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Sony KD-75XG8505 (Test)

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Mit dem 2.300 Euro teuren KD-75XG8505 will Sony ein Zeichen setzen: Für eine Bilddiagonale von 189 Zentimetern im Wohnzimmer muss es kein Projektor mehr sein. Der LCD-Fernseher mit Edge-LED-Hintergrundbeleuchtung lässt sich hängen (VESA-Lochabstand 40 x 30 cm) oder stellen: Die beiden Füße werden einfach unten eingesteckt, die Montage geht blitzschnell. Das Sideboard muss jedoch mindestens 123 Zentimeter breit sein, um den Riesen zu schultern. Ein stabiler Metallrahmen ziert das 1,6 Zentimeter tiefe Display, mit Anschlüssen misst die Paneleinheit 5,4 Zentimeter.

Ausstattung & Praxis

Der Sony vertraut auf Android 8.0 und den Prozessor X1. Dieser reiht sich leistungsmäßig hinter die schnelleren X1 Extreme und X1 Ultimate ein und verzichtet auf ein Farb-Mapping. Zum zügigen Starten von Apps oder für flüssige Menüwechsel genügt die Performance jedoch, die Umschaltzeiten von Sendern könnten allerdings kürzer sein, Aufnahmen auf USB-Festplatte starten etwas träge. Time-Shift wird nicht unterstützt. An Bord befindet sich Google Assistant, Alexa-Lautsprecher lassen sich mit dem KD-75XG8505 verbinden, Google Home ist ebenfalls kompatibel.

Kabel-Manager: Damit die Strippen nicht kreuz und quer herumbaumeln, lassen sie sich rückseitig sauber durch die Füße des Flachbildfernsehers verlegen.

Bei der App-Auswahl kann man aus dem Vollen schöpfen, alle namhaften Streaming-Portale wie Netflix, Maxdome, Amazon Prime Video, Google Play Filme, Google Play Music, Spotify, Deezer, Tidal und TuneIn sind vorhanden.

Reich bestückt: Nicht nur Twin-Tuner für Kabel, Satellit und DVB-T2, sondern auch ein Komponenten-Eingang zieren die Rückseite des 75-Zoll-Boliden.

Streamen: Viele Wege führen zum Sony

Wie bekommt man eigene Inhalte vom Smartphone oder Tablet auf den Fernseher? Der KD-75XG8505 bietet hierzu drei unterschiedliche Optionen. Variante eins heißt Chromecast. So lassen sich Musik und Videos aus kompatiblen Apps wie beispielsweise Amazon Music oder YouTube auf den Flachmann übertragen.

Bekanntes Bild: Android 8.0 muss man nicht mehr näher vorstellen. Markante Kacheln und eine aufgeräumte Oberfläche hinterlassen keine offenen Fragen.

Ein Fingertipp auf das Chromecast-Menü in der App genügt. Die kostenlose App „Video & TV SideView“ gestattet es ebenfalls, eigene Videos auf den großen Bildschirm zu spiegeln. Genauso einfach funktioniert es mit „Miracast“. Kaum ist die Anwendung gestartet, wird der Sony-TV gefunden – er muss lediglich ins selbe WLAN wie das Mobilgerät eingewählt sein.

Alternativen pur: Ob per Chromecast (erste beide Screenshots) oder die App „Video & TV SideView“ – der Sony zeigt sich gegenüber Smartphones offen.

Bild- und Tonqualität

Maximal 532 Candela haben wir im Test aus dem Sony herausgekitzelt. Und das sogar im bevorzugten „Kino“-Setup. Mehr hat auch der „Brillant“-Modus (520 Candela) nicht hergegeben. Netflix‘ Dolby-Vision-Streifen „Unser Planet“ begeistert mit leuchtenden Farben und einer guten Durchzeichnung.

Etwas limitiert: Zumindest bei Grün geht der Sony im DCI-P3-Spektrum nicht bis ans Limit. Bei den anderen Farben sind die Messwerte jedoch passabel.

Atemberaubend sind die Luftaufnahmen von tausenden von Kormoranen. Obwohl Seevogel an Seevogel kuschelt, saufen die Tiere nicht als dunkle Masse ab. Vielmehr trennt der Sony die Konturen und Farbverläufe sauber. Um diesen positiven Eindruck noch zu steigern, erhöhen Sie den „Erw. Kontrastverstärker“. Dass der ANSI-Kontrast bei überschaubaren 550:1 liegt, fällt auf dem XXL-Display nur punktuell auf. Ob Sie sich für Farbtemperatur „Experte 1“ (7.258 Kelvin) oder „Experte 2“ (7.255 Kelvin) entscheiden spielt keine Rolle.

Noch im Rahmen: Der 75-Zöller trifft die Farben im SDR-Bereich nicht immer perfekt, allerdings liegen die Ergebnisse im tolerierbaren Bereich.

Auf sehr großen Panels mit Edge-LED-Hintergrundbeleuchtung sticht eine ungleichmäßige Ausleuchtung schneller ins Auge. Der 75-Zöller hat hier keine großen Schwierigkeiten, lediglich in den Ecken schimmert es minimal hell durch. Ein supersattes Schwarz gelingt ihm damit natürlich nicht. Um dennoch ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen, sollte man den „Schwarzwert“ auf etwa 45 stellen und den Kontrastverstärker ans Limit bringen.

Für flottes Tuning: Die „Schnelleinstellungen“ erlauben es, ohne Abstecher ins Menü direkt Einfluss auf die wichtigsten Bild- und Tonparameter zu nehmen.

Auf den Menüpunkt „Spitzenluminanz“ haben die Japaner bei diesem Modell verzichtet. Geschmeidige Bewegungen gelingen, wenn die „Motionflow“ auf „Anwender“ und den Wert 2 eingestellt ist. Egal, ob bei Blu-ray, UHD-Blu-ray, Streaming-Film oder HD-Sender: Die bildliche Tiefe weiß aus nahezu jeder Quelle zu gefallen – von SD-Material abgesehen, hier fehlt es zudem an farblicher Brillanz und Schärfe. In der hochauflösenden Welt hingegen gelingt es dem 189-Zentimeter-Boliden, Szenarien gekonnt zu staffeln, unterschiedliche Ebenen herauszuarbeiten und damit ein Maximum an Plastizität zu erzeugen.

Stimme statt Fernbedienung: Auf der Suche nach lustigen Serien oder romantischen Komödien? Google Assistant verarbeitet entsprechende Sprachbefehle.

Von viel seitlicher als etwa 40 Grad jenseits der mittleren Sitzachse sollte man aber nicht auf das Display schauen, sonst büßen die Farben an Leuchtkraft ein.

Für den Ton hat Sony zwei Breitband- und zwei Hochtonlautsprecher verbaut, die Gesamtleistung beläuft sich auf 20 Watt. Die „Surround“-Funktion simuliert einen ansprechenden Raumklang. Dialoge, ohnehin gut zu verstehen, lassen sich stufenweise anheben. Bei mittlerer Lautstärke ist das Klangbild recht ausgewogen. Wer mehr Power aus dem Soundsystem herausholt, muss mit einer leicht scheppernden Charakteristik leben.

Der Testbericht Sony KD-75XG8505 (Gesamtwertung: 77, Preis/UVP: 2300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 11-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Sony KD-75XG8505 (Test) erschien zuerst auf audiovision.


Mission ZX-Set (Test)

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Die Sennheiser-Fernbedienung ist klar nach Funktionsgruppen gegliedert und verfügt über große Tasten mit angenehmem Druckpunkt. 

Große Erwartungen kamen schon beim Auspacken auf: „Was für ein Riesen-Ding!“, dachten wir uns, als wir den 18 Kilo schweren und gut 127 x 13 x 17 (B/H/T) Zentimeter großen Klang-riegel auf unseren TV-Tisch hievten. Gewaltig fällt auch der Preis von 2.500 Euro aus, zumal der
„Ambeo“ getaufte Klangriegel weder Rear-Boxen noch einen Subwoofer im Gepäck hat.

13 Treiber für Atmos und DTS:X

Für diesen Batzen Bares bekommt man allerdings auch einiges geboten: So sorgen nicht weniger als 13 Chassis für 3D-Sound mit Dolby Atmos und DTS:X – nativ verarbeiten kann die Ambeo-Bar 5.1.4-Kanäle. Diese verteilen sich auf eine Armada von für Soundbar-Verhältnisse großen Chassis, welche an der Front, seitlich und oben verbaut wurden: So bedienen 6 Tief-Mitteltöner mit 4 Zoll Durchmesser und konischen Zellstoff-Sandwich-Membranen den Tiefton, hinzu kommen 5 Hoch-töner mit je einem Zoll Durchmesser und Aluminium-Kuppen-Membranen für die Kanäle Front Links/Rechts, Center und die zwei Surround-Kanäle. Die beiden oberen Top-Fire-Chassis sind Breitband-Treiber, ebenso mit konischen Zellstoff-Sandwich-Membranen versehen und 3,5 Zoll groß.

Gut bestückt: Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite. Zu einem HDMI-Ausgang samt eARC gesellen sich gleich 3 HDMI-Eingänge; Ton gelangt ferner über Toslink und analoge Cinch-Buchsen in die Bar.

Wie viele Soundbar-Kollegen arbeitet die Ambeo-Bar für Raumklang nach dem Reflexions-Prinzip, bei dem Schall Richtung Wände und Decke abgestrahlt wird. Von dort gelangen die Schall-wellen via Reflexionen zum Hörplatz. Damit dies funktioniert, müssen die Raumbeschaffenheit sowie die Distanzen zwischen Bar und Hörplatz ausgelotet werden. Hierfür bedient sich Sennheiser einer Messung der raumakustischen Begebenheiten mittels Messmikrofon. Dieses sitzt in der Spitze einer langen Metallstange, die auf einem schweren Metallsockel befestigt ist. Die Gesamthöhe des Konstrukts reicht mit 70 Zentimetern aus, um bei Platzierung auf einem Stuhl oder Sofa das Mikro auf Ohrhöhe zu positionieren.

In Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut wurde die Virtualisierungs-Technologie entwickelt, die per Druck auf die AMBEO-Taste aktiviert wird und mit welcher die Soundbar 2D- wie 3D-Tonsignalen eine Extraportion Räumlichkeit verpasst. Für die DSP-Verarbeitung der Signale und die Steuerung der Bar sind zwei Dual-Core-Prozessoren mit je 500 MHz von SHARC sowie ein ARM Cortex-A7 Doppelkern-Prozessor mit 1,2 GHz zuständig.

Decoder & Klangschaltungen

An Tonformaten unterstützt die Ambeo-Soundbar praktisch alles von Dolby und DTS, inklusive DTS Neural:X und dem Dolby Virtualizer. Als Besonder-heit versteht sich der Sennheiser-Klangriegel auch auf das vom Fraunhofer-Institut entwickelte MPEG-H-Format für objekt-basiertes 3D-Audio. Das Format wurde für die Integration in Streaming- und Rundfunk-Infrastrukturen entwickelt, wobei die 3D-Audiostreams über jede Lautsprecher-Konfiguration und auch über Stereo-Kopfhörer wiedergegeben werden können.

An Klangprogrammen stehen 5 Presets plus ein „Night“-Modus fürs Leise-hören bereit; Letzterer lässt sich bei allen Klangmodi aktivieren. Jedes Programm kann zudem über einen 4-bandigen Equalizer getunt werden; dies funktioniert allerdings nur über Sennheisers „Smart Control App“. Das Gleiche gilt für die Intensität des „Ambeo“-Virtualisierungseffekts. Ambeo – wie die Raumkalibrierung und der Equalizer – funktioniert übrigens nicht in Kombination mit Dolbys Virtualizer.

Apropos Bedienung: Die mittelgroße Fernbedienung fällt überraschend schwer aus und macht einen robusten Eindruck – trotz Plastikgehäuse. Die grundlegende Bedienung kann auch über die Knöpfe an der Soundbar-Oberseite erfolgen. Die großen Tasten samt klarer Gliederung in Funktionsgruppen gefallen uns sehr gut, ebenso überzeugt die schnelle Umsetzung von Befehlen bzw. von Programmwechseln. Das recht klein geratene OLED-Display auf der Front lässt sich aus drei Metern Entfernung leider kaum mehr ablesen. Die Helligkeit passt sich automatisch dem Umgebungslicht im Raum an, kann aber auch manuell geregelt werden; ganz aus geht es aber nicht. Das hell leuchtende Ambeo-Logo rechts unten kann man hingegen gar nicht regeln, es erlischt bei nicht aktivem Ambeo-Upmixer. Auf ein Onscreen-Menü muss man ganz verzichten, trotz eines HDMI-Ausgangs. Sinnvolle Ergänzung ist die „Sennheiser Smart Controll App“, mit der sich die Bar bequem einrichten und steuern lässt. Eine Sprachsteuerung etwa über Amazon Alexa oder den Google Assisstant ist nicht möglich.

Das bringt Ambeo

Die in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut entstandene Virtualisierungs-Technologie Ambeo verhilft 2D- und 3D-Tonsignalen zu einer deutlich gesteigerten Räumlichkeit der Wiedergabe. Die Intensität des Raumklangeffekts kann man dreistufig („Light“, „Standard“, „Boost“) über die Sennheiser Smart Control App einstellen, nicht jedoch über die Fernbedienung.

Mit der Sennheiser Smart Control App erhält man Zugriff auf erweiterte Funktionen wie den Equalizer oder den dreistufigen Reiter zur Regelung der Intensität des Ambeo 3D-Soundeffekts.

Im Ergebnis ist der Ambeo-Sound verblüffend: Schon in der „Standard“-Stufe verteilten sich Musik und Filmton auf eine sehr große Bühne links wie rechts des Tonriegels. Bei Atmos-Trailern faszinierte die Sennheiser-Box mit einem sehr großen Surround-Feld, in dem seitlich und sogar hinter unserem Sitzplatz noch Toneffekte hörbar waren. Selbst Sound von oben konnte die Bar darstellen, wenn auch nicht über unserem Kopf sondern nach vorn versetzt. Vollwertige 5.1.2-Boxen-sets spielen freilich räumlicher, greifbarer und präziser, dennoch klang das Gebotene für eine Soundbar überaus eindrucksvoll.

Tonale Verfärbungen blieben beim Ambeo-Upmixing dankenswerterweise dezent im Hintergrund und fielen nach kurzer Zeit praktisch gar nicht mehr auf.

Ambeo-Sound: Eine ganze Armada an Treibern sorgt für 3D-Sound von vorn, seitlich, hinten und oben: Schall wird hierbei von den seitlichen und oberen Treibern – Letztere sind im Bild aufgrund der Metallgitter nicht sichtbar – zu den Seitenwänden und an die Decke geworfen, von wo aus die Toninformationen via Reflexionen zum Hörplatz gelangen sollen. Wie gut das funktioniert, hängt maßgeblich vom Hörraum bzw. dessen Wandbeschaffenheit ab.

An der Verarbeitung und Haptik der größtenteils aus Metall bestehenden Soundbar gibt es nichts auszusetzen. Die Front und Seiten umläuft ein abnehmbarer Frontgrill, der mit Stoff umspannt wurde und so die Chassis vor Staub und neugierigen Kinderhänden schützt. Dank großer Gummifüße steht die Soundbar rutschfest und vibrationsarm. Direkt vor dem TV platziert, ragt die Bar mit ihren über 13 Zentimetern Höhe aber ins Bild der meisten Flatscreen-Vertreter. Zur Wandmontage bietet Sennheiser die „Ambeo Soundbar – Wall Mount“ an, die für 60 Euro allerdings separat gekauft werden muss. Im Standby-Modus verbrauchte die Bar trotz aktiver Eco-Schaltung 3,2 Watt. Ohne den Eco-Modus, der den Bootvorgang deutlich verlangsamt, sind es sogar 6,2 Watt.

Video & Multimedia

Mit Ausnahme der Buchse für das Messmikrofon befinden sich alle Anschlüsse auf der Rückseite der Bar. Vorhanden sind ein HDMI-Ausgang inklusive eARC sowie drei HDMI-Eingänge. Alle HDMI-Terminals schleifen 4K/60p-Signale durch und beherrschen HDR10 sowie Dolby Vision für erhöhten Kontrast und erweiterte Farben von der UHD-Blu-ray. Ton kann kabelgebunden auch über Toslink und Stereo-Cinch zugespielt werden. Dank Subwoofer-Pre-out (Mono-RCA) kann man der Bar einen Krawallmacher zur Seite stellen. Gestreamt wird über WLAN und Ethernet per UPnP, Bluetooth, NFC und Google Chromecast; AirPlay fehlt hingegen.

Tonqualität Surround

Mit ihren laut Sennheiser stolzen 250 Watt (Nennleistung) ist die Ambeo-Bar auch akustisch ein gewaltiger Brocken: Das große Gehäusevolumen schlägt tonal durch und lässt die Bar nicht nur erwachsen, sondern fast wie eine ausgewachsene Standbox klingen. Die verfärbungsarme Spielweise brachte die Einmesssung nochmals auf den Punkt, eine solch natürliche Tonwiedergabe bietet kaum eine uns bekannte Soundbar. Überhaupt spielte der Riegel nach der Kalibrierung musikalischer und lebendiger, weshalb man die Prozedur auf jeden Fall durchführen sollte. Die Justierung nach persönlichem Geschmack erledigt man im 4-fach-EQ der Sennheiser-App; dank sinnvoll gewählter Frequenzen bzw. Frequenzbereiche gelangt man mit wenigen Zügen zum erwünschten Klangziel.

Einmal fertig justiert, machte auf der Ambeo-Box sogar klassische Musik Spaß – ein Kunststück, das ihr so schnell keine Soundbar nachmacht. Unsere beliebten Kantaten von Bach mit Chor und Orchester dröselte die Bar sauber auf, spielte räumlich überzeugend und tonal ausgewogen; hier hört man die Musik und nicht die Lautsprecher. Ganz andere Qualitäten sind bei Steely Dan gefragt, die rhythmische Rockmusik groovte auf der Sound-Riegel mit knackigen, sauberen Bässen und glaubhafter Dynamik. Die Sprachverständlichkeit war bei frontaler Sitzposition bestens und nahm bei seitlichen Hörwinkeln nur geringfügig ab; auch die tonalen Verfärbungen hielten sich in Grenzen.

In Sachen Räumlichkeit spielte die Bar ohne die Surround-Funktion Ambeo auf sich selbst fokussiert. Das änderte sich, sobald wir das Ambeo-Processing akivierten, denn dann wuchs der Tonbalken weit über sich hinaus und bot ein räumlich großes 3D-Schallfeld, das auch seitlich sowie von oben Töne hörbar machte. Mehr zum gelungenen AMBEO-Sound lesen Sie im Kasten unten.

