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Sharp 65GR8265E (Test)

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144-Hertz-Panel mit direktem LED-Backlight und Harman-Kardon-Sound. Trotzdem verlangt Sharp für diesen 65-Zöller nur 900 Euro. Bei diesem Gesamtpaket kann man fast nichts falsch machen, oder doch?

Der 900 Euro teure Sharp 65GR8265E ist eine Kampfansage an die Konkurrenz. Denn der 65-Zöller wird mit neuer Solar-Fernbedienung geliefert, steht auf einem stabilen Aluminium-Fuß und verfügt über einen robusten Metallrahmen. Für den 43-Zöller verlangen die Japaner 500 Euro, der 50- und der 55-Zöller schlagen mit 600 bzw. 700 Euro zu Buche. Der Apparat werkelt mit VA-LCD-Panel und direkter LED-Hintergrundbeleuchtung. „VA“ steht für „Vertical Alignment“ – bei diesem Display sind die Kristalle vertikal angeordnet und wechseln unter Spannung in eine horizontale Position. Dass der Sharp mit einer Tiefe von 7,4 Zentimeter kein superschlanker Fernseher ist, spielt in dieser Preisklasse keine Rolle. Für die Montage an der Wand unterstützt der 65GR8265E die VESA-Norm 400 x 200 Millimeter.

Ausstattung und Praxis
Hier will es einer wissen! Das 900-Euro-Gerät ist, von einer fehlenden USB-Aufnahme-Option abgesehen, erstaunlich gut ausgestattet. Als HDR-Formate beherrscht er neben HLG und HDR10 auch Dolby Vision IQ. Tonal stehen Dolby Atmos und DTS:X in der Ausstattungsliste. Zwei der vier HDMI-Anschlüsse erfüllen mit Auto Low Latency Mode (ALLM) und Variable Refresh Rate (VRR) die relevanten 2.1-Spezifikationen, dazu kommt die 4K-Wiedergabe mit bis zu 144 Hertz. Gamer dürfen sich über AMD FreeSync freuen.

Der 65GR8265E arbeitet mit Künstlicher Intelligenz – KI-Algorithmen analysieren Inhalte Bild für Bild und erkennen Gesichter, Gebäude, Bäume, den Himmel oder andere Gegenstände. Für jeden Objektbereich wendet die KI die am besten optimierten Bildeinstellungen an. 2K-Inhalte werden auf 4K-Auflösung skaliert. Für eine möglichst geschmeidige Bewegungsdarstellung generiert das Glättungssystem bei Bedarf zusätzliche Frames, um die Glättung zu erhöhen. Ein Umgebungslichtsensor passt auf Wunsch die Hintergrund- und Panelhelligkeit automatisch an.

Immer voller Akku: Die Sharp-Fernbedienung hat ein Solarpanel integriert. So wird der Energiespeicher stets automatisch per Sonnen- oder Kunstlicht aufgeladen. Außerdem steht ein USB-C-Port zur Verfügung, um den Signalgeber via Kabel zu betanken.

Ausgereift: Mit Google TV setzt der 65-Zöller von Sharp auf eine bewährte Oberfläche mit allen wichtigen Apps. Das Handling gelingt intuitiv.

Solide bestückt: Der 65GR8265E kann keine Sendungen per USB mitschneiden. Dafür beherrscht er den HDMI 2.1-Standard und nimmt Pay-TV-Module auf.

Beim Sound vertraut Sharp auf die Expertise von Harman Kardon und verbaut ein Zwei-Wege-Audiosystem mit Tief-Mitteltöner und separaten Hochtönern. Durch die neu gestaltete Stromversorgung des Verstärkers konnte laut TV-Hersteller ein Klirrfaktor von nur einem Prozent erreicht werden, was deutlich besser ist als bei vielen anderen TV-Audio-Lösungen. Der 65GR826E ist zudem kompatibel mit dem Aquos Wireless Surround von Sharp, einem modularen System, bei dem sich Lautsprecher oder ein Subwoofer drahtlos hinzufügen lassen. Ungewöhnlich in dieser Preisklasse: Der 65-Zöller unterstützt neben Dolby Atmos und DTS:X auch DTS Virtual:X für dreidimensionalen Raumklang.

