Beschallung einer zweiten Hörzone nutzen; für letztere gibt es auch Pre-outs. Einen dritten Hörraum versorgt der TX-RZ710 nicht.

Der rudimentäre 4K-Scaler rechnet ausschließlich 1080p-Signale auf UHD-Auflösung hoch.

Der rudimentäre 4K-Scaler rechnet ausschließlich 1080p-Signale auf UHD-Auflösung hoch.

Ausstattung & Praxis

Bereits ab Werk ist Dolby Atmos integriert, DTS:X soll via Firmware-Update nachgerüstet werden. Gleiches gilt für die kostenpflichtigen Musik-dienste „Tidal“ und „Deezer“, sowie das Streaming mit „Google Cast“ und Onkyos neuem System „Fire Connect“, welches das autarke Musik-Streaming analoger wie digitaler Tonquellen an Drahtlos-Lautsprecher im ganzen Haus ermöglichen soll. „FireConnect“-kompatible Lautsprecher will Onkyo ebenfalls nachreichen.

Eine für alle: Die handliche und übersichtliche Fernbedienung RC-911R kommt auch bei den anderen Onkyo-Modellen des Baujahrs 2016 zum Einsatz. Gut gefallen uns die großen und frei positionierten Volume-Tasten, die vier winzigen Menü-Tasten um die Kreuzwippe fallen für unseren Geschmack dagegen etwas fummelig aus.

Eine für alle: Die handliche und übersichtliche Fernbedienung RC-911R kommt auch bei den anderen Onkyo-Modellen des Baujahrs 2016 zum Einsatz. Gut gefallen uns die großen und frei positionierten Volume-Tasten, die vier winzigen Menü-Tasten um die Kreuzwippe fallen für unseren Geschmack dagegen etwas fummelig aus.

Mit auf den Weg gaben die Japaner dem RZ710 auch die THX-Select2-Plus-Zertifizierung, die genug Power für mittelgroße Räume (Hörabstände bis vier Meter) garantiert und durch ein passgenaues Absenken der mittleren und hohen Frequenzen für einen runden Klang bei Filmton sorgt. Besseren Sound in akustisch nicht optimalen Heimkinos möchte auch Onkyos Einmess-Automatik AccuEQ erzeugen, die mit „Accu-Reflex“ erweitert wurde: Die Schaltung soll die Phase von Aufsatzboxen für Dolby Atmos an die restlichen Lautsprecher angleichen und so eine bessere Klangharmonie gewährleisten; das zeitgleiche Auftreffen aller Tonsignale am Hörplatz soll die Präzision der Wiedergabe verbessern.

Im „Kurzmenü“, aufrufbar über die Q-Taste der Fernbedienung, lässt sich u.a die „Late Night“-Option aktivieren.

Im „Kurzmenü“, aufrufbar über die Q-Taste der Fernbedienung, lässt sich u.a die „Late Night“-Option aktivieren.

Das klangliche Feintuning gelingt dank des überarbeiteten und übersichtlichen Menüs komfortabel. Die Pegel-einstellung klappt mit Schritten von 0,5 Dezibel präzise, die Konfiguration der Boxen-abstände mit 3-Zentimeter-Schritten geriet aber zu großmaschig; 1-Zentimeter-Schritte wären besser. Die Crossover-Frequenzen lassen sich für jede Kanalgruppe individuell zwischen 40 und 200 Hertz einstellen; die beiden Cinch-Ausgänge des Subwoofer-Kanals kann man nicht getrennt regeln.

Gelungen finden wir den manuellen Equalizer, der sich entgegen den Modellen von Denon und Marantz auch zusätzlich zur Einmess-Automatik aktivieren lässt und für alle Kanalpaare mit Ausnahme des Subwoofers stolze 15 Frequenzbänder bereitstellt, von denen sich immerhin neun gleichzeitig nutzen lassen. Der Subwoofer-Kanal regelt großzügig mit fünf Einstellbändern zwischen 25 und 160 Hertz. Über die „Q“-Taste der Fernbedienung gelangt man ins Schnellmenü, das sich über das laufende Bild legt. Dort findet man die wichtigsten Audioeinstellungen, darunter die Klangprogramme, die Lip-Sync-Funktion, die Aktivierung der AccuEQ-Einmessung und des Equalizers, die Late- Night-Schaltung, den Music-Optimizer und die Re-EQ-Schaltung zur sanften Höhenabsenkung.

Das Web-Interface beschränkt sich auf wenige Funktionen wie Firmware-Updates, Eingabe des AirPlay-Passworts oder das Netzwerk-Setup (nicht im Bild).

Das Web-Interface beschränkt sich auf wenige Funktionen wie Firmware-Updates, Eingabe des AirPlay-Passworts oder das Netzwerk-Setup (nicht im Bild).

Neben dem schnell agierenden Onscreen-Menü kann zur Steuerung auch Onkyos „Remote“-App für Smartphones und Co. benutzt werden. Zusätzlich zum mit neuen Grafiken und größeren Überschriften aufgehübschten Menü-Design hat Onkyo die Fernbedienung überarbeitet, die nun auf einen Ziffernblock verzichtet und die Volume-Tasten frei positioniert. Besonders im Dunkeln ist sie daher besser zu bedienen als das Vorgänger-modell.

Mit seinen sieben integrierten Endstufen befeuert der TX-RZ710 standardmäßig ein 7.2- oder ein 5.2.2-Boxen-­Setup. Mit neun vorhandenen Lautsprecherklemmen können zusätzlich zu zwei Boxen in einer weiteren Hörzone entweder zwei Höhen- oder zwei Back-Surround-Boxen gleichzeitig verkabelt werden; mehr als 5.2.2- oder 7.2-Konfigurationen akzeptiert der Onkyo aufgrund fehlender Vorverstärkerausgänge nicht und tut es damit seinen beiden großen Brüdern gleich. Wer zwei oder vier Höhenkanäle zusätzlich zum 7.2-Setup fahren möchte, muss bei Onkyo derzeit zu den größeren, doch technisch inzwischen veralteten Modellen TX-NR1030 (Test in 3-2015) oder TX-NR3030 (Test in 11-2014) greifen.
Die Boxenkonfiguration des TX-RZ710 bietet maximal ein 5.2.2-Setup mit zwei Höhenboxen bzw. ein 7.2-Setup mit zwei Back-Surroundboxen.

Die Boxenkonfiguration des TX-RZ710 bietet maximal ein 5.2.2-Setup mit zwei Höhenboxen bzw. ein 7.2-Setup mit zwei Back-Surroundboxen.

Höhenboxen für Dolby-Atmos-Sound lassen sich an der Decke vorn, mittig und hinten platzieren, Aufsatzboxen auf den Front- und Surround-Boxen (Bild).

Höhenboxen für Dolby-Atmos-Sound lassen sich an der Decke vorn, mittig und hinten platzieren, Aufsatzboxen auf den Front- und Surround-Boxen (Bild).

Video und Multimedia

Inzwischen zum Standard gehört die volle 4K/60p-Funktionaliät samt HDR und HDCP 2.2, die der TX-RZ710 an den beiden HDMI-Ausgängen sowie an drei der acht HDMI-Eingänge bereitstellt. Neu ist der rudimentäre Video-Scaler, der – gut versteckt im Basismenü unter „TV-Ausgang /OSD“ – ausschließlich 1080p-Videos auf 4K-Auflösung hochrechnet; eingehende analoge FBAS- und YPbPr-576i-Signale werden dagegen nur in ein HDMI-Signal gleicher Auflösung konvertiert. Die dreistufige „Super Auflösung“ zum Aufpäppeln der Feinzeichnung von Blu-ray-Bildern lässt sich nur bei aktiviertem Up-scaler anschalten. Das automatisch und manuell einstellbare Lip-Sync-Delay verfügt über einen großen Regelbereich von -100 bis +500 Millisekunden.

Auf Audioseite offeriert der TX-RZ710 mit USB, Bluetooth, AirPlay, WLAN und Ethernet alle wichtigen Audiostreaming-Optio-nen via Smartphone oder Netzwerk. Internet-Radio stellt der Receiver über TuneIn zur Verfügung. Aktuell ist auch der Streaming-Dienst Spotify an Bord, die Bezahl-dienste Tidal und Deezer sollen per Firmware-Update folgen. Die USB-Schnittstelle liest die gängigen Audio-Formate.

Gelungen ist die kostenlose „Remote“-App von Onkyo, über die sich der Receiver vollständig bedienen lässt. Auf das Onscreen-Menü des TX-RZ710 lässt sich bei der App-Steuerung aber nicht immer verzichten.

Gelungen ist die kostenlose „Remote“-App von Onkyo, über die sich der Receiver vollständig bedienen lässt. Auf das Onscreen-Menü des TX-RZ710 lässt sich bei der App-Steuerung aber nicht immer verzichten.

Tonqualität Surround

Bei der Leistungsmessung konnte der TX-RZ710 erwartungsgemäß nicht ganz an die ausgezeichneten Werte des teureren TX-RZ810 anknüpfen, dennoch reicht die Power auch für große Heimkinos locker aus. So stemmte er an sieben Kanälen und 6-Ohm-Last 77 Watt, im Stereo-Modus kletterte die Leistung sogar auf üppige 190 Watt (4 Ohm). Die Energie-Effizienz im Betrieb mit durchschnittlich 310 Watt fällt etwas höher aus als beim TX-RZ810 (330 Watt). 

Die Innenaufnahme des Onkyo TX-RZ710 offenbart einen ähnlichen Aufbau wie beim TX-RZ810: Die beiden Elkos (Mitte) fallen allerdings etwas kleiner aus, auch fehlt die Blechwand als Abschluss der  Frontplatine. Der durchdachte Aufbau trennt alle Funktionsgruppen und macht einen soliden Eindruck.

Die Innenaufnahme des Onkyo TX-RZ710 offenbart einen ähnlichen Aufbau wie beim TX-RZ810: Die beiden Elkos (Mitte) fallen allerdings etwas kleiner aus, auch fehlt die Blechwand als Abschluss der
Frontplatine. Der durchdachte Aufbau trennt alle Funktionsgruppen und macht einen soliden Eindruck.

Mit Joe Bonamassas Konzert in der Radio City Music Hall legte der Onkyo im Hörtest entsprechend dynamisch und kraftvoll los, ließ Gitarren-Saiten authentisch atmen und hievte den 5.1-Mix mit großer Räumlichkeit und viel Live-Flair in den Hörraum. An den Ergebnissen der Einmessung gab es wenig zu meckern, lediglich unseren halb-großen und frei stehenden Center setzt AccuEQ auf zu hohe 100 Hertz. Die ermittelte EQ-Klangkurve hob nur minimal den Hochtonbereich für etwas mehr Durchzeichnung an. Dolbys „Amaze“-Trailer mit Atmos-Ton platzierte der TX-RZ710 in Folge schön groß und dabei lückenlos in unseren Hörraum, Effekte schallten greifbar um uns herum  und auch glaubwürdig von oben. Nur den arg drückenden Subwoofer mussten wir gut zehn Dezibel leiser stellen. Dann klang auch die Eröffnungsszene aus „Mad Max: Fury Road“ voluminös, druckvoll und tonal ausgeglichen; die  Stimmen und Effekte nagelte der Onkyo präzise in den akustischen Raum.

Im Stereo-Betrieb tänzelte Michael Jackson bei „Who is it“ leichtfüßig und doch mit Substanz auf den Frontboxen, den ruhigeren Jazz-Klängen von  Christy Baron verlieh der Onkyo die nötige Portion Musikalität, Körperlichkeit und Schmelz. Die „Music Optimizer“-Funktion zur klanglichen Verbesserung stark komprimierter Musik hebt Höhen und Bässe ähnlich einem Loudness-Effekt hörbar an, eine Bereinigung von digitalen Artefakten oder Störgeräuschen erfolgt jedoch nicht. ao

Onyko-TX-RZ710-Front

Onkyo_TX-RZ710_Wertung

Der Testbericht Onkyo TX-RZ710 (Gesamtwertung: 83, Preis/UVP: 950 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2016 erschienen.

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Panasonic TX-50DXW804 (Test)

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Gegensätze ziehen sich an. Das beweist die 804er-Serie von Panasonic auf stilvolle Art: Ihr „Freestyle-Design“ kombiniert die Optik einer alten Schultafel mit modernen, silbern glänzenden Alu-Elementen und macht so in jeder Wohnumgebung eine tolle Figur. Dazu gibt es die neueste Technik. Großbild-Freunde kommen mit Diagonalen von 50 und 58 Zoll aber nur bedingt auf ihre Kosten. Dafür liegen die Preise mit 2.100 respektive 2.600 Euro deutlich unter denen der 904er-Flaggschiffe.

Ausstattung und Praxis

Panasonic_TX-50DXW804_ProConBaut Panasonic wieder Röhrenfernseher? Den Eindruck erweckt zumindest der beinahe einen halben Meter dicke Karton. Tatsächlich wird der DXW 804 auf dem Standfuß montiert geliefert, so dass man ihn sofort auf dem TV-Tisch oder Boden platzieren kann; selbstredend ist das Alu-Gestell zwecks Wandanbringung abnehmbar. Der Neigungswinkel des Bildschirms lässt sich – anders als beim ähnlich designten Samsung UE 85 S9 (audiovision 8-2013) – allerdings nicht anpassen. Im Vergleich wirkt der Panasonic mit 126 Zentimetern Diagonale und dreieinhalb Zentimetern Tiefe geradezu schmächtig.

Panasonic_TX-50DXW804-Ideal

Edles Alu-Finish: Die Hauptfernbedienung wirkt sehr hochwertig und verfügt sogar über eine dezente Tastenbeleuchtung. Zum Lieferumfang gehört auch der kompakte Touchpad-Controller.

Edles Alu-Finish: Die Hauptfernbedienung wirkt sehr hochwertig und verfügt sogar über eine dezente Tastenbeleuchtung. Zum Lieferumfang gehört auch der kompakte Touchpad-Controller.