Weniger Ein- bzw. Nachdruck hinterließ jedoch der Tiefbass, bei dem man Abstriche machen muss. So war der „Powerful Bass“ in Dolbys „Amaze“-Trailer kaum hörbar und schon gar nicht spürbar, während hier auch externe Zwerg-Subwoofer gerne mal kleine Erdbeben veranstalten. Wer auf Effekte-Spektakel steht, ist mit einem zusätzlichen Krawallmacher daher gut beraten.

Die 5 Klangpgrogramme unterscheiden sich tonal eher marginal, sind aber gerade auch deshalb gut geglückt, da sie den Grundcharakter der Bar nicht völlig umzukrempeln – wie das bei vielen Sound-Riegeln der Fall ist. Der bei allen Tonmodi nutzbare „Night“-Modus zur Bass- und Dynamikreduktion funktionierte bei fast allen Tonformaten – nur bei DTS:X-Sound versagte die Schaltung. 

Die Kalibrierung

Um die Soundbar optimal an die räumlichen Gegebenheiten anzupassen, bietet die AMBEO-Bar ein Einmess-System zur Kalibrierung des Klangriegels. Das hierfür benötigte Mikrofon in Form eines langen Stabes gehört zum Lieferumfang.

Das Stabmikrofon steht dank schwerer Basis von allein, bei Positionierung etwa auf einem Stuhl befindet sich der Mikrofonkopf oben rechts genau auf Ohrhöhe.

Die Einmessung läuft denkbar simpel ab und kann dankenswerterweise auch ohne App erfolgen; das Front-Display gibt Auskunft über den Ablauf: Nachdem das Mikro mit der Soundbar verbunden und senkrecht am bzw. auf dem Hörplatz platziert wurde, reicht ein 4-sekündiges Drücken der AMBEO-Taste (Fernbedienung oder am Gerät) zum Start der Einmessung. In der Folge tönen laute Ton-Sweeps für rund 2 Minuten aus dem Klangbalken, womit die Prozedur auch schon ihr Ende findet.

Manuelle bzw. nachträgliche Eingriffe wie etwa eine Nachjustierung von Pegel- und Distanzwerten der einzelnen Kanäle sind nicht möglich.

Tonqualität Stereo

Sehr ansprechend musizierte die Sennheiser-Bar mit Stereo-Musik drauf los. Dank ihrer neutralen Abstimmung lässt sich von Pop, Rock und Metal über Blues bis hin zur Klassik alles hören, ohne jemals die Nase rümpfen zu müssen. Die knackigen Bässe bilden ein voluminöses Fundament für eine lebendige und dynamische Wiedergabe, die rundum Spaß macht.

Ohne Ambeo-Upmix spielte der Riegel zwar luftig, aber auch hörbar aus der Klangbox. Ein Druck auf die Ambeo-Taste änderte dies, dann musizierte die Soundbar fast genauso groß und dreidimensional wie mit nativer Mehrkanal-Musik.           

Der Testbericht Mission ZX-Set (Gesamtwertung: 82, Preis/UVP: 3200 Euro) ist in audiovision Ausgabe 11-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Mission ZX-Set (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Sennheiser Ambeo (Test)

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Große Erwartungen kamen schon beim Auspacken auf: „Was für ein Riesen-Ding!“, dachten wir uns, als wir den 18 Kilo schweren und gut 127 x 13 x 17 (B/H/T) Zentimeter großen Klang-riegel auf unseren TV-Tisch hievten. Gewaltig fällt auch der Preis von 2.500 Euro aus, zumal der
„Ambeo“ getaufte Klangriegel weder Rear-Boxen noch einen Subwoofer im Gepäck hat.

13 Treiber für Atmos und DTS:X

Für diesen Batzen Bares bekommt man allerdings auch einiges geboten: So sorgen nicht weniger als 13 Chassis für 3D-Sound mit Dolby Atmos und DTS:X – nativ verarbeiten kann die Ambeo-Bar 5.1.4-Kanäle. Diese verteilen sich auf eine Armada von für Soundbar-Verhältnisse großen Chassis, welche an der Front, seitlich und oben verbaut wurden: So bedienen 6 Tief-Mitteltöner mit 4 Zoll Durchmesser und konischen Zellstoff-Sandwich-Membranen den Tiefton, hinzu kommen 5 Hoch-töner mit je einem Zoll Durchmesser und Aluminium-Kuppen-Membranen für die Kanäle Front Links/Rechts, Center und die zwei Surround-Kanäle. Die beiden oberen Top-Fire-Chassis sind Breitband-Treiber, ebenso mit konischen Zellstoff-Sandwich-Membranen versehen und 3,5 Zoll groß.

Gut bestückt: Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite. Zu einem HDMI-Ausgang samt eARC gesellen sich gleich 3 HDMI-Eingänge; Ton gelangt ferner über Toslink und analoge Cinch-Buchsen in die Bar.

Wie viele Soundbar-Kollegen arbeitet die Ambeo-Bar für Raumklang nach dem Reflexions-Prinzip, bei dem Schall Richtung Wände und Decke abgestrahlt wird. Von dort gelangen die Schall-wellen via Reflexionen zum Hörplatz. Damit dies funktioniert, müssen die Raumbeschaffenheit sowie die Distanzen zwischen Bar und Hörplatz ausgelotet werden. Hierfür bedient sich Sennheiser einer Messung der raumakustischen Begebenheiten mittels Messmikrofon. Dieses sitzt in der Spitze einer langen Metallstange, die auf einem schweren Metallsockel befestigt ist. Die Gesamthöhe des Konstrukts reicht mit 70 Zentimetern aus, um bei Platzierung auf einem Stuhl oder Sofa das Mikro auf Ohrhöhe zu positionieren.

In Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut wurde die Virtualisierungs-Technologie entwickelt, die per Druck auf die AMBEO-Taste aktiviert wird und mit welcher die Soundbar 2D- wie 3D-Tonsignalen eine Extraportion Räumlichkeit verpasst. Für die DSP-Verarbeitung der Signale und die Steuerung der Bar sind zwei Dual-Core-Prozessoren mit je 500 MHz von SHARC sowie ein ARM Cortex-A7 Doppelkern-Prozessor mit 1,2 GHz zuständig.

Decoder & Klangschaltungen

An Tonformaten unterstützt die Ambeo-Soundbar praktisch alles von Dolby und DTS, inklusive DTS Neural:X und dem Dolby Virtualizer. Als Besonder-heit versteht sich der Sennheiser-Klangriegel auch auf das vom Fraunhofer-Institut entwickelte MPEG-H-Format für objekt-basiertes 3D-Audio. Das Format wurde für die Integration in Streaming- und Rundfunk-Infrastrukturen entwickelt, wobei die 3D-Audiostreams über jede Lautsprecher-Konfiguration und auch über Stereo-Kopfhörer wiedergegeben werden können.

An Klangprogrammen stehen 5 Presets plus ein „Night“-Modus fürs Leise-hören bereit; Letzterer lässt sich bei allen Klangmodi aktivieren. Jedes Programm kann zudem über einen 4-bandigen Equalizer getunt werden; dies funktioniert allerdings nur über Sennheisers „Smart Control App“. Das Gleiche gilt für die Intensität des „Ambeo“-Virtualisierungseffekts. Ambeo – wie die Raumkalibrierung und der Equalizer – funktioniert übrigens nicht in Kombination mit Dolbys Virtualizer.

Apropos Bedienung: Die mittelgroße Fernbedienung fällt überraschend schwer aus und macht einen robusten Eindruck – trotz Plastikgehäuse. Die grundlegende Bedienung kann auch über die Knöpfe an der Soundbar-Oberseite erfolgen. Die großen Tasten samt klarer Gliederung in Funktionsgruppen gefallen uns sehr gut, ebenso überzeugt die schnelle Umsetzung von Befehlen bzw. von Programmwechseln. Das recht klein geratene OLED-Display auf der Front lässt sich aus drei Metern Entfernung leider kaum mehr ablesen. Die Helligkeit passt sich automatisch dem Umgebungslicht im Raum an, kann aber auch manuell geregelt werden; ganz aus geht es aber nicht. Das hell leuchtende Ambeo-Logo rechts unten kann man hingegen gar nicht regeln, es erlischt bei nicht aktivem Ambeo-Upmixer. Auf ein Onscreen-Menü muss man ganz verzichten, trotz eines HDMI-Ausgangs. Sinnvolle Ergänzung ist die „Sennheiser Smart Controll App“, mit der sich die Bar bequem einrichten und steuern lässt. Eine Sprachsteuerung etwa über Amazon Alexa oder den Google Assisstant ist nicht möglich.

Das bringt Ambeo

Die in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut entstandene Virtualisierungs-Technologie Ambeo verhilft 2D- und 3D-Tonsignalen zu einer deutlich gesteigerten Räumlichkeit der Wiedergabe. Die Intensität des Raumklangeffekts kann man dreistufig („Light“, „Standard“, „Boost“) über die Sennheiser Smart Control App einstellen, nicht jedoch über die Fernbedienung.

Mit der Sennheiser Smart Control App erhält man Zugriff auf erweiterte Funktionen wie den Equalizer oder den dreistufigen Reiter zur Regelung der Intensität des Ambeo 3D-Soundeffekts.

Im Ergebnis ist der Ambeo-Sound verblüffend: Schon in der „Standard“-Stufe verteilten sich Musik und Filmton auf eine sehr große Bühne links wie rechts des Tonriegels. Bei Atmos-Trailern faszinierte die Sennheiser-Box mit einem sehr großen Surround-Feld, in dem seitlich und sogar hinter unserem Sitzplatz noch Toneffekte hörbar waren. Selbst Sound von oben konnte die Bar darstellen, wenn auch nicht über unserem Kopf sondern nach vorn versetzt. Vollwertige 5.1.2-Boxen-sets spielen freilich räumlicher, greifbarer und präziser, dennoch klang das Gebotene für eine Soundbar überaus eindrucksvoll.

Tonale Verfärbungen blieben beim Ambeo-Upmixing dankenswerterweise dezent im Hintergrund und fielen nach kurzer Zeit praktisch gar nicht mehr auf.

Ambeo-Sound: Eine ganze Armada an Treibern sorgt für 3D-Sound von vorn, seitlich, hinten und oben: Schall wird hierbei von den seitlichen und oberen Treibern – Letztere sind im Bild aufgrund der Metallgitter nicht sichtbar – zu den Seitenwänden und an die Decke geworfen, von wo aus die Toninformationen via Reflexionen zum Hörplatz gelangen sollen. Wie gut das funktioniert, hängt maßgeblich vom Hörraum bzw. dessen Wandbeschaffenheit ab.

An der Verarbeitung und Haptik der größtenteils aus Metall bestehenden Soundbar gibt es nichts auszusetzen. Die Front und Seiten umläuft ein abnehmbarer Frontgrill, der mit Stoff umspannt wurde und so die Chassis vor Staub und neugierigen Kinderhänden schützt. Dank großer Gummifüße steht die Soundbar rutschfest und vibrationsarm. Direkt vor dem TV platziert, ragt die Bar mit ihren über 13 Zentimetern Höhe aber ins Bild der meisten Flatscreen-Vertreter. Zur Wandmontage bietet Sennheiser die „Ambeo Soundbar – Wall Mount“ an, die für 60 Euro allerdings separat gekauft werden muss. Im Standby-Modus verbrauchte die Bar trotz aktiver Eco-Schaltung 3,2 Watt. Ohne den Eco-Modus, der den Bootvorgang deutlich verlangsamt, sind es sogar 6,2 Watt.

Video & Multimedia

Mit Ausnahme der Buchse für das Messmikrofon befinden sich alle Anschlüsse auf der Rückseite der Bar. Vorhanden sind ein HDMI-Ausgang inklusive eARC sowie drei HDMI-Eingänge. Alle HDMI-Terminals schleifen 4K/60p-Signale durch und beherrschen HDR10 sowie Dolby Vision für erhöhten Kontrast und erweiterte Farben von der UHD-Blu-ray. Ton kann kabelgebunden auch über Toslink und Stereo-Cinch zugespielt werden. Dank Subwoofer-Pre-out (Mono-RCA) kann man der Bar einen Krawallmacher zur Seite stellen. Gestreamt wird über WLAN und Ethernet per UPnP, Bluetooth, NFC und Google Chromecast; AirPlay fehlt hingegen.

Tonqualität Surround

Mit ihren laut Sennheiser stolzen 250 Watt (Nennleistung) ist die Ambeo-Bar auch akustisch ein gewaltiger Brocken: Das große Gehäusevolumen schlägt tonal durch und lässt die Bar nicht nur erwachsen, sondern fast wie eine ausgewachsene Standbox klingen. Die verfärbungsarme Spielweise brachte die Einmesssung nochmals auf den Punkt, eine solch natürliche Tonwiedergabe bietet kaum eine uns bekannte Soundbar. Überhaupt spielte der Riegel nach der Kalibrierung musikalischer und lebendiger, weshalb man die Prozedur auf jeden Fall durchführen sollte. Die Justierung nach persönlichem Geschmack erledigt man im 4-fach-EQ der Sennheiser-App; dank sinnvoll gewählter Frequenzen bzw. Frequenzbereiche gelangt man mit wenigen Zügen zum erwünschten Klangziel.

Einmal fertig justiert, machte auf der Ambeo-Box sogar klassische Musik Spaß – ein Kunststück, das ihr so schnell keine Soundbar nachmacht. Unsere beliebten Kantaten von Bach mit Chor und Orchester dröselte die Bar sauber auf, spielte räumlich überzeugend und tonal ausgewogen; hier hört man die Musik und nicht die Lautsprecher. Ganz andere Qualitäten sind bei Steely Dan gefragt, die rhythmische Rockmusik groovte auf der Sound-Riegel mit knackigen, sauberen Bässen und glaubhafter Dynamik. Die Sprachverständlichkeit war bei frontaler Sitzposition bestens und nahm bei seitlichen Hörwinkeln nur geringfügig ab; auch die tonalen Verfärbungen hielten sich in Grenzen.

In Sachen Räumlichkeit spielte die Bar ohne die Surround-Funktion Ambeo auf sich selbst fokussiert. Das änderte sich, sobald wir das Ambeo-Processing akivierten, denn dann wuchs der Tonbalken weit über sich hinaus und bot ein räumlich großes 3D-Schallfeld, das auch seitlich sowie von oben Töne hörbar machte. Mehr zum gelungenen AMBEO-Sound lesen Sie im Kasten unten.

Weniger Ein- bzw. Nachdruck hinterließ jedoch der Tiefbass, bei dem man Abstriche machen muss. So war der „Powerful Bass“ in Dolbys „Amaze“-Trailer kaum hörbar und schon gar nicht spürbar, während hier auch externe Zwerg-Subwoofer gerne mal kleine Erdbeben veranstalten. Wer auf Effekte-Spektakel steht, ist mit einem zusätzlichen Krawallmacher daher gut beraten.

Die 5 Klangpgrogramme unterscheiden sich tonal eher marginal, sind aber gerade auch deshalb gut geglückt, da sie den Grundcharakter der Bar nicht völlig umzukrempeln – wie das bei vielen Sound-Riegeln der Fall ist. Der bei allen Tonmodi nutzbare „Night“-Modus zur Bass- und Dynamikreduktion funktionierte bei fast allen Tonformaten – nur bei DTS:X-Sound versagte die Schaltung. 

Die Kalibrierung

Um die Soundbar optimal an die räumlichen Gegebenheiten anzupassen, bietet die AMBEO-Bar ein Einmess-System zur Kalibrierung des Klangriegels. Das hierfür benötigte Mikrofon in Form eines langen Stabes gehört zum Lieferumfang.

Das Stabmikrofon steht dank schwerer Basis von allein, bei Positionierung etwa auf einem Stuhl befindet sich der Mikrofonkopf oben rechts genau auf Ohrhöhe.

Die Einmessung läuft denkbar simpel ab und kann dankenswerterweise auch ohne App erfolgen; das Front-Display gibt Auskunft über den Ablauf: Nachdem das Mikro mit der Soundbar verbunden und senkrecht am bzw. auf dem Hörplatz platziert wurde, reicht ein 4-sekündiges Drücken der AMBEO-Taste (Fernbedienung oder am Gerät) zum Start der Einmessung. In der Folge tönen laute Ton-Sweeps für rund 2 Minuten aus dem Klangbalken, womit die Prozedur auch schon ihr Ende findet.

Manuelle bzw. nachträgliche Eingriffe wie etwa eine Nachjustierung von Pegel- und Distanzwerten der einzelnen Kanäle sind nicht möglich.

Tonqualität Stereo

Sehr ansprechend musizierte die Sennheiser-Bar mit Stereo-Musik drauf los. Dank ihrer neutralen Abstimmung lässt sich von Pop, Rock und Metal über Blues bis hin zur Klassik alles hören, ohne jemals die Nase rümpfen zu müssen. Die knackigen Bässe bilden ein voluminöses Fundament für eine lebendige und dynamische Wiedergabe, die rundum Spaß macht.

Ohne Ambeo-Upmix spielte der Riegel zwar luftig, aber auch hörbar aus der Klangbox. Ein Druck auf die Ambeo-Taste änderte dies, dann musizierte die Soundbar fast genauso groß und dreidimensional wie mit nativer Mehrkanal-Musik.           

Der Testbericht Sennheiser Ambeo (Gesamtwertung: 85, Preis/UVP: 2500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 11-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Technisat Digitradio C4 (Test)

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Die Fernbedienung liegt gut in der Hand und ermöglicht die Kontrolle über sämtliche Funktionen des Technisat Digitradio 4C.

Mit dem Digitradio 4C präsentiert Technisat eine Abwandlung seines bereits länger erhätlichen Digitradio 4. Das zusätzliche „C“ steht für „Color“ und bezieht sich auf das farbige TFT-Display an der Front. Dieses stellt neben einer etwas aufgeräumteren Front den einzigen Unterschied zum Schwestermodell dar. Mit einem Preis von 180 Euro kostet das 4C gerade mal 10 Euro mehr als sein Kollege mit Schwarz-Weiß-Display – da fällt die Wahl nicht schwer.