Für mehr Bass: Über das TV-Menü kann man einen Subwoofer und zusätzliche Lautsprecher in das Sound-Setup integrieren.

Als Benutzeroberfläche vertraut Sharp auf das bewährte und immer weiter verbreitete Google TV, das auf Android 11 aufsetzt. Der 65-Zöller reagiert flott und arbeitet schnell, die Oberfläche lässt sich personalisieren, individuelle Konten können bei Bedarf angelegt werden. Mit Netflix, Google Play Movies, Amazon Prime Video, Apple TV+, Disney+, Joyn, RTL+, Paramount+, Magenta TV, Pluto, Waipu.TV, Zattoo, Netzkino und mehr fällt das App-Angebot üppig aus. Klasse: Die Fernbedienung verfügt jetzt über ein großes Solarpanel, um den internen Akku zu laden. Dies gelingt alternativ über einen USB-C-Anschluss.

Bild- & Tonqualität
Mit der National Geographic-Doku „Europa von oben: Spanien“ in HD-Auflösung darf der Sharp bei unserem ausführlichen Sehtest loslegen. Im „Standard“-Modus mit Farbtemperatur „Warm“ überrascht er uns positiv mit natürlichen Farben, angenehmer Schärfe, schöner Helligkeit und ausgezeichneter Plastizität. Über- und Vorbeiflüge gelingen ausgesprochen geschmeidig, wenn die „Bewegungsverstärkung“ auf „Effekt: Mittel“ steht. Das Setting „Film“ dunkelt das Bild etwas ab und sieht jetzt einen Tick authentischer aus. Nun profitiert man von den besten Farben. Weniger schön: Bei seitlicher Betrachtung büßt der Apparat deutlich an Kontrast ein.

Stark: Im „Film“-Modus ist der Sharp ab Werk hervorragend eingestellt. Die Farben sind stimmig und präzise, entsprechend sieht das Bild natürlich aus.

Besser als erwartet: Im DCI-P3-Spektrum schlägt sich der 900-Euro-Fernseher wacker. Vom farblichen Limit ist der Flachmann nicht weit entfernt.

Seine Maximalhelligkeit fällt wenig überraschend überschaubar aus. Im „Lebhaft“-Modus sind in der Spitze bis zu 520 Candela drin, im farblich besten „Film“-Setting messen wir unabhängig vom Weißanteil rund 440 Candela. Der ANSI-Kontrast ist mit 1.225:1 ordentlich.

Trotz dieser eingeschränkten Leuchtkraft sehen 4K-Inhalte mit Dolby Atmos überraschend eindrucksvoll aus. Landschaftsaufnahmen verleiht der „Lebhaft“-Modus erstaunlich viel Dynamik und eine hohe Schärfe, natürlich überdrehen die Farben hier etwas. Aber auch der „Standard“-Modus befeuert das Display mit leuchtenden Grüntönen aus dem Dschungel, einer riesigen Blaufülle bei Meerespanoramen und einer Detailflut, die wir von einem 900-Euro-Flachmann nicht unbedingt erwartet hätten.

Erwartbar ist hingegen die nur mittelmäßige Schwarzdarstellung. Bei frontaler und erst recht bei seitlicher Betrachtung ist das Panel fl eckig, Schwarz ist nur sehr dunkles Grau, und in Räumen ohne Lichtquelle sind Cinemascope-Balken von einer optimalen Ausleuchtung weit entfernt.

Das Soundsystem leistet 2 x 12 Watt (technische Infos im Kasten oben). Stimmen sind mühelos zu verstehen, Dialoge lassen sich manuell optimieren. Der Klang ist erstaunlich füllig, auch neben dem Apparat wird man tonal umhüllt. Nur bei hohen Pegeln geht die Präzision verloren.

Der Testbericht Sharp 65GR8265E (Gesamtwertung: 74, Preis/UVP: 900 Euro) ist in audiovision Ausgabe 11-2024 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.


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