Auf das Innenleben trifft das keineswegs zu. So brilliert der DXW 804 mit sämtlichen Vorzügen der Reference-Reihe. Hier bildet das ultrahochauflösende Cinema-Display mit vollflächiger LED-Hintergrundbeleuchtung, Local-Dimming und erweiterbarem Farbraum das Herzstück; die Backlight Motion Rate beträgt 2.000 Hertz. Um die Signalverarbeitung kümmert sich der „Studio Master HCX“-Prozessor, der natürlich auch HDR-Videos meistert. Diese sind – ebenso wie klassische UHD-Inhalte mit bis zu 60p – über alle vier HDMI-Eingänge sowie über den Mediaplayer zuspielbar. Als besonderes Extra bekommen Profis neben dem manuellen Farbmanagement eine Software-gestützte Kalibrieroption für Calman-Systeme an die Hand, wobei das Bundle mit Mess-Sensor 800 Euro kostet.

Die beliebtesten Streaming-Portale sind ab Werk auf dem Panasonic installiert. Aus dem Apps Market lassen sich zahlreiche weitere Dienste herunterladen.

Die beliebtesten Streaming-Portale sind ab Werk auf dem Panasonic installiert. Aus dem Apps Market lassen sich zahlreiche weitere Dienste herunterladen.

Paradies für TV-Freunde: Die Tuner-Funktionalität von Panasonics Reference-Reihe ist beispiellos. Der elektronische Programmführer präsentiert sich übersichtlich.

Paradies für TV-Freunde: Die Tuner-Funktionalität von Panasonics Reference-Reihe ist beispiellos. Der elektronische Programmführer präsentiert sich übersichtlich.

Darüber hinaus wartet der 50-Zöller mit einer erstklassigen TV-Ausstattung auf. Er empfängt die Kanäle nämlich nicht nur auf klassischem Wege via Satellit, Kabel und DVB-T(2), sondern unterstützt zusätzlich den TV-over-IP-Standard. Dabei fungiert das Gerät gleichermaßen als Client und Server. Die Auswahl an Apps wie Online-Video- und TV-Mediatheken, Musikdiensten oder Spielen lässt (Firefox-typisch) ebenfalls keine Wünsche offen.

Das Konzept, Display und Audiosystem separat zu gestalten und frei aufzustellen, geht auf: Panasonics Ensemble aus Bildschirm und externer Soundbar sieht nicht nur sehr elegant aus, sondern klingt in der Praxis auch noch besser, als es die kompakten Lautsprecher-Abmessungen erwarten lassen. Das steife Gehäuse liefert den Treibern nämlich ein kleines, aber kontrolliertes Einbauvolumen. Außen vermitteln separate Hoch- und Mitteltöner ein weit aufgespanntes Stereo-Panorama, während in der Mitte vier Tieftöner Bässe generieren und über vier rückseitige Passivmembranen verstärken (Drei-Wege-Technik). Zudem steuert eine effektive Soft-Clipping-Schaltung die Leistung der vier Zehn-Watt-Endstufen und verhindert pegelabhängig Verzerrungen im Bassbereich. Deshalb sind erstaunlich hohe Pegel im Bereich von 90 Dezibel möglich, doch begrenzt die Schaltung dann das Bass-Grundtonvolumen und der Klang wird spitz. Was fehlt, ist eine Subwoofer-Option.

Bei Zimmerlautstärken zwischen bis 80 Dezibel bezaubert uns die Arie aus „Das fünfte Element“; selbst das Orchester kann tonal mithalten. Eine Bass­drum klingt zwar zu leise, Oberbass ab 80 Hertz kommt aber bei „Werner – Volles Rooäää!“ fast so dynamisch rüber wie der detailreich und plastisch aufgelöste Mittelhochtonbereich. Auch die Klangjustagen samt Acht-Band-Equalizer und Surround-Modi überzeugen.

Paradies für TV-Freunde: Die Tuner-Funktionalität von Panasonics Reference-Reihe ist beispiellos. Der elektronische Programmführer präsentiert sich übersichtlich.

Die Audio-Presets „Standard“ und „Musik“ klingen recht neutral, während „Ambiente“ leicht verfärbt. Im Benutzermodus steht ein Acht-Band-Equalizer bereit.

Surround-Effekte: Der Modus „Virtual Surround“ liefert dezente Raumklangeffekte, klingt aber präziser und natürlicher als das Preset „Diffuser Surround“.

Surround-Effekte: Der Modus „Virtual Surround“ liefert dezente Raumklangeffekte, klingt aber präziser und natürlicher als das Preset „Diffuser Surround“.

Bildqualität

Im Gegensatz zum günstigeren Bruder hat der TX-50 DXW 804 die „Professionell“-Bildmodi an Bord, die sich durch eine noch bessere Farbdarstellung auszeichnen. Seitlich sitzende Zuschauer ziehen aber auch hier den Kürzeren: Die Helligkeit nimmt ab und Farben bleichen aus. In heller Umgebung rechtfertigt er den höheren Preis durch größere Leuchtreserven. So kommen mit HDR-Quellen stolze 524 Candela zustande. Der UHD-Premium-zertifizierte Samsung UE 55 KS 9090 ist mit 580 Candela im vollflächigen Weißbild kaum heller. Unter Auflicht erlaubt Panasonics Hochglanz-Display einen rekordverdäch-tigen Hellraumkontrast von 2:300:1. ANSI-Kontrast und Schwarzwert liegen auf gutem Niveau.

Durchsetzungsstark: Bei HDR-Videos liefert der Panasonic nicht nur 100 Candela mehr als im SDR-Betrieb, er aktiviert auch das brillante Farbskala-Preset „Rec. 2020“.

Durchsetzungsstark: Bei HDR-Videos liefert der Panasonic nicht nur 100 Candela mehr als im SDR-Betrieb, er aktiviert auch das brillante Farbskala-Preset „Rec. 2020“.

Der Quattro-Tuner ist ein Alleinstellungsmerkmal von Panasonic, wobei es an den Buchsen etwas eng zugeht. Darunter befindet sich die Schnittstelle für die Soundbar.

Der Quattro-Tuner ist ein Alleinstellungsmerkmal von Panasonic, wobei es an den Buchsen etwas eng zugeht. Darunter befindet sich die Schnittstelle für die Soundbar.

Die HDR-Sehtest-Kür mit „Kingsman: The Secret Service“ meistert der 50-Zöller dank exzellenter Differenzierung in Spitzlichtern sowie satten und natürlichen Farben. Aber auch in Blu-ray-Klassikern mit düsteren Szenen wie in „Der Medicus“ zeigt er keine Schwächen und erzeugt ein plastisches, tiefengestaffeltes Bild. Die 24p-Signale erscheinen wahlweise im originalen Kinolook oder geglättet. Auf Wunsch steigert die „Intelligent Frame Creation“ die Bewegungsschärfe von Sportszenen auf der höchsten Stufe etwas stärker als im Preset „Niedrig“.

TV_PAN_TX-50DXW804_seitl_L

Panasonic_TX-50DXW804_Wertung

Stromsparer-2016

Der Testbericht Panasonic TX-50DXW804 (Gesamtwertung: 82, Preis/UVP: 2100 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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InFocus SP1080 (Test)

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Es ist ein Weilchen her, da lobten wir den 850 Euro teuren InFocus IN 8606 HD für seine gute Detailschärfe und konnten ihm zumindest ordentliche Farben bescheinigen (60 Punkte beim Test in audiovision 2-2014). Pünktlich zur Fußball-Europameisterschaft präsentierte der amerikanische Hersteller dann den SP 1080 zum Tiefpreis von 599 Euro. Laut Datenblatt ist das Modell 3.500 Lumen hell und übertrifft mit einer Kontrastangabe von 25.000:1 sogar die teureren, hauseigenen Projektoren aus der Präsentations- respektive Business-Sparte. Schnäppchenjäger und DLP-Fans dürfen gespannt sein, was wir in unserem Testlabor herausgefunden haben.

Ausstattung und Praxis

InFocus-SP1080_ProConNatürlich ist es bei dem Preis nicht verwunderlich, wenn der Rotstift kräftig zuschlägt. So verzichtet der SP 1080 im Gegensatz zum IN 8606 HD sowohl auf analoge Videoschnittstellen als auch auf einen zweiten HDMI-Eingang. Zudem fällt der Zoom-faktor des Objektivs kleiner aus (1,22- statt 1,5-fach). Das sollte aber ebenso wie die fehlende Lens-Shift-Funktion keine echte Hürde bei der Installation bedeuten. Das schnörkellose Design des kleinen DLPs gefällt uns sogar besser als das des Vorgängers und der Lüfter läuft nicht nur leiser, sondern auch tonal unauffälliger (31,2 dB bzw. 28,3 dB im Eco-Modus).

Allerdings ist mehr Konzentration nötig, um den richtigen Schärfepunkt zu finden: In Telestellung leidet der Detailkontrast bereits leicht und im Weitwinkel fokussieren die oberen Bildecken nicht perfekt. Bei Cinemascope-Filmen mit schwarzen Letterbox-Streifen erkennt man aber keinen großen Unterschied zu Top-Projektoren. Und im Vergleich zur LCD-Konkurrenz erfreut das weniger stark gerasterte, filmisch fein wirkende DLP-Bild.

Handlich: Die großen Tasten der unbeleuchteten Fernbedienung lassen sich auch im Dunkeln recht gut ablesen. Vermisst haben wir aber Direkttasten für wichtige Bildfunktionen.

Handlich: Die großen Tasten der unbeleuchteten Fernbedienung lassen sich auch im Dunkeln recht gut ablesen. Vermisst haben wir aber Direkttasten für wichtige Bildfunktionen.

Der Vorgänger IN 8606 HD konnte 21:9-Streifen mittels digitalem Lens-Shift um 100 Pixel in Richtung der Maskierung verschieben; beim SP 1080 geht das nicht mehr, denn die H/V-Regler passen nur noch in Kombination mit der digitalen Zoom-Funktion die Lage des vergrößerten Detailausschnitts an. Komfortabel und praktisch im mobilen Einsatz ist die digitale Trapezfunktion, die manuell oder automatisch per Gyrosensor erfolgt. Jedoch vermissen wir wichtige Bildjustagen wie ein Farbmanagement oder globale Regler für Farbsättigung und Farbton für HDMI, die nur selten verfügbar sind (siehe Kasten). Nicht erwarten können wir zu diesem Preis Extras wie eine Bewegungsglättung für Kinofilme oder eine Dynamic-Black-Schaltung. Mit einer videooptimierten Farbrad-Technik und einem guten DLP-Kontrast wäre das in der Einsteigerklasse auch entbehrlich beziehungsweise verschmerzbar, doch schon auf den ersten Blick entdecken wir Regenbogen-Effekte und störendes Restlicht in schwarzen Bildern.

Seitlich gibt ein winziger Ein-Zoll-Lautsprecher HDMI-Ton wieder oder spielt zum VGA-Bild die Signale zweier analoger Tonquellen. Klanglich ist das eher als Notlösung zu betrachten. Dagegen kann der analoge Miniklinken-Ausgang des Infocus im Heimkino nützlich sein: Er versorgt einen Verstärker synchron mit analogem Stereoton von HDMI-Quellen wie einer digitalen Fotokamera mit HDMI-Ausgang.

Besser als die unhandliche Scheckkarten-Fernbedienung des Vorgängers IN 8606 HD gefällt uns der neue Infrarot-Signalgeber des SP 1080: Seine Tasten sind zwar unbeleuchtet, tragen aber eindeutige Symbole und greifen direkt auf die Quellen sowie wichtige Tonfunktionen zu. Doch leider sind die meisten Bildregler nur via Menü erreichbar.

Licht und Farbe

Während der Vorgänger im Preset „Film“ noch geringe Farbabweichungen lieferte (durchschnittliche Delta-E-Werte von 4,7 und 4,6), leistet sich der SP 1080 auch im einzig brauchbaren Bildmodus „Video“ größere Fehler (7,1 und 6,9). Zudem weichen die Resultate in den Farbmodi RGB und YUV vonein-ander ab: Mit einer (erzwungenen) YUV-Darstellung bringt der Wechsel des Farbraum-Menüs von „Automatisch“ auf „REC709“ eine leichte Verbesserung, mit RGB-Signalen produziert der Modus hingegen Falschfarben.

InFocus-SP1080_Ideal

Die gemessenen Helligkeitswerte von 947 beziehungsweise 761 Lumen im Eco-Modus beziehen sich auf das beste Preset „Video“, das ab Werk jedoch zu düstere Farben und zu helles Weiß einstellt. Zum Gegensteuern muss im erweiterten Bildmenü die Weißintensität von 60 zumindest auf 20 reduziert werden (siehe „Ideale Einstellungen“). Dann aber bleiben nur noch 677 respektive 544 Lumen im Eco-Modus übrig, der zudem Rot aufgrund des schlechteren Lampenspektrums dunkler als bei voller Leistung zeigt. Der Farbraum ist bei Rot erweitert (wirkt eher tief und satt) und zu Grün hin spürbar eingeschränkt (wirkt eher flau und hell); Cyan driftet in Richtung Grün, Magenta nach Blau. Mangels Farbmanagement können Bildtüftler nur im RGB-Menü an der etwas kühlen Farbtemperatur von Weiß (7.350 Kelvin) schrauben.

Flexible Zoom-Funktion: Hier lassen sich Inhalte vergrößern oder verkleinern und der Bildausschnitt horizontal wie vertikal verschieben. Eine elektronische Verschiebung des ganzen Bilds ist aber nicht möglich.

Flexible Zoom-Funktion: Hier lassen sich Inhalte vergrößern oder verkleinern und der Bildausschnitt
horizontal wie vertikal verschieben. Eine elektronische Verschiebung des ganzen Bilds ist aber nicht möglich.

Die Im-Bild-Kontraste fallen mit 420:1 (EBU) und 270:1 (ANSI) bescheiden aus – kein Wunder bei einem nativen Ein-Aus-Verhältnis von 700:1. Deshalb verliert der SP 1080 im Vergleich zum IN 8606 HD wichtige Punkte, was am Ende leider die Gesamtnnote „Ausreichend“ nach sich zieht.

Übersichtliche Anschlüsse mit Tonfunktion: Der Infocus wechselt nur zwischen einer HDMI- und VGA-Quelle. Praktisch sind der integrierte Lautsprecher und die Tonausgabe über Miniklinke. Sie reicht nicht nur zwei analoge Tonquellen weiter, sondern gibt auch digitalen HDMI-Ton (2.0) an einen Stereoverstärker aus.