UKW, DAB+ und Bluetooth

Wie der Name bereits verrät, empfängt das C4 digitale Radiosignale über DAB+, auch UKW ist an Bord. Dazu gesellt sich Bluetooth, womit sich Musik kabellos von Handy, Tablet und Co. zuspielen lässt, und ein 3,5-Millimeter-Eingang. Ein weiterer Klinken-Ausgang an der Front ermöglicht den Anschluss von kabelgebundenen Kopfhörern. Ohne WLAN und LAN bleibt eine Internetverbindung außen vor, ein USB-Anschluss dient lediglich dem Aufspielen von Software-Updates. Sowohl der Radio-Empfang als auch die Bluetooth-Verbindung klappten in unserem Test reibungslos, die abnehmbare Antenne lässt sich auf 65 Zentimeter ausfahren – in unseren Redaktionsräumen reichte schon die Hälfte für einen perfekten DAB-Empfang. Unmittelbar nach der ersten Inbetriebnahme begann ein digitaler Sendersuchlauf, der Dutzende Sender zu Tage förderte und automatisch die Uhrzeit abrief. Die Navigation durch die Menüs, Quellenwahl, Sendersuche sowie Lautstärkeregelung gelingt über Knöpfe an der Gerätefront oder per Fernbedienung. In den zahlreichen Menüs finden sich klassische Funktionen wie Wecker, Sender-suche und Sleeptimer, aber auch in Radios eher selten anzutreffende Tugenden wie eine Dynamikreduzierung und ein Equalizer.

Zum Aufpeppen der Radio- und Bluetooth-Klänge bietet das Digitradio C4 den „MeinEQ“-Equalizer. Hier lassen sich Höhen und Bässe um jeweils 7 Dezibel nach oben und unten regeln. Gerade die Bassunterstützung fanden wir in unserem Test nützlich, da das Digitalradio ab Werk für unsere Ohren etwas schwachbrüstig klang. Eine zusätzliche Loudness-Schaltung erhöht hohe und niedrige Frequenzen gleichermaßen und sorgt dafür, dass auch bei geringen Pegeln alles verständlich bleibt. Auch bei schlechtem UKW-Empfang kann dieser Lautstärke-Boost hilfreich sein. Ein Speichern mehrerer Presets ist nicht möglich. Hinter dem nicht löschbaren, vordefinierten Menüpunkt „Optimal“ versteckt sich lediglich ein Reset der neutralen Klangeinstellungen.
Neben dem Equalizer bietet das Digitradio C4 zudem eine Dynamik-Komprimierung (DRC), über die sich die Dynamik in zwei Stufen verringern lässt, was für das nächtliche Radiohören nützlich ist.

 

Im „MeinEQ“-Menü finden sich Anpassungen für Höhen, Tiefen und Loudness.

Sound von Elac

Bei der Audio-Sektion setzt Technisat wie bei vielen seiner Radios auf das Know-how der Kieler Klangschmiede Elac. An der Front sind zwei mit Stoff bespannte 10-Watt-Stereolautsprecher verbaut, hinten sollen zwei Bassreflexrohre eine Extraportion Tiefton aus dem kompakten Gehäuse locken.

Das klappte in unserem Test recht gut – zumindest nachdem wir dem Bass mit dem Equalizer unter die Arme gegriffen hatten. Dann klangen die Trommeln und Fanfaren in Howard Shores epischem „Herr der Ringe“-Score voluminöser und knackiger als bei neutraler Schaltung. Bluetooth- sowie Digitalradio-Klänge erzeugten angesichts der kompakten Größe des C4 eine erstaunlich breite Stereofront. Stimmen von Moderatoren und Podcastern blieben stets gut verständlich und klangen authentisch. Aktuelle Pop-Songs wie „So am I“ von Ava Max tönten mit solider Dynamik – so war Lindsey Stirlings Geige in „Something Wild“ stets gut konturiert heraushörbar. Dies änderte sich selbst bei voll aufgedrehtem  Volume-Regler nicht, auch weil man dem C4 nicht mehr als gehobene Zimmerlautstärke entlocken kann.

Auf den UKW-Empfang sollte man hingegen nur im Notfall zurückgreifen, denn der klang im Vergleich muffiger, wenig dynamisch, und mitunter leicht verrauscht.                                              

Der Testbericht Technisat Digitradio C4 (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 180 Euro) ist in audiovision Ausgabe 12-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Hama DIR3300SBT (Test)

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Die leichte Fernbedienung aus Kunststoff kennt man von anderen Hama-Radios. 

Mit dem in Schwarz und Weiß erhältlichen DIR3300SBT liefert Hama ein kompaktes Allround-Radio. An Empfangsarten stehen DAB+, UKW und Internet zur Verfügung, auch eine Bluetooth-Verbindung und Zuspielung per WLAN sind für das 220-Euro-Gerät kein Problem. Die Kommunikation zu Handy, Tablet und Co. klappte in unserem Test per WLAN und Blue-
tooth problemlos.

Die ausfahrbare Antenne verfügt über ein Schraubgewinde und kann so leicht abmontiert werden. Vorne informiert ein 7 Zentimeter großes TFT-Display über Sender und Songs. Knöpfe darüber und darunter erlauben Quellenwahl, Start und Stopp sowie eine Senderspeicherung.

Die Navigation durch die Menüs erfolgt über das Drehrad an der Gehäusevorderseite. Dank der UNDOK-App lässt sich das Radio zudem per Handy steuern, optional liegt eine klassische Fernbedienung bei. Neben typischen Funktionen wie dem Wecker ist ein Equalizer für Höhen und Tiefen samt voreingestellter Presets an Bord. Dank integriertem Spotify-Connect stehen zudem zahlreiche Podcasts und Millionen Songs zur Verfügung – Amazon Music wird per Software-Update nachgeliefert.

 

Neben der klassischen Steuerung per Fernbedienung kann das Hama DIR3300BT auch per UNDOK-App kontrolliert werden. Ist das kostenlose und sowohl für Apple als auch Android verfügbare Programm installiert und ins gleiche WLAN eingebunden, findet es das Radio auf Knopfdruck. Nach erfolgreicher Kopplung kann in den einfach strukturierten Menüs auf nahezu alle Funktio­nen zugegriffen werden. So lassen sich im Equalizer Höhen und Tiefen einstellen, auch voreingestellte Presets für „Jazz“, „Rock“ und weitere Musikstile stehenn zur Auswahl. Außerdem können Streaming-Programme wie Spotify und nach einem Update auch Amazon Music mit UNDOK verknüpft werden und damit schnell nach Songs und Podcasts gesucht werden. Nur wenige Funktionen, wie der Wecker, sind nicht in der App integriert.

In der UNDOK-App lässt sich auf fast alle Funktionen des DIR3300SBT zugreifen.

Bauartbedingt fällt auf, dass sich an der Kunststoff-Front keine Lautsprecher befinden. Stattdessen sind zwei 10-Watt-Speaker an den stoffbezogenen  Seiten angebracht – was flexiblere Aufstellung und breitere Klänge ermöglichen soll. Eine hintere Bassreflexöffnung dient zur Verbesserung des Tieftons.

An der Rückseite finden sich Eingänge für 3,5-mm-Kabel und Kopfhörer. Über die Line-out-Buchse lassen sich externe Speaker anschließen.

Solide Radioklänge

Das klappt allerdings nur bedingt: Sowohl Radioklänge als auch via Bluetooth zugespielte Songs kommen etwas schwachbrüstig daher, daran konnte auch der integrierte Equalizer wenig ändern. So erzeugte Eminems „Just lose it“ ein eher laues Lüftchen. Die Stimmverständlichkeit bei Podcasts und Radiosprechern blieb hingegen stets hoch. Bei Popsongs wie „So am I“ von Ava Max legte das Hama-Radio solide Dynamik an den Tag und verzerrte auch bei hohen Pegeln nicht. Die seitliche Speaker-Anordnung sorgt für gleichmäßigen Klang in einem breiten Winkel, frontale Ortbarkeit bleibt aber weitgehend auf der Strecke. Da bei Radios eine gleichmäßige Beschallung des Raumes wichtiger ist als perfekte Stereoklänge, ist das zu verschmerzen. 

Der Testbericht Hama DIR3300SBT (Gesamtwertung: gut, Preis/UVP: 220 Euro) ist in audiovision Ausgabe 12-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Saxx DS 150 DSP (Test)

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Wer kein Verbindungskabel zum Subwoofer nutzen kann oder will, darf auf das als Zubehör erhältliche Drahtlos-Übertragungs-Set forSOUND DS Cordless 2.4 von Saxx zurückgreifen.

Saxx aus dem niedersächsischen Neustadt legte vor einigen Jahren einen gelungenen Start als neuer Anbieter von Lautsprechern im Direkt-versand hin. Seitdem kamen immer wieder neue Serien und Produkte hinzu, die das Portfolio ausweiteten und abrundeten. Was bislang fehlte, waren Subwoofer, die in Sachen Qualität und Preis sinnvolle Spielpartner für ihre Top-Lautsprecher wie die der Clubsound-Serie (siehe Test in audiovision 12-2017) wären.

Diese Lücke schließt die neue deepSound-Serie, die bislang aus zwei Subwoofern besteht: dem DS 150 DSP und dem DS 120 DSP für 1.600 respektive 1.000 Euro. Die Zahlen beziehen sich auf die Chassisgröße, diese misst beim 150 DSP 15 Zoll (38 Zentimeter), beim 120 DSP hingegen 12 Zoll (30 Zentimeter). Da wir nie genug Bass bekommen können, haben wir zunächst den größeren der beiden unter die Lupe genommen, der Test des kleinen Bruders folgt ein paar Ausgaben später.

Technik

Entgegen der üblichen Gewohnheiten der meisten Mitbewerber verwendet Saxx für seine neuen Subs geschlossene Gehäuse, nutzt also die von den Membranen ins Gehäuse hineingestrahlte Energie weder per Bassreflexrohr noch mit einer Passivmembran. Das setzt natürlich den Wirkungsgrad im Tiefbassbereich herab, sorgt aber für eine sauberere und besser kontrollierbare Impulswiedergabe. Trotz geschlossenem Gehäuse lässt sich eine sehr niedrige untere Grenzfrequenz erreichen, mittels eines großen Gehäuses, eines Treibers mit niedriger Resonanzfrequenz oder einer elektronischen Frequenzgang-Entzerrung – oder einer Kombination dieser Lösungen.

Auch am Subwoofer selbst ist eine Bedienung aller Funktionen möglich: Display und Dreh-Drück-Rad an der rechten Seiten erlauben Zugang auf alle Menüebenen.

Saxx verwendet beim DS 150 DSP alle drei Optionen: Sein Gehäuse ist als Würfel mit einer Kanten-länge von 47 Zentimetern alles andere als kompakt. Das daraus resultierende Bruttovolumen liegt bei beachtlichen 114 Litern. Die Resonanzfrequenz des verwendeten Chassis trieben die Entwickler mit einer schweren Membran und einer nicht zu harten Aufhängung nach unten. Verbleibende Frequenzgang-Fehler begradigte Saxx mit Hilfe einer elektronischen Entzerrung. Dazu nutzen die Niedersachsen einen leistungsstarken DSP, der neben dieser noch andere Aufgaben übernimmt.

Selbst im Detail zeigt der Saxx-Sub einwandfreie Verarbeitung. Er ist in schwarzem und weißem Hochglanzlack erhältlich.

Um auf diese Weise nennenswerte Pegel im Tieftonbereich zu erzeugen, sind zwei andere Zutaten notwendig, die der Saxx ebenfalls mitbringt: Zum einen jede Menge Verstärkerleistung – beim DS 150 DSP immerhin 1.000 Watt – und eine Treiber-Schwingspule, die diese Leistung auch verarbeiten kann. Letzteres ist zum Glück heutzutage keine große Herausforderung mehr – hier hat die Profi-Technik aus dem PA-Bereich, in der solche Leistungen normal sind, nützliche Vorarbeit in Form von temperaturfesten Klebern und funktionierender Belüftung der Schwingspulen geleistet.

Die Alu-Rückseite des DS 150 DSP birgt nur Anschlüsse und keine Bedienelemente. Die freie Fläche dient als effektive Kühlung für die leistungsstarke Endstufe.

Da Subwoofer-Entwickler nie wissen können, in welchem Raum und in welcher Gerätekombination ihre Produkte eingesetzt werden, tun sie gut daran, eine möglichst universelle Ausstattung zu integrieren. Anschlussseitig ist Saxx das mit den eingebauten symmetrischen und unsymmetrischen Anschlüssen durchaus gelungen. Beide Varianten gibt es als Ein- und Ausgänge, die unsymmetrischen Cinch-Anschlüsse auch in Stereo. Auf Hochpegel-Eingänge muss der Saxx-Anwender hingegen verzichten, diese stellen aber technisch wie akustisch ohnehin eine Notlösung dar und lassen sich im Zweifel per preiswertem Adapter nachbilden.

Außer den Tonanschlüssen hat Saxx eine USB-Buchse auf der Rückseite untergebracht. Diese dient der Stromversorgung für das Drahtlos-Übertragungsset forSOUND DS Cordless 2.4 von Saxx (Bild oben). Bedienelemente auf der Rückseite gibt es keine, sämtliche Einstellungen werden vom DSP übernommen, dessen Display und das zugehörige Bedienrad auf der Oberseite des Gehäuses untergebracht sind. Eine Fernbedienung mit Zugriff auf alle Funktionen liefert Saxx mit.

Neben den üblichen Justagemöglichkeiten für Trennfrequenz, Pegel und Phase bietet der DS 150 DSP ein einstellbares Subsonicfilter sowie diverse Equalizer-Menüs mit vier Presets und umfang-reichen manuellen Einstell-Optionen, die eine Anpassung an Raum und Hörgeschmack erleichtern.

Digitale Signalprozessoren, kurz DSPs, sind in der Audio-Technik weit verbreitet. Sie helfen beim Decodieren von Tonformaten, zeichnen für das Lautsprecher-Management in Receivern verantwortlich und sorgen dort auch für die Frequenztrennung zwischen Hauptlautsprechern und Subwoofern. Auch in Letzteren werden sie – wie beim DS 150 DSP – mittlerweile häufiger eingesetzt. Der Nachteil, dass das hereinkommende Signal erst in die digitale Ebene gewandelt werden muss, bevor der Signalprozessor es bearbeiten kann, ist heute kaum noch relevant. Denn moderne Wandlerbausteine beeinträchtigen die Klangqualität so gut wie nicht mehr.
Saxx hat für den neuen Sub einen besonders leistungsfähigen DSP gewählt, der neben den üblichen Justagen (Pegel, Trennfrequenz, Phase) auch weitere Möglichkeiten bietet, das Verhalten des Subs anzupassen. So lässt sich die Flankensteilheit des Tiefpassfilters zwischen 12 und 72 Dezibel pro Oktave verändern, damit die Integration in das verwendete Lautsprechersystem optimal gelingen kann. Zudem ist ein Subsonic-Filter zuschaltbar, dessen Einsatzfrequenz ebenfalls justierbar ist. Und nicht zuletzt gibt es einen parametrischen Equalizer mit bis zu 10 frei einstellbaren Frequenzen und Filtergüten. Damit lässt sich eine komplette, detaillierte Raumeinmessung realisieren. Die nötige Messtechnik muss der Anwender allerdings selbst zur Verfügung stellen.

Die vier Presets des Saxx-Subwoofers decken unterschiedliche Einsatzfälle ab. Sie lassen sich vom Anwender an eigene Bedürfnisse anpassen.

Darüber hinaus integrierten die Entwickler vier Justage-Presets, die man als Grundlage eigener Einstellungen nutzen und per Hand an die eigenen Bedürfnisse anpassen kann. Sie berücksichtigen nicht nur Equalizer-Einstellungen, sondern auch die des Subsonic-Filters und demonstrieren so die Flexibilität des integrierten DSPs.

Tonqualität

Im Messlabor ließ der Saxx sich nicht lumpen und stellte bei aktiviertem Equalizer Preset „Deep“ mit unteren Grenzfrequenzen von 17,4 Hertz (maximale Trennfrequenz) und 15,2 Hertz (minimale Trennfrequenz) vorbildlichen Tiefgang unter Beweis. Mit 20 Hertz fällt die minimale Tiefpass-Frequenz beim DS 150 DSP besonders niedrig aus, weshalb der Maxmialpegel hier mit 106 Dezibel deutlich geringer ist als der beim Maximum mit 110 Dezibel: Es kommt schlicht nicht genug vom Mess-Signal-Spektrum beim Chassis an, um es zu vollem Pegel auszulenken. Die Frequenzgänge zeigen eine saubere, lineare Abstimmung der Entzerrung, die bei der Anpassung an Raum und Aufstellungsort kaum Probleme aufwerfen dürfte.

Auf den praxisgerechteren Preset „Standard“ mit nicht ganz so tiefer unterer Grenzfrequenz umgestellt, liefert der Saxx-Subwoofer einen sehr sauberen, impulsiven, aber trotzdem kräftigen und tiefreichenden Bass. Die Motorrad-Robots in der Abschleppwagenszene aus „Terminator – die Erlösung“ krachen mit Nachdruck in die Schrottautos, Explosionen werden deutlich in der Magengrube spürbar. Ein besonderes Erlebnis sind die Flug-Robots über und unter der Brücke, die ihr Eintreffen mit fühlbaren Vibrationen ankündigen.

Auch bei Musikwiedergabe überzeugt der Saxx mit einer sattern impulskräftigen Darbietung, unter anderem bei „Away From the Sun“ von 3 Doors Down, wo er auch bei echter Rockkonzert-Lautstärke immer präzise und konturiert bleibt. Die Bassdrum  kommt knackig und auf den Punkt, der E-Bass treibend. So haben wir das gern.   

Der Testbericht Saxx DS 150 DSP (Gesamtwertung: 90, Preis/UVP: 1600 Euro) ist in audiovision Ausgabe 12-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Adam Audio T10S (Test)

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Adam Audio, ein Lautsprecher-Hersteller aus Berlin, hat sich eigentlich auf den professionellen Markt konzentriert. In den letzten Jahren ist aber die Zahl der kleinen Heimstudios, die von Musikern oder auch Hobbyisten mit großem Engagement betrieben werden, stark angewachsen. Hier entwickelt sich ein neuer Markt, auf den Adam mit neuen, kleinen und preiswerten Lautsprecherserien reagiert hat. Da liegt es nahe, sich diese Produkte auch als Heimkino-Fan einmal näher anzuschauen, denn der Einsatzort ist ja der Gleiche und die Qualitätsanforderungen ähnlich.