Übersichtliche Anschlüsse mit Tonfunktion: Der Infocus wechselt nur zwischen einer HDMI- und VGA-Quelle. Praktisch sind der integrierte Lautsprecher und die Tonausgabe über Miniklinke. Sie reicht nicht nur zwei analoge Tonquellen weiter, sondern gibt auch digitalen HDMI-Ton (2.0) an einen Stereoverstärker aus.

Eigentlich sollte sich der Infocus SP 1080 mit den meisten HDMI-Quellen auf den üblichen YUV-Farbmodus einigen. Dann würden auch globale Farbregler für Farbsättigung und Farbton zur Verfügung stehen. Letztere sind mit RGB-Quellen leider ausgegraut und ohne Funktion, aber zumindest im Farbmodus YUV vorhanden.

Doch leider gibt es einen Haken: Der Projektor sig­nalisiert der HDMI-Quelle offenbar nicht, dass er den Farbmodus YUV beherrscht. Deshalb geben viele Blu-ray-Player wie der Oppo BDP 105 oder der Sony BDP-S 790 in allen von Hand einstellbaren HDMI-Farbmodi (RGB, YUV 4:4:4, YUV 4:2:2 und Auto) immer RGB-Signale aus, weshalb die Regler für Farbsättigung und Farbton am Ende doch wieder ausgegraut bleiben. Hier sollten die Entwickler nachbessern, denn mit unserem Testbild-Generator lässt sich die YUV-Ausgabe erzwingen und mit etwas Geduld klappt die Umstellung auf den YUV-Modus des Infocus. So zeigte das Gerät zunächst ein Falschfarben-Bild und stellte den korrekten YUV-Farbmodus erst nach einem zusätzlichen Wechsel der Bildauflösung oder der Framerate ein. In diesem Modus liefert auch der Farbraum „REC709“ etwas bessere Ergebnisse als das Preset „Autom.“.

Noch schmerzlicher vermissen wir ein komplettes Farbmanagement. Das würde Tüftlern bei der Korrektur der grünlichen Mischfarbe Cyan sowie der bläulichen Mischfarbe Magenta weiterhelfen.

Meist ausgegraut: Mit einer erzwungenen YUV-Bildausgabe lassen sich Farbsättigung und Farbton regeln. Leider klappt die Umstellung auf YUV aber mit eingen Blu-ray-Playern nicht; sie bleiben stets im RGB-Modus, dann aber fehlen beide Regler.

Meist ausgegraut: Mit einer erzwungenen YUV-Bildausgabe lassen sich Farbsättigung und Farbton regeln. Leider klappt die Umstellung auf YUV aber mit eingen Blu-ray-Playern nicht; sie bleiben stets im RGB-Modus, dann aber fehlen beide Regler.

Schärfe & Videoverarbeitung

Zugelegt hat hingegen die Qualität der Vollbildwandlung, die flimmernde Kinostreifen bei 576i- wie 1080i-Zuspielung verhindert. Die 24p-Darstellung klappt mit 3D- wie 2D-Filmen problemlos. Die Details des Schwarz-Weiß-Intros von „Casino Royale“ wie das rauschende Filmkorn werden klar aufgelöst, wobei der Schärferegler wenig an der Darstellung ändert. Irritationen entstehen jedoch durch gelblich eingefärbte Spitzlichter sowie starke Regenbogen-Blitzer. Der animierte Vorspann beeindruckt auf den ersten Blick durch sattes Rot, das aber zu dunkel ausfällt. Diverse Farben bei hellem Tageslicht im Meer und vor dem Hotel wirken ungenau, weil Farbton und Helligkeitswerte abweichen. Dagegen decken die fahlgrauen Farben in der Montenegro-Szene den schwachen nativen Bildkontrast auf; helle und dynamikreiche Szenen gelingen besser. Nichtsdestotrotz sehen kritische Augen bei schnellen Schwenks an Konturen DLP-bedingte Säume in den Farben Blau, Magenta oder Grün. ur

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InFocus-SP1080_Wertung

Der Testbericht InFocus SP1080 (Gesamtwertung: 56, Preis/UVP: 600 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2016 erschienen.

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TCL U55S7906 (Test)

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Das Auge isst bekanntlich mit. Schön angerichtet sind TCLs neue „Cityline“-Fernseher der S79-Serie in jedem Fall, doch scheinen die technischen Zutaten nicht mehr ganz frisch zu sein. So bereitet der U55 S7906 das Bild stets nach SDR-Rezept zu, was HDR-Freunden natürlich weniger schmeckt. Wir haben über den Tellerrand geblickt.

Ausstattung und Praxis

TCL_U55S7906_ProConMan nehme einen 8,3 Millionen Pixel auflösenden Bildschirm, stecke ihn in ein 9,9 Millimeter flaches Gehäuse, garniere es mit einem schwarz-silbernen Alu-Rahmen und fertig ist TCLs neueste Kreation. Wer auf ein schlichtes, aber elegantes Design steht, dem wird der S79 bestimmt gefallen. Einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen allerdings die inneren Werte. Fangen wir bei einem möglichen K.O.-Kriterium an: Wie bereits angedeutet, beherrscht der Fernseher kein HDR – weder bei HDMI-Zuspielung noch über den internen Mediaplayer. Ohnehin wäre die Lichtausbeute des Edge-LED-Backlights mit 370 Nits (laut Datenblatt) zu gering, zumal auch auf eine Local-Dimming-Schaltung verzichtet wurde. Nichtsdestotrotz verspricht der Hersteller ein 10-Bit-Panel und einen gegenüber sRGB um 30 Prozent erweiterten Farbraum. Dabei stehen vier Modi zur Auswahl. Bildtüftlern dürfte jedoch das fehlende Farbmanagement ein Dorn im Auge sein.

TCL_U55S7906_Ideal

TV-Freunde müssen noch weitere Abstriche hinnehmen. Der eingebaute Triple-Tuner weist in der Praxis nämlich – wie beim Top-Modell U65 S8806 DS (Test in audiovision 1-2016) – große Schwächen auf, was ihn fast unbrauchbar macht. So bekamen wir selbst nach dem vierten Suchlauf in erster Linie Erotiksender serviert. Außerdem hatte unser Testgerät regelmäßig mit Signalverlusten zu kämpfen. Immerhin spendiert TCL vier HDMI-Eingänge, so dass neben Blu-ray-Player und Co. locker eine Settop-Box Anschluss findet. Die Schnittstellen nehmen auch HDCP-2.2-verschlüsselte UHD-Videos mit bis zu 60p entgegen. Ebenso sind 4K-Inhalte über USB und Netzwerk zuspielbar, wobei alle Test-Clips korrekt wiedergegeben werden.

TCL spendiert seinem Kandidaten als einziger Hersteller im Testfeld zwei Fernbedienungen. Der große Signalgeber ist ein wenig zu wuchtig, während die kleine Steuerung mit Gummi-Überzug sowie glänzendem Batteriefach recht billig wirkt.

TCL spendiert seinem Kandidaten als einziger Hersteller im Testfeld zwei Fernbedienungen. Der große Signalgeber ist ein wenig zu wuchtig, während die kleine Steuerung mit Gummi-Überzug sowie glänzendem Batteriefach recht billig wirkt.

Im Smart-TV-Portal – made by Netrange – sieht es mit ultrahochaufgelösten Inhalten eher schlecht aus. Die YouTube-App zum Beispiel erreicht nur 720p-Qualität, Alternativen à la Vimeo bietet der U55 S7906 leider nicht. Unter den Online-Videotheken genießt Netflix eine Art Monopolstellung; Amazon Instant Video oder Maxdome sucht man vergeblich. Stattdessen stehen zahlreiche kleine, unbekannte Internet-Dienste zur Auswahl.

Audiotechnisch ist der 55-Zöller beileibe nicht so leistungsstark wie sein großer Bruder der S88-Serie. Den nach unten abstrahlenden Lautsprechern fehlt es vor allem an Dynamik und Tiefgang, was sich über das Tonmenü aber ein wenig korrigieren lässt. Gut gefällt uns die relativ breite Stereo-basis mit ordentlicher Sprachverständlichkeit.

TCL_U55S7906_Screen_Smart-TV

Beim Smart-TV-Angebot setzt TCL weiterhin auf die Firma Netrange. Die App-Auswahl ist umfangreich, aber nicht gerade hochkarätig – wichtige Dienste fehlen.

TCL_U55S7906_Screen_Senderliste

Inakzeptabel: Der Tuner war nicht in der Lage, eine normale, brauchbare Programmliste zusammenzustellen. Beim Suchlauf fand er primär Erotiksender.

UHD-Streaming-Dienste sind beim U55 S7906 leider Mangelware. Die Auswahl beschränkt sich auf Netflix; in YouTube geht die Videoqualität nicht über 720p hinaus.

UHD-Streaming-Dienste sind beim U55 S7906 leider Mangelware. Die Auswahl beschränkt sich auf Netflix; in YouTube geht die Videoqualität nicht über 720p hinaus.

Bildqualität

Obwohl das Tuner-Problem bestehen bleibt, scheint die Firmware stabiler als beim Top-Modell zu laufen, da die Bildeinstellungen beziehungs-weise -parameter nicht ständig (automatisch) verändert werden. Die besten Ergebnisse liefert aber nach wie vor das Preset „Kino“. Es zeichnet sich durch eine ordentliche Farbreproduktion aus, die mit der von günstigen Markengeräten vergleichbar ist – wären da bloß nicht die abweichenden Cyan- und Blautöne, welche die durchschnittlichen Delta-E-Werte auf 3,8 hochtreiben.

Wenig Spielraum: Statt eines Farbmanagements findet man im Bildmenü lediglich einen Weißabgleich. Das leicht verschobene Blau und Cyan lässt sich so nicht korrigieren.

Wenig Spielraum: Statt eines Farbmanagements findet man im Bildmenü lediglich einen Weißabgleich. Das leicht verschobene Blau und Cyan lässt sich so nicht korrigieren.

Wenig Spielraum: Statt eines Farbmanagements findet man im Bildmenü lediglich einen Weißabgleich. Das leicht verschobene Blau und Cyan lässt sich so nicht korrigieren.

Wenig Spielraum: Statt eines Farbmanagements findet man im Bildmenü lediglich einen Weißabgleich. Das leicht verschobene Blau und Cyan lässt sich so nicht korrigieren.

Überraschend gut stellt der U55 S7906 die Grautreppe dar. Folglich zeigen etwa die Schwarz-Weiß-Sequenzen zu Beginn von „Casino Royale“ keine nennenswerten Einfärbungen. Leider hapert es an der 24p-Wiedergabe, wie das darauf folgende Intro schonungslos aufdeckt: Die Bewegungsglättung ist selbst in Aus-Stellung der entsprechenden Regler permanent aktiv, wodurch der typische Kinolook verloren geht. Dieser lässt sich im HDMI-Modus „Grafik“ teilweise wiederherstellen, allerdings verwirft der Fernseher dann alle anderen Einstellungen. Der Schärfeeindruck geht in Ordnung, wobei wir die Ornamente der Kirchenfassade in der Markusplatz-Szene unseres Sehtest-Klassikers schon detaillierter gesehen haben.

Pannen-Tuner: Der eingebaute Dreifach-Empfänger für Satellit, Kabel und DVB-T2 ist in der Praxis kaum nutzbar. Abhilfe schafft ein externer TV-Receiver, der an einem der drei HDMI-Eingängen (mit HDCP 2.2) Anschluss findet.

Pannen-Tuner: Der eingebaute Dreifach-Empfänger für Satellit, Kabel und DVB-T2 ist in der Praxis kaum nutzbar. Abhilfe schafft ein externer TV-Receiver, der an einem der drei HDMI-Eingängen (mit HDCP 2.2) Anschluss findet.

Der Farbraum für HDTV und Blu-rays wird präzise abgedeckt, von der Farbneutralität scheint TCL jedoch eigene Vorstellungen zu haben. Immerhin liegen die chinesischen Entwickler damit nicht gänzlich falsch.

Der Farbraum für HDTV und Blu-rays wird präzise abgedeckt, von der Farbneutralität scheint TCL jedoch eigene Vorstellungen zu haben. Immerhin liegen die chinesischen Entwickler damit nicht gänzlich falsch.

TV_TCL_U55S7906_seite

Ultra-Slim-Design: Der 9,9 Millimeter flache Bildschirm steht dem TCL-Fernseher ausgesprochen gut. Generell gibt es an der Verarbeitungsqualität nichts auszusetzen.

Ein echtes Manko sind die mageren Helligkeitsreserven im empfohlenen Bildmodus: Mit maximal 246 Candela kann sich der 55-Zöller im lichtdurchfluteten Raum nur schwer durchsetzen; die Presets „Standard“, „Dynamik“ und „Stadion“ entlocken dem Backlight zwar mehr als 400 Candela pro Quadratmeter, weisen jedoch eine viel zu hohe Farbtemperatur von 9.400 bis 15.000 Kelvin auf. Ungeachtet der eingeschränkten Leuchtkraft sowie der nicht vorhandenen Local-Dimming-Schaltung kommt im ANSI-Schachbrett ein ordentlicher Kontrast von 1.400:1 zustande. Leider bleibt davon aus seitlicher Perspektive nicht viel übrig – genau gesagt lediglich ein Viertel. Gleiches gilt für die Helligkeit, auch wenn der Verlust hier immerhin nur 44 Prozent beträgt. Zudem bleichen die Farben ab 30 Grad sichtbar aus.

1.300 Euro: Der U55 S7906 aus TCLs Cityline-Serie ist der günstigste Proband, was nicht zuletzt daran liegt, dass er keine HDR-Wiedergabe beherrscht. Optisch macht der in 50, 55 und 65 Zoll erhältliche Fernseher aber eine tolle Figur.

1.300 Euro: Der U55 S7906 aus TCLs Cityline-Serie ist der günstigste Proband, was nicht zuletzt daran liegt, dass er keine HDR-Wiedergabe beherrscht. Optisch macht der in 50, 55 und 65 Zoll erhältliche Fernseher aber eine tolle Figur.

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Der Testbericht TCL U55S7906 (Gesamtwertung: 61, Preis/UVP: 1300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Marantz AV8802A/MM8077 (Test)

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Das Beste noch besser machen? Mit dieser Herausforderung sehen sich die Entwickler von AV-Elektronik beinahe jährlich konfrontiert. Mal bekommt der Kunde im Ergebnis kaum mehr als ein neues Design präsentiert, manchmal aufgrund technischer Neuerungen aber auch ein besseres Gerät. Im Falle der AV8802A-Vorstufe haben die Entwickler auf eine optische Veränderung gleich ganz verzichtet, noch nicht mal die Gerätebezeichnung AV8802 (ohne das A) auf der Front der nur in Schwarz erhältlichen Vorstufe wurde angepasst. Dafür haben die Japaner unter dem Deckel fleißig geschraubt – was uns natürlich lieber ist. Allerdings muss man dafür auch 200 Euro mehr berappen, womit die unverbindliche Preisempfehlung der AV8802A auf stolze 4.000 Euro steigt.

Was wurde besser?

Marantz_AV8802A-MM8077_ProConGrößter Unterschied im Vergleich zum Vorjahresmodell AV8802 (Test in Ausgabe 4-2015) ist das neue Videoboard, das nun auch den HDCP 2.2-Kopierschutz akzeptiert – und zwar an allen HDMI-Ein- und Ausgängen. Beim AV8802 konnte man dies auf Wunsch für 200 Euro beim Fachhändler einbauen lassen. Auch der HDR-Standard für erhöhten Kontrast und erweiterte Farben wird nun unterstützt. Dank neuer HDMI-Elektronik sank der Standby-Verbrauch im Durchschleifbetrieb von mittelmäßigen 4,8 auf hervorragende 0,5 Watt.

Tonseitig hat die AV8802A jetzt auch DTS:X an Bord, das erforderliche und kostenlose Firmware-Update veröffentlichte Marantz bereits im Februar. Auro 3D ist nach wie vor nur per kostenpflichtigem Upgrade für 149 Euro erhältlich. Nachgebessert wurde auch bei der Lautsprecher-Konfiguration, um das Zusammenspiel der unterschiedlichen 3D-Sound-Dekoder zu optimieren. Denn in der Vergangenheit waren Auro 3D und Dolby Atmos nicht unter einem Boxen-Setup vereinbar.

Marantz-AV8802A_Fernbedienung

Das Display der orange beleuchteten Fernbedienung zeigt an, ob man mit ihr gerade den Hauptraum (Main), die Nebenräume (Zone 2/3), den Verstärker (AVP) oder andere Geräte bedient.

3D-Setups unter einem Hut?

Wie bei der kleineren Vorstufe AV7702mkII (Test in Ausgabe 5-2016) lassen sich dank 11.2-Kanal-Processing der DSPs 7.2.4-Setups für Atmos- und DTS:X-Ton verwirklichen. Auro 3D gibt sich dagegen mit maximal 10.2-Kanälen zufrieden, wobei  zum 5.2.4-Setup – Back-Surround-Kanäle gibt es bei Auro im Heimkino-Betrieb nicht – eine Box direkt über den Hörplatz kommt („Voice of God“-Kanal). Die Boxen-Konfiguration erweist sich allerdings als etwas knifflig, denn nicht jeder Surround-Dekoder verträgt sich mit jedem Lautsprecher-Setup.

Alle 3D-Tondekoder funktionieren parallel und ohne Einschränkungen ausschließlich bei der Endstufenzuweisung „11.1-Kanal“ unter Wahl von vorderen „Height“-Boxen; alle anderen Lautsprecher-Konfigurationen sind mit Kompromissen behaftet. Hier tanzt besonders Auro 3D aus der Reihe, denn der 3D-Dekoder steht ausschließlich bei Front-Height-Boxen zur Verfügung – egal ob man zwei, vier oder fünf Höhenboxen betreibt.

DTS:X ist dagegen zu allen Boxen-Setups kompatibel – jedoch mit Kompromissen, wie sich beim Ausprobieren an unserem 7.1.4-Set mit DTS:X-Kanaltesttönen von der „DTS 2016 Demo Disc“ zeigte. Das Problem: Signale von Decken- und Dolby-Aufsatzboxen übersprechen auf die Lautsprecher der Horizontal-ebene. So sind etwa die Schall-anteile der vorderen rechten Deckenbox auch auf dem rechten Hauptlautsprecher zu hören, ein Ton aus dem linken „Back Dolby“-Speaker tönt auch von der linken Surround- und Back-Surround-Box. Optimal, also ohne Übersprechen, arbeitet DTS:X offenbar nur mit Height-Boxen zusammen. Bei Dolby Atmos bleiben dagegen „Surround-Height-Boxen“ stumm, deren Tonsignale der Dekoder auf die vorderen Höhenboxen umleitet.

Auro, Dolby und DTS:X halten auch 3D-Upmixer parat, die unterschiedlich arbeiten und entsprechend auch verschieden klingen. Dazu gesellt sich der 3D-Upmixer von Audyssey, der allerdings nur mit 5.1-Signalen und bei Betrieb von Front-Wide- und/oder Front-Height-Lautsprechern funktioniert. Die alte Garde um DTS Neo:6/X sowie Dolby ProLogic IIz/x sucht man in der AV8802A leider vergebens, immerhin stellt Auro mit „Auro-2D Surround“ einen gut funktionierenden 2D-Upmixer zur Verfügung.

Die neue HDMI-2.0a-Platine der Marantz-Vorstufe AV8802A mit acht Ein- und drei Ausgängen versteht sich auf HDCP 2.2 sowie HDR-Inhalte mit 4K/60p-Auflösung.

Die neue HDMI-2.0a-Platine der Marantz-Vorstufe AV8802A mit acht Ein- und drei Ausgängen versteht sich auf HDCP 2.2 sowie HDR-Inhalte mit 4K/60p-Auflösung.

Hochwertige Komponenten

Optisch elegant wirkt das typische Marantz-Design mit separatem Bullaugen-Display über der Haupt-Anzeige, die unter einer Klappe steckt. Die Frontplatte besteht aus Aluminium, während die matt-schwarzen Wangen nach Kunststoff anmuten und nicht so recht zum gediegenen Auftritt des 6.000 Euro teuren Duos passen wollen.

Eindrucksvoller Anblick: Die Vorstufe und Endstufe lassen mit ihren unzähligen vergoldeten Anschlüssen keine Wünsche offen. Die Verkabelung zwischen den beiden Komponenten erfolgt entweder über die Cinch-Buchsen oder via Profi-Anschlussvariante mit XLR; klanglich sollten im Normalfall keine Unterschiede hörbar sein.

Eindrucksvoller Anblick: Die Vorstufe und Endstufe lassen mit ihren unzähligen vergoldeten Anschlüssen keine Wünsche offen. Die Verkabelung zwischen den beiden Komponenten erfolgt entweder über die Cinch-Buchsen oder via Profi-Anschlussvariante mit XLR; klanglich sollten im Normalfall keine Unterschiede hörbar sein.

An der Verarbeitung der Vorstufe hat sich im Vergleich zum Vorjahresmodell nichts verändert, was aber auch nicht nötig war. Das mit Kupfer veredelte Gehäuse trägt zu einer besseren Schirmung gegen elektromagnetische Störeinflüsse bei, der große Ringkern-Trafo soll durch Verwendung sauerstofffreier Wicklungen (OFC) und einem Alu- statt Stahlgehäuse eine höhere Effizienz bei geringerer Streuneigung aufweisen. Auf Digital-seite minimieren Wandler von Asahi Kasei (AK4490 32-Bit-DACs) das Rauschen, am analogen Ende der Signalkette sind 13 HDAM-Vorverstärker in einem aufwändigen Monoblock-Schaltungsdesign verbaut: Statt auf einer gemeinsamen Platine sitzen diese auf eigenen Leiterplatten, womit sich die Kanäle nicht gegenseitig beeinflussen. Unterm Strich soll der aufwändige Aufbau einer besseren Impulswiedergabe, weniger Rauschen sowie Verzerrungen und somit einem reinerem Klang dienen.

Der Deckel der AV8802A-Vorstufe besteht aus drei Teilen. Das robuste Gehäuse wurde zur besseren Schirmung mit Kupfer veredelt.

Der Deckel der AV8802A-Vorstufe besteht aus drei Teilen. Das robuste Gehäuse wurde zur besseren
Schirmung mit Kupfer veredelt.

Sorgsam vorselektierte Komponenten wie spezielle Elkos und Netzteildioden verbessern die Audio- Performance und minimieren die Serienstreuung.

Sorgsam vorselektierte Komponenten wie spezielle Elkos und Netzteildioden verbessern die Audio-
Performance und minimieren die Serienstreuung.

Die Endstufe MM8077

Als Endstufe schickte uns Marantz die größte aus seinem Programm: die MM8077. Eine gute Bekannte, die uns schon beim Test der Vorstufen AV8807 und AV7702 MKII (in Ausgabe 5-2016) überzeugte. Mit Aktualitätsproblemen wie neuen HDMI-Standards oder 3D-Tondekodern haben Endstufen ohnehin nicht zu kämpfen und altern somit kaum. Die Highlights des 7-Kanal-Boliden liegen im effizienten und leistungsfähigen Hochstrom-Ringkern-Trafo und den beiden 50.000 Mikrofarad starken Elkos aus eigener Produktion. Für eine effektive Wärme-abfuhr sind die Leistungstransistoren statt auf einem Kühlkörper in einem Kühltunnel montiert: Ein Lüfter auf der linken Seite saugt Frischluft aus dem Gehäuse an, ein weiterer bläst die erwärmte Luft rechts wieder hinaus. Das Tunnel-Prinzip funktioniert so gut, dass die Ventilatoren nur selten und kurz anspringen. Für Erweiterungen auf neun oder elf Kanäle bieten sich die Zwei- und Fünf-Kanal-Verstärker MM7025 und MM7055 für 1.000 bzw. 1.400 Euro an. Mit Hinblick auf 3D-Audio wäre eine 9-Kanal- oder 11-Kanal-Endstufe wünschenswert.      

Im Menü „Lautsprecher/Endstufen-Zuweis.“ legt man bei der AV8802A Art und Anzahl der Boxen fest. Bei drei 3D-Sound-Formaten ist dies aber mit Einschränkungen verbunden. Zwar sind bei der Einstellung „11.1-Kanal“ volle 11.2-Setups möglich, die definierte Posi­tion der Lautsprecher bestimmt jedoch die Verfügbarkeit der Dekoder: Während Dolby Atmos und DTS:X stets parallel und bei allen Konfigurationen funktionieren, müssen für Auro 3D-Ton Front-Height-Lautsprecher aktiv sein; für das hintere Boxenpaar kann man dann frei zwischen Height-, Decken- und Aufsatzboxen wählen. Die letzten beiden bleiben bei Auro jedoch stumm, die betroffenen Höhen­signale werden zu den Surround-Boxen gemischt. Surround-Height-Boxen (nicht zu verwechseln mit Back-Height-Boxen) schweigen dagegen bei Atmos-Ton, DTS:X und Auro unterstützen sie aber.

Der Grund des Ganzen: Dolby Atmos und DTS:X sind objektbasierte Tonverfahren, die bei der Boxenzahl und -platzierung variabel sind; der Ton richtet sich nach der Boxenanordnung. Auro 3D wurde hingegen als kanalbasiertes Tonverfahren konzipiert, bei dem der Ort von Lautsprechern fest zugewiesen ist – der Boxenplatz bestimmt somit auch die Tonabmischung.

Bei fünf aktivierten Höhenboxen stehen neben dem obigen „Voice of God“-Kanal nur Height-Boxen zur Verfügung; Decken und Aufsatzboxen bleiben außen vor.

Bei fünf aktivierten Höhenboxen stehen neben dem obigen „Voice of God“-Kanal nur Height-Boxen zur Verfügung; Decken und Aufsatzboxen bleiben außen vor.

Bei aktivierten Front-Height- und Rear-Height-Boxen funktionieren der Auro 3D-, Dolby Atmos- sowie der DTS:X-Dekoder ohne Einschränkungen.

Bei aktivierten Front-Height- und Rear-Height-Boxen funktionieren der Auro 3D-, Dolby Atmos- sowie der DTS:X-Dekoder ohne Einschränkungen.

Surround-Height-Boxen spielen nur bei Auro 3D und DTS:X auf. Bei Atmos-Ton bleiben sie stumm, der Dolby-Dekoder münzt hintere Höhentöne auf die Front-Heights.

Surround-Height-Boxen spielen nur bei Auro 3D und DTS:X auf. Bei Atmos-Ton bleiben sie stumm, der Dolby-Dekoder münzt hintere Höhentöne auf die Front-Heights.

Vorhandene Decken-Boxen ignoriert der Auro 3D-Dekoder und verteilt in diesem Fall hintere Höhensignale auf die regulären Surround-Lautsprecher.

Vorhandene Decken-Boxen ignoriert der Auro 3D-Dekoder und verteilt in diesem Fall hintere Höhensignale auf die regulären Surround-Lautsprecher.

Ohne Front-Height-Boxen gibt es keinen Auro 3D-Ton; nur Auros 2D-Dekoder lässt sich aktivieren. DTS:X kommt auch mit Decken- und Aufsatzboxen klar.

Ohne Front-Height-Boxen gibt es keinen Auro 3D-Ton; nur Auros 2D-Dekoder lässt sich aktivieren. DTS:X kommt auch mit Decken- und Aufsatzboxen klar.

Ausstattung und Praxis

In Sachen Anschlussvielfalt schöpft die Vorstufe aus dem Vollen: Highlight ist die riesige Pre-Out-Sektion, die 15 Buchsen im XLR-Format umfasst;  gar 19 sind es im Cinch-Format. Die vier zusätz-lichen Cinch-Ausgänge dienen für die Nebenräume 2 und 3. Maximal verarbeitet die Vorstufe 13 Kanäle gleichzeitig (11.2-Processing). Zudem verfügt sie über einen XLR-Stereo-Eingang. Ob man die Endstufe via Cinch- oder XLR verkabelt, spielt klanglich normalerweise keine Rolle. Grundsätzlich ist XLR aber robuster und durch die symmetrische Übertragung unempfindlicher gegen Einstreuungen.

Als Einmess-Automatik verwendet Marantz mit MultEQ XT32 Pro das größte System von Audyssey, das auch die Profi-Kalibrierung durch zertifizierte Fach-händler erlaubt. Manuell kann man den Klang mit Bass- und Höhenreglern für die Stereo-Frontboxen sowie einem Grafik-Equalizer nachjustieren. Der bietet neun Regler von recht hohen 63 Hz bis 16 kHz für alle Boxen außer den Subwoofern, was bei ungünstiger Raumakustik oder Boxenplatzierung zu Bassproblemen führen kann. Obendrauf funktioniert der  Equalizer leider nur, falls man Audyssey deaktiviert, was einen Punkt kostet. An den Einstellungen für Pegel, Distanz und Crossover-Frequenzen gibt es dagegen nichts zu meckern.