Technik

Aus der preiswertesten Serie von Adam Audio, der T-Linie, stammt der 450 Euro teure bzw. günstige Subwoofer T10S, der sich dank seiner kompakten Abmessung und seiner zurückhaltenden Preisgestaltung unsere besondere Aufmerksamkeit verdient. Auch sein Ausstattungspaket kann sich sehen lassen, immerhin bietet er neben Cinch- auch XLR-Anschlüsse und ist somit auch bei längeren Zuleitungsstrippen vor Störungen durch Einstreuungen weitgehend gefeit. Dass seine Frequenzweiche nur schaltbar ausgelegt ist, bleibt für Heimkino-Anwendungen verzeihlich, da eine der drei Schalterstellungen das Filter komplett deaktiviert. So kann der Heimkino-Receiver die Frequenz-Trennung ungestört übernehmen. Eine Einmess-Automatik bringt er nicht mit, was angesichts des Preises aber nicht verwundert.

Das Tiefpassfilter des T10S ist nicht kontinuierlich, sondern nur dreistufig schaltbar. Als Anschlüsse bringt er neben Cinchbuchsen auch symmetrisch beschaltete XLR-Anschlüsse mit.

Der 25 Zentimeter durchmessende Treiber ist in Downfire-Position im Boden des T10S untergebracht, die als Schlitz ausgeführte Bassreflexöffnung auf der Rückseite oberhalb des Bedienfeldes.

Tonqualität

Die Verstärkerleistung von 130 Watt, die der Hersteller dem Woofer in Form einer Schaltendstufe mit auf den Weg gegeben hat, klingt zunächst nicht nach sonderlich viel, aber immerhin realisiert er damit einen Maximalpegel von 101 Dezibel sowohl bei minimaler als auch bei maximaler Trennfrequenz. Für eine Chassisgröße von 10 Zoll ist das ordentlich. Die untere Grenzfrequenz beträgt in beiden Fällen nicht gerade rekordverdächtige 36,5 Hertz. Bei einer Platzierung in der Nähe einer Begrenzungswand oder – noch sinnvoller – einer Raumecke lässt sich diese um einige Hertz hinunter-schrauben.

Derart unterstützt fällt er im Hörtest vor allem durch eines auf: Unauffälligkeit, und zwar im besten Sinne. Völlig ansatzlos und sauber integriert er sich in den Gesamtklang eines vorhandenen Lautsprechersets, als gehörte er schon immer dazu. Bei „Certifiable“ von Police kommen Bassdrum-Schläge und Stings E-Bass kräftig und impulsiv, aber immer auch präzise und eindeutig der Position im Mix zugeordnet – orten ließ sich der Sub dabei praktisch nie. Wenn es zu laut wird, bleibt er ebenfalls unauffällig und begrenzt Pegelspitzen sanft, aber effektiv.

Filmton bringt er ebenfalls durchaus eindrücklich zu Gehör, wobei seine Domäne eher die kurzen, knackigen Impulse als Tiefstbass-Orgien sind. In der Abschleppwagenszene von „Terminator – Die Erlösung“ lässt er die Motorrad-Roboter mit Schwung in die Schrottautos krachen und bringt auch die Shotgun-Schüsse erstaunlich realistisch. In Sachen Pegel sind seine Grenzen hier merklicher, höhere Lautstärken quittiert er immer wieder mit wahrnehmbaren Dynamik-Einschränkungen.         

Der Testbericht Adam Audio T10S (Gesamtwertung: 68, Preis/UVP: 450 Euro) ist in audiovision Ausgabe 12-2019 erschienen.

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Denon DHT-S516H (Test)

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Denon hat derzeit 3 Soundbars im Programm. Die DHT-S516H bildet die Mitte und ist mit 700 Euro auch preislich im Mittelfeld angesiedelt. Zum Paket gehört ein externer Subwoofer, der dem vergleichsweise zierlichen
Tonbalken zu Klang weit jenseits von Mittelmaß verhelfen soll. Ob das klappt?

Soundbars verkaufen sich wie warme Semmeln, für 2019 erwartet die Gesellschaft für Unterhaltungselektronik erstmals über 1 Million verkaufte Exemplare in Deutschland – eine Steigerung von knapp 15 Prozent gegenüber 2018. Kein Wunder, dass hier jeder Hersteller mit Audio-Expertise ein Stück vom Kuchen abhaben möchte.

Der 31 x 17 x 33 Zentimeter große und 6,6 Kilo schwere Sub kommuniziert per Funk mit der Soundbar.

Denon ist dieses Jahr mit zwei neuen Klang­riegeln am Start, der DHT-S716H für 900 Euro sowie der kleineren und hier getesteten DHT-S516H für 700 Euro; seit gut einem Jahr gibt es zudem die 280 Euro günstige Einsteiger-Bar DHT-S316. Für die aufgerufenen 700 Euro erhält der Käufer aber nicht nur eine Soundbar, sondern bekommt auch einen, mit 17 x 31 x 33 Zentimeter nicht übermäßig großen Subwoofer. Auch der Riegel selbst kommt mit seinen 101,8 x 7,3 x 10,4 Zentimetern (BxHxT) vergleichsweise zierlich daher, was klanglich zu tonalen Verfärbungen im Grundton führen kann; zudem könnte ein Frequenzloch zwischen Bar und Subwoofer entstehen. Die Frontabdeckungen beider Geräte lassen sich mit etwas Geschick (und Kraft) abnehmen, dahinter verbergen sich bei der S516H auf jeder Seite ein Hochtöner sowie ein ovales Mittelton-Chassis. Der 6,6 Kilo schwere Woofer wurde mit zwei Chassis von rund 12,5 Zentimetern Durchmesser bestückt, die durch ein Bassreflex-Rohr auf der Rückseite unterstützt werden. Im Duo ergibt das ein 2.1-Kanalsystem. Eine Erweiterung mit Surround-Boxen zu einem 4.1-Set ist nicht möglich, bei der größeren Schwester S716H hingegen schon.

Decoder & Klangprogramme

3D-Sound mit Atmos und DTS:X ist demnach nicht vorgesehen, entsprechend fehlen auch die relevanten Decoder. Doch auch unkomprimierter HD-Ton gehört nicht zum Repertoire der Bar, an Bord sind Dolby Digital, Dolby Digital Plus und DTS.

Links und rechts im Gehäuse sorgen je ein Hoch- sowie ein Mitteltöner für guten Ton.

Der durchwegs frontale Einbau der Chassis verrät, dass bei der Konstruktion Surround-Sound nicht im Vordergrund stand. Um der Bar trotzdem räumlichen Sound zu entlocken, setzt der Klang­riegel wie mittlerweile fast alle Vertreter seiner Zunft auf DSP-Power, die mit psycho-akustischen Klangkniffen Sound räumlicher schallen lassen sollen. Zur Auswahl stehen die Programme „Music“ und „Movie“, einen neutralen Standard-Modus gibt es hingegen nicht. Der „Night Mode“ lässt sich auf beide Klangprogramme anwenden, er senkt Bässe ab und hebt Dialoge an, um Mitbewohner nicht zu stören. Ebenfalls zuschaltbar ist Denons Dialog Enhancer, der Stimmen besser hörbar macht. Für das individuelle Klangtuning stehen Regler für Bass und Höhen bereit. Zudem darf man den Lautstärkepegel des Subwoofer-Kanals separat einstellen. Auf eine Einmess-Automatik verzichtet die Denon-Bar.

Ausstattung & Praxis

Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des Plastikgehäuses: Zu einem HDMI-Eingang gesellt sich ein HDMI-Ausgang samt Audio-Return-Channel (ARC) für Ton, der vom TV angeliefert wird; die aktuelle eARC-Variante für HD-Ton ist nicht an Bord, wird aufgrund fehlender HD-Ton-Decoder aber auch nicht benötigt. Alle HDMI-Terminals schleifen 4K/60p-Signale durch und beherrschen HDCP 2.2 und HDR10, aber nicht Dolby Vision; Letzteres gibt es nur bei der S716H. Alternativ kann via Toslink und Koax zugespielt werden, analog über 3,5-mm-Klinke. Gestreamt wird über WLAN oder Ethernet von einem NAS oder PC aus.

Viel Zubehör: Denon legt der Soundbar nicht nur ein HDMI- und optisches Kabel bei, es gibt auch Leiter für Klinke und Netzwerk sowie einen Infrarot-Sender, der IR-Signale zum Fernseher „überbrückt“, sofern die Soundbar den IR-Empfänger des TVs verdecken sollte.

Auch darf man einen USB-Stick bzw. eine Festplatte mit Musikdateien direkt an die Bar stöpseln, unterstützt werden auch Hi-Res-Dateien in den Formaten FLAC, WAV, ALAC und DSD. Drahtlos gelangt Musik per Bluetooth (A2DP) und AirPlay in den Riegel. Über die HEOS-App stehen zudem kostenpflichtige Musikdienste wie Amazon Music, Deezer, Napster und Spotify sowie das freie Webradio TuneIn bereit.

Schon beim Auspacken fiel uns auf, dass eine Fernbedienung fehlt. Dachten wir zuerst, der Geber unseres Testmusters würde noch in der Denon-Zentrale liegen, so brachte ein Blick ins Handbuch die Klärung: Eine Fernbedienung gehört nicht zum Lieferumfang. Damit ist der Nutzer auf die HEOS-App (für iOS und Android) angewiesen, denn auch an der Bar selbst gibt es bis auf eine Lautstärkeregelung keine weiteren Bedientasten.

Nur über die HEOS-App gelangt man zu Funktionen wie der Eingangswahl, den Klangprogrammen oder dem Equalizer.

Die Installation der Bar via HEOS-App lief zwar über einen Umweg, aber ohne Probleme ab. Da unser Netzwerk nach einem Passwort verlangte, musste die Bar zuerst physisch mittels beigelegtem Audio-Kabel mit unserem iPad (Kopfhörer-Buchse) verbunden werden. Nach Passworteingabe klappte schließlich die Kommunikation. Die HEOS-App geleitet den Nutzer zielsicher durch die Erstinstallation. Praktisch: Bei HDMI-Verbindung darf man die Lautstärke der Bar über die TV-Fernbedienung regeln.
Neben dem Zugriff auf die Klangprogramme und den Equalizer bietet die App auch 7 Musikdienste sowie zahlreiche Multiroom-und Streaming-Funktionen.

Im Verbund mit einem Amazon- oder Google-Lautsprecher kann die Bar mit den Sprachdiensten Alexa und Google Assistant kommunizieren. Eine klassische Fernbedienung gehört leider nicht zum Lieferumfang. Ein Onscreen-Menü oder Display gibt es auch nicht, an der Bar selbst informieren farbige Lichter über den Betriebszustand.

Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite: Zu einem HDMI-Eingang samt ARC gesellen sich ein HDMI-Ausgang sowie eine Koax- und Toslink-Buchse. Analog geht es via 3,5-mm-Klinke in die Bar. Fürs Streaming sind Ethernet und WLAN (2,4 GHz, 5 GHz) dabei. Ein USB-Port rundet die Konnektivität ab.

Tonqualität

Im Hörtest spielte der zierliche Balken überraschend erwachsen, auch dank des Woofers, der trotz seines geringen Volumens ordentlich Druck machte. Natürlich reicht der kompakte Brüllwürfel nicht abgrundtief in der Basskeller, trotzdem lieferte er souverän das nötige Fundament für explosive Filmabende.

Barocke Musik dröselte der Riegel sauber auf und verschluckte keine Instrumente, die räumlich jedoch recht nahe beieinander saßen. Mit Dokumentationen war Sprache bei frontaler Sitzposition sehr gut verständlich, aus stark seitlichen Hörwinkeln klang der Riegel hingegen weniger neutral und dumpfer. Der dreistufige „Dialog Enhancer“ machte seinem Namen alle Ehre, allerdings litten darunter Neutralität und Räumlichkeit des Sounds. Dank seiner angenehmen Abstimmung blieben Härten dem Klang auch bei lauten Pegeln fern, die der Riegel zu stemmen vermag. Die „Night“-Funktion kappte zuverlässig Bässe und Dynamikspitzen fürs Leisehören.

Bei Dolby-Atmos-Trailern tönte es vorne groß und dreidimensional mit gut 3 Metern Breite. Effekte hatten Körper und spielten realistisch, auch der „Powerful Bass“ im „Amaze“-Clip drang mit beachtlicher Wucht aus dem kleinen Gehäuse. In Sachen Surround-Sound muss man hingegen Abstriche machen, hier gab es seitlich des Hörplatzes kaum etwas zu hören. Dank der großen, luftigen Klangbühne vorne fällt dieses Manko aber weniger stark ins Gewicht, als man glauben könnte.

Dank ihrer luftigen und großen Klangbühne sowie ausgewogenen Abstimmung lässt sich Stereo-Musik besonders gut auf der S516H hören. Der Subwoofer lieferte auch hier druckvolle Beats, die Soundbars ohne externen Basswürfel in der Regel vermissen lassen.

Der Testbericht Denon DHT-S516H (Gesamtwertung: 68, Preis/UVP: 700 Euro) ist in audiovision Ausgabe 1-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Teufel Ultima 40 Aktiv (PDF-Test)

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Teufel hat seinen Ultima-40-Lautsprecher erneuert. Der kommt neben einer Passiv-Variante auch wieder als Aktivbox auf den Markt, die mit ihrem Stereo-Verstärker (2 x 130 Watt) einen der passiven Ultima-Speaker antreiben kann; selbstredend müssen die beiden über ein Boxen­kabel verbandelt werden, das beiliegt. Zum Lieferumfang gehört auch eine Fernbedienung.

Optional kann das Pärchen mit zwei aktiven Rear-Boxen sowie einem Subwoofer zu einem 4.1-Set ausgebaut werden, der integrierte Verstärker besitzt hierfür aus AV-Receivern bekannte Funktionen wie die Einstellung von Pegel, Distanzen und Crossover (nur für den Sub). Neben elektronischen Reglern für Bass/Höhen sind auch eine gut funktionierende Dynamikreduktion, eine Schaltung zur Erzeugung eines virtuellen Centers für verbesserte Sprachverständlichkeit sowie ein Dolby-ProLogic-Upmixer an Bord; Letzterer hievt 2.0-Ton ins Surround-Format. Apropos Decoder: Die Elektronik kommt mit Dolby- und PCM-Sig­nalen zurecht, ein DTS-Decoder fehlt hingegen, weshalb entsprechende Datenströme vom Zuspieler in eines der kompatiblen Formate gewandelt werden müssen – andernfalls bleiben die Boxen stumm. Das große und helle Punktmatrix-Display für die Menünavigation gibt dann die Meldung „Nicht kompatibles Audioformat“ aus.

„Effekt“ hat Teufel seine aktiven Mini-Lautsprecher getauft, womit ihr Zweck auch schon benannt wäre: Für Surround-Effekte zu sorgen. Eine andere Verwendung, etwa als Multiroom-Speaker, ist nicht vorgesehen, da die Box weder über Netzwerk- und Streaming-Funktionen noch über Anschlüsse verfügt. Die Verbindung zu den Ultima-40-Speakern oder Teufels Soundbar Cinebar Pro erfolgt per Funk, die Reichweite soll 15 Meter betragen. Mit je knapp einem Kilo Gewicht lassen sich die in den Farben Schwarz, Weiß oder Schwarz/Weiß erhältlichen Zwerge (11,2 x 11,2 x 15,3) problemlos im Raum verstecken bzw. per Lochhalterung an die Wand hängen; die Länge des Stromkabels beträgt praxisgerechte 4 Meter.

Teufels „Effekt“-Speaker werden paarweise verkauft und kosten 400 Euro.

In jeder der 2-Wege-Boxen arbeitet ein Class-D-Verstärker mit 35 Watt. Das Zusammenspiel mit den Ultima 40-Boxen klappte trotz des Größenunterschieds erstaunlich gut. Mit Atmos-Ton spielte das Set homogen auf, bot eine große Räumlichkeit und stellte Effekte greifbar in den Hörraum. Wer die Ultima 40 auch für Filmton nutzt, sollte den Kauf von Teufels „Effekt“-Speakern auf jeden Fall in Erwägung ziehen.

An Anschlüssen gibt es Bluetooh mit AptX, Toslink, Cinch und eine HDMI-Buchse samt ARC und CEC für den Anschluss eines Fernsehers; alle HDMI-Quellen wie etwa X-Box oder Blu-ray-Player werden laut Teufel an den TV gestöpselt, der das Tonsignal via ARC an die Boxen leitet. Praktisch ist die USB-Soundkarte für die Zuspielung via PC.

Rückseite: Das Anschlussfeld oben bietet Kontakte für USB (mit DAC), HDMI (ARC), Toslink, Cinch und einen Subwoofer. Am Lautsprecher-Terminal wird die passive Ultima 40 angestöpselt.

Die Front der eleganten, mit schwarzer oder weißer Folienoberfläche erhältlichen 3-Wege-Box birgt 4 Chassis, wobei zwei 165 mm große Treiber aus Fiberglas und Zellulose für die Bässe zuständig sind. Der kupferfarben leuchtende Mitteltöner aus Kevlar und Fiberglas ist ein echter Hingucker, darunter befindet sich ein 25-mm-Gewebehochtöner.

Tonqualität

Klanglich spielte das Pärchen mit trockenem und knackigem Bass, der allerdings tiefste Töne aussparte. Sehr gut gefiel uns die dynamische und spritzig-klare Spielart, trotzdem waren den Ultima 40 dank tonal neutraler Abstimmung harte Mitten oder spitze Höhen fremd; selbst bei gehobenen Pegeln. In Sachen Räumlichkeit wusste die dreidimensionale Abbildung zu überzeugen, Instrumente wurden glaubhaft und greifbar auf der großen Klangbühne mit guter Tiefenstaffelung verortet. Damit empfiehlt sich die Ultima 40 gleichermaßen für Musik und Filmton. Letzterer legte in Kombination mit Teufels „Effekt“-Boxen erwartungsgemäß zu; erstaunlich, wie gut das Zusammenspiel der Mini­boxen mit den Ultimas funktionierte.

Der Testbericht Teufel Ultima 40 Aktiv (Gesamtwertung: 94, Preis/UVP: 900 Euro) ist in audiovision Ausgabe 1-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Marshall Major III (Test)

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Mit der „Voice“-Variante macht Marshall seinen kompakten Kopfhörer Major III Bluetooth fit für Sprachsteuerung per Google Assistant. Das 170 Euro teure On-Ear-Modell kostet dabei gerade einmal 20 Euro mehr als die Standard-Version. Die Google Assistant App sowie ein zugehöriges Konto ist für Einrichtung der Bluetooth-Verbindung unerlässlich und muss dafür auf dem Zuspieler, wie Handy oder Tablet, installiert sein. Nach der Kopplung ermöglicht der intelligente Helfer die Umsetzung von Sprachbefehlen zur Songauswahl, Lautstärke sowie Freisprechfunktion über ein Mikro am Major III Voice. Streamingdienste à la Spotify und Deezer lassen sich in die App integrieren. Eine Zuspielung per WLAN unterstützt der Kopfhörer nicht. Wer auf Wireless-Nutzung und Sprachbefehle verzichten kann, dem ermöglicht eine 3,5-Millimeter-Buchse kabelgebundenen Musikgenuss. Die fungiert zusätzlich als Ausgang, an den sich ein zweiter Kopfhörer zum Mithören anschließen lässt.
Wie bei On-Ear-Modellen üblich fehlt eine aktive Noise-Cancelling-Funktion. Dank der gut gepolsterten, höhenverstellbaren Ohrmuscheln liegt der Hörer bequem an und stört auch bei längeren Tragesessions nicht.