Jetzt mit 4K

Wie schon erwähnt versteht das verbesserte Videoboard 4K/60p-Signale inklusive HDR, HDCP 2.2 sowie der verlustfreien  4:4:4-Farbauflösung. Der Videoprozessor rechnet niedriger aufgelöste Bilder der Digital- und Analogeingänge ins 4K-Format hoch und erlaubt unter anderem feinfühlige Korrekturen von Helligkeit, Kontrast und Farbsättigung.

Drahtlos vernetzt die AV8802A via WLAN, AirPlay und Bluetooth (leider ohne verlustfreien apt-X-Codec) zu mobilen Geräten. An Netz-Musikquellen gibt es ein bequem bedienbares Internet-Radio auf vTuner-Basis; Nutzer des Streaming-Dienstes Spotify können Musik direkt über den Verstärker abspielen. Der USB/DLNA-Dateiplayer unterstützt zudem High-Res-Tonformate (24 Bit/192 kHz) wie AIFF, ALAC, FLAC und DSD (2,8 MHz).

Tonqualität Surround

Mit mindestens 130 Watt pro Kanal im Mehrkanalbetrieb sowie einer Gesamtleistung von 1.100 Watt ist die MM8077-Endstufe für alle Fälle gewappnet. Mit soviel Dampf unter der Haube brachte die Kombi dann auch Steely Dans „Janie Runaway“ lässig und locker, federnd im Bass und luftig in den Höhen zu Gehör; der Sound klang angenehm musikalisch und trotzdem hochauflösend. Danach schoben wir die mit Atmos-Ton abgemischte Konzert-Blu-ray „Smoke + Mirrors“ der Imagine Dragons in den Scheibendreher – und ließen auch Audyssey zu Werke schreiten. Die Einmessung gelang tadellos und lieferte für alle Lautsprecher-Parameter plausible Werte; die automatisch ermittelte EQ-Kurve „Reference“ klang dabei ausgewogen, während „Flat“ die Höhen für unseren Geschmack etwas zu sehr anhob. Einmal aktiviert, donnerte der eindrucksvolle Atmos-Mix enorm räumlich und geschlossen drauf los, die Instrumente standen plastisch-greifbar in unserem Hörraum. Bei Zuschaltung von „Dynamik EQ“legte die Vorstufe noch eine Schippe Bass für mehr Volumen drauf, lies Hochtöne mehr strahlen und Details besser durchhören – ohne auch bei Live-Pegeln nervig zu werden. So saßen wir mitten in der Konzerthalle – ein einzigartiges Erlebnis!

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Auch mit Filmton lief die Kombi zu Bestform auf: Egal ob wir „The Expendables 3“ im Atmos-Mix, „Crimson Peak“ mit DTS:X-Ton oder Clips von der Auro-Demodisc spielten – der Sound klang stets zupackend, präzise, voluminös und räumlich absolut überzeugend. Besser geht es nicht.

Der Equalizer greift bei allen Boxen außer den Subwoofern und regelt zwischen 63 Hz und 16 kHz.

Der Equalizer greift bei allen Boxen außer den Subwoofern und regelt zwischen 63 Hz und 16 kHz.

Die AV8802A-Vorstufe lässt sich auch komplett über das einfache Webinterface bedienen.

Die AV8802A-Vorstufe lässt sich auch komplett über das einfache Webinterface bedienen.

Mit den 3D-Tonformaten Dolby Atmos, Auro 3D und DTS:X zogen auch Upmix-Schaltungen in die AV-Receiver bzw. AV-Vorstufen ein, die alle Tonspuren mit Höhenkanälen anreichern. Das ist auch bitter nötig, denn die Disc-Anzahl mit nativen 3D-Ton-Abmischungen wächst nur langsam. Die AV8802A bringt nach dem DTS:X-Update und Auro-3D-Upgrade gleich vier solcher Schaltungen mit: den Dolby-Surround-Upmixer, Auro 3D (Auro-Matic), DTS Neural:X sowie Audyssey DSX.

Gemeinsam ist ihnen, dass sie das Signal für die Höhenkanäle aus den Ausgangskanälen erzeugen müssen. Wie das genau funktioniert, behalten die Entwickler für sich – fest steht, dass sie sich ob des unterschiedlichen Klangs verschiedener Rezepte bedienen und im Gegensatz zu den ersten Surround-Dekodern nicht nur die Phasendifferenzen von zusammengehörigen Signalen vergleichen. Der Dolby-Surround-Upmixer scheint bei der Schaffung der Höhenkanäle äußerst selektiv vorzugehen: Wir hatten den Eindruck, dass von oben vorwiegend Schallanteile mit Raumreflexionen kommen. Das andere Extrem ist der DSX-Upmixer, der selbst Dia­loge lautstark in die Höhenka­näle mischt. Auro trennt je nach Eingangssignal (Mehrkanal oder Stereo) mal sauber, mal übersprechen Dialoge auf alle Boxen. DTS:X wählt Toninformationen für die Höhenboxen besonders penibel aus und trennt diese auch deutlich voneinander.

Das Menü mit den Hörmodi: Welcher Upmixer das klanglich beste Ergebnis liefert, hängt vom jeweiligen Material, Boxensetup und auch dem Geschmack ab.

Das Menü mit den Hörmodi: Welcher Upmixer das klanglich beste Ergebnis liefert, hängt vom jeweiligen Material, Boxensetup und auch dem Geschmack ab.

Was man bevorzugt, ist letztendlich auch Geschmackssache und hängt vom jeweiligen Tonmaterial ab. Erschwert wird der Klangvergleich zudem durch die vielen Abhängigkeiten von der Kanalanzahl des Eingangssignals sowie der Boxen-Konfiguration. Analog zu nativem 3D-Ton lassen sich die drei 3D-Upmixer parallel und ohne Einschränkungen nur in der Endstufenzuweisung „11.1-Känale“ sowie mit „Height“-Boxen betreiben. Die Tabelle unten zeigt weitere Unterschiede zwischen den Dekodern an.

Marantz_Tabelle1

Tonqualität Stereo

Auch im 2-Kanal-Betrieb ist die Marantz-Kombi ein Highlight und sorgte etwa bei Carla Brunis gehauchtem Gesang in „L‘Amour“ für viel Gänsehaut; Stimme wie Instrumente standen körperhaft im Raum und ließen einen die Lautsprecher vergessen. Michael Jacksons „Bad“ klang impulsiv, druckvoll und auf den Punkt – so muss es sein. Für komprimierte Musik kann man die „M-DAX“-Schaltung aktivieren, die Störgeräusche vermindert und dabei den Klang nur etwas dumpfer macht. ao

Marantz-MM8077_AV8802A_frontal

Marantz_AV8802A-MM8077_Wertung

AuVi_AWARD-Highlight

AuVi_AWARD-Referenz

Der Testbericht Marantz AV8802A/MM8077 (Gesamtwertung: 95, Preis/UVP: 6000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Marantz AV8802A/MM8077 (Test) erschien zuerst auf audiovision.


Viewsonic Pro7827HD (Test)

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Beim 750 Euro teuren Einsteiger-DLP Viewsonic PJD 7830 HDL (Test in audiovision 12-2015) war es kaum möglich, den farblich besten Bildmodus zu identifizieren: Der Projektor leistete sich eine Rotschwäche sowie je nach Quellen-Auflösung (HDTV / SDTV) und HDMI-Farbmodus (YUV / RGB) Farbabweichungen. Der neue Pro 7827 HD gelobt Besserung und setzt auf den neuen Farbmodus „Film (Rec. 709)“. Der Ansatz ist vielversprechend, an der Umsetzung hapert es leider noch ein wenig.

Ausstattung und Praxis

Viewsonic_Pro7827HD_ProConDank der gebürsteten Oberfläche wirkt das Gehäuse des Viewsonic recht hochwertig, auch wenn es hauptsächlich aus Kunststoff besteht. Ein griffiges Drehrad verschiebt die Projektion vertikal; der Offset beträgt 110 Prozent, plus/minus fünf Prozent. Der Viewsonic Pro 7827 HD versetzt die Projektion etwas stärker als üblich und ist vergleichsweise weitwinklig, was im Fall eines Projektortauschs beachtet werden sollte (2,5 bis 3,4 Meter Abstand für 2,5 Meter Leinwandbreite).

Gut gefällt das 1,3-fach-Zoomobjektiv, das in Weitwinkel- wie in Telestellung Details bis in die Ecken scharf auflöst. Praktisch finden wir die Taste „Pattern“, die ein feines Gittertestbild einblendet und so das manuelle Fokussieren erleichtert. Mit an Bord sind außerdem eine elektronische Trapez- und Ecken-Korrektur sowie ein kleiner Lautsprecher. Die Funktionen werden eher selten im Heimkino gebraucht, erweisen sich aber im mobilen Einsatz als nützlich. Die zweite Klinkenbuchse des Viewsonic kann sogar auf Mikrofonbetrieb mit Pegelsteller umgestellt werden – ideal für Veranstaltungen oder Familienfeiern. Das Klangvolumen ist naturgemäß begrenzt, reicht jedoch für eine gute Sprachwiedergabe. Die Einstellung leiser Pegel leidet allerdings unter den groben Stufen der Lautstärkeregelung und mit dem Blu-ray-Player Sony BDP-S 790 traten via HDMI gelegentlich Tonstörungen auf.

Viewsonic_Pro7827HD_Ideal

Als besonderes Extra verwaltet der Viewsonic Pro 7827 HD drei HDMI-Quellen – ein Input versteckt sich wie beim Bruder PJD 7830 hinter einer Klappe neben dem Objektiv. Dort lässt sich auch der optional erhältliche MHL-WLAN-Dongle WPG-300 mit Strom versorgen. Weiteres Zubehör wie der USB-WLAN-Dongle PJ-WPD-200 verbindet geeignete PCs, Tablets oder Smartphones mit dem Projektor. Die akkubetriebene 3D-Brille PGD-350 kostet rund 50 Euro. Über 3D hinaus sucht man leider vergeblich nach bildtechnischen Finessen wie einer Bewegungsverbesserung oder etwa einer Dynamic-Black-Schaltung. Besonders ärgerlich: HDMI-Regler für Farbsättigung und Bildschärfe fehlen ebenfalls. Verfügbar ist lediglich Viewsonics Farbmanagement, das mit 18 Einstellmöglichkeiten aber eine globale Anpassung für die Farbsättigung nicht ersetzt.

Die kleine Fernbedienung ist unbeleuchtet, liefert jedoch nützliche Features wie einen integrierten Laser-Pointer sowie eine Maussteuerung mit Seitenwechselfunktion. Der Lüfter tönt in den Lampenmodi „Normal“ und „Dynamisch“ etwas vorlaut (35,9 Dezibel bei 282 Watt). Auch der extra-dunkle und farblich kaum brauchbare Super-Eco-Modus (102 Watt) ist nicht leiser. Akustisch entspannt läuft der Viewsonic nur im normalen Eco-Modus (30,8 Dezibel, 207 Watt).

Licht und Farbe

Leider taucht ausgerechnet im neuen Farbmodus „Film (Rec. 709)“ eine heftige Betonung grüner Farben auf. Und das gerade mit HDTV-Quellen im YUV-Farbmodus, den der Projektor im automatischen Handshake mit der HDMI-Quelle auch noch selbst vorschlägt: Der Viewsonic beachtet hier ärger-licherweise die HDTV-Norm „Rec. 709“ nicht, während er SDTV-Quellen (hier gilt der Farbstandard Rec. 601) annähernd neutral zeigt.

Dass es besser geht, beweist er in der aus Projektorsicht simplen Zuspielung im HDMI-Farb-modus „RGB“: Jetzt liefern sowohl das beste Preset „Standard“ als auch der etwas dunklere Modus „Film (Rec. 709)“ ordentliche Farben (siehe Kasten „Probleme mit HDMI-Farbmodi“). Da sich der Farbmodus „RGB“ im Setup der meisten HDMI-Quellen einstellen lässt, haben wir Gnade vor Recht ergehen lassen und beim Test die besseren Ergebnisse im RGB-Modus berücksichtigt.

Fast alles ausgegraut: Die vier Bildfunktionen für Farbe, Farbton sowie Bildschärfe und Rauschen sind bei HDMI-Quellen leider ausgegraut und ohne Funktion. Farben lassen sich deshalb nur umständlich mit den 18 Reglern des Farbmanagements justieren.

Fast alles ausgegraut: Die vier Bildfunktionen für Farbe, Farbton sowie Bildschärfe und Rauschen sind bei HDMI-Quellen leider ausgegraut und ohne Funktion. Farben lassen sich deshalb nur umständlich mit den 18 Reglern des Farbmanagements justieren.

Im Vergleich zum farbschwachen Bruder PJD 7830 HDL gelingt eine ähnlich helle Projektion (1.292 statt 1.444 Lumen), nun aber leuchten auch die Farben satt und natürlich. Der Im-Bild-Kontrast des Viewsonic Pro 7827 HD erreicht mit 650:1 (EBU) beziehungsweise 300:1 (ANSI) ordentliche Werte. In den sommerlichen Strandszenen auf den Bahamas aus „Casino Royale“ erscheinen grüne und türkise Nuancen im Meer ebenso wie Haut-töne von Daniel Craig ausgewogen – genau so, wie es sich für einen Heimkino-Projektor gehört. Nur in der düsteren Montenegro-Szene wirken Farben etwas fahl und ausgewaschen, denn der native Ein-Aus-Kontrast des DLPs ist auf magere 1.400:1 begrenzt.

Flexibler Alleskönner: Der zweite HDMI-Eingang unterstützt den MHL-Standard. Vorne versteckt sich im Gerät sogar ein dritter HDMI-Port inklusive USB-Stromversorgung für den optionalen WLAN-Dongle. Eine der Miniklinken-Buchsen kann sogar für ein Mikrofon mit Pegelfunktion konfiguriert werden – ideal für mobile Einsätze und Veranstaltungen.