Stundenlanger Musikgenuss

Nach nur vier Stunden Ladezeit ist der Major III Voice fit für bis zu 60 Stunden. Dabei überzeugt er mit guter Sprachverständlichkeit und einer beachtlichen Maximallautstärke. Die ermöglicht es, Außenlärm ganz ohne Noise Cancelling auszuschließen. Auch bei hohen Pegeln verzerrt nichts und die Dynamik kann sich sehen bzw. hören lassen. Sowohl Rockhymnen wie Queens „Bohemian Rhapsody“ als auch Filmton wie in der Sandsturm­szene in „Mad Max: Fury Road“ tönten schwungvoll und dynamisch. Schwächen offenbaren sich dagegen beim Bass, wo Hip-Hop-Tracks wie Eminems „Just Lose It“ wenig Nachdruck lieferten – was aufgrund der kompakten Abmessungen des Marshall Major III Voice aber nicht überrascht.

Der Testbericht Marshall Major III (Gesamtwertung: gut, Preis/UVP: 170 Euro) ist in audiovision Ausgabe 1-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Hama DIR3200SBT (Test)

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Mit dem 180 Euro teuren und 17,5 Zentimeter breiten Radio DIR3200SBT liefert Hama eine kompaktere und günstigere Variante des DIR3300SBT, das wir in der letzten Ausgabe getestet haben. Zudem wurde die Leistung des Stereo-Speaker-Systems auf 2 x 5 Watt halbiert.
Beim Funktionsumfang muss man hingegen keine Abstriche machen. An Empfangsarten stehen DAB+, UKW und das Internet zur Verfügung, auch eine Bluetooth-Verbindung und Zuspielung per WLAN sind kein Problem. Vorne informiert ein 7 Zentimeter großes TFT-Display über Sender und Songs. Knöpfe erlauben Quellenwahl, Start und Stopp sowie eine Senderspeicherung. Die Navi­gation erfolgt über das Drehrad an der Vorderseite. Dank der UNDOK-App (Details im Test des DIR3300SBT) lässt sich das Radio zudem per Handy steuern, eine klassische Fernbedienung liegt ebenfalls bei. Mit Spotify-Connect (Amazon Music folgt per Update) stehen Millionen Podcasts und Songs zur Verfügung.

 

Solide Radioklänge

Trotz der kompakteren Maße und der reduzierten Leistung spielt der DIR3200SBT fast auf dem Level des 40 Euro teureren Bruders. Popsongs wie „So am I“ von Ava Max kommen mit zufriedenstellender Dynamik aus den Speakern. Deren seitliche Anordnung sorgt für gleichmäßigen Klang in einem breiten Winkel, frontale Ortbarkeit bleibt aber weitgehend auf der Strecke. Da bei Radios eine gleichmäßige Hintergrundbeschallung des Raumes im Vordergrund steht, ist der Mangel an Direktionalität zu verschmerzen. Trotz Bassreflexöffnung auf der Rückseite gibt sich das Radio etwas schwachbrüstig, dafür sind Radiosprecher und Podcasts stets gut zu verstehen. ts

Der Testbericht Hama DIR3200SBT (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 180 Euro) ist in audiovision Ausgabe 1-2020 erschienen.

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Nubert NuPro XS-7500 (Test)

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Die kleine Fernbedienung punktet mit großen, gummierten Tasten und klarer Strukturierung. Für tiefergehende Grundeinstellungen wird Nuberts X-Remote App benötigt.

Es geht immer eine Nummer größer: Nuberts neues Sounddeck XS-7500 macht selbst ausgewachsenen Standboxen Konkurrenz. Von Nubert sind wir Großes gewohnt, schon das Sounddeck AS-450 (Test in 4-2017) gehörte zu den wuchtigsten Vertretern seiner Art. Noch ein paar Zentimeter und Gramm mehr wirft das neue XS-7500 in die Waagschale – bereits beim Auspacken war uns klar: Hier möchte ein ausgewachsener Standlautsprecher für TV-Sound sorgen. Das Konzept dahinter ist logisch: Die enorme Größe von 120 x 14,3 x 37 (B/H/L) Zentimetern sorgt in Kombination mit 32,5 Kilo Gewicht für ein vibrations­armes Gehäuse gepaart mit viel Volumen für einen natürlichen Klang ohne „Loudness“-Effekt – also die Betonung von Höhen und Bass samt mangelndem Grundton, was bei kleinen Soundbar/Subwoofer-Kombis öfter vorkommt.
Der Materialaufwand hat natürlich seinen Preis, und das im doppelten Sinne: Mit 1.470 Euro ist die XS-7500 alles andere als ein Schnäppchen, zudem lässt sie sich nur schwer verstecken. Besonders wohl fühlt sich das Nubert-Deck direkt unter einem Fernseher, das wahlweise in Schwarz oder Weiß lackierte Holzgehäuse aus MDF trägt Flachmänner bis 100 Kilo. Die klassische Soundbar-Platzierung vor einem Fernseher gestaltet sich aufgrund ihrer Höhe hingegen als problematisch. Nubert selbst bezeichnet die XS-7500 auf seiner Webseite übrigens mal als Soundboard, mal Soundbase oder Soundbar. Doch egal, was es ist, an die Wand kann man das gute Stück nicht hängen.

 

Innen & Außen

Die Elektronik stammt aus Nuberts Aktivboxen­serie „nuPro X“. Drin steckt ein Sechs-Kanal-Digital­verstärker mit 580 Watt, der 8 Chassis befeuert, die als Stereo-System ausgelegt sind. Links wie rechts werkeln je ein Hochtöner mit 25 Millimeter großer Seidengewebekalotte sowie zwei neu entwickelte, 12 Zentimeter große Tief-/Mitteltöner mit Polypropylen-Membran. Auf der Unterseite des Gehäuses verbaute Nubert zwei 20,4 Zentimeter große Tieftöner mit Polypropylen-Verbundmembran, weshalb die Montage der mitgelieferten Traversen samt Gummispikes ein Muss ist, um den Treibern Spielraum und dem Schall Platz für die Ausbreitung zu verschaffen. Die Höhe der Bar steigt damit nochmals um 2,5 auf 16,8 Zentimeter an. Die Aufteilung der Frequenzen für das Dreieinhalb-Wege-Lautsprechersystem erfolgt mit einer aktiven Frequenzweiche, ein digitaler Signalprozessor ist für die Linearisierung der Bereiche zwischen 25 und 22.000 Hertz zuständig. An den Gehäuseseiten sollen Rundungen klangschädliche Kantendispersionen verhindern, hinten sitzen zwei Bassreflex-Öffnungen. Die schwarze und magnetisch haftende Stoffabdeckung verdeckt nicht nur die Chassis, sondern auch das OLED-Display, das folglich schlecht lesbar durch den Stoff schimmert. Nuberts AS-450-Deck sparte die Anzeige mit einer Öffnung im Stoff aus.

An der Unterseite verbaute Nubert zwei große Bass-Chassis. Die notwendigen Traversen lassen sich mit nach innen oder außen gedrehten Füßen montieren.

 

Ausstattung & Praxis

Tonsignale kommen digital und analog via doppelt vorhandenen Toslink- und Koaxbuchsen ins Deck; analog über Stereo-Cinch. Ein HDMI-Eingang ist zwar nicht vorhanden, dank mitgeliefertem USB-HDMI-Adapter kann das Sounddeck via ARC aber trotzdem mit dem TV verbunden werden – dann liefert der Fernseher auch Ton von angestöpselten UHD-Playern oder Spielkonsolen an die XS-7500. Über den zweiten USB-Port gelangt Musik direkt vom PC in den Digital-Analog-Converter (DAC) des XS-7500, was bestmöglichen Klang verspricht, da die Soundkarte im Computer umgangen wird und die digitale Signalverarbeitung im Sounddeck erfolgt. Auf Wunsch wandern Klangdaten über den „Link“-Cinch-Ausgang an externe Aktiv-Lautsprecher, der Sub-Pre-out ermöglicht zudem den Anschluss eines Aktiv-Subwoofers; die Trennfrequenz kann hierfür über Nuberts X-Remote App  zwischen 20 und 140 Hertz eingestellt werden. Ein zusätzliches Hochpass-Filter erlaubt zur Tiefbass-Entlastung die Definition einer unteren Grenzfrequenz zwischen 10 bis 140 Hertz.

„X-Remote“ nennt sich die Steuerungs-App von Nubert, die für Android- und iOS-Geräte kostenlos erhältlich ist. Die Software ist speziell auf Boxen der nuPro X-Serie zugeschnitten und erleichtert insbesondere die Einstellung selten benötigter Grundfunktionen, die tiefer in der Menüführung „versteckt“ sind, wie das Hoch-/Tiefpassfilter, der Equalizer, das Einmess-System oder die Display-Parameter.

Nubert X-Remote: Die App für Android und iOS bietet mehr Funktionen als die Fernbedienung.

Die Verbindung zwischen Lautsprecher und Tablet oder Handy erfolgt über Bluetooth, weshalb kein WLAN im Hörraum zur Verfügung stehen muss. Die Startseite bietet alle wichtigen Alltags-Funktionen, dank der großen Buttons sind Fehleingaben durch Danebentippen auch auf kleinen Handys nicht zu befürchten. Die App lässt sich dank logisch strukturierter Menüs intuitiv steuern, gewinnt allerdings keine Schönheitspreise. In unserem Test funktionierte die X-Remote mit einer Ausnahme tadellos – die Bass-Entzerrung klappte trotz Nutzung eines Apple-iPads nicht. Für Android-Geräte steht die Einmessung des Decks nicht zur Verfügung.

Apropos Klangschaltungen und Decoder: An Tonformaten versteht das Nubert-Deck nur PCM, Bitstream-Signale von Dolby und DTS bleiben auf der Strecke, weshalb man im Zuspieler den Tonausgang auf PCM-Ausgabe umstellen muss. Gegenüber DSP-Klangschaltungen, welche Toninformationen verändern und oft verschlechtern, gibt sich Nubert aufgeschlossener als früher: So besitzt das XS-7500-Deck eine „Wide“-Funktion zur Vergrößerung des Schallfeldes (siehe Hörtest). Ebenfalls sinnvoll sind die Bass- und Höhen/Mittenregler, die nach dem Klangwaagen-Prinzip arbeiten und den Frequenzgang je nach Einstellung kontinuierlich fallen und ansteigen lassen. Die Loudness-Funktion hebt in Relation zur Lautstärke Bässe an. Nur über die App darf man den Sound per 5-Band-EQ trimmen. Alle Einstellungen kann man in drei Presets speichern und per Direkttasten auf der übersichtlich strukturierten Fernbedienung abrufen.

Rückseite: Mit 2x Toslink-, 2x Koax- und Stereo-Cincheingang sowie Sub-Pre-out und Signal-Out ist das XS-7500 Sound-Deck gut bestückt. Ein Highlight ist das USB-DAC, der zweite USB-Port nimmt den USB-HDMI/ARC-Adapter auf.

In Sachen Multimedia zeigt sich das Nubert-Deck sparsam und unterstützt nur Bluetooth samt AptX. Ein Media­player fehlt ebenso wie DLNA, WLAN, AirPlay, NFC, Chromecast oder DTS Play-Fi. Dafür können Geräte von Nuberts X-Serie kabellos untereinander kommunizieren, was den Aufbau von Multiroom-Lösungen ermöglicht.

Tonqualität

Groß ist besser, denn das Nubert-Deck klingt wie ein Standlautsprecher, dem tonale Verfärbungen fremd sind. Entsprechend unaufgeregt, entspannt und im besten Sinne unspektakulär schallte es aus der Box. Der Bass stieg beachtlich tief und sauber in den Keller, dank der massiven Bauweise schepperte und rumpelte auch nichts am oder im Gehäuse. Zudem beschallt der Sound-Koloss mit seinen 580 Watt auch große Wohnzimmer spielend.
Mit 5.1-Musik wuchs das XS-7500 zwar kaum über seine beachtliche Breite hinaus, dafür wurden Instrumente und Sänger plastisch auf der virtuellen Klangbühne platziert. Überzeugend agierte das Nubert-Deck auch im Hochton, wo es Details fein aufgelöst und ohne Schärfe zu Gehör brachte. Die sehr gute Sprachverständlichkeit nahm auch aus stark seitlichen Winkeln kaum ab.
Filmton wird in der Regel räumlicher abgemischt als Musik, was das Nubert-Deck auch hörbar machte. Beim Down-Mix von Atmos-Ton auf 2 Kanäle darf man allerdings keine Raumklang-Wunder erwarten, zumal die Konstruktion des Decks nicht auf Surround- oder 3D-Sound abzielt. Entsprechend schallten auch Atmos-Trailer und die finale Action-Szene aus „Ghost in the Shell“ (Atmos) nur von vorne. Die 4-stufige „Wide“-Schaltung, die laut Nubert zur „Hörizonterweiterung“ dient, ließ die Action tatsächlich größer, luftiger und räumlicher donnern, hellte den Klang aber auf und fügte mit jeder Effektstufe Hall hinzu. Bei Filmton fallen diese Mankos weniger auf bzw. ins Gewicht, mit Musik ließen wir die DSP-Schaltung aber lieber aus.

Der Testbericht Nubert NuPro XS-7500 (Gesamtwertung: 89, Preis/UVP: 1470 Euro) ist in audiovision Ausgabe 1-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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LG 75SM9900PLA (Test)

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Der Steuerstab liegt ergonomisch schön geformt gut in der Hand. Ein besonderes Merkmal ist die Mauszeiger-Funktion.

75 Zoll und 7.680 mal 4.320 Pixel für gerade mal 5.000 Euro – LG lässt sich beim 75SM9900PLA nicht lumpen. Im Zusammenspiel mit AirPlay 2, Dolby Vision, Dolby Atmos und ihrem leistungsstärksten Prozessor schnüren die Koreaner ein attraktives Paket.

Den Preis bei Flat-TVs bestimmen neben der Bildschirmtechnik und der Ausstattung aktuell zwei wesentliche Faktoren: die Display­größe und die Auflösung. Fernseher oberhalb einer Bildschirmdiagonalen von 65 Zoll sind traditionell überdurchschnittlich teuer, weil Panel in dieser Größenordnung noch in vergleichsweise geringen Stückzahlen produziert werden. Preistreiber Nummer zwei ist die Pixelzahl: Während 4K-Auflösung mittlerweile Standard ist, kann man Flat-TVs mit 8K-Display noch an zwei Händen abzählen. Das katapultiert die Investitionskosten der Verbraucher in teilweise astronomische Höhen. 5.000 Euro erscheinen da fast schon als Schnäppchen, die LG für sein erstes 8K-LCD-Modell 75SM9900PLA aufruft.

Keiner ist günstiger, so verlangt Samsung für den 75Q950R um die 5.500 Euro, für Sonys zehn Zoll größeren 8K-Boliden KD-85ZG9 werden gar 16.000 Euro fällig.

Gut für Aufnahmen: Twin-Tuner ermöglichen es, eine Sendung zu schauen und parallel dazu ein anderes Programm auf USB-Festplatte mitzuschneiden.

Vier gewinnt: Wie in dieser Preisklasse üblich hat der LG ein Quartett an HDMI-Buchsen verbaut. Zudem findet man seitlich einen „CI+“-Schacht.

Schnell montiert: Das große Display wird mittels vier Schrauben am stabilen Standfuß festgeschraubt.

LGs 75SM9900PLA arbeitet mit Direct-LED-Backlight und Full Array Local Dimming Pro. Im Gegensatz zu Geräten mit Edge-LED, bei denen die LEDs am Bildschirmrand angebracht sind, werden die LEDs hinter der Gesamtfläche des Panels verteilt. Dies schafft die Voraussetzungen für ein tieferes Schwarz und gleichmäßig ausgeleuchtetes Bild.

Das Display des mit Standfuß 42 Kilogramm schweren 75-Zöllers trägt unten rechts den Aufdruck „NanoCell“. Hintergrund: LG verwendet für eine möglichst realistische Farbreproduktion gerade mal ein Nanometer kleine Nanopartikel, sogenannte Farb­reiniger, die dazu beitragen sollen, unerwünschte Farb-Wellenlängen zu eliminieren. Um die Reinheit des RGB-Spektrums zu verbessern, werden unreine, matte Farben herausgefiltert.
Die Koreaner versprechen beim 75SM9900PLA zudem „echtes 8K“. Dabei beruft sich LG auf Messkriterien des International Committee for Display Metrology (ICDM), einer globalen Organisation, die Standards für die Messung der Panel-Performance entwickelt. Ein Aspekt ist dabei die Kon­trastmodulation (contrast modulation; CM). Demnach kommt es bei 8K nicht nur auf die Anzahl der darstellbaren Pixel, sondern auch darauf an, wie exakt sich einzelne Pixel-Linien voneinander unterscheiden lassen.

Egal ob 8K oder 4K: Die Benutzeroberfläche von webOS 4.5 ist natürlich identisch und gefällt durch ihre klare Anordnung und den hohen Bedienkomfort.

Den geforderten Mindestwert von 50 Prozent übersteigt der 75-Zöller demnach laut VDE-Messung (Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik) mit 88 Prozent deutlich. 8K-Modelle von Mitbewerbern kommen LG zufolge lediglich auf einen CM-Wert von 13 Prozent. Auf diesen Umstand wies LG auch werbewirksam auf der IFA hin (wir berichteten).

AirPlay und HomeKit: Der LG erlaubt das Streamen von iPads und iPhones. Außerdem unterstützt er Apples Heimautomatisierungsprotokoll HomeKit.

Ausstattung und Praxis

Für kurze Reaktionszeiten, flottes Bedientempo und eine aufwändige Bild- und Tonaufbereitung werkelt im 75SM9900PLA die 8K-Variante des Alpha9-Prozessors der zweiten Generation. Dieser analysiert die Originalquelle und legt unter anderem an Schärfe und Details Hand an.

Die Ausstattung ist insgesamt üppig: Twin-Tuner für Kabel, Satellit und DVB-T2 sind inzwischen fast Standard. Der LG zeichnet Programme auf USB-Festplatte auf, unterstützt Time-Shift, Dolby Atmos, Dolby Vision, Amazon Alexa, Google Assistant, AirPlay 2 und taucht neuerdings in Apples HomeKit-App auf, um das Gerät beispielsweise ein- und auszuschalten oder es in eine Konfiguration einzubetten, bei der gleichzeitig mehrere Geräte parallel angesprochen werden können. Ein zusätzliches Feature ist die Option, den Fernseher dank der integrierten CalMan-Autokalibrierung noch präziser als ab Werk einzustellen und Farben nach Experten-Vorgaben zu justieren. Da hierzu jedoch noch ein Spektrometer und die CalMan-Software auf einem Windows-Rechner erforderlich sind, richtet sich dieses Werkzeug primär an Fachhändler oder ambitionierte Zuschauer.

Der Prozessor ermöglicht die 4K-Wiedergabe mit 120 Bildern pro Sekunde (HFR) sowohl per USB als auch über HDMI. Ebenfalls sehr leistungsstark ist der Mediaplayer, der Fotos und Videos in 360-Grad-Darstellungen umwandelt. Streaming vom Smartphone gelingt neben AirPlay 2 auch per Google Chromecast und Miracast sowie die kostenlose App „LG TV Plus“, die auf iOS und Android läuft. Üppig fällt das App-Angebot auf dem 75-Zöller aus. Film- und Sportfans freuen sich hier unter anderem über Netflix, Rakuten TV, Amazon Prime Video, DAZN, YouTube, Maxdome, Google Play Filme, Magenta Sport, meinVOD, MySpass, Sky Q, Sky Ticket, Videociety, Videoload, Zattoo und den Online-Videorecorder YouTV.

Bildqualität

Die megahohe Auflösung ist nur ein Aspekt eines sehr guten Fernsehers. Ein anderes wichtiges Kriterium ist die Leuchtkraft. Und diesbezüglich bietet der 75SM9900PLA die richtige Performance. Im „Lebhaft“-Modus schafft er in Spitzlichtern bis zu 940 Candela. Natürlich ist das Bild jetzt extrem knallig und eignet sich in diesem Setting primär für sonnenlichtdurchflutete Räume. Damit man den Apparat mit einer Diagonalen von 189 Zentimetern mal ins Freie schleppt, muss aber Deutschland wahrscheinlich schon im EM-Finale stehen.

Um 8K-Inhalte per USB-Stick oder aus dem Internet auf dem 75-Zöller anschauen zu können, ist eine 8K-Decoderbox erforderlich. Doch wird die schwarze Kiste nicht etwa mit dem Fernseher ausgeliefert oder automatisch an Käufer des 75SM9900PLA geschickt. Stattdessen müssen sich Kunden im Internet unter lg.com/support registrieren, erst dann geht die Box auf die Reise.

Eine Strippe genügt nicht: Um 8K-Inhalte in nativer Auflösung auf dem 75-Zöller zu erleben, muss man die Decoder-Box sowohl per USB als auch per HDMI mit dem Fernseher verbinden.

Dass externe Hardware zur 8K-Wiedergabe benötigt wird, merkt man zudem nur, wenn man über eine der USB-Buchsen am Fernseher natives Material mit 7.680 x 4.320 Pixeln zuspielen will.

Lieferung erst nach Registrierung: Der 75SM9900PLA kommt ohne die Anschlussbox zu seinen neuen Besitzern des Flat-TVs nach Hause.

Grundsätzlich ist die von LG gewählte Lösung von Vorteil. Für künftige Updates muss nicht der ganze Fernseher getauscht werden, im schlimmsten Fall reicht der Wechsel des Kistchens, falls sich dieses nicht per Software-Aktualisierung auf den neuesten Stand bringen lassen sollte.

Beim ersten Versuch, 8K-Videos per USB am LG-TV abzuspielen, erscheint dieser Hinweis auf die fehlende Decoderbox (hier als Dongle bezeichnet).

Die Box ermöglicht es, unter anderem YouTube-Filme in 8K-Auflösung auf dem LG zum Leben zu erwecken. Dazu liefert sie die Unterstützung des VP9-Formats und außerdem die Verarbeitung des HEVC-Codecs. Sollte ein H.266-Codec entwickelt werden, dürfte sie ebenfalls nachgerüstet werden können.

 

Im Modus „Kino“ sind die Farben am exaktesten voreingestellt. Hier sind bis zu 845 Candela drin. Bei 50-prozentigem Weißanteil verringert sich die Leuchtkraft jedoch auf 490 Candela, bei vollflächigem Weiß bleiben noch 400 Candela übrig. Entscheidet man sich für „technicolor Experte“ mit ebenfalls sehr natürlichen Farben, holt der LG bis zu 50 Candela mehr aus seinem Panel heraus. Kein Weg führt an der Farbtemperatur „Warm 2“ vorbei. Mit 6.456 Kelvin wird der 75-Zöller nahezu perfekt ausgeliefert.

Die entscheidende Frage: Bietet 8K gegenüber 4K einen echten Mehrwert? Antwort: Ja, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen. Der Sitzabstand muss möglichst gering sein, nicht mehr als einen Meter. Außerdem muss das native 8K-Material auf die spezifischen Stärken der hohen Pixelzahl abgestimmt sein.

Solche Städteansichten mag der LG. Die Tiefenwirkung ist ausgezeichnet, das Bild wirkt unwahrscheinlich detailreich und plastisch.

Der 75SM9900PLA begeistert besonders, wenn er extrem detailreiches Bewegtbildmaterial zugespielt bekommt. Beispielsweise die Nahaufnahme eines Schmetterlings oder die Totale einer Millionenmetropole. Dann erhalten die Aufnahmen durch die unglaublich feine Pixelstruktur einen enormen qualitativen Schub. Je nach Motiv begeistern die exzellente Strukturiertheit oder die tolle Räumlichkeit. 8K benötigt genau diese Nuancen, spannende Oberflächen und charakteristische Feinheiten, sonst verpufft der Pixel-Vorteil ganz schnell.

Im Flügel des Schmetterlings sind bei 8K-Auflösung kleinste Strukturen und Pigmente erkennbar, die Übergänge sind ganz fein gezeichnet.

Um die Schwarz-Darbietung des LG zu testen, nehmen wir die HD-Netflix-Produktion „Reise zum Saturn“ mit vielen düsteren Aufnahmen im Weltall. Der Sternenhimmel bei Minute 17:43 zeigt, dass der 75-Zöller beim Thema Schwarz ganz schön tief in den Keller klettern kann. Schwarz ist hier deutlich mehr als nur ein dunkles Grau, kommt aber an eine OLED-Darstellung nicht heran. Die Ausleuchtung ist so lange gleichmäßig, bis hellere Objekte im Bild erscheinen. Schiebt sich die Erdkugel in die linke Bildschirmhälfte, so hellt die Umgebung außerhalb des Erdtrabanten auf. Um die dunkle homogene Fläche ist es damit geschehen. Auch weiße Symbole wie die Einblendungen von Netflix oben links für „Audio und Untertitel“ sorgen auf schwarzem Untergrund für eine lokale Aufhellung.

Keine 100 Prozent: Bei Grün, Rot und Gelb deckt der LG das DCI-P3-Spektrum nicht vollständig ab.

Sobald es etwas heller und farbiger zugeht, ist von diesem Defizit nichts mehr zu bemerken. In der Dokumentation „Die Nordsee von oben“ spielt der 75SM9900PLA mit feinsten Unterschieden bei Blau- und Grüntönen, arbeitet kleinste Strömungen und Schaumkronen selbst aus großer Entfernung detailliert heraus und illustriert eindrucksvoll, dass das Meer lebt und keine gleichmäßige Fläche ist.

Reine Farben: Im SDR-Bereich arbeitet der 75-Zöller sehr präzise, lediglich bei Violett weicht er minimal ab.

UHD-Material wirkt wie aus einem Guss – der HDR-Streifen „Im hohen Gras“ spielt mit perfekter Schärfenverlagerung, ist authentisch wie die Realität und vermittelt ob der enormen Panelgröße ein waschechtes Gefühl wie im Kino. Wir empfehlen, den „Dynamischen Kontrast“ auf „Mittel“ zu stellen, das steigert die Plastizität spürbar. Ebenfalls kann man den Kontrast über die Einstellung „LED Lok. Dimming“ deutlich anheben. Abgesehen von HDR10+ unterstützt der LG mit Dolby Vision, HLG und HDR10 alle wichtigen Standards.
Bei der Blickwinkelstabilität hat der 75-Zöller gegenüber einem OLED das Nachsehen. Speziell bei düsteren Passagen sollte man die optimale Sitzachse nicht zu weit nach oben, rechts oder links verlassen, weil das Bild sonst stark aufhellt. In helleren Passagen hat man mehr Bewegungsspielraum. Bis zu 40 Grad darf man von der Mittelachse abweichen, ohne ein gravierendes Ausblassen der Farben zu bemerken. Der ANSI-Kontrast fällt mit 1.100:1 hoch aus.

Einziges 8K-Indiz: Im Menüpunkt „HDMI Ultra HD Deep Colour“ unter „Zusätzliche Einstellungen“ kann man von 4K auf 8K umstellen.

Bei HD-Sendern muss man erstaunlich wenig Abstand zum LG haben, um ein rauschfreies, super­scharfes Bild genießen zu dürfen. 2,50 Meter ist eine ideale Distanz, um den optimalen Kompromiss aus Bildqualität und XXL-Leinwand-Feeling zu erzielen. Wer noch SD-Material zuspielt, beispielsweise von Privatsendern, der muss logischerweise qualitative Einbußen hinnehmen, die aber trotz der großen Diagonale geringer ausfallen als erwartet. Die Farben sind überraschend kräftig, die Bildtiefe ist ordentlich. Gelegentliches Rauschen und eine unsaubere Kantendarstellung kann aber auch der intelligente Prozessor nicht vollends vermeiden.

Tonqualität

Der 75-Zöller ist mit einem 2.2-Soundsystem mit einer Leistung von 40 Watt ausgestattet. Für eine deutlich fülligere Klangbühne sorgt die Unterstützung von Dolby Atmos. Eine Besonderheit besteht in der Option, über „Al-Ton“ virtuellen 5.1-Surround-Sound zu erzeugen. Der ist im Gegensatz zur Stereo-Variante angenehm breit und luftig, die Klangcharakteristik ist eine komplett andere. So macht auch mal ein Konzertmitschnitt Spaß, auch Zuschauer auf seitlichen Sitzplätzen werden als Zuhörer nicht enttäuscht. Positiv: Selbst bei höheren Pegeln bleibt der LG akustisch noch präzise und neigt zu keinen unangenehmen Verzerrungen. Das Bassvolumen ist überschaubar. Über die Magic-Remote-Fernbedienung kann man die Raumakustik erfassen und optimieren – die Unterschiede sind allerdings nur marginaler Natur.

Der Testbericht LG 75SM9900PLA (Gesamtwertung: 56, Preis/UVP: 5000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 1-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Optoma UHZ 65UST (Test)

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In Fernost sind sie schon der Renner, jetzt kommen sie auch zu uns: Ultrakurzdistanz-Beamer, die aus wenigen Zentimetern Entfernung ein XXL-Bild an die Wand werfen.

Eine neue Beamer-Ära kommt auf uns zu. Diesmal aber nicht in Form des klassischen Projektors unter der Decke, sondern als alltagstaugliches Ultrakurz-Gerät, dem ein Platz auf einem Lowboard genügt, um Bildbreiten von bis zu 2,5 Metern aus wenigen Zentimetern Wandabstand zu erzeugen. Diese neue

Die beiliegende Fernbedienung ist ein Schmuckstück: Aus Vollmetall und in edler dunkelgrüner Eloxierung ist sie ein echter Handschmeichler mit dezent eleganter Beleuchtung.

 

Gerätegattung soll den Absatz von Projektoren ankurbeln, der unter den immer größer werdenden Fernsehern leidet. Die Rechnung scheint aufzugehen: In Asien boomen die Kurzdistanzprojektoren, die aufgrund ihrer langlebigen Lichtquelle auch „Laser-TV“ genannt werden.

Diese Entwicklung motiviert die Hersteller, auch in Europa ihre Laser-TVs auf den Markt zu bringen. Den Anfang machte LG mit seinem „Vivo“, den wir in Ausgabe 11-2019 mit einem überraschend positiven Ergebnis testeten. Sein Preis von rund 6.000 Euro macht ihn für viele aber unerschwinglich. Das ändert sich mit dem neuen Optoma UHZ65UST, der pünktlich zum Weihnachtsgeschäft unsere Gefilde erreicht. Durch eine etwas konservativere Technologie trägt er ein Preisschild von 3.200 Euro und ist damit nicht viel teurer als ein hochwertiger 65-Zoll-Fernseher.

Auch wenn Ultrakurzdistanz-Projektoren außerordentlich lichtstark sind, ist ihre Installation nicht ganz so simpel, wie die Hersteller uns in den Hochglanz-Werbeprospekten glauben machen wollen.

Direkte Sonneneinstrahlung ist zu vermeiden. Ein kleines Stück Vorhang kann für den notwendigen Schatten auf der Projektionswand sorgen

Wie bei allen Projektionen erfolgt die Bilderzeugung reflektiv über einen Screen, der anfälliger für Fremdlichteinwirkungen ist als ein selbstleuchtender Fernseher. Daher sollte man einen Laser-TV nicht neben ein Fenster stellen. Der ideale Standort ist etwas schattig im Inneren mit weitgehend indirektem Lichteinfall. Durch herkömmliche weiße Gardinen kann man zudem die Lichtmenge im Raum reduzieren, ohne dass es vom Auge bemerkt wird. Beherzigt man diese Grundregeln und entscheidet sich zusätzlich für einen speziellen Ultrakurzdistanz-Screen, so kann der Laser-TV zu jeder Tageszeit genutzt werden.

Auch transparente Gardinen reduzieren den Lichteinfall im Wohnzimmer um bis zu 50 Prozent.

 

Ausstattung und Installation

Die Laser-TVs getauften Beamer verfügen über kein äußeres Objektiv wie ihre Frontprojektions-Brüder, stattdessen sind alle optischen Komponenten im Chassis integriert bis hin zum abschließenden Parabolspiegel, den man als einzigen von außen durch seinen Sehschlitz entdecken kann. Entsprechend gibt sich das Gerät gar nicht als Beamer zu erkennen, was einer unauffällig-eleganten Wohnraumintegration dienlich ist. So wirkt der neue UHZ65UST auf den ersten Blick eher wie eine Soundbar, was er im weiten Sinne auch ist: Denn hinter seiner vorderen Stoffblende befindet sich ein komplettes Stereo-Soundsystem, das ihn von externen Lautsprechern unabhängig macht.

Der Appstore bietet alle relevanten Netwerk- und Streaming Apps zum kostenlosen Download.

In Sachen Farbe geht Optoma klassische Wege: Der Laser-TV ist ausschließlich in schwarzem Gewand erhältlich, was für die Gattung von Fernsehern oder Audioanlagen nach wie vor üblich ist und je nach Positionierung im Wohnzimmer einen eleganten Kontrast verleiht. Schwarz hat zudem den Vorteil, dass das Gerät, das sich bei Gebrauch stets im Sichtfeld des Betrachters befindet, nicht stört. Dennoch würden wir uns als Alternative eine weiße Variante für moderne und helle Wohnzimmer wünschen.

Die Anschlüsse liegen auf der Rückseite, sodass Kabel elegant hinter Projektor und Wand versteckt werden können. Neben zwei HDMI-Buchsen finden sich dort Anschlüsse für digitalen wie analogen Ton, eine LAN-Buchse und zwei USB-Ports.

Platziert wird ein solcher Kurzdistanzbeamer in den meisten Fällen auf einem Lowboard, wobei direkt darüber genügend freie Fläche für die Projektion gelassen werden muss. Nach kurzer Ausrichtung und Schärfejustage ist der Laser-TV einsatzbereit und das Großbildvergnügen kann beginnen. So zumindest die Theorie, doch in der Praxis sollte man eine gewissenhafte Raumplanung vornehmen, um einer Enttäuschung vorzubeugen. Für eine Bildbreite von 2,2 Metern benötigt der Optoma UHZ65UST einen Abstand von 25,7 Zentimetern. Das ist nicht viel, aber mehr, als der LG Vivo für dieselbe Größe benötigt. Über einen Zoom verfügen Ultrakurzdistanz-Beamer nicht, ihre Bildgröße wird nur über den Abstand definiert.

Ultrakurzdistanzprojektoren wie der Optoma UHZ65UST werden von den Herstellern damit beworben, dass sie gleichsam auf jedem Low- oder Sideboard platziert werden können. Doch stimmt das wirklich? Für eine Bilddiagonale von 100 Zoll benötigt das Gerät einen Abstand von 25,7 Zentimetern. Das ist nicht viel. Doch zu diesem Abstand muss die Gerätetiefe von 38 Zentimetern addiert werden, so dass sich eine Gesamttiefe von 63 Zentimetern ergibt. Damit der Optoma also Platz nehmen kann, bedarf es eines recht tiefen Lowboards, denn die meisten Modelle aus den Möbelmärkten verfügen lediglich über eine Tiefe von 40 bis 50 Zentimetern.

Zu den Projektionsabständen muss man die Gerätebreite addieren.

Gängige Lowboards sind meist schmaler als 65 Zentimeter.

Die Geräterückseite enthält alle Anschlüsse, die sich auf die modernsten Schnittstellen beschränken: 2x HDMI für externe Bildquellen, 2x USB für Speichermedien und eine Netzwerkbuchse für die Nutzung des internen Media-Players und der Apps. Zudem kann der UHZ65UST den Ton der gezeigten Inhalte auf Wunsch über einen analogen oder optischen Ausgang an externe Verstärker ausgeben. Zusätzlich zu den verkabelten Schnittstellen kann der Laser-TV auch per Funk mit der Außenwelt Kontakt aufnehmen: Einmal per WLAN im heimischen Netzwerk integriert, versorgt er sich auf Wunsch selbst mit Inhalten über Streaming-Apps oder Sonstiges.

Der „Home“-Screen zeigt eine modern wirkende und übersichtliche Wahl der Eingänge und Rubriken per Icons.