Flexibler Alleskönner: Der zweite HDMI-Eingang unterstützt den MHL-Standard. Vorne versteckt sich im Gerät sogar ein dritter HDMI-Port inklusive USB-Stromversorgung für den optionalen WLAN-Dongle. Eine der Miniklinken-Buchsen kann sogar für ein Mikrofon mit Pegelfunktion konfiguriert werden – ideal für mobile Einsätze und Veranstaltungen.

Spielt man dem Viewsonic HD-Signale gemäß BT.709-Standard zu, produzieren beide Varianten (YCbCr 4:4:4 und YCbCr 4:2:2) grelle Grüntöne sowie überzogen helles Cyan. Da globale Regler für Farbsättigung und Farbton fehlen, kann man auch nicht schnell gegensteuern. Zum Glück lassen sich die meisten HDMI-Quellen auf den Farbmodus „RGB“ umstellen, was das Problem beseitigt (siehe Grafiken unten). Doch leider besteht diese Möglichkeit nicht bei jeder HDMI-Quelle und im häufig voreingestellten Auto-Betrieb einigen sich Quelle und Projektor auf den YUV-Farbmodus.

Im Preset „Film (Rec. 709)“ sind die Abweichungen sogar höher als in „Standard“. Mit SDTV-Signalen (Rec. 601) gilt ähnliches, allerdings fallen die Delta-E-Fehler deutlich schäwcher aus. Die geringsten Farbfehler (SDTV und HDTV) zeigt der Viewsonic schließlich mit HDMI-Quellen im RGB-Farbmodus. Ausgereifte DLP-Projektoren kennen das Problem nicht und beachten alle Farbnormen – etwa der 1.300 Euro teure Benq W 2000, der in audiovision 3-2016 stattliche 80 Punkte holte. Deshalb hoffen wir beim Viewsonic auf ein baldiges Firmware-Update.

Die besten Farben liefert der DLP-Projektor im etwas helleren Farbmodus „Standard“, der mit der Einstellung „Brilliantcolor 4“ verknüpft ist. Der Modus „Film (Rec 709)“ ist ein wenig dunkler (Brilliantcolor 1), liefert aber kaum besseren Farben, sondern etwas neutralere Graustufen. Die beste Bildqualität und die höchsten Helligkeits- und Kontrastwerte ergeben sich schließlich, wenn man den Farbmodus „Standard“ mit dem Farbtemperaturmodus „Neutral“ kombiniert (siehe auch „Ideale Einstellungen“ oben).

Heftiger YUV-Farbfehler: Die heute üblichen HDTV-Quellen im Farbmodus YUV zeigt der Viewsonic auch im neuen Bildmodus „Film (Rec. 709)“ mit überzogenen grünen Farben.

Heftiger YUV-Farbfehler: Die heute üblichen HDTV-Quellen im Farbmodus YUV zeigt der Viewsonic auch im neuen Bildmodus „Film (Rec. 709)“ mit überzogenen grünen Farben.

Deutlich besser: Stellt man die HDTV-Quelle auf den Farbmodus „RGB“, liefern sowohl der Bildmodus „Standard“ als auch das etwas dunklere Preset „Film (Rec.709)“ weit besser balancierte Farben.

Deutlich besser: Stellt man die HDTV-Quelle auf den Farbmodus „RGB“, liefern sowohl der Bildmodus „Standard“ als auch das etwas dunklere Preset „Film (Rec.709)“ weit besser balancierte Farben.

Schärfe & Videoverarbeitung

Die Schwarz-Weiß-Sequenz zu Beginn des James-Bond-Streifens wirkt insgesamt plakativ scharf und Details wie das Filmrauschen feinkörnig. Einige Regenbogenblitzer sind an hellen Konturen erkennbar, sie fallen aber schwächer aus als beim Infocus SP 1080 (Test ab Seite 56). Im Gegensatz zum blassen Vorgänger Viewsonic PJD 7830 HDL senkt sich im animierten Intro der Vorhang in sattem Blutrot über die Leinwand. Die Rouletteräder drehen sich jedoch nicht korrekt im 24p-Modus, sondern laufen mit 60 Hertz und sichtbarem 3:2-Pulldown-Ruckeln. Das müsste nicht sein, denn mit 3D-Filmstreifen wechselt der Viewsonic auf eine bessere 24p-Darstellung im flackerfreien 144-Hertz-Modus. Schade ist, dass man weder Sättigung, Farbton noch Schärfe global nachregeln kann. Zudem sehen Sportfans schnelle Motive etwas stärker verwischt als mit guten Drei-Chip-Projektoren. ur

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Viewsonic_Pro7827HD_Wertung

AuVi_AWARD-Preistipp

Der Testbericht Viewsonic Pro7827HD (Gesamtwertung: 70, Preis/UVP: 880 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2016 erschienen.

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Yamaha RX-A1060 (Test)

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Jedes Jahr aufs Neue wetteifern die Hersteller von AV-Receivern mit neuen Geräten um die Gunst der Heimkino-Fans. Mal bekommt ein Modell eine Rundum-Sanierung spendiert, mal halten sich die Verbesserungen im überschaubaren Rahmen. In letzte Kategorie fällt Yamahas in Schwarz und Titan erhältlicher RX-A1060. Das sollte aber nicht zwangsläufig gegen ihn verwendet werden, denn nicht jedes Jahr wird das Rad neu erfunden. Dass sich der Preis gegenüber dem Vorgänger um 100 Euro auf nunmehr 1.350 Euro erhöht hat, ist aus Käufersicht hingegen ein Nachteil.   

Ausstattung und Praxis

Yamaha_RX-A1060_ProConEntgegen dem Vorjahresmodell hat der RX-A1060 bereits zum Marktstart neben Dolby Atmos nun auch DTS:X an Bord. Zudem ist die HDR-Technik für erweitere Farben und erhöhten Kontrast bereits integriert. Der für Ultra-HD-Inhalte wichtige Kopierschutz HDCP 2.2 und die volle 4K/60p-Auflösung beherrschte bereits der Vorgänger.

Rein optisch bleibt alles beim Alten – und das ist gut so: Denn die Front besteht aus massivem Aluminium, die hinter der schweren Alu-Klappe verborgenen Frontanschlüsse sind teils sogar vergoldet. Das robuste „A.R.T. Wedge“-Design mit verstrebtem Gehäuserahmen und fünftem Standfuß zur Verminderung von Resonanzen gehört schon länger zum Markenzeichen von Yamahas Ober-klasse-Receivern. Der bei unserem Testgerät nicht ganz rund laufende Lautstärkeregler passt jedoch nicht ganz zur sonst hochwertigen Optik. 

Die nicht beleuchtete Fernbedienung wirkt auf uns etwas überladen. Die Tasten könnte der ein oder andere zudem als etwas klein empfinden.

Die nicht beleuchtete Fernbedienung wirkt auf uns etwas überladen. Die Tasten könnte der ein oder andere zudem als etwas klein empfinden.

Im Gegensatz zu den meisten Mitbewerbern hielt man den Anschlüssen der üppigen Analog-Sektion die Treue. Vier FBAS- und drei YUV-Eingänge sowie je einen Ausgang trifft man heute nur noch selten an. Die sieben Audio-Cinch-Buchsen sind hingegen standesgemäß, die integrierte Phono-Platine eine keineswegs selbstverständliche Dreingabe für Vinyl-Freunde. Auf digitaler Seite ist man mit je drei Koax- und Toslink-Schnittstellen gut bedient. Gleiches gilt für die acht HDMI-Eingänge (7 mit HDCP 2.2) sowie zwei HDMI-Ausgänge.

Mit 7 Endstufen beschallt der RX-A1060 maximal 7.1- bzw. 5.1.2-Boxen-Setups samt 2 vorderen Höhenlautsprechern (Height, Top, Dolby Enabled) für Dolby Atmos und DTS:X; aufgrund fehlender Pre-outs für 3D-Sound ist hier auch Schluss. 7.1.4-Systeme erlaubt Yamaha derzeit nur beim Flaggschiff RX-A3060, das wir in einer der nächsten Ausgaben testen. Nicht genutzte Endstufen können für das Bi-Amping oder eine zweite Hör-zone genutzt werden; für die Nebenraumbeschallung stehen auch Vorverstärkerausgänge bereit. Ein Herausstellungsmerkmal ist die Möglichkeit, 2 komplette Boxen-Setups parallel speichern und abrufen zu können. So lassen sich die Ergebnisse von zwei Einmess-Durchläufen direkt vergleichen oder verschiedene Setups fürs Musikhören und die Filmwiedergabe anlegen.

Hinter der massiven Aluminium-Frontklappe kommt ein Bedienterminal zum Vorschein, das alle wichtigen Tasten zur Steuerung des Geräts bietet. Praktisch sind der frontseitige USB- und HDMI-Eingang.

Hinter der massiven Aluminium-Frontklappe kommt ein Bedienterminal zum Vorschein, das alle wichtigen Tasten zur Steuerung des Geräts bietet. Praktisch sind der frontseitige USB- und HDMI-Eingang.

Nach wie vor als nicht optimal empfinden wir die 5-Zentimeter-Distanzschritte bei der Boxenkonfiguration – ideal wäre 1 Zentimeter. Optimal gelingt dafür die Pegelanpassung mit 0,5-dB-Einheiten. Die Crossover-Frequenzen lassen sich für jede Box individuell zwischen 40 und 200 Hertz wählen, den Subwoofer kann man in der Phase invertieren. Trotz 2 Woofer-Pre-outs lässt sich im Menü nur ein Krawallmacher regeln. 

An Decodern gehören Dolby Atmos und DTS:X sowie deren 3D-Upmixer Dolby Surround und Neural:X inzwischen zum Standard. Beide Upmixer sind auf alle 2.0-/5.1-/7.1-Signale anwendbar.  Klasse finden wir, dass die Japaner auch weiterhin DTS:Neo 6 integrieren. Zudem verfügt der RX-1060 über stolze 22 von Yamaha entwickelte Raumklangprogramme („Cinema DSP 3D“), die sich aber nicht mit nativem 3D-Ton kombinieren lassen – dies beherrscht derzeit nur der RX-A3060. Stattdessen generieren die 3D-DSP-Programme aus dem 2D-HD-Tonkern eigene Informationen für die Höhenboxen. Übrigens: Bei 7.1-Setups werden eingehende 5.1-Sig-nale stets auf 7.1-Ton mit Back-Rear-Kanälen aufgeblasen – selbst bei der Decoder-Einstellung „Straight“, also ohne Upmixer oder Hallprogramme. Wer nativen 5.1-Ton hören möchte, muss im Menü die 5.1-Konfiguration wählen – eine Eigenheit, die sich dank zweier Boxen-Setup-Speicher aber bei Bedarf umschiffen lässt.

Die Kalibrierung verzichtet zwar auf die Winkelmessung der beiden größeren „Aventage“-Modelle, bietet aber acht Messpunkte und stellt drei verschiedene Klangkurven zur Wahl. Diese lassen sich auf den parametrischen Equalizer kopieren und umfangreich nachbearbeiten (siehe Kasten „Mächtiges Tuning-Tool: Yamahas PEQ“).

Yamaha spendiert seinen AV-Receivern traditionell einen parametrischen EQ (PEQ), der im Vergleich zum typischen Grafik-EQ (GEQ) flexibler ist. Während man am GEQ festgelegte Frequenzen mit Schiebereglern verstärkt oder abschwächt, offeriert Yamahas PEQ stattdessen 7 Filterbänder (4 für den Subwoofer), die sich jeweils in Frequenz, Verstärkung bzw. Abschwächung sowie Breite (Q-Faktor) einstellen lassen. Für die Frequenz stehen 31 Stufen zwischen 15,6 Hz und 16,0 kHz zur Verfügung – also mehr als bei gängigen EQs mit 9 Bändern. Der Clou des PEQ ist der Q-Regler, mit dem sich der Charakter des Filters ändert – Q steht dabei für Quality bzw. Güte. Bei maximalem Gütewert von 10 ist das Filter eine 1/10-Oktave schmal, so dass sich dröhnende Basstöne leiser machen lassen, ohne benachbarte Frequenzen zu beeinflussen. Kleine Q-Werte sind hingegen gut geeignet, um breite Frequenzbereiche klanglich unauffällig zu betonen oder abzuschwächen.
Yamahas parametrischer EQ kann für jede Box zwischen 15,6 Hz und 16 kHz separat eingestellt werden.

Yamahas parametrischer EQ kann für jede Box zwischen 15,6 Hz und 16 kHz separat eingestellt werden.

Dank der 7 Bänder lassen sich komplexe Kurven erstellen, die mit einem Grafik-EQ nicht gelingen.

Dank der 7 Bänder lassen sich komplexe Kurven erstellen, die mit einem Grafik-EQ nicht gelingen.

Video & Multimedia

In Sachen Videoverarbeitung ist der RX-A1060 mit 4K/60p samt HDCP 2.2, HDR und 4:4:4-Farbraum auf dem neuesten Stand. Der Scaler rechnet digitale wie analoge Bildquellen auf UHD-Auflösung hoch, ein Video-Equalizer fehlt allerdings. Dem Ton nachhinkende Bilder lassen sich über die Lippensynchronisation um bis zu 500 Millisekunden anpassen. Auf Audioseite vernetzt der Receiver via WLAN, AirPlay, Bluetooth (SBC/AAC), Ethernet (DLNA), USB sowie Yamahas drahtlosem Multiroom-Streaming-System „MusicCast“ (Test in audiovision 8-2016). Zusätzlich zum freien Internet-Radio vTuner sind Bezahldienste wie Napster, Juke und Spotify Connect integriert. Der Media-Player unterstützt unter anderem die Formate ALAC, AIFF, DSD (bis 5,6 MHz), FLAC, WAV sowie MP3 und spielt High-Res-Files (192kHz/24Bit); jedoch verweigert er Mehrkanal-Dateien. Die Steuerung kann neben der Fernbedienung auch über Yamahas „AV Controller“-App via Tablet und Co. erfolgen.

Mit 8 HDMI-Ein- (einer auf der Front) und 2 HDMI-Ausgängen sowie 6 digitalen und 7 analogen Tonschnittstellen plus einer Phono-Platine dürften keine Engpässe aufkommen. Pre-outs für Höhenboxen fehlen.

Mit 8 HDMI-Ein- (einer auf der Front) und 2 HDMI-Ausgängen sowie 6 digitalen und 7 analogen Tonschnittstellen plus einer Phono-Platine dürften keine Engpässe aufkommen. Pre-outs für Höhenboxen fehlen.