 

Optoma hat hierfür einen eigenen Appstore auf Androidbasis ins Leben gerufen, der alle relevanten Programme und Tools zur Verfügung stellt. In unserem Praxistest funktionierte das System überraschend schnell und stabil, sodass man hier von einer echten Smart-TV-Oberfläche sprechen kann. Allerdings arbeiteten alle Apps bei unserem Testexemplar ausschließlich auf Full-HD-Basis und machten so keinen Nutzen von den 4K/HDR-Fähigkeiten des Geräts. Wer auf die maxi­male Bildqualität Wert legt, muss also weiterhin auf externe Helfer wie den Amazon FireTV Stick oder Google Chromecast ausweichen. Auch für den TV-Empfang über Satellit oder Kabel muss auf externe Empfänger zurückgegriffen werden, denn über einen internen Tuner verfügt der UHZ65UST nicht. Dank eingebautem Media Player kann man Filme oder Fotos direkt auf dem Optoma-Projektor schauen, ganz ohne Laptop oder PC.

Wie beim Tablet: Alle auf dem Projektor installierten Apps können in einer eigenen Rubrik aufgerufen werden.

 

Die Technik

Erzeugt wird das Bild im Inneren des Geräts durch moderne Projektionstechnologie: Eine blaue Laser­lichtquelle strahlt auf ein Phosphorfarbrad, das die fehlenden Grundfarben Rot und Grün emittiert. Anschließend moduliert ein klassischer DLP-Chip das eigentliche Bild in 4K-Auflösung. Diese wird allerdings nicht nativ erreicht, sondern durch ein so genanntes „Pixel Shifting“. Klingt wie eine Mogelpackung, ist im Alltag aber recht nah an vergleichbaren Nativ-Modellen und klar besser als Full-HD-Modelle. Da stört der leichte Schärfeabfall zu den Ecken schon mehr, der aber im normalen Filmbetrieb kaum auffällt. Die Kombination aus Laser-Licht und DLP-Chip machen den Optoma UHZ65UST zu einem langlebigen und wartungsfreien TV-Ersatz mit einer – laut Hersteller – Lebensdauer von über 20.000 Stunden. Damit steht er in Sachen Alltagstauglichkeit normalen Fernsehern in nichts nach. Doch wie alltagstauglich ist sein Bild?

Der Dateimanager erlaubt das Abspielen von AV-Dateien von USB-Speichermedien und dem Netzwerk.

 

Licht und Farbe

Da ein Ultrakurzdistanz-Projektor alias Laser-TV unter anderen Bedingungen zum Einsatz kommt als ein herkömmlicher Heimkino-Beamer, sind die Anforderungen an seine Bildeigenschaften ebenfalls andere: Der Schwerpunkt liegt auf der Lichtleistung, da ein TV sich gegen Tageslicht und Lampen im wahrsten Sinne des Wortes durchsetzen muss. Je mehr Licht ein TV erzeugen kann, desto weniger Probleme hat er damit. Optoma verspricht eine Lichtleistung von 3.500 Lumen, die wir mit einer Messung von 3.400 Lumen bestätigen können, allerdings nur mit einem starken Grünstich. Bei adäquater Farbwiedergabe verbleiben rund 2.800 Lumen, was immer noch reicht, um sich bei Bildbreiten bis 3 Meter gegen Fremdlicht zu behaupten. Erfreulich ist, dass der UHZ65UST trotz dieser beachtlichen Lichtleistung relativ leise arbeitet und seine Belüftung nicht stört.
Viel Helligkeit hilft tagsüber, doch beim Film­abend kommt es auch auf Kontrast und Schwarzwert an.

Die hohe Lichtleistung von 3.000 Lumen verlässt den Optoma UHZ65UST gebündelt über ein kleines Lichtfenster. Wie bei herkömmlichen Projektoren heißt es da: Auf keinen Fall direkt in den Lichtstrahl gucken, denn dies könnte zu Augenschäden führen. Nun ist es aufgrund der Bauweise mit den geringen Abständen fast unmöglich, direkt in den Strahl zu gucken, aber in die Nähe eines Familien-Fernsehers kommen nicht selten auch Kinder und Haustiere. Um hier für Sicherheit zu sorgen, verfügt der LaserTV über Abstandssensoren und dimmt das Bild automatisch, wenn sich ihm jemand zu sehr nähert. Auf normales Vorbeilaufen reagiert der Sensor nicht.

In den Lichtaustritt des UHZ65UST sollte man während des Betriebes nicht direkt blicken.

Naturgemäß erreichen Projektionssysteme keinen so hohen Dynamikumfang wie Fernseher mit ihren lokalen Hintergrundbeleuchtungen oder selbstleuchtenden Pixeln. Der UHZ65UST macht hier keine Ausnahme: Mit einem nativen Kontrast von 1.500:1 erzeugt er auf Panelbasis einen eher grauen Schwarzwert, der dunkle Filme mit einem unschönen Schleier überzieht. Zum Glück hilft Optoma diesem Nativ-Kontrast mit einem dynamischen Laserdimming auf die Sprünge: Aktiviert man die „Dynamic Black“-Funktion, wird die Hellig­keit der Laserdioden an den gerade gezeigten Bild­inhalt angepasst: Bei dunklen Filmszenen wird „gedimmt“ und so der Schwarzwert verbessert. Drei Modi in verschiedenen Stärken stehen zur Auswahl, zum besten Ergebnis ohne störendes „Pumpen“ oder Flackern sorgt der Modus „1“, der den Dynamikumfang auf rund 7.000:1 steigert. Damit ist der Optoma UH65UST zu einer plastischen Bilddarstellung in der Lage, sein Schwarzwert liegt aber weiterhin nicht auf Referenzniveau. Vorbildlich ist sein In-Bild-Kontrast von 280:1, der in Mischszenen dunkle Objekte sehr gut von hellen trennt.

In Sachen Farben muss ein moderner 4K-Fernseher bzw. Projektor zwei Dinge erfüllen: Für HDTV und UHD-Sendungen in SDR (z.B. Fußball auf Sky) wird der BT709-Farbraum als Standard vorausgesetzt. Er wird voll abgedeckt und kann mit Hilfe des Farbmanagements optimiert werden. Das Gleiche gilt für die Farbtemperatur: Die beste Ausgangsbasis lieferte bei unserem Testgerät das Preset „warm“. Im Ergebnis sind die Farben ausgewogen, authentisch neutral und auf demselben Niveau wie bei gehobenen Fernsehern oder Projektoren.

 

Die HDR-Wiedergabe

Zusätzlich muss ein modernes 4K-Gerät wie der Optoma auch zu UHD-Premium-Inhalten mit HDR-/DCI-Kinofarbraum kompatibel sein, wie man sie auf der UHD-Blu-ray-Disc findet. Optoma verspricht eine 87-prozentige Abdeckung des DCI-P3-Farb­raums, was unsere Messung bestätigt. Erfreulich ist, dass der erweiterte Farbraum ohne zusätzliche Farbfilter erreicht und somit ein Lichtverlust vermieden wird. Alles in allem ist die Farbraumabdeckung als vorbildlich einzustufen und sorgt in Kombination mit der hohen Lichtleistung für eine kräftige Farbwiedergabe. Vor allem Rot- und Goldtöne beeindrucken.

Ebenfalls nicht einfach für einen Projektor ist die Umsetzung der HDR-Norm, denn ohne lokales Dimming ist es schwer für ihn, einen hohen Dynamikumfang im Bild zu gewährleisten. Hier muss man dem UHZ65UST durch eine geschickte Konfiguration etwas auf die Sprünge helfen. Ist einmal das richtige Setup gefunden, zeigt sich ein sehr plastisches Bild auf der Leinwand, das vor allem im In-Bild-Kontrast und in der Schattenzeichnung herkömmlichem SDR überlegen ist, die HDR-Tiefe eines guten UHD-Fernsehers wird mangels Leuchtkraft aber nicht erreicht.

Schärfe und Videoverarbeitung

Hauptargument für den UHZ65UST ist die Bild­größe von bis zu 130 Zoll, die um ein Vielfaches größer ist als bei jedem Fernseher. Entsprechend wichtig ist der Aspekt der Schärfe und Detailauflösung, denn der Zuschauer sitzt im Verhältnis zur Größe viel näher am Geschehen als bei einem Fernseher.

Auch ohne speziellen Farbfilter gelingt dem Optoma Laser-TV eine gute Abdeckung des Kinofarbraums.

Wie bereits erwähnt kommt aus Kostengründen im Inneren des Optoma ein Full-HD-Chip zum Einsatz, dessen Auflösung durch das sogenannte „XPR Shifting“ vervierfacht wird. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Dem UHZ65UST gelingt eine sehr gute Reproduktion feiner 4K-Details und er wirkt auch aus näheren Betrachtungsabständen schön scharf. Das Niveau des LG Vivo mit seiner Nativ-Auflösung von 2.715 x 1.527 Pixel wird zwar nicht erreicht, was dem Erlebnis aber keinen Abbruch tut. Erfreulich gut wird die Auflösung durch eine 4K-taugliche 120-Hz-Zwischenbildberechnung ergänzt, die dafür sorgt, dass auch in schnelleren Bewegungen die gute Schärfe erhalten bleibt. Dieses Feature dürfte vor allem Sportfans freuen. Insgesamt wird eine gute 4K-Darstellung gewährleistet, bei der der Zuschauer keine Schärfe vermisst.

 

Der gute Ton

Optoma bewirbt beim UHZ65UST ein besonders leistungsfähiges Soundsystem der Marke „Nu-Force“, die Optoma vor einigen Jahren übernommen hat. Es besteht aus getrennten Einzelchassis und überraschte uns positiv: Dem UHZ65UST gelingt nicht nur ein voluminöses Klangbild, das den meisten Fernsehern überlegen ist, sondern bietet auch differenzierte Höhen und eine klare Sprachverständlichkeit. Hier vermisst man nichts, wer es eine Nummer größer haben will, kann aber auf externe Soundsysteme ausweichen.

Das Nuforce Soundsystem sorgt dank leistungs­fähiger Einzelchassis für ein gutes Klangvolumen.

In Sachen Bildqualität steht und fällt das Ergebnis mit der intelligenten Rauminstallation. Berücksichtigt man die Grundcharakteristika einer Projektion, so bietet sich auch im Alltag stets ein ansprechend helles und kontrastreiches Bild, das nichts vermissen lässt. Die größten Defizite gegenüber TV-Technologien sind beim Schwarzwert zu verzeichnen, dafür ist der Laser-TV im Blickwinkel und vor allem der Entspiegelung überlegen. Egal, was für einen Screen man einsetzt, die matte Oberfläche ist frei von Reflexionen. Dies, zusammen mit der überdimensionalen Bildgröße, die mit herkömmlicher Fernsehtechnologie nach wie vor nicht realisierbar bzw. bezahlbar (siehe auch „Fernseher für Millionäre“ in Ausgabe 11-2019) ist, erzeugt ein vollkommen neues TV-Erlebnis, das viele so bisher nicht kennen.

Der Testbericht Optoma UHZ 65UST (Gesamtwertung: 89, Preis/UVP: 3300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 1-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Metz Fineo 49TY82 (Test)

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Nur aus Kunststoff: Die Metz-Fernbedienung ist funktional, die übersichtlich angeordneten Tasten haben einen sauberen Druckpunkt. 

Metz bietet seinen Fineo in drei Versionen an: mit OLED-Technik in 55 Zoll oder als 43- bzw. 49-Zöller mit LCD-Hintergrundbeleuchtung. Der mit 1.800 Euro nicht gerade günstige Fineo 49TY82 UHD twin R aus unserem Test arbeitet mit einem Direct-LED-Backlight und Local Dimming und ist Metz-typisch exzellent verarbeitet – bei der Ausstattung gibt es allerdings Licht und Schatten.

Das Gehäuse ist von einem dunklen Metallrahmen umgeben und thront auf einem drehbaren Tischfuß. Das Soundsystem mit 2 x 20 Watt verfügt über sechs Lautsprecher sowie ein Zwei-Wege-Bassreflex-System. Wer sich für den sechs Zoll kleineren Bildschirm entscheidet, spart beim Fineo 43TY82 mit einer Diagonale von 108 Zentimetern immerhin 300 Euro.

Ausstattung & Praxis

Eine Besonderheit des Fineo ist seine 500 Gigabyte große Festplatte, die Aufnahmen und Time-Shift ermöglicht. Ebenso gestattet der Apparat USB-Recording. Tuner für Kabel, Satellit und DVB-T2 sind jeweils doppelt vorhanden. Ein gut ablesbares Display in der Mitte der Soundleiste informiert unter anderem über den gewählten Sender, ob eine Aufnahme läuft oder der Media Player bzw. das Internet Portal aktiviert sind.

Gut ausgestattet: Anhänger von Bezahlfernsehen dürfen sich seitlich am 49-Zöller über zwei „CI+“-Schächte für die Module der Pay-TV-Anbieter freuen.

Die Metz-Bedienoberfläche wirkt nicht so modern wie bei LG, Samsung oder Panasonic, ist jedoch übersichtlich und selbsterklärend. Praktisch: Im „Bild“- und „Ton“-Menü kann man die Zahl der Funktionen an die eigenen Bedürfnisse anpassen („Einfach“, „Komfort“,„Experte“). Das Arbeitstempo des 49-Zöllers ist hoch.

Sehr übersichtlich: In der Metz-Benutzeroberfläche kann man sich nicht verirren. Hier ist alles eindeutig beschriftet und logisch aufgebaut.

Die App-Steuerung ist komfortabel, Bluetooth hat der Metz nicht an Bord, kann aber nachgerüstet werden. Apps findet man aus Bereichen wie Musik, Spiele, Sport und News. Bei Filmen und Serien konzentriert sich Metz primär auf Videociety – von YouTube, Netflix, Amazon Prime Video und Co. keine Spur.

Die für iOS und Android kostenlos erhältliche App „Metz Remote“ verwandelt jedes Smartphone und jeden Tablet-PC in eine Fernbedienung. Ist der Fineo ins Internet eingebunden, kann man unter anderem Sender und Lautstärke wechseln, Elektronischen Programmführer, Funktionsübersicht und Videotext öffnen, auf den Mediaplayer sowie das Aufnahme-Archiv zugreifen. Zum TV-Programm und einzelnen Sendungen ist es möglich, detaillierte Informationen aufzurufen.

Komfortabel und schnell: Über die App „Metz Remote“ kann man nicht nur im EPG stöbern, sondern hat den Fineo komplett im Griff.

Um schneller im Internet auf dem 49-Zöller zu surfen, lassen sich Web-Adressen eingeben und als Favoriten speichern. Insgesamt reagiert der Metz sehr flott auf die Smartphone-Befehle. Die Optik der Anwendung ist an die Menüs des Flachbildfernsehers angepasst.

 

Bild- und Tonqualität

Mit einer maximalen Helligkeit von knapp 900 Candela bei vollflächigem Weiß (888 Candela im „Premium“-Modus, 890 Candela im „Standard“-Modus) ist der Fineo angenehm leuchtstark. In Spitzlichtern büßt er ein wenig an Helligkeit ein, kommt hier aber immer noch auf starke 660 Candela. Die Farbtemperatur „Warm“ ist mit 6.304 Kelvin ab Werk ordentlich voreingestellt. Liegt kein HDR-Material vor, so fährt man mit dem „Kino“-Modus am besten. Der Metz kann, zumindest bildschirmfüllend, überraschend dunkles Schwarz darstellen.

Fast perfekt: Im SDR-Bereich weichen lediglich einige Violett-Töne minimal von der idealen Zielvorgabe ab. Insgesamt ist die Farbreproduktion recht präzise.

Wichtig: Für optimale Ergebnisse sollte die Helligkeit auf einen Wert von um die 50, die „Steuerung“ auf „Raumlicht.+bildinhalt.“ stehen. Schaltet man dieses Feature aus, werden seitliche Hinterleuchtungen sichtbar und die enorme Schwarzpower nimmt deutlich ab, wie man wunderbar in den dunklen Kapiteleinblendungen der Blu-ray „Deutschland von oben“ ausprobieren kann. Reduzieren sich die schwarzen Flächen jedoch auf die Cinemascope-Balken, so machen sich hier dezente Aufhellungen bemerkbar, Schwarz verliert zudem an Kraft. Noch deutlicher wird dies mit HDR-Material. Hier kann man leider bei der Option „Steuerung“ nur „Bildabhängig“ oder „Aus“ wählen. Empfehlenswert ist es, sich beim „HDR Eindruck“ für „Dunkel“ zu entscheiden, um störende Lichthöfe möglichst wenig in Szene zu setzen. Metz verzichtet auf die Unterstützung von Dolby Vision und HDR10+.

Nah dran: Auch das DCI-P3-Spektrum deckt der Metz beinahe komplett ab. Lediglich bei Grün und Gelb geht der Fineo nicht bis an das absolute Limit.

Für flüssige Bewegungen stellt man die „Beweg.korr.Film“ auf „Mittel“ oder „Stark“, mitunter leistet sich der 49-Zöller trotzdem minimale Ruckler. Farben sind sehr natürlich, über die „Farbbetonung“ kann man die Intensität an die eigenen Wünsche anpassen. Der Metz kreiert insgesamt ein sehr ruhiges, homogenes Bild, unterschiedliche Farben im Himmel gehen nahtlos ineinander über. Der ANSI-Kontrast von 750:1 ist mittelmäßig. Blu-rays erscheinen knackscharf, auch HD-Sendungen im TV skaliert der Fineo perfekt hoch. Hier gefallen unter anderem die feine Zeichnung und die hohe Detailfreude. Bei der Blickwinkelstabilität gibt es – für einen LCD-Fernseher – nichts zu meckern. Bis etwa 35 Grad bleiben Farben und Helligkeit stabil, erst dann verschlechtert sich die Bildqualität merklich.

Schlecht zu erreichen: Die Anschlüsse sitzen vertieft und sehr dicht an der Rückwand. Das Einsetzen des Netzwerkkabels ist beispielsweise eine Fummelarbeit.

Die tonale Darbietung des Fineo ist gelungen. Ob man den Modus „Normal“ oder „MetzSurround“ auswählt, hat beträchtliche Auswirkungen auf die Räumlichkeit. Die Klangbühne ist bei Bedarf schön breit. Stimmen sind sehr gut zu verstehen. Bei höheren Pegeln neigt der Metz zu leichten klanglichen Verfärbungen.