Tonqualität

Mit 7 x 100 Watt an 4 Ohm und 5 x 117 Watt an 6 Ohm bietet der RX-A1060 genügend Leistung, um es in großen Heimkinos krachen zu lassen. So schallte Steely Dans „Gaslighting Abbie“ nicht nur mit im besten Sinne neutralen Mitten und fein aufgelösten Höhen, sondern auch federnd leichten Bässen. An den Ergebnissen der Einmess-Automatik gab es kaum etwas zu kritisieren, allerdings definierte YPAO unsere vorderen Deckenlautsprecher als Height-Boxen („Höhe Front“). Von den 3 automatisch erstellten Klangkurven gefiel uns „Natürlich“ dank des ausgewogenen Charakters samt leicht angehobenen Höhen für eine bessere Durchzeichnung am besten. Beim Atmos Demo-Clip „Audiosphere“ faszinierte die räumliche Darbietung, bei der jeder einzelne Synthesizer-Ton präzise ortbar war – und das auch von oben.

Symmetrischer Aufbau: Während der abgeschirmte Transformator mittig im Gehäuse Platz findet, verteilen sich die sieben Endstufen samt Kühlkörper symmetrisch links und rechts davon. Links unter der Hauptplatine mit den Signalprozessoren sitzen zwei große Elkos mit je 12.000 Mikrofarad. Auf einen Lüfter verzichtet der Yamaha.

Symmetrischer Aufbau: Während der abgeschirmte Transformator mittig im Gehäuse Platz findet, verteilen sich die sieben Endstufen samt Kühlkörper symmetrisch links und rechts davon. Links unter der Hauptplatine mit den
Signalprozessoren sitzen zwei große Elkos mit je 12.000 Mikrofarad. Auf einen Lüfter verzichtet der Yamaha.

Wählt man ein 7.1.2-Boxen-Setup, spielen je nach Decoder entweder die Back-Rears oder die Höhenboxen.

Wählt man ein 7.1.2-Boxen-Setup, spielen je nach Decoder entweder die Back-Rears oder die Höhenboxen.

Yamaha-RXA1060-Boxensetup

Höhen-Lautsprecher kann man als Heights, Decken- („Lichte Höhe“) oder Aufsatzboxen definieren.

Ebenso eindrucksvoll brachte der RX-A1060 Stereo-Musik im Pure-Direkt-Modus zu Gehör: Ob Instrumentiertes à la Carla Bruni, Mainstream-Pop wie Michael Jackson oder die Heavy-Metal-Breitseite von Metallica – stets musizierte der Yamaha räumlich akkurat, sauber durchgezeichnet und mit viel Spielfreude. Beinahe wie ein ganz Großer. ao 

Yamaha-RXA1060-Front

Yamaha_RX-A1060_Wertung

AuVi_AWARD-Highlight

Der Testbericht Yamaha RX-A1060 (Gesamtwertung: 88, Preis/UVP: 1350 Euro) ist in audiovision Ausgabe 10-2016 erschienen.

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Optoma nuForce uDAC5 (Test)

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Musikgenuss per Kopfhörer oder Aktivlautsprecher über Notebooks oder portable Player bleibt oft auf der Strecke, weil die Qualität der verbauten Audioausgänge und der integrierten Soundlösungen in den Abspielgeräten häufig von suboptimaler Qualität ist. Abhilfe wollen hier sogenannte DAC/Kopfhörerverstärker wie der neue nuForce uDAC5 von Optoma schaffen.

So leicht wie eine Schokolade

Der kleine Digital-Analog-Converter im soliden Aluminiumgehäuse ist gerade mal 6,8 x 4,5 x 2,1 Zentimeter groß und passt damit in jede Hosen-tasche. Mit 100 Gramm wiegt er genauso viel wie eine Tafel Schokolade. Der winzige Helfer eignet sich nicht für Smartphones oder mobile Abspiel-geräte, sondern primär für PC und Notebook, da er den zur Inbetriebnahme benötigten Strom per USB-B-Kabel vom Rechner beziehen muss. Ausgestattet ist der uDAC5 mit einem Kopfhörerausgang (3,5-mm-Klinke) sowie analoger Cinch- und digitaler Koaxialbuchse für aktive Lautsprecher oder Hifi-Stereoanlagen. Mac-User können den Kopfhörerverstärker sofort verwenden, Windows-Anwender müssen zunächst noch einen passenden Treiber installieren, damit der Digital-Analog-Converter einsatzbereit ist.

Über den frontseitigen Drehregler wird das Gerät eingeschaltet und die Lautstärke stufenlos verändert. Eine große Stärke des Optoma: Er verarbeitet auch hochauflösende Audio-Dateien wie DSD 256 und PCM bis 24 Bit/384 kHz und sig-nalisiert anhand der LED an der Vorderseite, ob PCM- oder DSD-Formate wiedergegeben werden.

Satte Reserven

Im Kopfhörerbetrieb liefert der nuForce ein sehr ausgewogenes Ergebnis mit erstaunlichen Leistungsreserven bezogen auf die maximale Laut-stärke. Speziell aus hochauflösenden Dateien kitzelt der Optoma klangliche Delikatessen mit hoher Detailtreue und ordentlichem Bassfundament bei sehr guter stimmlicher Sprachverständlichkeit heraus. Im direkten Vergleich zur Wiedergabe ohne DAC nimmt die akustische Klarheit deutlich zu, Musik von PC-Festplatte oder Online-Stream klingt nun weniger angestrengt und hörbar souveräner. So bereiten die Lieblingssongs auch im Zug oder Flugzeug ein größeres Vergnügen. jw

Der nuForce uDAC5 von Optoma wird über einen Drehregler bedient und wiegt gerade mal 100 Gramm. An der Frontseite sitzt ein Kopfhörerausgang.

Der nuForce uDAC5 von Optoma wird über einen Drehregler bedient und wiegt gerade mal 100 Gramm. An der Frontseite sitzt ein Kopfhörerausgang.

Optoma_nuForce-uDAC5_Wertung

Der Testbericht Optoma nuForce uDAC5 (Gesamtwertung: gut, Preis/UVP: 300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 10-2016 erschienen.

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Samsung UE65KU6689 (Test)

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Als günstig würden wir die Mittelklasse von Samsung nicht unbedingt bezeichnen, ihren Preis ist sie aber durchaus wert, wie zuletzt der UE 55 KU 6679 beweisen konnte (audiovision 9-2016). Gemäß der Nummernfolge rangiert der ausschließlich in 65 Zoll erhältliche KU 6689 über seinem 800 Euro günstigeren und zehn Zoll kleineren Bruder – bildtechnisch trifft das allerdings nur teilweise zu.

Ausstattung und Praxis

Samsung_UE65KU6689_ProConWir sind nach wie vor der Meinung, dass Curved-Displays erst bei größeren Diagonalen wirklich Sinn machen – 60 Zoll beziehungsweise 150 Zentimeter sollten es für unseren Geschmack mindestens sein. Dieses Kriterium erfüllt der UE 65 KU 6689, wobei hinter dem im Radius von 4,2 Metern gebogenen Panel die gleiche Technik steckt wie in den preiswerteren Modellen. Auch optisch unterscheidet er sich (bis auf den eine Nummer größeren Bildschirm) nicht vom KU 6679 und kommt in eleganter schwarz-silberner Farbgebung daher.

Eines der Ausstattungs-Highlights ist Samsungs „Active Crystal Color“-Technologie. Diese erweitert den Farbraum in Einstellung „Nativ“ vor allem zu Rot und Grün hin. Dafür sorgen Nanokristalle beziehungsweise Quantum Dots, welche die bisher auf den Hintergrund-LEDs aufgebrachte Phosphor-schicht ersetzen. Erst durch sie erhalten HDR-Videos den farbenprächtigen Look, auf den man dank des neuen Spezialmodus „HDR+“ sogar im SDR-Betrieb nicht mehr verzichten muss (siehe Kasten „HDR+: Mehr Dynamik für alle Quellen“). Natives HDR-Material wird natürlich ebenfalls unterstützt und über die drei HDMI-Eingänge, den internen Mediaplayer oder entsprechende Streaming-Dienste entgegen-genommen. Erfreulich: Obwohl die 10-Bit-Wiedergabe laut Hersteller den teureren SUHD-TVs vorbehalten bleibt, erscheint unser via USB zugespieltes Testbild mit recht sauberem Grauverlauf.

Samsung_UE65KU6689_Ideal

Neben den beiden HDR-fähigen Online-Videotheken Amazon Instant Video und Netflix stehen eine Reihe weiterer Apps zur Auswahl; unter anderem YouTube, eine Handvoll TV-Mediatheken sowie diverse Musik- und Nachrichtenportale. Ein übersichtlicher Web-Browser rundet das Smart-TV-Angebot ab. Leider lässt sich der Mauszeiger nicht per Handbewegung steuern. Das liegt daran, dass die Koreaner den einst hochgelobten Gyro-sensor aus ihrer Fernbedienung verbannt haben. Nach etwas Eingewöhnung und Übung erlaubt aber auch das jetzige Modell eine intuitive Navigation.

Handlich und edel: Die Fernbedienung fühlt sich hochwertig an und ist sehr übersichtlich gestaltet. Leider fehlen wichtige Direkttasten – etwa für die Quellenwahl, das Gerätemenü oder Info-Einblendungen.

Handlich und edel: Die Fernbedienung fühlt sich hochwertig an und ist sehr übersichtlich gestaltet. Leider fehlen wichtige Direkttasten – etwa für die Quellenwahl, das Gerätemenü oder Info-Einblendungen.

Die nach unten abstrahlenden Zehn-Watt-Lautsprecher klingen überraschend dynamisch und klar, doch verzerren sie bei höheren Schallpegeln hörbar.

Es ist angerichtet: Die Tizen-Benutzeroberfläche sieht nicht nur gut aus, sie überzeugt auch in ihrer Funktionalität. Die Icons in der Taskleiste lassen sich verschieben.

Es ist angerichtet: Die Tizen-Benutzeroberfläche sieht nicht nur gut aus, sie überzeugt auch in ihrer Funktionalität. Die Icons in der Taskleiste lassen sich verschieben.

Große Auswahl: Wem die vorinstallierten Smart-TV-Anwendungen nicht genügen, der findet unter „Apps“ zahlreiche weitere Internet-Dienste und Minispiele.

Große Auswahl: Wem die vorinstallierten Smart-TV-Anwendungen nicht genügen, der findet unter „Apps“ zahlreiche weitere Internet-Dienste und Minispiele.

Bildqualität

Gewohnt übersichtlich kommt Samsung zunächst mit nur vier Bildmodi aus. Die Presets „Standard“, „Natürlich“ und „Dynamisch“ präsentieren erweiterte Farben, wirken mit 11.000 bis 13.500 Kelvin aber allesamt blaustichig. Dagegen vereint der Modus „Film“ neutrale Graustufen und einen für HDTV passenden Farbraum. Im Unterschied zum kleineren Bruder UE 55 KU 6679 übersteigen die Delta-E-Werte allerdings öfter mal den Grenzwert für ein sehr gutes Ergebnis. Hinzu kommen Punktabzüge für leicht schlechtere Kontrastverhältnisse im ANSI-Schachbrettmuster (1.841:1) sowie unter Auflicht (622:1). In völlig schwarzen Bildern schaltet sich das Backlight ab und der Stromverbrauch sinkt auf 27,6 Watt. Ein kleines Weißfenster (zehn Prozent) vor schwarzem Grund erreicht einen satten Kontrast von 4.500:1. Vollflächiges Weiß leuchtet maximal 450 Candela hell. Noch mehr Dynamik, Farbenpracht und Detailschärfe liefert schließlich der mit SDR- wie HDR-Inhalten aktivierbare Spezialmodus „HDR+“ (siehe Kasten „HDR+: Mehr Dynamik für alle Quellen“).

Gewöhnungsbedürftig: Samsung stattet seine Fernbedienung nur mit den nötigsten Tasten aus, weshalb einige mehrfach belegt sind – insbesondere im Tuner-Betrieb.

Gewöhnungsbedürftig: Samsung stattet seine Fernbedienung nur mit den nötigsten Tasten aus, weshalb einige mehrfach belegt sind – insbesondere im Tuner-Betrieb.

Kontaktfreudig: Die Fernbedienung steuert auf Wunsch auch andere Heimkino-Geräte wie AV-Receiver. Zur einfachen Einrichtung sind einige Marken bereits vorgegeben.

Kontaktfreudig: Die Fernbedienung steuert auf Wunsch auch andere Heimkino-Geräte wie AV-Receiver. Zur einfachen Einrichtung sind einige Marken bereits vorgegeben.

Durchschnittlich: Die Farbdarstellung liegt auf gutem Niveau, jedoch weichen einige Nuanen etwas vom Ideal ab. Grüntöne werden tendenziell am besten reproduziert.

Durchschnittlich: Die Farbdarstellung liegt auf gutem Niveau, jedoch weichen einige Nuanen etwas vom Ideal ab. Grüntöne werden tendenziell am besten reproduziert.

Im Menü „Spezialmodus“ finden sich zwei blaustichige Sport- und Spielemodi; durchaus interessant ist aber das dritte Preset „HDR+“. Es aktiviert auch bei klassischen SDR-Videos einen erweiterten Farbumfang ähnlich der Farbraum-Einstellung „Nativ“ sowie die niedrige Stufe der Gammafunktion „Optimalkontrast“. Die Tonwertkorrektur stellt Konturen etwas dunkler, jedoch zugleich knackiger dar. Hinzu kommt eine Anschärfung, die Details in HD-Clips eher dezent und in Ultra-HD-Videos deutlich klarer herausstellt.
Spezielles Trio: Im Menü „Spezialmodus“ erscheint an dritter Stelle die „HDR+“-Schaltung. Sie steigert Dynamik und Schärfeeindruck bei SDR- wie HDR-Clips.

Spezielles Trio: Im Menü „Spezialmodus“ erscheint an dritter Stelle die „HDR+“-Schaltung. Sie steigert Dynamik und Schärfeeindruck bei SDR- wie HDR-Clips.

Sichtbar schärfer: Nicht nur feine Oberflächendetails der Baumrinde, sondern auch die Spitzlichter in den Grashalmen profitieren deutlich vom „HDR+“-Modus.

Sichtbar schärfer: Nicht nur feine Oberflächendetails der Baumrinde, sondern auch die Spitzlichter in den Grashalmen profitieren deutlich vom „HDR+“-Modus.

Ähnlich wirkt die Schaltung mit echten HDR-Videos, ändert die maximale Leuchtdichte aber nicht: Voll­flächiges Weiß erreicht mit SDR- wie HDR-Bildquellen 450 Candela, während ein kleines Weißfenster (zehn Prozent) mit rund 350 Candela sogar schwächer leuchtet. Auch der Stromverbrauch sinkt leicht von 159 auf 132 Watt. Ein vergleichbares Verhalten zeigte der kleine Bruder UE 55 KU 6679, allerdings auf niedrigerem Niveau: Er schafft maximal 215 (APL zehn Prozent) beziehungsweise 264 Candela pro Quadratmeter (APL 100 Prozent).

Feinjustage in den Experteneinstellungen: HDR+ aktiviert die Tonwertkorrektur „Optimalkontrast“. Im Preset „Gering“ erscheinen Konturen etwas knackiger.

Feinjustage in den Experteneinstellungen: HDR+ aktiviert die Tonwertkorrektur „Optimalkontrast“. Im Preset „Gering“ erscheinen Konturen etwas knackiger.

Farbenfrohes Fest: Die bunten Lichter auf dem Oktoberfest bei Nacht erstrahlen mit intensiveren und satteren Farben, ohne dabei zu plakativ zu wirken.

Farbenfrohes Fest: Die bunten Lichter auf dem Oktoberfest bei Nacht erstrahlen mit intensiveren und satteren Farben, ohne dabei zu plakativ zu wirken.

Umso erstaunlicher ist die Wirkung von „HDR+“, zum Beispiel in einer dynamikreichen Szene im sonnendurchfluteten Wald (siehe oben). Die Lichtreflexe auf Grashalmen oder weißen Blüten erscheinen nicht nur schärfer, sondern auch heller und treten deshalb deutlich knackiger hervor. Ebenso lässt die Schaltung die bunten Fahrgeschäfte auf dem Oktoberfest bei Nacht sichtbar intensiver strahlen, ohne zu übertreiben – so machen gute HDR-Clips einfach noch mehr Spaß.

Nur das Wichtigste: Wie der kleinere Bruder lässt der UE 65 KU 6689 ein wenig die Anschlussvielfalt der SUHD-Modelle vermissen. Samsung spendiert ihm zum Beispiel nur drei HDMI-Eingänge und zwei USB-Ports.

Nur das Wichtigste: Wie der kleinere Bruder lässt der UE 65 KU 6689 ein wenig die Anschlussvielfalt der SUHD-Modelle vermissen. Samsung spendiert ihm zum Beispiel nur drei HDMI-Eingänge und zwei USB-Ports.

Gut zu wissen: Wird ein HDR-Clip abgespielt, erscheint am oberen Bildrand ein kurzer Hinweis. Der Mediaplayer kommt mit allen gängigen Videoformaten zurecht.

Gut zu wissen: Wird ein HDR-Clip abgespielt, erscheint am oberen Bildrand ein kurzer Hinweis. Der Mediaplayer kommt mit allen gängigen Videoformaten zurecht.

Mangels Miniklinke lassen sich keine herkömmlichen Kopfhörer am Samsung UE 65 KU 6689 anschließen. Dafür beherrscht er das Audio-Streaming via Bluetooth.

Mangels Miniklinke lassen sich keine herkömmlichen Kopfhörer am Samsung UE 65 KU 6689 anschließen. Dafür beherrscht er das Audio-Streaming via Bluetooth.

Lob verdient die gute Bildhomogenität, die insbesondere Zuschauer in der Mitte genießen. Zur Seite hin verblassen Farben sowie Kontraste im Vergleich etwas stärker und Verzerrungen nehmen zu. Doch dank der schieren Größe des gebogenen 65-Zöllers können sich mehr Zuschauer um das Zentrum versammeln. Außerdem beeindruckt er in via USB zugespielten UHD-Videos ebenso wie bei Material von Ultra-HD-Blu-rays cineastisch mehr als die Modelle mit 50 oder 55 Zoll Diagonale. Kinofilme zeigt der KU 6689 in originalgetreuer 24p-Darstellung oder glättet sie per Judder-Minimierung; TV-Sendungen beziehungsweise Sportübertragungen wirken weniger bewegungsscharf. Die Aktivierung von „Auto Motion Plus“ und „LED Clear Motion“ hilft leider kaum: Die Helligkeit knickt ein und an schnelle Objekte heften sich Farbsäume. mr/ur

TV_SAM_UE65KU6689_front

Samsung_UE65KU6689_Wertung

Stromsparer-2016

Der Testbericht Samsung UE65KU6689 (Gesamtwertung: 73, Preis/UVP: 2300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 10-2016 erschienen.

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Canton GLE-Set (Test)

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Canton ist einer der traditionsreichsten Lautsprecher-Hersteller in Deutschland. So findet die GLE-Lautsprecherserie schon seit den 1980er-Jahren den Weg in unzählige Wohnzimmer und Heimkinos. Laut Hersteller ist sie sogar eine der meistverkauften Boxenserien Europas. Umso gespannter waren wir, als die jüngste GLE-Inkarnation in der Redaktion eintraf.

Technik

Canton_GLE-Set_ProConAuf den ersten Blick wirkt die 2.700 Euro teure 5.1-Kombi etwas altbacken: Folierte Faltgehäuse – im Test in der neuen Trendfarbe Makassar – mit einer vorgesetzten in Schwarz oder Weiß lackierten Schallwand. Das hat man so oder ähnlich schon oft gesehen. Schweift der Blick jedoch genauer über den stattlichen Front-Standlautsprecher GLE 496, fallen pfiffige Details auf: So sucht man Öffnungen für die Befestigung der Bespannungen vergebens. Das ist modern und wird von vielen Herstellern gemacht. Allerdings meist mit Magneten, die aufwändig in die Schallwand versenkt werden müssen und oft keinen hundertprozentigen Sitz der Bespannung garantieren. Canton hingegen verlagert die Befestigungsöffnungen in die Ränder der Chassis, wo sie optisch verschwinden. Wer lieber ohne Bespannung hört, dem liefert die GLE 496 gleich den passenden Aufbewahrungsort für die Stoff-rahmen, nämlich die Rückseite der Lautsprecher, in der passende Öffnungen integriert sind.

Zugegeben, andere Hersteller bieten zu dem Preis dieses Canton-Sets auch schon mal Gehäuse mit Echtholz-Furnier. Aber in der Regel nicht das umfangreiche Technik-Paket, das die GLE-Serie offe-riert. So sind die Tief- und Mitteltöner aller Boxen mit einer speziell geformten Aluminium-Membran ausgerüstet, die erst weit oberhalb ihres Arbeitsbereiches in Verfärbungen verursachende Partialschwingungen aufbricht. Zudem gaben die Entwickler diesen Chassis die sogenannte Wave-Sicke mit auf den Weg. Diese Membran-Randaufhängung ist nicht wie üblich einfach halbkreisförmig gestaltet, sondern besitzt einen S-förmigen Querschnitt. Davon versprechen sich die Entwickler eine genauere Führung der Schwingeinheit sowie ein lineareres Verhalten über den gesamten Hubbereich. Bei der Kalotte des bei Front, Center und Surround gleichermaßen eingesetzten Hoch-töners kommt eine Membran aus Textilmaterial zum Einsatz, die mit einem Schwingspulenträger aus Aluminium verklebt ist.

Die Canton-Tieftöner kommen mit einem stabilen Kunststoff-Korb. Ihre Alu-Membran ist in einer sogenannten Wave-Sicke eingespannt.

Die Canton-Tieftöner kommen mit einem stabilen Kunststoff-Korb. Ihre Alu-Membran ist in einer sogenannten Wave-Sicke eingespannt.

Die GLE 496 gehören zu den seltener werdenden Dreiwege-Konstruktionen. Ihr 18-Zentimeter-Mitteltöner sitzt auf der Front oben. Direkt darunter fand der Hochtöner seinen Platz, dann folgen die beiden 20-Zentimeter-Tieftöner, die von einer großflächigen Bassreflex-Öffnung auf der Rückseite im Tiefbass unterstützt werden. Beim GLE 456 Center nehmen zwei 16-Zentimeter-Bass-chassis den Hochtöner in die Mitte. Von ihnen ist nur einer auch für mittlere Frequenzen zuständig, der andere verarbeitet ausschließlich tiefe Frequenzen. Der gleiche Tieftöner, allerdings nur als Solist, arbeitet in den Surrounds GLE 426.

Der Subwoofer SUB 12.2 beherbergt nicht nur eine 30-Zentimeter-Membran, sondern gleich zwei. Die auf der Front weist einen Antrieb auf, die im Gehäuseboden integrierte nicht, sie arbeitet als Passivmembran (siehe folgenden Kasten).

Bei einem Bassreflexgehäuse (auch eines mit Passivmembran gehört zu diesem Typ) wird der Schall, den die Rückseite der Tieftöner-Membran in das Gehäuse abstrahlt, nicht vernichtet, sondern zur Unterstützung der Basswiedergabe genutzt. Die Luft im Inneren wirkt sozusagen als Feder, die Luft im Bassreflexrohr als Membran, deren Schwingungsverhalten über Länge und Durchmesser des Rohrs bestimmt wird. Eine solche Box ist preiswert zu bauen und kann sehr gut klingen, hat aber, insbesondere bei den sehr tiefen Frequenzen, die im Heimkino häufig wiedergegeben werden müssen, ihre Nachteile: So bewegt sich bei tiefen Tönen die Luft im Rohr so schnell, dass es zu Reibungsverlusten an den Wänden und zu Turbulenzen kommt. Das Ergebnis: hörbare Nebengeräusche. Luft ist zudem als Membranmaterial nicht sonderlich geeignet, denn sie arbeitet nicht linear: Je höher der Schalldruck, umso mehr wird sie komprimiert und produziert Verzerrungen.

Hier kommt die sogenannte Passivmembran ins Spiel, im Grunde ein Tieftöner ohne eigenen Antrieb. Sie ersetzt die Bassreflex-Öffnung samt Rohr. Ist die Passivmembran in Sachen Resonanzfrequenz und Gewicht geeignet abgestimmt, ergänzt sie die Wiedergabe der angetriebenen Schwingeinheit zu ganz tiefen Frequenzen hin, und zwar mit wesentlich weniger Nebengeräuschen und Verzerrungen als bei einem einfachen Rohr. Aber sie ist auch teurer in Entwicklung und Herstellung, weshalb sie nicht sehr häufig eingesetzt wird.

Canton integriert die Passivmembran des Subs in den Gehäuseboden, in der sogenannten Downfire-Anordnung.

Canton integriert die Passivmembran des Subs in den Gehäuseboden, in der sogenannten Downfire-Anordnung.

Tonqualität Surround

Mit seinen 200 Watt sorgt der integrierte Verstärker für einen Maximalpegel von satten 107 Dezibel. Zudem reicht der Sub mit seiner unteren Grenzfrequenz von 23,6 Hertz recht weit in den Basskeller.

Im wichtigen Mitteltonbereich weisen die Frequenzgänge nur wenig Unregelmäßigkeiten auf. Das Rundstrahlverhalten des Centers fällt wegen der unterschiedlichen Ansteuerung der Tieftöner hingegen nicht symmetrisch aus und sorgt für unterschiedlichen Klang links und rechts vom Platz auf der Lautsprecher-Achse. Die Impedanzen liegen allesamt in der Nähe von vier Ohm und entlocken so auch kleineren Mehrkanal-Receivern das Maximum an Leistung, ohne sie zu überfordern.

Keine Fragen über Foliengehäuse oder Technik-Details lassen die Cantons aufkommen, sobald sie ihre akustischen Fähigkeiten unter Beweis stellen können. Dreht Ratte Remy zu Beginn von „Ratatouille“ seinen Pilz über dem Kaminrauch, kommt der Blitzeinschlag mit Wucht und impulsiv. Selbst wenn man die Szene kennt, fährt man zusammen. Auch das Schrotflinten-Geballer der alten Dame bringen die Cantons glaubwürdig und die Decke kracht nachdrücklich herunter.

Mit Actiongetöse sind die Fähigkeiten des GLE-Sets aber bei Weitem nicht ausgeschöpft: Beispielsweise „Givin´ it Up“ von George Benson und Al Jarreau beeindruckt mit hoher Detailgenauigkeit, bleibt aber angenehm locker und wird nie überpräsent, geschweige denn aggressiv. Faszinierend ist da die in Breiten- und Tiefenstaffelung weiträumige, aber trotzdem präzise räumliche Abbildung. Wie gelungen die Abstimmung der GLE-Boxen ist, zeigt sich insbesondere mit hochwertigen Live-Aufnahmen wie „They Can´t Take that Away from Me“ von der Blu-ray „Legends of Jazz“: Wunderschön natürlich stellt das Set die Stimme von Jane Monheit und die Gitarre von John Pizarelli vor die Zuhörer und lässt nichts von ihrer charakteristischen Färbung vermissen. Auch die Rhythmusgruppe aus Schlagzeug und Kontrabass bringt es mit Präzision und höchst einfühlsam.

Bei Stereo-Ton beeindrucken die Canton-Schallwandler mit den gleichen Qualitäten wie im Mehrkanal-Betrieb: Michael Ruffs „Speaking in Melodies“ tönte dynamisch und luftig, Bass-schläge standen konturiert und kräftig im Raum. Dabei durfte der Subwoofer ruhig deaktiviert bleiben, die GLE 496 schieben schon allein ein ordentliches Pfund an Bassenergie in den Raum. Marc Cohns Stimme ertönt bei „Walking in Memphis“ mit glaubwürdiger Klangfarbe und steht fest umrissen zwischen den Boxen. mino

Das neue GLE-Set von Canton kommt in einem klassischen Boxengewand und überzeugt durch penible Verarbeitung und pfiffige Detaillösungen.

Das neue GLE-Set von Canton kommt in einem klassischen Boxengewand und überzeugt durch penible Verarbeitung und pfiffige Detaillösungen.

Canton_GLE-Set_Wertung

Der Testbericht Canton GLE-Set (Gesamtwertung: 85, Preis/UVP: 2700 Euro) ist in audiovision Ausgabe 10-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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