Der Testbericht Metz Fineo 49TY82 (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 1800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 1-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Naim MU-SOQB2 (Test)

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Der britische Hifi-Spezialist Naim frischt mit dem Mu-so QB der zweiten Generation sein drahtloses Öko-System auf. Der 850 Euro teure Würfel verbindet sich nicht nur mit seinen Brüdern Mu-so und Uniti aus demselben Hause. Er bietet auch eine Fülle von Anschlussmöglichkeiten: Zum einen konnektiert er sich drahtlos via WLAN, Blue­tooth, Chromecast und Apple Airplay 2. Zum anderen freuen sich Audio-Fans über Toslink-, Klinken-, USB- und LAN-Schnittstelle an der Rückseite als Soundquelle. Daneben verfügt die Box über Web­radio, Spotify Connect sowie Unterstützung für Tidal und Roon. Damit das richtig zur Geltung kommt, sind ein Tief-, zwei Mittel- sowie zwei Hochtöner verbaut. Aus der kompakten Box strahlen satte 300 Watt Leistung, die auch mittelgroße Räume mit detailreichem Klang erfüllen. Trotz seiner kleinen Abmaße liefert der Speaker voluminöse, aber nicht zu aufdringliche Mitten und Bässe. Musikinstrumente und Gesang wirken gut aufgelöst. Auch Höhen kommen gut auf den Punkt. Baubedingt mangelt es allerdings an Stereo-Räumlichkeit.

 

Alles unter Kontrolle

An der Alu-Oberseite ist ein massiver Lautstärkeregler (10 Zentimeter Durchmesser) eingelassen, in welchem unauffällig 15 Touch-Tasten zur Wiedergabe, Tonquelle und Senderfavoriten integriert sind. Außer­dem lässt sich der Lautsprecher per klassischer Fernbedienung steuern. Nicht zuletzt sorgt Naims kostenlose Mobil-App für eine problemlose Einbindung ins heimische Netzwerk. Damit ruft man nicht nur Radio und serverseitige Audio-Quellen auf, sondern erstellt auch Räume für Multiroom-Betrieb. Klangprogramme fehlen, es darf nur angegeben werden, ob der Speaker in der Nähe von Wänden oder Ecken steht.

Der Testbericht Naim MU-SOQB2 (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 850 Euro) ist in audiovision Ausgabe 2-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Pure DiscovR (Test)

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Der smarte Lautsprecher DiscovR überrascht mit seiner kleinen Baugröße und edlem Äußeren in Aluminium-Optik. Zudem bietet das 300 Euro teure Gerät einen internen Akku mit 2.500 mAh für 15 Stunden Betrieb. Beim Einschalten zeigt sich eine raffinierte Mechanik: Mit einem beherzten Fingerdruck auf die Oberseite fährt der Speaker um 3,5 Zentimeter nach oben aus und gibt die Lautsprecher-Schlitze sowie das Mikrofon frei. Zum Betrieb ist die DiscovR-App von Pure nötig, in der die WLAN-Einbindung sowie eine optionale Alexa-Anbindung konfiguriert wird. Gesprochene Kommandos versteht der DiscovR gut, auch wenn er mal eine Denkpause einlegt. Daneben verbindet sich die smarte Box mit Apple AirPlay 2, Spotify Connect oder Bluetooth. Wem das nicht reicht, der kann Soundquellen per Klinkenkabel rückseitig anstöpseln. Interessant ist die Musikerkennung: Auf Knopfdruck kann der Speaker unbekannte Songs von externen Quellen identifizieren. Zudem lässt sich eine geräteinterne Wiedergabeliste anlegen.

 

Klanglich etwas flach

Praktisch ist der oben eingelassene LED-Ring, der farblich die aktuelle Soundquelle (Bluetooth, Aux, WLAN) markiert. Selbige lässt sich an der berührungsempfindlichen Oberseite wählen, ebenso wie Lautstärke und Mikrofon-Stummschaltung. Vier Sprachkommandos lassen sich zudem in den Ecken des Geräts ablegen. Im kleinen Gehäuse kommt ein 7,6 Zentimeter großer Tieftöner sowie zwei 3,1 Zentimeter große Hochtöner unter. Baubedingt offenbart sich ein überschaubares Soundbild. Dieses reicht zwar für kleinere Räume, jedoch krankt es an Höhen, die sich nur suboptimal entfalten. Gesang wirkt etwas dumpf, Bässe gehen dagegen in Ordnung. Klanglich siedelt sich der DiscovR zwischen Amazon Echo und Sonos One an. stu

Der Testbericht Pure DiscovR (Gesamtwertung: gut, Preis/UVP: 300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 2-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Hama Sirium 2100AMBT (Test)

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Mit dem in Schwarz und Weiß erhältlichen Sirium 2100 AMBT liefert Hama einen Smart Speaker, der dank breiter Anschlusspalette und Sprachsteuerung flexibel daherkommt. Einmal über das externe Netzteil mit Strom versorgt, lässt sich der 400 Euro teure Lautsprecher ins heimische WLAN-Netz einbinden. Die Steuerung erfolgt per Hamas kosten­loser „Smart Audio App“ – alternativ liegt auch ein klassischer Signalgeber bei.

 

Alexa an Bord

Verknüpft man sein Amazon-Konto mit der App, zieht „Alexa“ ins Gerät ein. Das klappte in unserem Test auf Anhieb, sodass wir per Sprachbefehl die Wiedergabe steuern konnten. Auch zahlreiche Internet­-Radiosender gibt die Alleskönnerin auf Wunsch wieder. Alternativ kann man den Sirium 2100 über Amazons „Alexa App“ steuern. Ein UPnP-Media­player bietet zudem die Möglichkeit, im lokalen Netzwerk gespeicherte Dateien wieder­zugeben. Unterstützt werden neben WMA und MP3 auch die Hi-Res-Formate FLAC und ALAC. Alter­nativ lässt sich der Smart-Speaker per Blue­tooth koppeln, was ebenfalls problemlos klappte. Dank optischem Eingang sowie AUX-In und -Out-Buchsen gelangen auch kabelgebundene Klänge in den Sirium 2100AMBT.
Tonal überzeugt der Smart Speaker mit solider Dynamik und einem für die Größe soliden Bassfundament. So sorgten Hip-Hop-Tracks wie Eminems „Just lose it“ für voluminöse Tieftonfreuden und bei Filmton à la „Mad Max – Fury Road“ ging ordentlich die Post ab. Auch die Sprachverständlichkeit bei Podcasts und Hörbüchern ist gut. Dreht man den Lautstärkeregler Richtung Anschlag, liefert der Speaker einen erstaunlichen Pegel, jedoch geht dabei Natürlichkeit verloren und Musik klingt etwas blechern. Auch bei anspruchsvoller Orchestermusik wie Hans Zimmers „Live in Prague“-Blu-ray stieß der Lautsprecher in Sachen Feinzeichnung an seine Grenzen.

Der Testbericht Hama Sirium 2100AMBT (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 2-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Beyerdynamic Amiron Wireless Copper (Test)

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Bereits letztes Jahr stellte Beyerdynamic mit dem Amiron Wireless einen hochwertigen Over-Ear-Kopfhörer mit Hifi-Ambitionen vor. Nun folgt mit dem Copper eine baugleiche Variante, die jedoch mit 800 Euro (statt 700 Euro) zu Buche schlägt. Dafür erhält man edle Kupfereinsätze an den Hörern sowie einen Thermobecher. Wer darauf verzichten kann, ist mit dem normalen Amiron Wireless genauso gut bedient. Am Klang ändert sich nichts, dieser bleibt hervorragend.

 

Personalisierter Klang

Vor Betrieb kann das Headset mittels kostenloser Mobile-App MIY (für iOS und Android) an das
Gehör angepasst werden. In sechs Minuten erstellt die App einen Hörtest, bei dem für beide Gehörgänge Frequenzen getestet werden. Das daraus generierte Klangprofil kann stufenlos zu- oder abgeschaltet werden. Entsprechend wirkt die Tonkulisse druckvoller oder zurückhaltender. Dank unterstütztem AAC- und aptX-Standard (auch HD), einem Frequenzband von 5 bis 40.000 Hz und herstellertypischen Tesla-Treibern werden vielfältige Nuancen von Tiefen bis Höhen sehr gut aufgelöst. Dabei bleibt der Kopfhörer auch bei hoher Lautstärke klangtreu und kultiviert.

Am rechten Hörer findet sich ein unauffälliges Touchfeld zur Wiedergabesteuerung, Lautstärke und für Mobil-Anrufe. Das Gerät lässt sich per Blue­tooth oder Klinkenkabel betreiben. Praktisch ist die mitgelieferte Strippe mit integrierter Fernbedienung. Die Verarbeitung besticht mit Metall­bügeln und bequemem Kopfband. Der Tragekomfort ist suboptimal, obwohl der 380 Gramm schwere Amiron gut auf den Ohren liegt. Einerseits wackelt er bei schnellen Kopfbewegungen, andererseits könnten die umschließenden Ohrmuscheln für Brillenträger bequemer sein. Im Lieferumfang findet sich eine Hartschalentasche für sicheren Transport.

Der Testbericht Beyerdynamic Amiron Wireless Copper (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 2-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Panasonic TX-65GXW804 (Test)

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Ein Klassiker: Die Fernbedienung, seit Jahren fester Bestandteil im Panasonic-Programm, hat große Tasten mit klar strukturierter Anordnung. 

1.400 Euro: Der mittige Standfuß des Panasonic ist knapp 53 Zentimeter breit und mit zwei Metallankern am Display befestigt. Die Japaner bieten das Modell auch in 58, 50 und 40 Zoll an. Der TX-65GXW804 von Panasonic präsentiert sich optisch als Wolf im Schafspelz: Denn aufgrund seines sehr dünnen Panels mit einer Tiefe von gerade mal 6 Millimetern hält man ihn auf den ersten Blick fast für einen OLED. Tatsächlich handelt es sich jedoch um einen LCD-Fernseher mit Edge-LED-Hintergrundbeleuchtung. Mit Anschlüssen wächst der 65-Zöller auf 6,6 Zentimeter. Die Abdeckung der Bodenplatte besteht genauso wie der Rahmen aus Kunststoff. Der zentriert angebrachte Standfuß lässt sich auch auf schmalen Sideboards platzieren. Das Display ermöglicht eine Wandmontage, unterstützt wird der VESA-Standard 400 x 200.

Ausstattung und Praxis

Abgesehen von den Single-Tunern für Kabel, Satel­lit und DVB-T2 sowie drei statt der mittlerweile obligatorischen vier HDMI-Buchsen hat Panasonic beim 65GXW804 keine nennenswerten Sparmaßnahmen durchgeführt, für ein Modell in dieser Preisklasse ist die Ausstattung top. Dazu gehört die vierte Empfangsmöglichkeit TV>IP, um Fernsehsig­nale über das Netzwerk abzugreifen – praktisch, wenn in einem Zimmer keine TV-Buchse für Kabel oder Satellit verbaut und DVB-T2 im Keller nicht verfügbar ist. Beim Thema HDR ist der 65-Zöller für alles gewappnet – mit HLG, HDR10, HDR10+ und Dolby Vision verarbeitet er alle wichtigen Formate.

Etwas abgespeckt: Beim TX-65GXW804 hat Panasonic nur drei statt vier HDMI-Buchsen sowie Single- statt Twin-Tuner verbaut.

Neben Samsung ist Panasonic aktuell der einzige Hersteller, der die „HD+“-Plattform App-basiert an Bord hat. So lassen sich unter anderem die Privaten von ProSiebenSat.1 und der RTL-Gruppe hochauflösend und ohne zusätzliche Hardware empfangen. Die kostenlose Testphase beträgt sechs Monate. Der leistungsstärkste Prozessor HCX Pro Intelligent bleibt dem Topmodell GXW945 vorbehalten, im GXW804 werkelt der etwas leistungsschwächere HCX Prozessor. Dessen Tempo reicht problemlos für eine flüssige Bedienung aus.

My Home Screen 4.0: Sieben runde Symbole – dieser Startbildschirm ist aufgeräumt und überfordert auch Panasonic-Neukunden nicht.

Die Benutzeroberfläche My Home Screen 4.0 ist puristisch gehalten – sieben kreisrunde Applikationen sind waagerecht auf dem Startbildschirm angeordnet, der „My App“-Taste der Fernbedienung kann man eine beliebige Anwendung für einen direkten Zugriff zuordnen. Über Unterebenen des Home-Bildschirms erreicht man die TV-Sender mit kurzer Info zum laufenden Programm, eine Auswahl von Netflix-Streifen, YouTube-Empfehlungen, die „HD+“-Plattform und die TV-Aufnahmen der USB-Festplatte.

Mitschnitt möglich: Auf USB-Festplatte zeichnet der 65-Zöller Programme auf. Der Single-Tuner gestattet jedoch kein Umschalten auf ein anderes Programm.

Bei der Sprachsteuerung hinkt Panasonic seinen Mitbewerbern immer noch ein wenig hinterher. Zwar unterstützt auch der 65GXW804 Amazon Alexa und Google Assistant, jedoch hat die Fernbedienung hierfür keine Mikrofontaste. Vielmehr benötigt man einen smarten Lautsprecher, um hierüber mittels Sprache den Fernseher ein- oder auszuschalten sowie Sender und Lautstärke zu wechseln.

Auch Besitzer des TX-65GXW804 haben beim Streamen eine Fülle an Optionen. Die Panasonic-App „TV Remote 3“ ist jetzt in einer neuen Version mit aufgefrischter Oberfläche erschienen. Eine Wischbewegung mit dem Finger nach oben genügt, um Fotos, Musik und YouTube-Videos auf den 65-Zöller zu übertragen. Dieser muss dazu lediglich in dasselbe Netzwerk wie das Mobilgerät eingebunden sein. Speziell das Stöbern in YouTube-Clips gelingt über das Smartphone wesentlich schneller als über den Flat-TV selbst.

Audio Link: Auf diese Weise lassen sich beispielsweise auch Soundbars und Lautsprecher mit den Audiosignalen des Panasonic versorgen.

Nicht nur YouTube, auch viele andere Video- und Musik-Apps unterstützen Chromecast. Der Panasonic kommuniziert auf diese Weise ebenfalls mit Mobilgeräten. Eine andere bequeme Möglichkeit zum Streamen von Musik besteht in Bluetooth. Alternativ genügt es, die Miracast-App zu starten. Kaum ist der Panasonic-TV gefunden, kann man die Oberfläche des Smartphones spiegeln.

Streaming per Bluetooth: Einfach Smartphone und Flat-TV koppeln, und schon kann man seine Lieblingssongs auf den 65-Zöller übertragen.

 

Bild- und Tonqualität

Obwohl das Display des 65-Zöllers mit Edge-LED-Backlight arbeitet und nicht über das komplette Display verteilt ist, empfanden wir die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung als ausgesprochen ordentlich. Störende Aufhellungen erkennt man nur dezent in den Ecken und minimal am Rand. Die gute Homogenität findet jedoch ein jähes Ende, wenn man von der Seite auf den Bildschirm schaut. Dann wechseln sich großflächige hellere und dunklere Passagen ab. Echtes Schwarz kann der Panasonic nicht darstellen, er beschränkt sich auf ein dunkles Grau. Lichthöfe um helle Objekte fallen glücklicherweise dezent aus, weiße Kapiteleinblendungen auf Schwarz sorgen beispielsweise nicht für eine Aufhellung in angrenzenden Bildbereichen.

„HD+“ per App: Wer Privatsender via Satellit gerne in HD-Auflösung sehen will, kann dies ohne zusätzliche Hardware für ein halbes Jahr kostenlos testen.

Wir empfehlen für möglichst realistische Filmabende den Modus „True Cinema“. Egal, ob in Spitzlichtern oder bei vollflächiger Darstellung: Unser Testgerät erreichte hier stets 440 Candela. Knapp 100 Candela mehr sind drin, wenn man in den „Dynamik“-Modus wechselt, der zwar schön knallt, aber bei der Farbreproduktion Defizite aufweist. Die ideale Farbtemperatur ist „Warm1“ mit 6.695 Kelvin. Überraschend hoch fällt der ANSI-Kontrast aus, ein Wert von 1.550:1 ist in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit.

Mehr als solide: Farben bei SDR-Darstellungen mischt der Panasonic präzise, auch die Grundfarben trifft der LCD-Fernseher ganz exakt.

Schon im normalen TV-Betrieb wird sichtbar, dass der 65-Zöller Farben ziemlich rein darstellt. Ebenso präsentiert er sich ungemein detailverliebt. In einer nachmittäglichen Tier-Dokumentation sprüht die Haut eines Elefanten nur so vor Struktur: Das ist keine einheitliche graue Fläche, sondern ein lebendes Gebilde mit unzähligen Falten, Rissen und kleinsten unterschiedlichen Schattierungen. Bei HD-Material offenbart der Flachmann ebenso wie bei Blu-rays seine exzellenten Skalierfähigkeiten. Das Bild ist knackig scharf, bei aktiviertem „Kontrast-Remastering“ kann man die Plastizität leicht erhöhen. Liegt ein Dolby-Vision-Titel vor, so kann man zwischen „Lebhaft“, „Hell“ und „Dunkel“ wählen. Trotz der überschaubaren Candela-Zahl wirkt das Bild im „Lebhaft“-Modus erstaunlich kraftvoll. „Auto HDR Helligkeit“ muss auf „Aus“ stehen, um die maximale Helligkeit aus dem Panel herauszukitzeln. Dieses arbeitet leider nur mit 50 Hertz. Das macht sich nicht bei allen Bewegungen bemerkbar, aber punktuell eben doch. Nicht immer kann bei Schwenks die Geschmeidigkeit eines Bildschirms erreicht werden, der mit einer Bildwiederholrate von 100 Hertz zu Werke geht.

Eindrucksvoll: Lediglich bei Grün offenbart der 65-Zöller ein kleineres Defizit im DCI-P3-Spektrum, die anderen Farben erfüllen die Vorgabe recht genau.

Die gute Nachricht beim Ton: Panasonic hat seinem Flat-TV Dolby Atmos spendiert. Mit entsprechendem Futter wirkt sich das auf die Räumlichkeit positiv aus. Die Ausgangsleistung ist mit zwei mal 10 Watt begrenzt. Entsprechend ist der 804 auch kein Krachmacher, der Pegel sollte sich in gemäßigten Bereichen bewegen, sonst bleibt die akustische Präzision auf der Strecke, Wärme geht verloren, das Klangbild wird leicht plärrig. Für Talkshows, eine Daily Soap oder auch einen Spielfilm reicht die Performance ohne allzu hohe Ansprüche an den Bass aber locker aus.

Der Testbericht Panasonic TX-65GXW804 (Gesamtwertung: 76, Preis/UVP: 1400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 2-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Panasonic TX-65GXW804 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

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